Titel - Ausgabe September 2023

Erfolgreich Gründung finanzieren

Eine Gründung will gut überlegt und vorbereitet sein will. Steht der Businessplan oder sind die ersten Schritte bereits getan, bremsen oftmals Finanzierungsfragen die innovativen Geschäftsmodelle aus. Welche Mittel der Gründungsfinanzierung Erfolg versprechen, wann es sich lohnt, nachhaltig in junge Firmen zu investieren und welche Aspekte Gründer und Business Angels beachten sollten.
Zunächst ist er mit einer Powerpoint losgezogen, „aber das war keine gute Idee“, weiß Gründer Alexander Roth aus Burglengenfeld heute. Denn Geld nur für ein Konzept, das gebe kein Investor. Inzwischen hat der Softwareentwickler einen Prototypen seiner App fertiggestellt. Damit will er nun einen neuen Versuch starten, Kapital für sein Unterfangen einzuwerben.

Niemand investiert in eine Powerpoint

Doch kommt es allein auf den Reifegrad des Produkts an? Was interessiert Investoren wirklich? „Wir schauen uns das sehr genau an, ehe wir investieren“, sagt Christian Engel, Geschäftsführer der BHS Corrugated in Weiherhammer. Der Unternehmer hat sich bereits an einigen Gründungen beteiligt, allerdings nicht als Profi-Investor, sondern als „Amateur“, wie er betont.
Christian Engel, BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH
„Herzlich willkommen sind alle, die Dinge entwickeln, die bei uns zu einer Produktivitätssteigerung beitragen können“, erklärt er. Seine M&A-Abteilung prüfe unter dieser Maßgabe genau, welche Investments zur BHS Corrugated passen und welche nicht. Ein Beispiel für ein Perfect Match ist ein Berliner Start-up, das in der Pitch-Show „Höhle der Löwen“ aufgetreten ist und dabei ein Konzept präsentiert hat, das es erlaubt, eine Wellpappenverpackung mehrfach zu benutzen – für den Wellpappenanlagenbauer natürlich spannend. Engel suchte den Kontakt und investierte in das „send me pack“-Mehrwegsystem für Verpackungen.

Pitchen in der Nordoberpfalz

Doch damit nicht genug: Die nächste Generation der Unternehmerfamilie konzipierte und veranstaltete jüngst nach dem TV-Vorbild ein eigenes Pitch-Event in Weiherhammer und auf dem Firmengelände entsteht gerade ein KI-Zentrum, das es Start-ups erlauben soll, ihre innovativen Applikationen in einer industriellen Umgebung zu testen. „Damit füllen wir eine Lücke auf, die hier in der Nordoberpfalz besteht, die eben nicht eine TechBase besitzt wie Regensburg“, erklärt er das Vorhaben. Eine Gründung außerhalb eines solchen Umfelds halte er für ungleich schwieriger.
Dabei ist Engel nicht nur Geldgeber: „Wir sind zum Beispiel bei send me pack Investor geworden, weil wir die Idee bei unseren Kunden platzieren und damit Synergien ausschöpfen können. Denn eine Sache unterschätzen fast alle: Wie schwierig der Vertrieb ist.“ Wenn er tolle Lösungen präsentiert bekomme, dann frage er immer: „Und wo ist das Problem?“ Damit tritt er in die Rolle des Sparringspartners, bringt neben dem Kapital seinen Erfahrungsschatz ein und hilft, gravierende Fehler zu vermeiden.

Mit-Unternehmer oder Nur-Geldgeber?

So viel Nähe und Mitunternehmerschaft wünschen sich viele Gründer – aber nicht unbedingt auf lange Sicht. Andreas Zeitler begann 2014 mit der Investorensuche für sein Unternehmen Vuframe. Damals war es in Deutschland noch schwieriger, private Investoren für ein Start-up zu finden. Fündig wurde er daher in Frankreich. Ein Geldgeber unterstützte seine Geschäftsidee mit einer Million Euro. Mit Hilfe dieses initialen Investors konnte er die ersten Produkte entwickeln, 2017 folgte dann die zweite Finanzierungsrunde, diesmal mit deutschem Geld, ebenso wie die dritte 2020. Beide Investments beliefen sich auf je eine Million Euro.
Andreas Zeitler, Vuframe GmbH
Die Rolle der Investoren war dabei jeweils eine unterschiedliche: „Als junger Gründer habe ich mir jemanden gewünscht, der mir als Sparringspartner zur Verfügung steht“, sagt Zeitler. Doch die passende Person für diese Rolle zu finden, sei nicht einfach. „Normalerweise stehen Sie auf Investorensuche als 30-Jähriger einem erfahrenen Geschäftsmann in seinen 50ern gegenüber – das zeigt schon, dass es mit der Augenhöhe schwierig werden kann“, so seine Erfahrung. Hinzu komme, dass viele potenzielle Investoren ihre Erfahrung etwa über Beratungshonorare bepreisen wollten, eine Praxis, die für Zeitler und sein Unternehmen nicht gangbar war.

