Obstkelterei van Nahmen: Interview mit Peter van Nahmen

"Regionalität ist kein kurzfristiger Trend"

Die Obstkelterei van Nahmen ist bundesweit für ihre Säfte bekannt. Doch das Unternehmen in Hamminkeln steht auch für besonders idyllische Ausflugsziele. Im Interview verrät Peter van Nahmen seine ganz persönlichen Lieblingsorte am Niederrhein und berichtet von Standortwerbung in Berlin.
Herr van Nahmen, wohin zieht es Sie in Ihrer Freizeit?
Peter van Nahmen: Wenn es die Zeit zulässt, gehe ich sehr gerne wandern. Zu meinen bevorzugten Ausflugszielen gehört der Diersfordter Wald nördlich von Wesel. Mittendrin liegt das „Schwarze Wasser“. Dabei handelt es sich um einen Weiher mit einer ganz besonderen, namensgebenden Färbung. Der Weg drumherum ist circa zwei Kilometer lang und zu jeder Jahreszeit zu empfehlen, wenn man Natur pur erleben möchte. Ansonsten steige ich als überzeugter Niederrheiner auch gerne mal aufs Rad und unternehme Touren an den Rhein, etwa nach Bislich. Oder ich fahre zu den Streuobstwiesen unserer Region.
Was macht den Reiz dieser Wiesen aus?
Zum einen zeigen sie exemplarisch, wie die Kulturlandschaft Niederrhein in früheren Zeiten ausgesehen hat. Zum anderen bilden sie kleine Biotope. Wir selbst haben zum 100-jährigen Jubiläum unseres Unternehmens vor fünf Jahren auch eine Streuobstwiese angelegt und 100 Bäume gepflanzt. Es sind ausschließlich alte Sorten, die typisch sind für diese Region. Dazu gehören „Kaiser Wilhelm“, die „Rheinische Schafsnase“ und vor allem die „Rote Sternrenette“. Sie alle wachsen auf einem ehemaligen Acker. Inzwischen haben sich unter anderem Steinkäuze angesiedelt. Am 29. April findet wieder eine Radtour gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) hier in der Region entlang verschiedenster Obstwiesen statt. Unsere liegt natürlich auch auf der Route.
Ihre Produkte stehen deutschlandweit und auch darüber hinaus auf den Tischen der gehobenen Gastronomie. Bringt man van Nahmen mit dem Niederrhein in Verbindung?
Auf jeden Fall! Wir freuen uns, dass wir immer wieder Besuch aus ganz Deutschland bekommen. Gäste aus Dänemark hatten wir auch schon hier. Für sie ist es wie der Besuch eines Weinguts. Man nimmt sich Zeit, um sich alles genau anzuschauen und sich zu informieren. Aus diesem Grund haben wir vor einiger Zeit einen Obst-Lehrgarten neben dem Betriebsgelände angelegt. Tafeln geben Auskunft über die verschiedenen Apfel-, Birnen- und Pflaumensorten. Diese Möglichkeit wird rege genutzt. Mit seinen Bänken lädt der Garten zudem zu Radel-Pausen ein. Der Lehrgarten ist zu einer kleinen Touristen-Attraktion geworden, ohne überlaufen zu sein.
Welche Rolle spielt das Thema Regionalität dabei?
Eine sehr große Rolle. Regionalität ist alles andere als ein kurzfristiger Trend. So stellen wir eine erhöhte Nachfrage nach Säften aus heimischen Sorten fest. Und das lässt sich auch auf den Tourismus übertragen: Immer mehr Menschen gehen dazu über, eine schöne Zeit direkt vor ihrer Haustür verbringen zu wollen. Im Übrigen haben wir im kommenden Sommer auf Einladung des Berliner Traditionskaufhauses KaDeWe die Gelegenheit, uns und den Niederrhein in der Hauptstadt zu präsentieren. Zwei Wochen lang dreht sich im KaDeWE alles um das Thema Nachhaltigkeit. Vielleicht können wir auch dort wieder Menschen für unsere schöne Region begeistern.

Ein Interview von Daniel Boss
Fotos: Van Nahmen

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