Mit der IHK-Weiterbildung zum Erfolg

Weiterbildung bei der Niederrheinischen IHK umfasst mehr als 300 Angebote. Was gehört alles dazu?
Maria Kersten: Wir bieten beispielsweise Seminare aus ganz verschiedenen Themenbereichen an. Das können ein- oder zweitägige Veranstaltungen zu EDV-Programmen oder Führungsthemen sein. Unsere Lehrgänge hingegen haben einen größeren Stundenumfang und schließen mit einem Zertifikat ab. Bei uns kann man sich zum Beispiel zum Personalreferenten, betrieblichen Gesundheitsmanager oder Immobilienmakler weiterbilden.


Besonders wichtig ist uns der Bezug zur Praxis. Der Großteil unserer Dozenten kommt direkt aus der Wirtschaft.
Wie stellt sich das Programm zusammen?
Anne Lomanns: Wir haben natürlich die Bedürfnisse unserer Mitgliedsunternehmen sehr stark im Blick. Danach richten wir unser Programm aus. Darüber hinaus schauen wir auch, was aktuell auf dem Weiterbildungsmarkt nachgefragt wird und welche Themen für unseren Standort relevant sind.
Ein wichtiger Aspekt sind auch Inhouse- Schulungen, die direkt von den Unternehmen angefragt werden. Können Sie das einmal näher ausführen?
Maria Kersten: Eine solche Schulung kann entweder eine Veranstaltung aus unserem Seminarprogramm sein, die wir dann gesondert für das jeweilige Unternehmen durchführen. Aber es kann auch ein maßgeschneidertes Angebot sein, das passgenau auf die Bedürfnisse des Unternehmens eingeht. Diese Weiterbildungen konzipieren wir in enger Abstimmung mit den Unternehmen und den Dozenten.
Haben Sie ein Beispiel?
Maria Kersten: Häufig werden Führungsthemen nachgefragt, so zum Beispiel Schulungen für neue Führungskräfte, wenn es einen Wechsel in der Führungsetage oder Umstrukturierungen gegeben hat.
Wie wichtig sind solche Weiterbildungsangebote für Unternehmen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels?
Anne Lomanns: Mit unseren Seminaren können Unternehmen gezielt die Potenziale ihrer Mitarbeiter entwickeln. So kann langfristig eine enge Bindung an das Unternehmen entstehen. Eine persönliche Weiterbildung ist darüber hinaus immer eine sinnvolle Investition in die eigene Karrierelaufbahn. Als IHK sind wir eine starke Marke, denn unsere Abschlüsse sind bundesweit einheitlich und anerkannt. Wir setzen sehr hohe Standards, beispielsweise auch bei der Auswahl unserer Dozenten. Besonders wichtig ist uns der Bezug zur Praxis. Der Großteil unserer Dozenten kommt direkt aus der Wirtschaft.
Sprechen wir einmal über die Angebote in der Höheren Berufsbildung: Was bietet die Niederrheinische IHK hier an?
Johanna Siebers: Hier bereiten wir die Teilnehmer auf Prüfungen im Bereich der Fortbildung vor. Diese Lehrgänge, die wir auch Praxisstudiengänge nennen, dauern mindestens zwölf Monate. Am Ende steht eine Abschlussprüfung, die bei Bestehen einen höheren Berufsabschluss mit sich bringt.


Grundsätzlich kann man über die Aus- und Weiterbildung das gleiche Qualifikationslevel erreichen wie jemand, der studiert hat.
Haben Sie ein Beispiel?
Johanna Siebers: Sagen wir mal, ich bin Kauffrau für Büromanagement und möchte mich im Bereich Management und Führung qualifizieren. Dann kann ich beispielsweise den IHK-Praxisstudiengang zur Geprüften Wirtschaftsfachwirtin absolvieren. Ein erfolgreicher Abschluss entspricht dem deutschen Qualifikationsrahmen Niveau 6 und ist damit gleichwertig zu einem Hochschul-Bachelor. Alle Weiterbildungsabschlüsse der Höheren Berufsbildung sind im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) mit einem Niveau erfasst. Mit dem DQR-Niveau können die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung mit den Abschlüssen an Universitäten und Hochschulen vergleichbar gemacht werden.
Gibt es auch einen vergleichbaren IHK-Abschluss auf Master-Niveau?
Johanna Siebers: Ja, das wäre der Betriebswirt oder der technische Betriebswirt. Wir planen, künftig auch hier Praxisstudiengänge anzubieten, da die Nachfrage vorhanden ist. Grundsätzlich kann man über die Aus- und Weiterbildung das gleiche Qualifikationslevel erreichen wie jemand, der studiert hat – und das in kürzerer Zeit.
Würden Sie also sagen, dass sich eine Ausbildung mit entsprechender Fortbildung lohnt und einem Studium in nichts nachsteht?
Anne Lomanns: Absolut. Ein Vorteil ist, dass die Menschen, die diesen Weg für sich wählen, von Beginn an einen hohen Praxisbezug haben. Unsere Unternehmen wissen das zu schätzen.

Förderung
Für die Lehrgänge in der Höheren Berufsbildung gibt es mit dem Aufstiegs-BAföG auch eine staatliche Förderung. Mindestens 50 Prozent der Lehrgangsgebühren werden übernommen, bis zu 75 Prozent sind möglich.
Weitere Lehrgangsanbieter
Neben der Niederrheinischen IHK bieten weitere Träger Lehrgänge zur Vorbereitung auf öffentlich-rechtliche Fortbildungsprüfungen der IHK an. Sie sind im Weiterbildungs- Informations-System (WIS) in einer Anbieterliste zusammengestellt. Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.wis.ihk.de/ihk-pruefungen/anbieterliste.html
Text: David Huth (Redaktionsbüro Ruhr); Fotos: Jacqueline Wardeski, Birgit Seidel.