Leichte Erholung – aber keine Trendwende in Sicht 

Konjunkturbarometer der Handelskammer Hamburg
Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft hat sich zuletzt leicht verbessert, bleibt jedoch weiter angespannt. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Handelskammer Hamburg zum Ende des zweiten Quartals 2025. Während sich das Geschäftsklima gegenüber dem Frühjahr deutlich aufgehellt hat, bleiben die Erwartungen der Unternehmen per saldo pessimistisch. Auch bei den Investitions- und Personalplanungen zeigt sich weiter Zurückhaltung. Besonders vorsichtig blicken exportorientierte Branchen in die Zukunft.
„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer – Wir beobachten zwar einen schwachen Aufwärtstrend, aber der konjunkturelle Aufschwung lässt auf sich warten.“, ordnet Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg die Ergebnisse ein. „Die Unternehmen benötigen jetzt vor allem verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die Investitionen und Wachstum ermöglichen. Die zentralen Stichworte bleiben Bürokratie, Energie, Infrastruktur und Innovation.“
Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zählen für 59  Prozent der Unternehmen zu den größten Geschäftsrisiken, dahinter folgt die Inlandsnachfrage (54 Prozent). Bemerkenswert ist der relative Anstieg von Wechselkursrisiken auf 10 Prozent (Vorjahr 2 Prozent).
Zum Ende des zweiten Quartals 2025 gab es im Hamburger Konjunkturbarometer erstmals die Frage: „Wie schätzen Sie den Einfluss von KI auf den Personalbestand in Ihrem Unternehmen in den nächsten fünf Jahren ein?“. Von einem in etwa gleichbleibenden Personalbestand gehen fast sechs von zehn der antwortenden Unternehmen (58 Prozent) aus. Ein eher steigender Personalbestand wird von 9 Prozent der Unternehmen benannt – ein eher sinkender Personalbestand andererseits von 26 Prozent.
Weitere Ergebnisse
  • Die aktuelle Lage wird von 25,3 Prozent der Unternehmen als gut, von 50,1 Prozent als saisonüblich und von 24,6 Prozent als schlecht bewertet (Saldo: +0,7; Vorquartal: -9,4).
  • Die Geschäftserwartungen bleiben per saldo negativ (Saldo: -10,4), trotz Verbesserung gegenüber dem Vorquartal (-20,5).
  • Der Geschäftsklimaindikator (Mittelwert aus der Einschätzung von aktueller und künftiger Geschäftslage) steigt auf 94,9 Punkte – 10 Punkte mehr als im Vorquartal.
  • 19,2 Prozent rechnen mit rückläufigem Exportvolumen, 13,1 Prozent mit Zuwächsen
  • Wenig Dynamik bei den Investitionen: 52,6 Prozent planen gleichbleibend, 26,9 Prozent planen mit geringeren, 20,5 Prozent mit höheren Ausgaben.
  • Beim Personal rechnen annähernd zwei von drei Unternehmen (64,5 Prozent) mit einem in etwa gleichbleibenden Beschäftigtenstand. 18,7 Prozent planen mehr Personal ein, 16,8% weniger.
  • Ausgewertet wurden 591 Antworten Hamburger Unternehmen, die zwischen dem 19. Juni und 7. Juli 2025 befragt wurden.
Lesen Sie die vollständige Auswertung mit interaktiven Grafiken.