„Unternehmen müssen in Beratergremien der EU besser beteiligt werden“
Christian Jöst forderte mehr Transparenz und mehr Expertise aus der Praxis sowie mit Blick auf die Praxistauglichkeit politischer Vorgaben klare Spielregeln für die Besetzung von Beratergremien. Er verwies in dem Zusammenhang auf ein Positionspapier der IHK Darmstadt zur Politikberatung, das klare Regeln zur Compliance einfordert.
Christian Jöst, Geschäftsführer der Jöst Abrasives GmbH
Eine zentrale Forderung in dem Papier ist, dass Beratergremien demokratisch legitimiert sind und kontrolliert werden. Ebenso sieht das Grundsatzpapier vor, dass die Berater die notwendige Expertise mitbringen. Jöst, der als Unternehmer selbst dem Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung und einer EFRAG-Arbeitsgruppe auf EU-Ebene angehört, hat die Erfahrung gemacht, dass in den Gremien zu Wirtschaftsfragen oftmals mehr Berater sitzen als Unternehmen, die eigentlich betroffen sind und aus der Praxis berichten könnten. „Bei die Wirtschaft betreffenden Fragen sollten mindestens zehn Prozent der regulatorisch adressierten Betriebe in die Initiierung von Verfahren einbezogen werden“, so die von der IHK-Vollversammlung beschlossene Grundsatzposition. Auch bei der Bestellung der Gremien müsse Transparenz hergestellt werden. „Gerade im Kontext des Green Deals ist oft nicht transparent nachvollziehbar, warum wer in einem Beratergremium sitzt und wie die berechtigten Interessen der Adressaten dort vertreten werden“, so Jöst.
Weiterführende Infos: Grundsatzpapier Politikberatung im vollen Wortlaut