Erfahrungsschatz gegen Entgelt?

„Ich bin hier immer eine harte Linie gefahren“, sagt Zeitler und gibt Gründerinnen und Gründern den Tipp, generell nur sehr gut strukturierte Angebote zu verhandeln. „Der Investor sitzt auf dem Rücksitz und nie im selben Boot wie der Unternehmer“, sagt er, denn es mache einen Unterschied, ob man hundert Prozent seiner Zeit und Energie für das Start-up einsetze oder einmal pro Woche einen Nachmittag investiere. So kam es, dass Zeitler in der zweiten Finanzierungsrunde aus 70 möglichen Investoren nur zwei ausgewählt und ihnen ein Beteiligungsangebot gemacht hat. Einer davon ist Dr. Wolfgang Schelter, der nach einer Konzernkarriere bei Siemens das Unternehmen AVL aufgebaut hat und dort 2017 aus Altersgründen ausgeschieden ist.
„Ich habe damals aktiv nach einer Investitionsmöglichkeit gesucht, weil ich glaube, dass das Thema nach wie vor unterbelichtet ist, von Politikern eher schöne Worte als sinnvolle Programme kommen“, sagt Schelter. Auf einer Veranstaltung an der TechBase in Regensburg lernte er Vuframe kennen, war beeindruckt vom Geschäftsfeld der Augmented Reality, mit dem sich Zeitler befasst. Er beschloss, einzusteigen.
Dr. Wolfgang Schelter, Investor | ehem. AVM Software and Functions GmbH
Im Hinblick auf die unternehmerische Unterstützung sagt Schelter: „Start-ups sind von den klassischen Themen der Unternehmensführung oft sehr weit weg.“ Man könne viel Erfahrung einbringen. Das Risiko des Kapitalverlusts betrachtet er indes gelassen: „Es gibt keine risikolose Anlage – denken Sie nur an Wirecard. Das hat auch Totalverluste beschert.“ Er persönlich fühle sich wesentlich wohler, wenn er direkt in Unternehmen investiere, anstatt nur Aktien zu kaufen, schlichtweg, weil er dadurch einen umfassenden und genauen Einblick in die Bücher bekomme.
Daher rät er auch anderen zur Investition in Start-ups. Ehe man sein Kapital wieder in den nächsten ETF stecke, könne man dabei im Gegensatz zur reinen Geldanlage einen Coaching-Prozess in Gang bringen, „der sehr viel Spaß macht und gleichzeitig den Start-ups hilft“. Steht eine konkrete Entscheidung an, so achte er in erster Linie auf das Produkt und seinen Zukunfts-Scope und dann auf das Gründerteam. Glaubt es selbst an das eigene Produkt? Gibt es bereits erste Umsätze? Ebenfalls nicht ganz unerheblich sei es, darauf zu achten, dass die Gruppe der Investoren in sich harmoniert.

Auf ganzer Linie überzeugen

Vuframe-Geschäftsführer Zeitler ist seinerseits der Meinung, nicht in erster Linie mit seinem Geschäftsmodell, sondern mit seiner Erfahrung, seinem Lebenslauf und einer starken Persönlichkeit überzeugt zu haben: „Man muss glaubhaft machen, dass man nicht nur die Idee hat, sondern auch das Know-how und den Drive, um dafür zu sorgen, dass das Unternehmen auch in zehn Jahren noch bestehen wird – und dass man bereit ist, jeden Tag tausend Prozent für den Erfolg der Idee zu geben.“
Denn jeder, der Geld investiere, wolle dies auch irgendwann mit Gewinn zurück, das müsse man allzeit im Hinterkopf behalten. „Das ist das Kernversprechen: Rendite“, sagt er. Die Möglichkeit, sich einzubringen, sei zweitrangig – und teilweise problematisch. Gerade Einzelgründer, die keinen Sparringspartner haben, täten sich oft schwer, die eigene Rolle als Gründer-Geschäftsführer, die ja eine ganz einzigartige ist, abzugrenzen. Das könne dazu führen, dass Investoren zu sehr im Alltagsgeschäft mitentscheiden – nicht immer tatsächlich zum Vorteil des Unternehmens.

