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Hamburgs Wirtschaft erholt sich langsam

Aufwärtstrend trifft nicht alle Branchen: Gastronomen befinden sich weiter in der Krise
Die Hamburger Wirtschaft erholt sich erstmals nachdrücklich seit Beginn der Corona-Pandemie. Das ergab die aktuelle Konjunkturumfrage der Handelskammer Hamburg, an der sich 609 Unternehmen beteiligten. Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage positiver als noch vor drei Monaten und blicken deutlich optimistischer auf die kommenden 12 Monate. 35,2 Prozent der Unternehmen befinden sich in einer guten wirtschaftlichen Lage, 43,2 Prozent in einer befriedigenden beziehungsweise saisonüblichen und 21,6 Prozent in einer schlechten Lage. Mehr als die Hälfte der Betriebe (57,3 Prozent) rechnet in den kommenden 12 Monaten mit einer gleichbleibenden Geschäftslage, 27,6 Prozent rechnen mit einer Verbesserung und 15,1 Prozent mit einer Verschlechterung. Im Ergebnis führt die Bewertung der Unternehmen dazu, dass das Geschäftsklima der Hamburger Wirtschaft erstmals wieder das Vorkrisenniveau Ende 2019 übertrifft. 
„Die Erholung der Hamburger Wirtschaft insgesamt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige Branchen noch tief in der Krise stecken und eine nachhaltige Verbesserung noch in weiter Ferne ist“, betont Astrid Nissen-Schmidt, Vizepräses der Handelskammer Hamburg. Schwierig ist es nach wie vor für die Gastronomie. Die Unternehmen dieser Branche bewerten ihre aktuelle Geschäftslage fast ausschließlich als schlecht, zudem sind die Aussichten auf die kommenden 12 Monate alles in allem pessimistisch. „Gerade für die Unternehmen mit viel Personenkontakt sind die Corona-Maßnahmen weiterhin ein großes Hemmnis für die Geschäftslage“, so Nissen-Schmidt. Neben diesen ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist ein anderes Geschäftsrisiko erstmals seit der Krise wieder im Fokus der Unternehmen: der Fachkräftemangel. Der anhaltende Aufwärtstrend in vielen Branchen und Unternehmen führt voraussichtlich zu Mehreinstellungen bei jedem fünften Unternehmen. „Personaleinstellungen und mehr Investitionen sind ein gutes Signal der Hamburger Wirtschaft“, so Nissen-Schmidt. „Entscheidend ist aber, dass die Unternehmen geeignetes Fachpersonal finden oder selbst ausbilden. Der Ausbildungsmarkt ist durch die fehlende Berufsorientierung junger Menschen schwer getroffen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir nicht von der Corona-Krise in eine Fachkräfte-Krise kommen.“
Den Konjunkturbericht finden Sie unter: www.hk24.de/konjunktur.