Infrastrukturinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen

Mit Sorge betrachtet die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) die Sparpläne der Bundesregierung für den Verkehrshaushalt. Von den geplanten Kürzungen könnte einem „SPIEGEL“-Bericht zufolge auch die für den Güterverkehr wichtige Schienenstrecke Uelzen-Stendal-Halle betroffen sein. „Wir müssen verhindern, dass Lieferketten in unserer Region aufgrund mangelhafter Infrastruktur reißen und Wertschöpfung deswegen abwandert. Infrastrukturinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen. Die Sparpläne der Koalition für den Verkehrshaushalt gehen in die falsche Richtung“, kritisiert IHKLW-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert.
Der IHKLW-Chef betont, dass es angesichts der ohnehin angespannten Wirtschaftslage einmal mehr auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Unternehmen ankomme. Dass allein in Niedersachsen laut der jüngsten Konjunkturumfrage fast jedes zweite Industrieunternehmen erwäge, Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern, sei ein Alarmsignal. „Wir brauchen dringend Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts. Zuverlässige Verkehrsanbindungen sind für die arbeitsteilig organisierte Wirtschaft elementar. Deswegen müssen Bund, Länder und Kommunen den Bestand sanieren und zugleich bedarfsgerecht Infrastruktur neu- und ausbauen.“ Angesichts überlasteter Straßen und Schienenwege bestehe bereits heute Bedarf für mehr Infrastruktur und gemäß aktueller Studien werde der Verkehr gerade auf der Straße und der Schiene weiter wachsen, so Zeinert.
Die IHKLW verweist auf die neueste ADAC-Staustatistik, die für Niedersachsen in 2023 insgesamt 84.000 Staukilometer aufzeigt. „Die Staulängen sind 2023 erneut deutlich gewachsen. Die Folgen: Liefertermine können nicht eingehalten werden, Waren erreichen Kunden zu spät, Anschlusstransporte werden verpasst.“
Die A 7 zwischen Hamburg und Hannover liegt in der ADAC-Staustatistik landesweit auf Platz 2. Der Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg kann die hoch belastete A 7 entlasten, wenn die Nord-Süd-Verkehre nach Fertigstellung der Fehmarnbeltquerung durch das Zusammenwachsen Norddeutschlands mit Skandinavien weiter zunehmen.
„Wenn die Bundesregierung im Haushalt priorisieren muss, sollte sie sich vor allem für Zukunftsinvestitionen entscheiden, die private Investitionen und Wachstum auslösen können. Wir brauchen in der aktuellen wirtschaftlichen Lage bestmögliche Standortbedingungen. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur gehört dazu“, betont Zeinert.
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Lüneburg, 8. Februar 2024