Corona-Pandemie

In Hamburgs Unternehmen wurden im Ländervergleich am meisten Personen geimpft

Für Booster-Impfungen müssen Unternehmen von Anfang an einbezogen werden
Hamburgs Betriebsärzt:innen haben laut des RKI-Wochenbericht zu COVID-19 (Stand: 26.8.) bisher 111.500 Impfungen in großen betrieblichen Impfzentren, in den überbetrieblichen Betriebsarztpraxen und mit mobilen Impfteams durchgeführt. Im Verhältnis zur Bevölkerung wurden damit in Hamburgs Unternehmen mehr Personen als in jedem anderen Bundesland geimpft. Bei Betrachtung der Erstimpfungen ergibt sich eine Quote von 3,29 Prozent. Zum Vergleich: In den anderen Stadtstaaten Bremen und Berlin liegt sie bei 2,26 Prozent bzw. bei 1,00 Prozent.
„Die Hamburger Unternehmen haben mit ihren Betriebsärztinnen und -ärzten einen wichtigen Teil zur Impfkampagne beigetragen – das ist ein großer Erfolg“, so Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. Zumal bis Anfang Juli nur sehr geringe Impfstoffmengen für die Betriebsärzt:innen zur Verfügung gestanden haben, wodurch die betrieblichen Impfungen stark ausgebremst worden seien. „Seit Beginn der Krise hat die Wirtschaft unter enormen Einbußen gelitten und durch Home-Office-Pflicht und Umsetzung der Hygienevorschriften einen entscheidenden Faktor zur Pandemie-Bekämpfung beigetragen.“
Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. (VDBW) bestätigt, dass das Engagement der Hamburger Unternehmen besonders groß war. „Aus der Hamburger Wirtschaft kam ein sehr starker Impuls zu den Impfaktionen“, sagt Dr. Clara Schlaich, Vorsitzende des Landesverbands Hamburg des VDBW. „Viele Unternehmen haben mit ihren Betriebsärzt:innen in kürzester Zeit flexible und pragmatische Impfangebote in den Betrieben auf die Beine gestellt, die von den Beschäftigten sehr gut angenommen wurden“.
Die meisten Betriebe haben die Impfaktion bis Ende August weitgehend abgeschlossen. Auch im bundesweit einzigartigen überbetrieblichen Impfzentrum in der Handelskammer werden die Fachbereiche Arbeitsmedizin und Betriebliches Gesundheitsmanagement der Ambulanzzentrum des UKE GmbH am 31. August die letzten Impfungen vornehmen. Seit Anfang Juni wurden insgesamt gut 1.500 Impfungen bei Mitarbeitenden aus mehr als 200 kleinen und mittleren Unternehmen durchgeführt.
„Die Hamburger Wirtschaft wird ihr Engagement auch im Falle der notwendigen Booster-Impfungen fortsetzen“, bekräftigt Dr. Heyne. „Entscheidend wird dann sein, dass für die Betriebsärzt:innen sofort genug Impfstoff bereitgestellt wird, damit die betrieblichen Impfungen ihre volle Wirkung entfalten können.“
Die Handelskammer ist seit 1665 die Selbstverwaltung der gewerblichen Hamburger Wirtschaft. Sie vertritt die Interessen von etwa 170.000 Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung, ist kundenorientierter Dienstleister für unsere Mitgliedsfirmen und unabhängiger Anwalt von Markt, Wettbewerb und Fair Play. Wir beraten Unternehmen, wir bündeln Interessen und wir bilden Menschen. Über 900 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistungen engagieren sich ehrenamtlich bei uns als gewählte Vertreter ihrer Branchen in über 30 Gremien. Sie tragen entscheidend zur Meinungsbildung der Handelskammer bei. Außerdem nehmen 3.700 ehrenamtliche Unternehmensvertreter die Prüfungen in der dualen Berufsausbildung ab, die uns der Staat per Gesetz als hoheitliche Aufgabe übertragen hat. Unser Leitsatz heißt: „Wir handeln für Hamburg.“
Der Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V. (VDBW) ist der Berufsverband Deutscher Arbeitsmediziner und vertritt deren beruflichen Interessen. Die Mitglieder des Verbandes kommen aus allen Bereichen der betriebsärztlichen Tätigkeit, wie internationalen Großunternehmen, Verwaltungen, Betriebsarztzentren, überbetrieblichen Diensten oder aus der freiberuflichen eigenen Praxis. Der VDBW fördert den Fachaustausch zwischen den Betriebsärzt*innen und mit anderen Fachdisziplinen und Institutionen. Der Verband fördert die Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung von Arbeitsmedizinern und arbeitsmedizinischem Assistenzpersonal und setzt sich für die Qualität und Weiterentwicklung der betriebsärztlichen Versorgung ein.