Partner für Schifffahrt, Industrie und Häfen 

Die Wittig GmbH ist vor 125 Jahren als kleiner Malerbetrieb gestartet. Heute wird das Duisburger Unternehmen in vierter Generation geführt – und ist einer der führenden Binnenschifffahrtsausrüster in Europa.
Wenn Frank Wittig aus den großen Fenstern seines Besprechungsraums blickt, sieht er Duisburgs alten Bunkerhafen. Es ist der älteste Teil des riesigen Hafengeländes in Ruhrort. Für Frank Wittig, der mit seinem jüngeren Bruder Ralf (53) seit 25 Jahren die Geschäfte der Schiffsausrüster- Firma Wittig in der vierten Generation führt, ist es auch ein Stück Heimat. „Unsere Mutter ist in Ruhrort geboren, als Kind hat sie da unten gespielt“, sagt der 55-Jährige. „Duisburg zu verlassen, kam für uns nie infrage. Hier sind wir mit unserer Firmenzentrale angekommen an der Quelle, am Ursprung.“

Vor 125 Jahren, am 18. Mai 1898, hatte Malermeister Wilhelm Wittig ein Geschäft für Lacke und Farben eröffnet. Und er hat sicherlich nicht geahnt, dass sich sein kleines Geschäft dank unternehmerischem Mut und glücklichen Entscheidungen im Laufe der Zeit in eines der führenden Binnenschiffsausrüster Europas verwandeln wird.

Die Geschichte der Firma Wittig ist reich an Geschichten. So durfte beispielsweise der von Wilhelm Wittig gegründete Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder öffnen. Alle Konzessionen für Maler waren schon vergeben. „Was aber ging, war die Belieferung von Schiffen mit Glas – da hat unser Großvater dann zugeschlagen und gleichzeitig das Stichwort ‚Schiffsfarbe‘ mit in die Genehmigung eintragen lassen“, erzählt Frank Wittig. „So begann unsere Fokussierung auf den Bereich Schifffahrt.“ Eine Zeit, in der die Firma Wittig mit klugen Entscheidungen die Weichen für weiteres Wachstum stellte, waren die Wendejahre um 1989. Frank Wittig ging mit gerade einmal 22 Jahren nach Ost-Berlin und sicherte dem Unternehmen wichtige Aufträge. Während die Wittigs früher einzelne Schiffe mit Positionslampen ausgerüstet hatten, orderten die Kunden nun 2 000 Lampen auf einen Schlag. „Wir konnten damals gar nicht so schnell neue Ware einkaufen, wie sie uns aus den Händen gerissen wurde“, blickt Frank Wittig zurück. „Aber mein Bruder Ralf hat es doch immer irgendwie hinbekommen, dass wir genug auf Lager hatten.“ Heute arbeitet die Firma Wittig mit Unsere Region 1 300 Lieferanten zusammen, im Sortiment sind 18 000 Produkte. „Wir haben alles, was auf einem Schiff benötigt wird“, sagt Frank Wittig, „und da unsere Kunden mobil sind, liefern wir punktgenau. Wenn wir wissen, dass ein Schiff um 13.07 Uhr eine Schleuse durchfährt, stehen wir da und überreichen die Bestellung.“

Das Unternehmertum begreift die Familie Wittig seit jeher als Lust und nicht als Last: „Von klein auf haben wir gelernt, in Chancen zu denken, nicht in Risiken.“ Vielleicht ist das auch der Grund, warum Frank Wittig trotz aller Krisen in der Welt jederzeit mit einem gesunden Optimismus nach vorn sieht. „Gerade in schwierigen Zeiten hat sich gezeigt, wer die wahren Könner sind. Wir sind bereit für die Zukunft – und jetzt stellen wir die Weichen für die nächste Generation, das wird dann Wittig 5.0.“
Text: Denis de Haas, Redaktionsbüro Ruhr
Fotos: Jacqueline Wardeski, Wittig GmbH