Kiel: Zukunftsfestival

We connect: Waterkant Festival 2024

Wenn regionale, nationale und internationale Macher, Denkerinnen, Unternehmer und Gründerinnen zusammenkommen, dann heißt: Waterkant Festival! Dieses Jahr im Fokus: Künstliche Intelligenz, Energie & Chancenboom im Norden und Soziale Transformationen in Arbeit, Verwaltung und Gesellschaft. Über allem steht die Frage, wie können wir den Wandel mitgestalten? Neue Impulse, Produkte und Technologien stehen für alle Besucherinnen und Besucher am 13. und 14. Juni auf dem MFG5 Gelände in Kiel/Holtenau bereit.
Zwei Tage, 100 Speakerinnen & Speaker, 75 Start-ups, 80 Sessions und 50 Unternehmen auf elf Bühnen: Im Juni kommen erneut die spannendsten Start-ups aus Nordeuropa, Hidden Champions des lokalen Mittelstands, Impulsgeber aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um sich in pulsierender Festivalatmosphäre gegenseitig zu inspirieren, Zukunftsideen zu entwickeln und innovative Projekte zu starten.
„KI wird nicht nur den digitalen Raum verändern, sondern auch unser analoges Leben erweitern. Ob Datenbrillen, Avatare oder Biotechnologie, nahezu jeder Bereich wird sich verändern. Die Futuristin Amy Webb nennt das Veränderung auf Speed – und wir wollen unsere Besucherinnen und Besucher genau auf diesen Wandel, diese Entwicklungen vorbereiten, damit wir alle ihn mitgestalten können“, sagt Alexander Ohrt, Initiator des Festivals und Gründer des Bildungsclusters opencampus.sh. Schon das Opening soll daher darauf abzielen, exponentielles Wachstum von neuen Technologien verständlich zu machen und die Ängste oder Unsicherheiten beim Umgang mit KI zu nehmen. „Wir alle brauchen ein Grundverständnis von KI, egal zu welcher Generation wir gehören oder aus welchem wirtschaftlichen Kontext wir kommen, zusammen sind wir die Generation Transition“, bekräftigt Alexander Ohrt. „Dabei stoßen wir nur natürlich auf Limitationen, die wir aber gemeinsam durch Neugier, Lust am Ausprobieren und Offenheit bewältigen können.“
Wo KI bereits konkret zum Einsatz kommt, Unterstützung liefert oder noch nicht ausreichend ausgereift ist, liefern praxisnahe Beispiele aus dem Mittelstand und Talks auf den verschiedenen Bühnen. Unter anderem wird Inken Paland, Content Creatorin, von ihren Erfahrungen mit KI-generierten Avataren und deren realistischen Einsatzmöglichkeiten für den Mittelstand berichten. Zusätzlich wird thematisiert, wie es Unternehmen und Angestellten gelingen kann, sich den Anforderungen diese Zeitalters anzupassen. Führungsmodelle der Zukunft, die besten Wege, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten und Wege aus der großen Erschöpfung vor der Wucht des Wandels (Hans Rusinek, Universität Graz) werden ebenfalls Themen des Festivals sein.
Zweites Kernthema des Festivals sind die Chancen neuer Energien im Norden. Der Deutschland-Chef von Northvolt, Nicolas F. Steinbacher, wird im Rahmen eines Livepodcasts mit dem Seriengründer, e-Commerce und Energieexperten Alexander Graf, über die Potentiale nachhaltiger Batterieproduktion sprechen. Das schwedische Unternehmen wird auf einer 110 Hektar großen Fläche in Heide eine sogenannte Gigafactory bauen und will 3.000 Arbeitsplätze in der Region schaffen und ein Ökosystem neuer Energien im Land schaffen.
Doch von KI können auch Gefahren ausgehen. Zum Beispiel für unsere Demokratie, berichtet Jessica Krahl, Medienvertreterin aus dem Waterkant-Team. „Ist unsere Demokratie stabil genug oder brauchen wir auch dafür Updates, gerade wenn wir an nahende Wahlen in der EU oder den USA denken? Das wird Claudine Nierth vom Verein Mehr Demokratie vorstellen und dabei auf Bürgerräte eingehen.“
Weitere Highlights des Programms sind unter anderem faire KI für die Verwaltung (Zamina Ahmad, shades&contrast) mit divers aufgebauten Datensätzen, die nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsraums Wasser, die Entwicklung und Implementierung von New Work Modellen für Führungskräfte und Wege aus der KI-Erschöpfung vor dem globalen Weltgeschehen (Vincent Warnery, Beiersdorf).
Eingebunden in das Festival findet die Preisverleihung der DigitalHub.SH-Initiative mit Minister Dirk Schrödter statt: Die angekündigten Opensource-Lösungen für die gesamte Landesverwaltung in Schleswig-Holstein sollen als Paradebeispiel dafür dienen, übergreifende und vertrauensvolle Systeme für die Verwaltung zu finden. Alexander Ohrt betont: „Viele erwarten den Gang zur Verwaltung, wie einen Einkauf bei Amazon. Damit das überhaupt funktionieren könnte, dürfen wir die Verwaltung in ihrer Entwicklung nicht alleinlassen, sondern müssen sie bspw. durch OpenSource Lösungen unterstützen.“
Neu im Festivalprogramm sind die Masterclasses, die vor dem offiziellen Opening stattfinden: Paul Spiers lädt ein zur Führungskultur in KI-Zeiten, mit Dr. Martina Pesic geht es um Verhandlungsführung für Führunfskräfte in Unternehmen und Startups, Rasmus Hildebrand hilft Unternehmen dabei, junge Zielgruppen zu erreichen und Norma Jensen stärkt Frauen, die in Führungspositionen stehen oder es noch wollen, in ihrer Souveränität im Berufsleben. Die Masterclasses sollen in kleinen Gruppen dazu beitragen, hilfreiche und konkrete Arbeitsweisen in den Arbeitsalltag überführen zu können. Sie können über ein separates Ticket gebucht werden, die verfügbaren Plätze sind limitiert.
„Wir alle wissen nicht wirklich, was in Zukunft geschieht, deswegen können wir nur gemeinsam einen Weg finden“, fasst Alexander Ohrt die zentrale Botschaft des Festivals zusammen. „Es ist in Ordnung, unperfekt zu sein und mit einem Anfängermindset an KI heranzugehen. So behalten wir uns auch die Menschlichkeit bei, die im Umgang mit KI schnell verloren gehen könnte.“ Für Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Mittelstand, die das Festival nutzen wollen, empfiehlt Jessica Krahl, mit einer gesunden Mischung aus Offenheit und Neugierde vorbeizukommen. „Der Mix des Waterkant Festivals aus Mittelstand, Start-ups, Studierenden und Neugierigen funktioniert deshalb, weil sich verschiedene Lebens- und Wirtschaftsrealitäten miteinander verbinden. Wenn wir uns fragen, wo wir uns engagieren wollen, wo wir noch limitiert sind, wo der Mensch trotz KI immer im Mittelpunkt bleiben wird und wo wir gestalten können, dann lösen wir Blockaden. Und wir stellen als Mittelstandsunternehmen die Weichen für Kooperation, denn kein Unternehmen muss die KI-Transformation allein schaffen. Wir haben im Land so viele bereichernde Start-ups, sodass man am besten in Gemeinschaft arbeitet.“
Diesen Netzwerkcharakter des Festivals führt die Waterkant Ausstellung weiter, die wieder von Juni bis September an den Wochenenden geöffnet ist. Neben den kostenfreien Führungen, können hier alle Interessierten die auf dem Festival vorgestellten Konzepte bestaunen, sich inspirieren lassen und das persönliche und fachliche Netzwerk ausbauen.
Mit einem Abschlusshighlight macht Alexander Ohrt noch einmal neugierig: „Der Start-up-Guide der KielRegion wird zum Waterkant gelauncht. Nach einer öffentlichen Abstimmung über die Protagonisten, hat die Redaktion des Startup Guides mehrere Monate daran gearbeitet. Wir freuen uns sehr darauf, die spannendsten Gründerinnen und Gründer aus unser Region vorzustellen und sichtbar zu machen, welche Kompetenzträger hier arbeiten. Wer weiß, wen man im Zweifel fragen kann und sich nicht allein mit dem Wandel fühlt,  freut sich auf die Zukunft.“ 

