Presse
IHK-Vollversammlung beschließt Europapolitische Positionen
Bengt-Erik Fischer von der Papenburger Reederei Schulte & Bruns wird als neues Mitglied in die Vollversammlung berufen
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) hat einstimmig die Europapolitischen Positionen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beschlossen. „Damit haben wir jetzt eine wichtige Diskussionsgrundlage für den Dialog mit den Abgeordneten im EU-Parlament in der Hand“, sagte IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons. Die DIHK hatte das Positionspapier vor dem Hintergrund der bevorstehenden EU-Wahl im Frühjahr 2024 verfasst und verabschiedet.
Vor allem die Forderungen, den Klimaschutz international voranzutreiben und die regenerativen Energien auszubauen spielt den Ostfriesen und Papenburgern in die Hände: „Für unsere Region ist die Transformation des Energiemarktes eine riesige Chance, die wir nutzen müssen“, sagt Brons. Neben dem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien wird in dem DIHK-Papier auch ein grenzüberschreitender Ausbau der Netze für alle Energieträger, insbesondere dem Wasserstoff, gefordert. Die neue Geschäftsführerin der Wasserstoff Initiative „H2 Ostfriesland“ Birthe Ricklefs, berichtete in diesem Zusammenhang über die Entwicklung von Wasserstoff als Energieträger in der Region und über die Arbeit des Netzwerkes. Ziel von „H2Ostfriesland“ sei es die Entwicklung und Etablierung einer ostfrieslandweiten Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen und mit Hilfe von grüner Energie die Energiewende umzusetzen.
Auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nimmt einen wichtigen Platz in dem Papier ein. Der DIHK fordert den zügigen Neu- und Ausbau der Infrastruktur in Europa. Die EU sollte in diesem Zusammenhang noch stärker auf die Mitgliedsstaaten einwirken, „um ihrer Verantwortung für eine leistungsfähige nationale und grenzüberschreitende Infrastruktur aller Verkehrsträger gerecht zu werden“, heißt es in der Broschüre. „Unsere Unternehmen sind zwingend auf ein zuverlässiges und leistungsfähiges Verkehrssystem angewiesen. Damit nicht nur unsere Region, sondern auch Europa mobil bleibt, muss die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Dafür setzen wir uns ein“, so Brons.
Im Bereich der Fachkräftesicherung fordert der DIHK neben der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung die Ausweitung des dualen Ausbildungsmodells in anderen EU-Staaten. „Damit würden wir nicht nur die hohe Jugendarbeitslosigkeit von europaweit etwa 15 Prozent reduzieren, sondern auch den Unternehmen helfen, zusätzliche Fachkräfte zu erschließen“, so Deinhard. Der DIHK hat in diesem Zusammenhang am Donnerstag, 9 März, ihre bundesweite Ausbildungskampagne gestartet, bei der auch die IHK für Ostfriesland und Papenburg für eine duale Ausbildung in der Region wirbt. „Vielen jungen Menschen ist überhaupt nicht bewusst, welche Chancen ihnen eine duale Ausbildung bietet. Das wollen wir mit dieser Kampagne ändern.“ Mit Blick auf das Ausbildungsangebot im IHK-Bezirk sagt Deinhard: In unserem IHK-Bezirk können rund 160 unterschiedliche Berufe erlernt werden. Als IHK unterstützen wir die angehenden Fachkräfte nicht nur in ihrer Ausbildung, sondern bei Bedarf auch bei ihrer Weiterqualifizierung.
Mit Blick auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stellte der Geschäftsführer der Ems-Dollart-Region Karel Groen seine Arbeit und die aktuellen Projekte des Netzwerkes in der Vollversammlung vor. Mehr als 280 Projekte habe die EDR im Rahmen des Interreg Förderprogramms seit 1991 unterstützt und dabei rund 160 Millionen Euro an Fördermitteln zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit umgesetzt.
Im Rahmen der Sitzung wurde auch Bengt-Erik Fischer von der Schulte und Bruns GmbH & Co KG in Papenburg als neues, zugewähltes Mitglied der IHK-Vollversammlung verpflichtet. Er übernimmt die Position von Robert Strehlau, ebenfalls Schulte & Bruns, der aus privaten Gründen aus dem Amt ausgeschieden ist.