10. März 2021

Wege aus der Krise

Für ein erfolgreiches Wiederanlaufen der Wirtschaft hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar im Papier „Wege aus der Krise“ Unterstützungsangebote skizziert, die konkret vor Ort bei den Unternehmen wirken sollen und Forderungen an Politik und Verwaltung formuliert.
Die Folgen der Corona-Pandemie lasten weiter schwer auf der regionalen Wirtschaft. Die Industrie und die industrienahen Dienstleister, das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage hervor, schätzen die Lage aber vergleichsweise optimistisch ein, was sie zu einem Stabilitätsanker für die wirtschaftliche Entwicklung nicht nur in Südhessen gemacht hat. Für sie ist es wichtig, dass sie von Politik und Verwaltung in ihrem Tun nicht noch zusätzlich behindert werden. Anders die Lage der von Einschränkungen und Schließungen besonders betroffenen Unternehmen. Ihnen droht, trotz aller Hilfen, die Luft auszugehen. Mit einem klaren Fahrplan aus dem Lockdown können die Betriebe endlich wieder planen und unternehmerische, kreative Kräfte freisetzen.

Unterstützungsangebote aus dem Lockdown

Um den Neustart der Wirtschaft nach dem Corona-Lockdown zu unterstützen, baut die IHK Darmstadt auf ein Fünf-Punkte-Programm. Dieses orientiert sich an der aktuellen Fünf-Jahres-Strategie der IHK Darmstadt, fokussiert aber auf die zentralen Herausforderungen und Chancen. Kernpunkte sind:
  1. Wir bieten ein möglichst branchenspezifisches, aber in die Breite wirkendes Beratungsangebot vor allem für KMU – Schwerpunkte bilden die am stärksten betroffenen Branchen
  2. Wir geben aktuelle und passgenaue Informationen im Bereich Außenhandel
  3. Unsere Angebote zur Berufsorientierung sind entscheidend für die Entwicklung des Ausbildungsmarkts 2021, auch weil andere Partner ausfallen. Wo möglich und nötig, bauen wir sie (digital) aus. Zudem helfen wir Azubis Wissenslücken aus Corona mit speziellen Prüfungsvorbereitungskursen zu füllen
  4. Wir organisieren Workshops für Unternehmen, um mit dem “Green Deal” umzugehen: die zusätzlichen Regulierungen werden Unternehmen belasten, können aber auch unternehmerische Chancen für eine innovationsstarke Wirtschaft bieten.
  5. Wir zeigen mit einem Baukasten aus Workshops und konkreten Hilfestellungen für die innenstadtrelevanten Unternehmen und Branchen Perspektiven auf.
Die Kampagne Heimat shoppen wird auch in 2022 erneut stattfinden.

Die Kernforderungen an Politik

  1. Klare Öffnungsstrategie für die Wirtschaft – Unternehmen brauchen eine planbare Perspektive
  2. Stärkung der Eigenverantwortung der Unternehmer*innen – Unternehmer*innen müssen Teil der Lösung sein
  3. Mehr Innovation, weniger Bürokratie: “Zukunftspaket” konsequent umsetzen – Für die stark betroffenen Branchen müssen Verwaltungsprozesse – beispielsweise für Überbrückungshilfen – endlich einfach, schnell und für die Unternehmen kalkulierbar sein.
  4. Öffentliche Investitionen insbesondere auf kommunaler Ebene konsequent fortsetzen
  5. Innenstädte der Zukunft gestalten – Die Innenstädte zu entwickeln ist keine Aufgabe, die Politik und Verwaltung allein bewältigen sollten. Mit dem Bündnis für die Innenstädte in Hessen müssen die funktionalen Herausforderungen der Innenstädte diskutiert und erste Lösungen vor Ort in einer Art Reallabor gefördert werden und in Umsetzung kommen.
  6. Investitionen in Bildung und Berufsorientierung steigern – Es muss gelingen, Schulen durch Investitionen in digitale Infrastruktur, Ausstattung (Lernsoftware) krisenfest zu machen.
Das Positionspapier “Re-Start aus dem Lockdown” können Sie hier herunterladen.