Zu viel Förderung?

Bei Vuframe indes stimmt die Rollenverteilung. Heute sind sechs Investoren und zwei Geschäftsführer an Bord, die sich über ihre jeweiligen Aufgaben im Klaren sind. Seinen eigenen Part in der Vergangenheit reflektiert Zeitler nicht unkritisch und kann auch der Förder- und Netzwerklandschaft rund um die Start-up-Szene nicht nur Positives abgewinnen: „Der ganze Start-up-Hype der vergangenen Jahre hat eine Art Sekundärwirtschaft bestehend aus Netzwerken, Beratern und Wettbewerben ins Leben gerufen, die viel Zeit in Anspruch nimmt und oft vom Wesentlichen ablenkt: Umsatz und Gewinn. Dabei will ich nicht sagen, dass mir das nicht auch genützt hätte, finde aber, dass ein Unternehmer auch ohne all das in der Lage sein muss, seine Idee auf die Straße zu bringen.“
Eine derartige Aussage mag nach acht Jahren Unternehmensführung und beachtlichen Markterfolgen leicht von den Lippen gehen, für diejenigen, die erst ganz am Anfang stehen, stellt sich die Situation womöglich ganz anders dar. Der wesentliche Player für die Qualifizierung von Start-up-Gründern mit gleichzeitigem Zugang zu einem Investorennetzwerk ist die BayStart-up GmbH in München. Barbara Dombay verantwortet dort das Investorennetzwerk und weiß, welche Wissensdefizite es in den frühen Phasen der Gründung auf beiden Seiten gibt. „Im ersten Schritt geht es darum, dass wir Gründerinnen und Gründern ein ehrliches Feedback geben. Es ist manchmal das erste Mal, dass das geschieht, da zuvor Bekannte oder die Familie die Idee natürlich wohlwollend und mit wenig geschultem Auge beurteilen“, erklärt sie. Mit 500 angehenden Start-ups pro Jahr führt das Unternehmen dazu Einzelgespräche.

Kontakt zu Investoren

Als Quintessenz daraus macht sie als größte Hürde am Anfang, ebenso wie Christian Engel, den Sales-Bereich aus. Für das Thema Finanzierung bietet BayStart-up Workshops an, die nicht nur helfen sollen, zu klären, was die Do’s und Don’ts beim Pitchdeck sind, wie Mitarbeiterbeteiligung am Start-up funktioniert, sondern die etwa auch vermitteln, welche Klauseln in Beteiligungsverträgen marktüblich sind und welche nicht. In Einzel-Coachings erfahren die Start-ups darüber hinaus, wie sie die Investorenansprache optimal gestalten, welche Investoren sie ansprechen können, wie sie sich als Team präsentieren oder in welcher Unternehmensphase eine Finanzierung Sinn ergibt.
Barbara Dombay, BayStart-up GmbH
Einen Mangel an potenziellen Geldgebern sieht sie nicht. „Als ich 2012 angefangen habe, waren wir froh, wenn wir vielleicht 30 Angels hatten. Heute haben wir allein in unserem Investorennetzwerk 400 private Investoren, also Business Angels und Family Offices. Außerdem sind über 200 Venture Capital (VC) und Corporate VC Funds Teil des Netzwerks, da ja oft eine Anschlussfinanzierung für die nächste Skalierungsstufe angestrebt wird, die private Investoren nicht allein stemmen können“, sagt Dombay. In den vergangenen Jahren sei es „trendy“ geworden, in Start-ups zu investieren, viele potenzielle Investoren hätten aber nur ein rudimentäres Wissen darüber, was das bedeute.

