5. Mai 2025

TransMarTech GmbH wird geordnet abgewickelt – Gesellschafter betonen strukturpolitisch notwendige Entscheidung bei nachhaltiger Wirkung des Projekts

Die Gesellschafter der TransMarTech Schleswig-Holstein GmbH (TMT) haben beschlossen, die geordnete Abwicklung der Gesellschaft zum Sommer 2025 einzuleiten. Hintergrund sind finanzpolitische und strukturelle Gründe, die eine Fortführung der Gesellschaft in ihrer bisherigen Form nicht mehr tragfähig machen. Die Entscheidung wurde einvernehmlich getroffen. Das Verfahren erfolgt im Rahmen eines geordneten Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung.
Das TMT war 2020 mit dem Ziel gegründet worden, maritime Innovationen an der Schnittstelle von Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern und in tragfähige Geschäftsmodelle zu überführen. Das langfristige Ziel war eine Unterstützungsstruktur, die sich zunehmend durch Eigenfinanzierung der Leistungen durch Wissenschaft und Wirtschaft etabliert. In den vergangenen fünf Jahren hat die Gesellschaft zahlreiche Impulse gesetzt, unter anderem für technologische Validierungsprojekte, die Gründung maritimer Startups und internationale Kooperationen. Diese Arbeit wird künftig in anderen Strukturen weitergeführt.
Der Schritt ist Ausdruck einer notwendigen Neusortierung im maritimen Innovationsökosystem Schleswig-Holsteins. Die veränderte Förderlandschaft, zurückgehende Kofinanzierungen aus der Wirtschaft sowie begrenzte Einnahmemöglichkeiten machten eine tragfähige Weiterentwicklung des TMT als eigenständige Einrichtung nicht mehr möglich. Die betriebswirtschaftliche Erwartung, dass sich das TMT mittel- bis langfristig finanziell ohne öffentliche Förderung selbst trägt, ist aus heutiger Sicht nicht realisierbar gewesen.
Das TMT war ein gemeinsames Projekt der Gesellschafter – dazu zählen die IHKs in Flensburg, Kiel und Lübeck, die Kieler Wirtschaftsförderung (KiWi) sowie die beiden Trägervereine der Wirtschaft und der Wissenschaft. Auch das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium war als Impulsgeber von Beginn an eng eingebunden. In der nun eingeleiteten Abwicklung bleiben alle Beteiligten gemeinsam in der Verantwortung. In den vergangenen Monaten haben die Gesellschafter zusammen mit dem Land intensiv an tragfähigen Lösungen für eine mögliche Fortführung gearbeitet – letztlich aber keine wirtschaftlich nachhaltige Perspektive gefunden.
"Vor dem Hintergrund der Förderbedingungen und der Haushaltslage ist die Entscheidung, das TMT nicht fortzuführen, folgerichtig und verantwortungsvoll. Die entwickelten Ideen, aufgebauten Netzwerke und gesetzten Impulse des TMT bleiben erhalten und werden künftig dezentral in vorhandene Institutionen integriert“, so die Gesellschafter übereinstimmend.
Das TMT hat sich in einer wichtigen Entwicklungsphase als Impulsgeber und Schnittstelle gezeigt. Es hat unter anderem die Ocean Re-CREATION Challenge als Format für maritime Startups etabliert, mehr als 4 Millionen Euro an EU-Fördermitteln eingeworben und internationale Kooperationen initiiert. Auch bei sicherheitsrelevanten Themen wie dem Schutz kritischer maritimer Infrastruktur hat es neue Impulse gesetzt. Diese Erfolge unterstreichen den Beitrag des TMT zur Positionierung Schleswig-Holsteins als Standort für maritime Zukunftstechnologien. Die Gesellschafter danken allen Projektpartnern und Unterstützern für die geleistete Arbeit und das Vertrauen in den gemeinsamen Innovationsauftrag – insbesondere Geschäftsführerin Nele Dageförde und ihrem Team für ihr Engagement beim Aufbau und der Umsetzung des Projekts.
Medieninformation der IHK Schleswig-Holstein vom 5. Mai 2025