Auszeichnung für Pflege-Unternehmen

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Wenn die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) am heutigen Donnerstag in der Stadthalle Gifhorn tagt, wird Bettina Tews-Harms, geschäftsführende Gesellschafterin der Bettina Harms GmbH, zur neuen IHKLW-Innovationsbotschafterin ernannt. „Mit ihrem innovativen Personalmanagement ergänzt Bettina Tews-Harms perfekt den Kreis der IHKLW-Innovationsbotschafter. Sie ist eine vorbildliche Arbeitgeberin, der es gelungen ist, in einer schwierigen Branche mit neuen Ideen Fachkräfte zu sichern“, sagt IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann. 
Innovationsbotschafter sind Unternehmerinnen und Unternehmer, die zukunftsweisende Strategien umsetzen, erfolgreich, langfristig und verantwortungsbewusst wirtschaften – und damit das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns fortschreiben. Vor Bettina Tews-Harms zeichnete die IHKLW bereits 26 Unternehmerinnen und Unternehmer mit diesem Titel aus. 
Fast drei Jahrzehnte ist es her, dass die heute 61-jährige Tews-Harms ihr Unternehmen gründete. Mittlerweile beschäftigt die Bettina Harms GmbH knapp 400 Mitarbeitende, überwiegend Frauen, rund 15 Prozent Männer, etwa die Hälfte in Teilzeit. Typisch für den Pflegeberuf – für Tews-Harms Beruf, Berufung und Herzensprojekt zugleich. 
Und trotzdem: Der Pflegebereich leidet schon lange unter enormem Fachkräftemangel. Tews-Harms ist davon überzeugt, dass auch die oft schlechten Arbeitsbedingungen Schuld sind: „Die Branche ist geprägt von unzufriedenen Mitarbeitenden, von jahrzehntelang gewachsener Frustration.“ Sie ist stolz darauf, es geschafft zu haben, „einen Gegenentwurf zu setzen“: „Ich habe einen Betrieb aufgebaut, in dem meine Mitarbeitenden ein großes Lösungsbewusstsein haben.“ Sie habe bewusst „eine Kultur des Gestaltens und des Erhaltens von guten Arbeitsbedingungen wachsen lassen, nicht aus Zufall, sondern genau so gewollt und von mir gestaltet“. Innovation, vorne mit dabei sein, das sei ihr immer wichtig gewesen.
Deshalb implementierte Tews-Harms schon vor Jahren sich selbst organisierende Teams, „mit so viel Spielraum wie möglich, ihren Arbeitsbereich selbst zu gestalten“. Ihr ambulanter Pflegedienst nahm an etlichen Projekten teil, die einen Blick über den Tellerrand ermöglichten, etwa im Bereich der Telemedizin oder bei der Delegation ärztlicher Leistungen an Pflegekräfte. „Das hat meinen Mitarbeitenden viel Freude gemacht und Selbstbewusstsein gegeben.“ 
Mehr als 1.000 Klientinnen und Klienten – von Kinderkrankenpflege über beatmete Intensivpatienten bis zur Palliativbehandlung – werden von ihren Fachkräften im Landkreis Gifhorn, im Nordkreis, der Stadt Gifhorn und im Stadtgebiet Wolfsburg versorgt. Daneben bietet die Bettina Harms GmbH Haushaltshilfe und Betreuung, Tagespflege, Nachbarschaftstreffs und mehr an. 
Um den Pflegeberuf insgesamt attraktiver zu gestalten und junge Menschen dafür zu begeistern, sollten solche Modellprojekte weiter ermöglicht und standardisiert werden, ist Tews-Harms überzeugt: „Ich glaube, das würde auch viele studierende Pflegekräfte an die Branche binden.“ Auch bei Zuwanderung und Anerkennung ausländischer Abschlüsse müsse noch viel auf den Weg gebracht werden – „das dauert alles viel zu lange“. 
In diesem Jahr rückt die IHKLW unter dem Credo #GemeinsamFachkräfteSichern die regionale Fachkräftesicherung in den Mittelpunkt. Alle Angebote und Informationen zum Thema sind zu finden unter www.ihk.de/ihklw/fachkraeftesichern.
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Lüneburg, 8. Dezember 2022