Blühende Landschaften am Werk

Die Mera Tiernahrung GmbH arbeitet seit Jahren nach einer „nachhaltigkeitsorientierten
Philosophie“. Dazu gehören unter anderem Naturstrom für die Produktion, Patenschaften für Wiesen und summende „Kolleginnen“.
Bienen-AG? Das klingt nach einer praktischen Ausweitung des Bio- Unterrichts an der Schule. In diesem Fall aber geht es um das Umweltengagement eines hiesigen Unternehmens. Die Mera Tiernahrung GmbH hat direkt hinter ihrem Werk in Kevelaer zwei Bienenvölker angesiedelt. Die sprichwörtlich fleißigen Insekten leisten mit der Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt in der Region. Seit rund zwei Jahren kümmern sich neun Mitarbeiter um die Bienen. Unter Anleitung eines erfahrenen Imkers führt das Team alle Arbeitsschritte selbst aus und konnte bereits mehrere Dutzend Kilogramm Honig ernten. Um den Insekten Nahrungsquellen zu bieten, übernimmt Mera regelmäßig eine Blüh-Patenschaft für eine Wildblumenwiese vor den Werkstoren.
“Unser Ziel ist es, zu erfüllenden und gesunden Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt beizutragen. Und damit Menschen und Tiere gesund leben können, braucht es natürlich auch einen gesunden Planeten“, erklärt Dr. Stefan Mandel, Nachhaltigkeitsbeauftragter bei Mera. Ihm steht ein Team zur Seite, das stetig wächst. „So haben wir im Jahr 2020 eine neue Nachhaltigkeitsmanagerin und zwei Nachhaltigkeitsauditoren ausgebildet – und das war sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange“, so Mandel. Man sei immer auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen in allen Bereichen. „Deshalb ist uns der Austausch mit den anderen Teams besonders wichtig. Nachhaltigkeit kann schließlich nur zusammen gelingen.“
Ein Mann mittleren Alters mit kariertem Hemd und einem schwarzen Hund neben sich schaut freundlich in die Kamera.

Nachhaltigkeit kann schließlich nur zusammen gelingen.
Dr. Stefan Mandel


Das Familienunternehmen fühlt sich seit Jahren eine „nachhaltigkeitsorientierten Philosophie mit höchster Qualität“ verpflichtet. Dazu gehört es, am niederrheinischen Heimatstandort in Kevelaer CO₂-neutral zu produzieren. Vor vier Jahren erhielt Mera als erstes Unternehmen der Tierfutterbranche eine Zertifizierung nach dem Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ des Zentrums für Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke. Entscheidend für den Nachhaltigskeitserfolg sind laut Dr. Stefan Mandel die internen Strukturen. „Damit wir herausfinden können, wo wir im Bereich Nachhaltigkeit noch Verbesserungspotenziale haben, brauchen wir eine ehrliche und offene Feedback-Kultur.“ Alle Mitarbeiter könnten sich mit ihren Anliegen vertrauensvoll an die Führungskräfte wenden. „Außerdem ist es wichtig, auch im Arbeitsalltag Raum und Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit zu schaffen.“ Genau deshalb habe man am Standort Kevelaer verschiedene Umweltprojekte gestartet. „Wir motivieren alle Mitarbeitenden, daran teilzunehmen und sich einzubringen.“
Neben der Bienen-AG ist das kollektive Radeln ein weiteres Beispiel. „Viele nehmen das Angebot wahr, mit Dienst-EBikes zur Arbeit zu kommen.“ Im Jahr 2020 hat Mera eine interne Radfahr- Challenge gestartet. „Gemeinsam haben wir so 15 000 Kilometer erradelt und damit rund 2 300 kg CO₂ eingespart“, sagt der Nachhaltigkeitsbeauftragte. Dieses Gewicht hat das Unternehmen dann eins zu eins in Hunde- und Katzenfutter umgerechnet und an die Organisation „Helden für Tiere“ gespendet.
Text: Daniel Boss, Fotos:©Mera
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