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Das Waterkant Futures Thinking Lab ist eine der zahlreichen Initiativen des unabhängigen Bildungsclusters opencampus.sh, welches sich für zukunftsrelevante und praxisnahe Bildungsformate und Gründungsforderung in Schleswig-Holstein stark macht. Es werden innovationstreibende Co-Kreationen ermöglicht, umgesetzt und begleitet, Vernetzung und Zusammenarbeit von Start-ups, KMU und Wissenschaft unterstützt, um Talente und Fachkräfte zu attrahieren und zu halten. Das Waterkant Festival ist das Jahreshighlight als internationales Netzwerk- und Inputevent. Es macht Zukünfte greifbar, indem Probleme und Antworten auf große gesellschaftliche Veränderungen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung konstruktiv in die gesellschaftliche Debatte gebracht werden. Seit 2016 findet das Festival jährlich im Juni statt, seit 2017 fest auf dem MFG5 Gelände in Kiel/Holtenau. Die anfänglichen 300 Teilnehmenden sind inzwischen zu einer Fangemeinde von rund 1.400 Besuchern gewachsen und reisen aus ganz Europa an. Die dazugehörige Waterkant Ausstellung bringt am selben Ort seit 2020 innovative Projekte aus Schleswig-Holstein und darüber hinaus zusammen. Hier werden die Prototypen und Ideen des Festivals für ein breites Publikum geöffnet und erlebbar. Rund 5.500 Besucherinnen und Besucher nutzen die Ausstellung pro Jahr als interaktiven Erlebnis- und Vernetzungsraum.