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Schnelltests als zentraler Baustein der Pandemiebekämpfung und Öffnungsstrategie

Handelskammer fordert flächendeckende Schnelltests und digitale Infrastruktur
„Wir brauchen in der kommenden Woche vom Senat einen Stufenplan mit einer klaren Öffnungsperspektive – und flächendeckende Schnelltests als Sicherheitsnetz“, sagte Dr. Bettina Hees, Vizepräses der Handelskammer Hamburg, bei einer Informationsveranstaltung für die Hamburger Wirtschaft mit dem Virologen Prof. Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg, bei der mit Blick auf das anstehende Bund-Länder-Treffen Öffnungsperspektiven mit Schnelltests diskutiert wurden. „Senat und Bundesregierung müssen sicherstellen, dass die Schnelltestergebnisse in einer digitalen Melde-Infrastruktur erfasst werden können. Das erleichtert auch die Nachverfolgung“, sagte Hees. Betriebliche Teststrecken seien aus Sicht der Kammer ein weiterer wesentlicher Beitrag der Unternehmen für die Öffnungsperspektive und würden wirtschaftliches Leben wieder ermöglichen. Der Senat sollte für deren Aufbau zügig die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen und die Unternehmen dabei auch finanziell unterstützen. Schließlich seien Geduld und Rücklagen bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern aufgebraucht. „Für viele Unternehmen kommt eine Öffnung erst im Sommer zu spät. Es ist höchste Zeit, zu handeln. Mit Schnell- und Laien-Selbsttests können viele Unternehmen in die Lage versetzt werden, sich selbst zu retten“, so Hees weiter. 
Für den Virologen Prof. Schmidt-Chanasit sind Unternehmen neben Kitas und Schulen der ideale Ort für Schnelltests. „Regelmäßig zwei bis dreimal pro Woche durchgeführte Tests sind ein sehr guter Weg, um Infektiöse zu erkennen, Ansteckungen zu vermeiden und so Inzidenzen auf einen niedrigen Wert zu bringen – dies selbstverständlich in Kombination mit den bewährten Hygienemaßnahmen“, sagte Prof. Jonas Schmidt-Chanasit. „Entscheidend ist die digitale Erfassung der Testungen, um das Infektionsgeschehen in den Unternehmen zu verfolgen, schnell zu reagieren und gegebenenfalls weitere Maßnahmen des Gesundheitsschutzes zu entwickeln.“ Auch die Mutanten aus Großbritannien und Südafrika würden von den Schnelltests erkannt werden. „Antigen-Schnelltests sind ein wichtiger und verantwortungsvoller Baustein in der Pandemiebekämpfung. Es sollten nur hochsensitive und spezifische Tests mit einer Sensitivität >90 Prozent und einer Spezifität >99,5 Prozent eingesetzt werden. Studien haben gezeigt, dass regelmäßig und häufig durchgeführte Schnelltests ein erfolgreiches Instrument zur Pandemiebekämpfung sind. Das gilt auch, wenn die Tests von Laien durchgeführt werden“, so Prof. Schmidt-Chanasit.