Aktualisierter Mustertext

Verhaltenskodex für Lieferanten

Mit dem Verhaltenskodex (Code of Conduct, CoC) kommuniziert das Unternehmen seine Erwartungen an Lieferanten. Der Verhaltenskodex bildet als Fremdverpflichtung die Schnittstelle zwischen den Nachhaltigkeitswerten und -zielen des eigenen Unternehmens und dem gewünschten Verhalten von Lieferanten. Üblicherweise adressiert der Verhaltenskodex Direktlieferanten. Das Unternehmen kann jedoch von Direktlieferanten fordern, dass diese sich um eine Verpflichtung ihrer Unterlieferanten auf den Verhaltenskodex bemühen und über die Umsetzung der Anforderungen durch Unterlieferanten berichten.
Anwendungshinweise: Der vorliegende Verhaltenskodex stellt ein branchenneutrales Muster für Unternehmen dar. Die Textpassagen sind nicht als exakte Formulierungsvorlage zu verstehen, sondern als detaillierte Hinweise darauf, welche Kerninhalte relevant sind. Unternehmen sollten prüfen, welche weiteren bzw. alternativen Informationen ihr auf Branchen- und Unternehmensspezifika eingehender Verhaltenskodex enthalten sollte.
Das Dokument enthält neben grundlegenden Inhalten eines Verhaltenskodex Kommentare in markierten Kästen, die insbesondere im Hinblick auf das LkSG-Inhalte erläutern und Hintergründe darlegen. Sie sollen Unternehmen dabei unterstützen, den Verhaltenskodex an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Inhalt und Struktur des Kodex basieren auf öffentlich zugänglichen Verhaltenskodexen von Unternehmen, Vorlagen von Branchenverbänden und -initiativen sowie dem direkten Austausch mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern.
Soweit das Unternehmen Gesetzesadressat des LkSG ist, sind dessen Anforderungen an die präventive Verpflichtung von Lieferanten gemäß § 6 Abs. 4 LkSG einzuhalten. Laut Handreichung der zuständigen Kontrollbehörde BAFA zur "Zusammenarbeit in der Lieferkette" sollten die an die Lieferanten herangetragenen Erwartungen auf den Ergebnissen einer vorangehenden Risikoanalyse beruhen. Es wird hier davon ausgegangen, dass dadurch die schon vor dem LkSG etablierte Praxis eines umfassenden inhaltlich Verhaltenskodex für Lieferanten nicht unzulässig wird. Dennoch sollte die verpflichtende Risikoanalyse erkennbar Eingang in den Verhaltenskodex finden: Ermittelte Risiken in der Lieferkette sollten besonders betont, irrelevante Risiken ggf. weggelassen werden. Soweit für einen konkreten Lieferanten keine Risiken ermittelt werden, kann von einer Verpflichtung auf den Verhaltenskodex abgesehen werden. Bei nach Branche oder Herkunftsland besonders risikoträchtigen Lieferanten sollten hingegen individuelle Vereinbarungen in Betracht gezogen werden.

Dieses Dokument ist Teil des Bausteins Nachhaltige Lieferkette des Online-Tools Nachhaltigkeitsmanagement für KMU des Bayerischen Landesamts für Umwelt. Die Arbeitsmaterialien wurden im Rahmen des Umwelt- und Klimapakt Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag e. V. (BIHK) erstellt. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.umweltpakt.bayern.de/werkzeuge/nachhaltigkeitsmanagement/