20. März 2025
Gemeinsam sicher: IT-Security für Schleswig-Holsteins Unternehmen – Best Practices und Polit-Spitzengespräch in Kiel
Cyberangriffe auf kleine und mittelständische Unternehmen nehmen zu – mit teils gravierenden wirtschaftlichen Folgen. Angesichts steigender Bedrohungen standen beim Fachforum "Gemeinsam sicher“ am 20. März 2025 in der Industrie- und Handelskammer zu Kiel aktuelle Herausforderungen und konkrete Lösungen für mehr IT-Sicherheit im Mittelpunkt. Wie können Unternehmen sich effektiv schützen? Welche Unterstützung bietet die Landespolitik? Und welche Fehler gilt es dringend zu vermeiden? Diese Fragen diskutierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und IT-Sicherheitsbranche.
Mit einem praxisnahen Einstieg zu den häufigsten Fehlern in der Cybersicherheit und ihrer Vermeidung eröffnete Manuel Bach vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Veranstaltung. Eine vielseitig besetzte Talkrunde mit Unternehmen, IT-Sicherheitsdienstleistern und dem LKA (Abteilung Cybercrime) griff dieses Thema auf und diskutierte Szenarien für den Ernstfall. Interaktive Sessions luden die mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend ein, sich mit Notfallmanagement und Schutzmaßnahmen auseinanderzusetzen, die NIS2-Richtlinie kennenzulernen, Fördermöglichkeiten zur IT-Sicherheit für kleine Unternehmen zu erkunden und den CYBERsicher-Check der Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand zu testen.
Die Bedrohung durch Cyberkriminalität wächst in einem alarmierenden Tempo. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen zunehmend im Fokus von Hackerangriffen, da sie häufig nicht über die gleichen Sicherheitsmaßnahmen wie Großkonzerne verfügen. Phishing-Attacken, Ransomware-Erpressungen und gezielte Angriffe auf IT-Infrastrukturen verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden und gefährden Geschäftsprozesse. Die Kosten für Cybersicherheitsvorfälle steigen jährlich, wobei insbesondere Datenverluste, Betriebsunterbrechungen und Reputationsschäden zu den schwerwiegendsten Folgen zählen. Prävention durch Schulungen, regelmäßige Sicherheitsupdates und eine enge Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitsbehörden sind daher essenziell, um sich gegen diese Bedrohungen zu wappnen.
Zum Abschluss der Veranstaltung war die Landesregierung gefragt: Welche Maßnahmen zur IT-Sicherheit werden gefördert? Wie schafft das Land Schleswig-Holstein verlässliche Rahmenbedingungen für ansässige und neue Unternehmen? Im Rahmen des Polit-Spitzengesprächs betonte Magdalena Finke, Staatssekretärin im Innenministerium: "Wir sollten uns auf die Chancen konzentrieren, die die Digitalisierung mit sich bringt. Aber ohne Cybersicherheit wird das nicht funktionieren. Ein regelmäßiger und intensiver Austausch zwischen den Ermittlungsbehörden und der Wirtschaft sowie das Beratungsangebot des Landeskriminalamtes sind dafür von entscheidender Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass wir im Rahmen unserer Sicherheitspartnerschaft mit Veranstaltungen wie der heutigen effektiver auf Kriminalitätsphänomene reagieren können.“
"Gemeinsam sicher“ ist eine gemeinsame Veranstaltung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus und der SicherheitsPartnerschaft Schleswig-Holstein, bestehend aus dem Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein, der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland e.V. (ASWN), des Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein e.V. (DiWiSH) und der IHK Schleswig-Holstein.
Medieninformation der IHK Schleswig-Holstein vom 20. März 2025