Umwelt, Energie und Klima

Energie

Die Berliner Wirtschaft ist auf eine zuverlässige Energieversorgung angewiesen, besonders im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien. Viele Unternehmen sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Überbordende Bürokratie lähmt auch beim Klimaschutz unternehmerisches Handeln, hinzu kommen unklare rechtliche Rahmenbedingungen und mangelnde Planbarkeit.

IHK-Forderungen:

  • CO2-Preis als Steuerungsinstrument erhalten: Zentrales Steuerungsinstrument für den Umbau des Energiesystems sollte der CO2-Preis bleiben.
  • Wettbewerbsfähige Energiepreise: Die Stromsteuer sollte im Einklang mit europäischen Vorgaben auf das Mindestmaß gesenkt und die Netzentgelte durch Zuschüsse begrenzt werden.
  • Erneuerbare Energien attraktiver gestalten: Der Ausbau erneuerbarer Energien hat für die Wirtschaft hohe Priorität. Mehr als vier von fünf Berliner Unternehmen fordern verbesserte Bedingungen für Eigenversorgung und Direktlieferverträge (PPAs).
  • Energienetze als Lebensadern der Wirtschaft: Die Stabilität der Energieversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor, deshalb sollte der Energienetzausbau beschleunigt werden. Parallel muss in den Aufbau von Energiespeichern investiert werden.
  • Verfügbarkeit von Wasserstoff sicherstellen: Die zukünftige Bundesregierung muss gewährleisten, dass Berlin planmäßig an das Wasserstoff-Kernnetz angebunden wird.
  • Wärmewende vorantreiben: Insbesondere der Ausbau der tiefen Geothermie ist zu unterstützen. Maßnahmen zur Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie zur Risikoabfederung bei Probebohrungen sind in dieser Hinsicht von besonderer Bedeutung für die Unternehmen.

Umwelt

Die IHK Berlin betont die Notwendigkeit klarer, praxisnaher und bürokratiearmer Regelungen, um den Unternehmen die Einhaltung umweltpolitischer Vorgaben zu erleichtern. Im Mittelpunkt stehen insbesondere Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung der Ressource Wasser, zur Förderung einer zirkulären Wirtschaft sowie zur Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels.

IHK-Forderungen:

  • Sicherung der Wasserversorgung: Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass Wasser sowohl quantitativ als auch qualitativ zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung steht. Unternehmen benötigen zudem Sicherheit bei Wasserrechten, Genehmigungsverfahren sollten maximal drei Jahre dauern.
  • Folgen des Strukturwandels abfedern: Mit dem Kohleausstieg verlangsamt sich Fließgeschwindigkeit und Tiefe der Spree um 1/3. Deshalb arbeiten Berlin, Brandenburg, Sachsen an Lösungen, die vom Bund unterstützt werden sollten.
  • Effizientes Wassermanagement: Angesichts klimatischer und struktureller Veränderungen müssen innovative Lösungen zur Verbesserung des Wassermanagements gefördert werden. Dabei sollten insbesondere Möglichkeiten zur Regenwassernutzung durch Unternehmen verbessert werden.
  • Europäisch einheitliche Rahmenbedingungen schaffen: Ein klarer, europaweiter gesetzlicher Rahmen ist nötig, um den Übergang zur Circular Economy zu beschleunigen.
  • Zirkularität digital stärken: Der flächendeckende Ausbau digitaler Kapazitäten ist entscheidend, um Unternehmen die Einführung des europaweit angelegten digitalen Produktpasses und anderer innovativer Lösungen zu ermöglichen. Bei den Regelungen zum Abfallende braucht es eine Vereinfachung, damit der Einsatz von recycelten Baustoffen vereinfacht wird.
  • Unterstützung bei der Klimaanpassung: Insbesondere KMU sollten dabei unterstützt werden, die Auswirkungen des Klimawandels zu erkennen und notwendige Anpassungen umzusetzen. Dies umfasst die Bereitstellung frei verfügbarer Daten durch staatliche Stellen über Klimarisikoanalysen zur Entwicklung von Klimaanpassungsstrategien.
  • Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur: Die Widerstandsfähigkeit gegen Klimafolgen der für Unternehmen relevanten Infrastruktur sollte kontinuierlich erhöht werden (z.B. durch Investitionen in widerstandfähige Bauweisen, in grüne Infrastruktur, in smarte Technologien).

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