Pressemeldung vom 14. April 2025
Die Hamburger Wirtschaft: Die Stimmung trübt sich weiter ein - Wirtschaftspolitischer Mut nötig!
Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft hat sich im Frühjahr 2025 weiter verschlechtert. Das ergibt die aktuelle Konjunkturumfrage der Handelskammer Hamburg. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage schlechter und auch die Aussichten für die kommenden Monate pessimistischer als vor drei Monaten. Das wirkt sich auch negativ auf Personalplanungen und Investitionen aus. Ein Grund für diese Entwicklungen sind weiterhin die schlechten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Für zwei von drei Unternehmen sind sie eines der größten Geschäftsrisiken. Auch eine sinkende Inlandsnachfrage, steigende Arbeitskosten und der Fachkräftemangel belasten die Unternehmen. Besonders angespannt ist die Lage der Unternehmen im Groß- und Außenhandel.
“Natürlich sorgen die weltpolitischen Entwicklungen − gerade an unserem stark vom Außenhandel geprägten Standort – für weitere Verunsicherung bei den Hamburger Unternehmen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir die entscheidenden Hebel für eine Stärkung der Wirtschaft in Berlin und Hamburg selbst in der Hand haben. Diese müssen dringend auf Innovation und Wettbewerbsfähigkeit ausgerichtet werden: Bürokratie abbauen, Genehmigungsverfahren beschleunigen, international wettbewerbsfähige Energiepreise, steuerliche Entlastungen sowie gezielte Investitionsanreize schaffen. Der in Berlin ausgehandelte Koalitionsvertrag liefert erste richtige Maßnahmen, die nun zügig umgesetzt werden müssen. Wir brauchen jedoch mehr wirtschaftspolitischen Mut und Entschlossenheit. Denn echte Strukturreformen, etwa bei den sozialen Sicherungssystemen, sind bislang nicht in Sicht”, fordert Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg
Zum Hintergrund und weitere Zahlen
618 Unternehmen haben sich an der Handelskammer-Konjunkturumfrage zum Ende des ersten Quartals 2025 beteiligt. Der Befragungszeitraum vom 20. März bis zum 7. April stand unter anderem im Zeichen sich anbahnender Regierungsbildungen auf Bundes- und Landesebene sowie der Ankündigung neuer US-Zölle. 17,3 Prozent der Unternehmen bewerten in der Zeit ihre eigene Geschäftslage als gut, 56 Prozent als saisonüblich, 26,7 Prozent als schlecht.
In einer Phase, in der sich sowohl eine neue Bundesregierung als auch ein neuer Hamburger Senat formieren, sind für zwei von drei an der Konjunkturumfrage teilnehmenden Unternehmen (64,8 Prozent) die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen das oder zumindest eines der größten Risiken bei der eigenen Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Jeweils rund jedes zweite Unternehmen benennt die Geschäftsrisiken Inlandsnachfrage (55,4 Prozent), Arbeitskosten (49 Prozent) bzw. Fachkräftemangel (47,8 Prozent).
Das Konjunkturbarometer finden Sie unter: www.hk24.de/konjunktur
Unternehmensinsolvenzen in Hamburg in 2024
Die trübe Stimmung der letzten Konjunkturbefragungen zeigt sich auch in den harten Fakten: Die Unternehmensinsolvenzen in Hamburg sind 2024 deutlich gestiegen. Mit 849 Fällen verzeichnete das Insolvenzgericht Hamburg einen Anstieg um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und erstmals seit der Pandemie liegt das Niveau auch über dem von 2019 (746 Insolvenzen). Besonders betroffen waren das Gastgewerbe, das Baugewerbe und der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen), im Grundstücks- und Wohnungswesen nahmen die Insolvenzen sogar um 150 Prozent zu.
Die trübe Stimmung der letzten Konjunkturbefragungen zeigt sich auch in den harten Fakten: Die Unternehmensinsolvenzen in Hamburg sind 2024 deutlich gestiegen. Mit 849 Fällen verzeichnete das Insolvenzgericht Hamburg einen Anstieg um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und erstmals seit der Pandemie liegt das Niveau auch über dem von 2019 (746 Insolvenzen). Besonders betroffen waren das Gastgewerbe, das Baugewerbe und der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen), im Grundstücks- und Wohnungswesen nahmen die Insolvenzen sogar um 150 Prozent zu.