An Wochenenden ist der der Kerstgenshof in Sonsbeck fast immer ausgebucht.

Camping: Wunsch nach Natur mit Komfort

Anfang der 90er-Jahre stand für Leo und Birgit Ingenlath eine wichtige berufliche Entscheidung an: Landwirtschaft oder Tourismus? Das Ehepaar wählte den zweiten Weg – und hat ihn bis heute nicht bereut. Zusammen mit Tochter Ann-Christin Bußmann betreiben die Ingenlaths den Campingpark Kerstgenshof in Sonsbeck-Labbeck.
Den Grundstein hatten Leo Ingenlaths Eltern Mitte der 70er-Jahre gelegt. „Ihr Platz richtete sich ausschließlich an Dauercamper, die meisten kamen aus dem Ruhrgebiet“, erinnert sich der Sohn. Rund 150 Plätze standen zur Verfügung. Der Niederrhein galt damals nicht als Tourismusziel. „Es ging schlicht um Naherholung im Grünen.“ Anfang der 90er-Jahre übernahm dann die zweite Generation den Campingplatz und gestaltete ihn Schritt für Schritt zu einem Campingpark um. „Park“ steht für eine naturnahe Gestaltung, unter anderem durch eine aufwändige Bepflanzung des Areals. „Wir können zwar weder mit der Nordsee noch mit den Dolomiten dienen, aber ein Naturerlebnis gibt es auch bei uns“, betont Leo Ingenlath. Selbst der Kinderspielplatz ist naturnah gestaltet. Seine Frau Birgit bietet zudem seit Jahren ein Mitmach-Programm für die jüngeren Besucherinnen und Besucher an: Die Bandbreite reicht von der Nachtwanderung über die Pflege der Ziegen bis hin zur Kartoffelernte.
Das Thema Nachhaltigkeit werde auf dem Kerstgenshof schon lange groß geschrieben. „Seit 2006 sind wir ein sogenannter Eco-Camping-Betrieb und schonen Ressourcen schon von Beginn an“, sagt Leo Ingenlaths Tochter Ann-Christin Bußmann. Die Warmwasseraufbereitung funktioniert mittels Solartechnik, Gründächer sorgen für Artenvielfalt. „Hinzu kommen unter anderem Wildblumenwiesen, Bienenhotels und Nistkästen“, erklärt Ann-Christin Bußmann, die bereits die dritte Generation verkörpert.
Diese Philosophie findet viele Fans: Die Übernachtungsmöglichkeiten auf den insgesamt elf Hektar sind an den meisten Wochenenden zwischen Frühjahr und Herbst ausgebucht. Besonders hoch ist die Nachfrage rund um Feiertage wie Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Auf 120 Flächen können Wohnmobile und Caravans abgestellt werden. Auch Urlaub im Zelt ist gefragt. „Zu uns kommen Radtouristen mit kleinen Wurfzelten, aber auch Familien, deren Zelte größer sind als so mancher Wohnwagen“, so Ann-Christin Bußmann. Viele probierten das Abenteuer Camping in Labbeck zum ersten Mal aus. „Und die meisten sind davon derart begeistert, dass sie immer wieder zu uns kommen“, meint Leo Ingenlath. Der Anteil der Stammgäste sei hoch. Einige von ihnen möchten den heimischen Komfort aber dennoch nicht missen. Die Unternehmerfamilie bietet deshalb auch feste Unterkünfte mit 60 Betten an. Auf Wunsch verfügen die Häuser über eine eigene Küche und ein Badezimmer. Zudem ist es möglich, im Zelt zu schlafen, aber Dusche und Waschbecken nur für sich allein zu haben. Die Sanitäranlagen insgesamt sind „hochmodern und natürlich beheizt“, wie Leo Ingenlath betont.
Für viele Besucherinnen und Besucher sind auch die verschiedenen kulturellen Angebote rund um den Kerstengshofs interessant: Neben Schlössern und Museen in Wesel, Emmerich oder Kleve ist auch der Archäologische Park in Xanten gut zu erreichen. Auch das Umland profitiere vom Campingpark: „Unsere Gäste nutzen die regionale Gastronomie und den Einzelhandel”, so Ann-Christin Bußmann.

Ein Text von Daniel Boss.
Foto: Campingpark Kerstgenshof.
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