Investieren kostet Zeit

„Zunächst einmal ist offenkundig natürlich ein möglicher Totalverlust des Kapitals. Das ist selten, aber es kommt vor“, sagt die Expertin. Ein weitaus häufigeres Problem sei die mangelnde Kenntnis darüber, wie die VC-Welt funktioniere und der Aspekt, dass eben eine Finanzierungsrunde normalerweise nicht ausreicht. Viele tätigen drei bis fünf Investitionen in unterschiedliche Unternehmen, merkten dann, wie viel Zeit das kostet, und hörten erst einmal wieder auf.
Ein weiteres Problem, das sich regelmäßig ergebe, ist, dass Venture Capital-Gesellschaften in bestimmte Konstellationen nicht mehr investieren. Das trifft Start-ups, wenn sie nach einer oder zwei Finanzierungsrunden dann plötzlich höhere Summen benötigen und bei VC-Gesellschaften vergeblich anklopfen. „VCs mögen es zum Beispiel nicht, wenn eine Reihe von Nicht-Vollzeit-Geschäftsführern in der Struktur verankert ist“, sagt Dombay. Der Weg zu Venture Capital bleibt dann verschlossen.
Start-ups wie Investoren rät sie daher, bereits zu Beginn die Entscheidungen vor dem Hintergrund einer künftigen VC-Finanzierung zu treffen, sofern diese in Zukunft angestrebt wird. Denn nicht nur für den Gründer selbst, sondern auch für den Investor ist es am Ende wenig sinnvoll, die Erfolgsaussichten durch künftige Kapitalknappheit zu gefährden, die auf unglückliche Anfangskonstellationen folgen kann.

Finanzierungsstrategie klären

Weder die Investoren noch die Start-ups sind ihrer Erfahrung nach genügend darüber informiert, was das Geschäftsmodell einer VC-Gesellschaft ist. Um Wissen aus erster Hand vermitteln zu können, informiert sich Dombay regelmäßig bei den VCs über Markttrends, fragt nach Investitionsstrategien und Wunschmärkten. „Wichtig ist auch zu wissen, dass VC-Gesellschaften beispielsweise überhaupt nicht mehr auf LinkedIn-Nachrichten reagieren. Sie wurden dort überschwemmt mit schlechten Anfragen, deshalb ist dieser Kanal zu“, sagt sie.
Ebenso wie bei den privaten Investoren steht BayStart-up hier als Mittler zwischen Kapital und Idee. „Tatsächlich bringen wir von uns geprüfte Start-ups, die finanzierungsreif sind, mit Investoren mit passender Investmentstrategie etwa in Bezug auf Status des Start-ups, Geschäftsmodell, zugrundeliegender Technologie oder auch adressierter Branche zusammen“, sagt Dombay. Solche passgenauen Matchings seien genauso wichtig wie die Pitch-Veranstaltungen.

Bankkredit als Ergänzung

Wer immer noch mit in die Runde der Financiers gehört, sind die Banken mit klassischer Fremdfinanzierung. Im Bereich der Start-up-Finanzierung freilich verstehen sie sich als komplementärer Partner. „Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital, eine 100 Prozent Fremdfinanzierung ist eher unwahrscheinlich“, erklärt Irene Dullinger, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Regensburg.
Start-ups sind per se ein Bereich, bei dem schnell klar werde, dass eine reine Fremdfinanzierung nicht funktioniere. Dennoch verschließt sich das Haus der Branche keineswegs. „Moderne Gründungen sind geprägt von einer enormen Menge Fach-Know-how“, sagt Dullinger. „Grundsätzlich haben wir keine Einschränkungen, mit welchen Themen wir uns auseinandersetzen und stehen gerne für diese Klientel zur Verfügung.“ Technik sei kein Problem, es gebe keine Blacklist, aber es gelte nach wie vor der Grundsatz, dass Investitionsvorhaben auch für den Banker plausibel sein müssen.
Irene Dullinger, Sparkasse Regensburg
„Wenn nun jemand aus Regensburg kommt und sagt, er habe den neuen Chat.GPT erfunden, dann tun wir uns zugegebenermaßen schwer damit, dies einzuschätzen“, so die Vorstandsvorsitzende. Meist sei man dann auf Gutachten angewiesen. Werde klar, dass die angestrebte Größenordnung eine reine Fremdfinanzierung ausschließt – was häufig bei Start-ups der Fall ist – vermittelt die Bank weiter an die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft, eine dem Sparkassenverbund nahestehende Beteiligungsgesellschaft. „Wenn es zielführend ist, begleiten wir die Maßnahme gerne“, erklärt sie.

