19. März 2024
Mehr Ostseeschutz auch ohne Nationalpark möglich!
Die IHK Schleswig-Holstein begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, die Pläne für einen Nationalpark Ostsee nicht weiter zu verfolgen.
"Der vom MEKUN angestoßene Konsultationsprozess hat die Zielsetzung, die mit der Einrichtung eines Nationalparks für den Ostseeschutz erreicht werden soll, nicht hinreichend dargelegt. Dieses missglückte Format hatte am Ende aber doch noch sein Gutes: Wir haben Versprechen erhalten, die die berechtigten und notwendigen Interessen des Naturschutzes mit denen der gewerblichen Wirtschaft zusammenführen. Gleichwohl sollte eine sorgfältige Überprüfung und umfassende Diskussion der eingereichten Empfehlungen erfolgen", sagt Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein.
Von besonderer Bedeutung für die IHKs seien folgende Zusagen:
- Die touristische Nutzung, insbesondere Aktivitäten wie Wassersport und Sportfischerei, bleiben weiterhin möglich. Einschränkungen sind lediglich für die Wintermonate vorgesehen.
- Weder die Erreichbarkeit der Häfen noch die Nutzbarkeit der Schifffahrtswege auf der Ostsee werden beeinträchtigt.
- Auch zukünftig bleiben – außerhalb der strengen Schutzzonen – innovative Entwicklungen und deren Nutzung durch die Maritime Wirtschaft und Wissenschaft möglich.
- Die neben dem Naturschutz für die Ostsee wesentlichen Themen Eutrophierung (erhöhter Nährstoffeintrag von Land) und Munitionsbergung werden ebenfalls prioritär weiter vorangetrieben.
Goldbeck: "Der Worst Case ist aus Sicht der Wirtschaft zunächst abgewendet. Die gefundene Alternative mit moderat erweiterten und neu formierten Naturschutzgebieten unter Einbeziehung von NATURA 2000 – Gebieten greift etablierte Strukturen auf und entwickelt diese weiter. Der Vorschlag zeigt, dass mehr Ostseeschutz auch ohne Nationalpark möglich ist. Wir werden die Belange der gewerblichen Wirtschaft als IHKs im Beteiligungsverfahren zum Verordnungsentwurf konkret einbringen und vertreten."
Medieninformation der IHK Schleswig-Holstein vom 19. März 2024