Junges Engagement vor Ort

Janine Peters und Jonas Fritz kümmern sich um die Wirtschaftsjunioren (WJ) in Duisburg und am Niederrhein. Interessierte Führungskräfte sind jederzeit willkommen.
Frau Peters, Herr Fritz, Ihre WJ-Kreise existieren bereits seit vielen Jahrzehnten. Was ist das junge, moderne an dieser Institution mit Tradition?
Peters: Natürlich unsere Mitglieder. WJ Mitglied zu sein heißt, Teil einer Gruppe von Gleichgesinnten zu sein, die aktuelle Themen diskutiert, gemeinsam Lösungen für Probleme sucht und auch mal richtig anpackt. Die Wirtschaftsjunioren waren und sind in ihrer Zeit die Stimme der jungen Wirtschaft.
Wie jung muss man sein, um bei den Wirtschaftsjunioren mitmachen zu können?
Fritz: Ordentliche Mitglieder dürfen maximal 40 Jahre alt sein. Danach ist eine Fördermitgliedschaft möglich. Bei mir im WJ-Kreis Stadt Duisburg/Kreis Wesel sind die meisten Mitglieder in den 30ern. Aber ein Beitritt bereits mit 18 ist durchaus möglich, zum Beispiel für Startup-Gründer.
Peters: Oft sind auch angehende Führungskräfte dabei, die durch ihre Geschäftsführung von den Wirtschaftsjunioren erfahren haben. Oder potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger in Familienunternehmen, die bereits ins Geschäft eingestiegen sind. Wichtiger als das Alter ist aber der Wunsch und die Bereitschaft, sich zu engagieren.
Was bedeutet das konkret?
Peters: Unter anderem, dass die Mitglieder regelmäßig bei Treffen und Veranstaltungen da sind und sich aktiv einbringen. Im Kreis Kleve haben wir zum Beispiel eine jährliche Kita-Aktion, bei der wir gemeinsam den Sand in den Sandkästen tauschen und Spielgeräte auf Vordermann bringen. Hier kann man sein Engagement für den Kreis Kleve unter Beweis stellen. Für manche sind die Wirtschaftsjunioren auch das Tor zur IHK-Welt. Also für Engagements in Ausschüssen oder in der Vollversammlung.
Fritz: Es ist wichtig zu verstehen, dass es bei den Wirtschaftsjunioren nicht ausschließlich darum geht, Business-Kontakte zu knüpfen. Ja, wir bieten natürlich auch einen Austausch zwischen Führungskräften – etwa bei Stammtischen und Unternehmensbesuchen. Der Fokus liegt aber auf dem gesellschaftlichen und sozialen Engagement vor Ort. So planen wir im Vorfeld der Kommunalwahlen im September einen Info-Dialog mit den Oberbürgermeister-Kandidaten. Wer also etwas vor der Haustür oder dem Firmentor bewegen möchte, ist bei uns an der richtigen Adresse.
Wie finden Sie heraus, ob jemand zu den Wirtschaftsjunioren passt oder nicht?
Fritz: Zunächst einmal sind alle jungen Unternehmer, Selbstständigen und Führungskräfte, die sich für unsere Arbeit interessieren, herzlich willkommen. Häufig bringen unsere Mitglieder Gäste mit, die auf diesem Weg bei uns reinschnuppern. Wer einen Gastantrag gestellt hat, kann eine Weile sozusagen auf Probe bei uns mitmachen. Nach etwa einem Jahr schauen wir dann gemeinsam, ob es passt.
Wieviel Zeit sollte man für eine Mitgliedschaft einplanen?
Peters: Das lässt sich schwer in Stunden sagen. Aber wir versuchen durchaus, uns ein- bis zweimal im Monat zu treffen. Hinzu kommen verschiedene Aktionen im Jahr. Wer sich im Vorstand engagiert, muss natürlich etwas mehr Zeit erübrigen.
Gibt es Branchen, die besonders stark bei den Wirtschaftsjunioren vertreten sind?
Peters: Durch die Nähe zur IHK sind Industrie, Handel und der Dienstleistungssektor besonders stark vertreten. Aber bei den WJ Kleve ist auch das Handwerk dabei. Es ist wirklich eine bunte Mischung. Kreissprecher für Kleve ist beispielsweise Benedikt Tebartz van Elst vom Freizeitpark Irrland. Seine Stellvertreterin ist Pauline Schramm vom Laborbedarf-Großhändler Fluxana.
Fritz: Bei uns im WJ-Kreis ist Christoph Eller von BP Europe Kreissprecher. Er wird im Vorstand unter anderem von Lisa Neumann unterstützt, die bei der Stadt Oberhausen tätig ist. So kommen ganz unterschiedliche Kompetenzen, Berufswege und Erfahrungen zusammen. Eine echte Chance, um zu lernen und zu wachsen.
Peters: Und diese persönliche Entwicklung wird bei den Wirtschaftsjunioren großgeschrieben. Beispielsweise gibt es tolle Trainingsangebote auf NRW- und Bundesebene, zu denen alle ordentlichen Mitglieder Zugang haben.

Text: Daniel Boss
Fotos: Niederrheinische IHK/Jacqueline Wardeski; Hendrik Grzebatzki.
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