Projekt

Projekte für mehr Nachhaltigkeit im Donautal

Wie kann das Ulmer Industrie- und Gewerbegebiet Donautal klimafreundlicher werden? In einem neuen Reallabor der Universität Ulm in Zusammenarbeit mit der Hochschule Aalen soll mit Geschäftsleitungen und Beschäftigten ein Zukunftskonzept erarbeitet werden.
Industrie- und Gewerbegebiete gelten eher selten als Vorbilder in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit – da ist auch das Ulmer Donautal keine Ausnahme. Es ist der optimale Standort für das neue Reallabor „Klima Connect“. Die Keimzelle des Reallabors ist die „Initiative Donautal Connect“, ein Zusammenschluss ortsansässiger Unternehmen unter dem Dach des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft. „Gemeinsam mit Unternehmensleitungen und Beschäftigten wollen wir eine übergreifende Klimaschutzstrategie für das Donautal bis 2030 erarbeiten“, erklärt Martin Müller, Leiter des Projekts „Klima Connect“ und des Instituts für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm.

Erste Projekte bereits gestartet

„Über 80 Prozent der 20.000 Beschäftigten fahren mit dem privaten PKW zur Arbeit. Trotz Anbindung des Gewerbegebiets an den öffentlichen Nahverkehr nehmen sie so oftmals Staus im Berufsverkehr in Kauf“, so Müller.

E-Scooter fürs Donautal

Für den Leiter des Reallabors „Klima-Connect Industriegebiet Donautal“ sind das deutlich zu viele: „Aus diesem Grund möchten wir mit den grünen  E-Scootern, mit denen man vom Bahn-Haltepunkt in der Benz-Straße zu den Betrieben fahren kann, möglichst vielen Arbeitern und Angestellten einen Anreiz schaffen, den ÖPNV zu nutzen.“ 50 dieser E-Scooter stehen für eine sechsmonatige Testphase im Donautal bereit. Unterstützt wird das Projekt von den Unternehmen Husqvarna, Noerpel, Teva und Uzin Utz SE, die in dieser Zeit spezielle Parkzonen auf ihren Firmengeländen ausweisen. „Wer den Roller ordnungsgemäß auf diesen Flächen abstellt, bekommt Bonus-Minuten gutgeschrieben“, so Müller. Bereitgestellt werden die Fahrzeuge von der Stadt Ulm gemeinsam mit dem E-Scooter-Produzenten Tier.

Klima Azubis

Ein zweites Projekt heißt „Klima Azubis“. Unter diesem Titel werden bis November 20 Azubis der Stadtwerke Ulm, Teva, Wieland, Gardena, Noerpel und
Uzin Utz SE in Sachen Nachhaltigkeit geschult. Idealerweise sollen sie gemeinsam und eigeninitiativ ein oder mehrere nachhaltige Projekte entwickeln, die sie auch nach Ende des Kurses umsetzen. Das könnten etwa vegane Gerichte in der Kantine sein, die Einführung eines papierlosen Büros oder eine regelmäßige Putzete, erläutert Julia Bruckner, die im Reallabor Klima Connect ihre Doktorarbeit schreibt. „Wir erhoffen uns, dass die Azubis mit wachem Blick durch ihr Privat- und Berufsleben gehen und sich durch die Projekte langsam Verhaltensänderungen in ihren Unternehmen ebenso wie in ihrem Freundeskreis durchsetzen“, so Bruckner.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter www.donautal-connect.de/reallabor-clima-connect