Auch Banken haben Netzwerke

Grundsätzlich gelte: „Je risikobehafteter das Geschäftsmodell, desto mehr Eigenkapital ist notwendig“, so die Vorstandsvorsitzende. Das könne die Beteiligungsgesellschaft leisten, aber auch private Investoren, zum Beispiel Unternehmen. Die Kontaktvermittlung erfolgt hier über die Bank, „auch wenn dies nicht an der Tagesordnung ist“, sagt Dullinger. Dabei geht es um Geld, aber nicht nur. „Wenn jemand einen Luftdrucksensor für Autoreifen entwickelt, dann ist klar, dass er das nicht gegen die großen Konzerne an den Markt bringt“, so die Vorstandsvorsitzende, „aber mit den richtigen Partnern, die wir kennen, funktioniert das.“ Unabhängig von den Start-ups gelte: Für Gründerinnen und Gründer aus den klassischen Branchen stehe das Haus ganz bewusst und als Sparringspartner auf Augenhöhe zur Verfügung, um Verantwortung für die Region zu übernehmen.
Alexander Roth, Gründer

Gründen in der Oberpfalz

Das Potenzial vor Ort ist indes nicht unerheblich: So wurden in der Oberpfalz und im Landkreis Kelheim im Jahr 2022 insgesamt 1.355 Unternehmen gegründet, 2019 waren es 1.440 und bis einschließlich Mai 2023 bereits 768. Daniela Klemm, IHK-Expertin für Gründung, Finanzierung und Nachfolge, sagt mit Blick auf diese: „Ein schlüssiges Konzept, das ‚Brennen‘ für die eigene Idee, aber auch die Fähigkeit, seine Idee verkauft zu bekommen, sind entscheidende Faktoren, wenn es um es die Beschaffung von Fremdkapital geht.“ Mit der Unternehmenswerkstatt bietet die IHK Gründerinnen und Gründern die Möglichkeit, ihren Businessplan samt Finanzplanung selbst zu erarbeiten. „Gleichzeitig können sie uns als Sparringspartner jederzeit mit ins Boot holen“, so die Expertin. „Für die Plausibilisierung der Zahlen, Markttrends und Zukunftsaussichten können wir auf Branchenberichte und die eigene Erfahrung zurückgreifen.“ Zudem berät das IHK-Team zu Finanzierungsthemen und Fördermitteln und bietet regelmäßig einen LfA-Finanzierungssprechtag für Unternehmen an. „Auch die gute Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern bietet den Gründenden hervorragende Optionen“, so Klemm.
Alexander Roth indes beschäftigt sich genau mit all diesen Themen. Aktuell sucht er Co-Gründer, um sie nicht allein bewältigen zu müssen. Eine weitreichende und weise Entscheidung, da dies sämtliche Geldgeber goutieren. Neben dem Aufbau eines Teams rät er anderen Gründern: Das Produkt relativ weit zu entwickeln und sich zwei wichtige Fragen bei der Suche nach dem Wunschinvestor zu stellen. „Erstens: Welchen Wert hat er für mein Unternehmen? Und zweitens: Was gebe ich dafür ab?“
Autorin: Alexandra Buba


Die Unternehmenswerkstatt der IHK

Gemeinsam mit 53 weiteren IHKs hat die IHK Regensburg die bisherige Gründungswerkstatt zur „Unternehmenswerkstatt Deutschland“ (UWD) weiterentwickelt. Die UWD ist ein kostenfreies Online-Portal, das Betriebe in jeder Phase des Unternehmenszyklus von der Gründung bis hin zur Unternehmenssicherung und -nachfolge unterstützt. „Die Unternehmenswerkstatt bildet die Brücke zwischen Online- und Offline-Beratung. Digitale Services werden niedrigschwellig in einem geschützten Rahmen gebündelt und mit persönlicher Beratung kombiniert“, sagt IHK-Gründungsberaterin Christina Jobst.

Nutzerinnen und Nutzer erhalten automatisch Kontakt zum Expertenteam der IHK. Dabei entscheiden die Unternehmen, wann und zu welchem Bereich Unterstützung benötigt wird. Gründerinnen und Gründer finden im Portal beispielsweise Vorlagen für einen Businessplan oder einen vordefinierten, bankenfähigen Finanzplan mit Liquiditäts- und Rentabilitätsplanung auf Monatsbasis für drei Jahre. Zudem können sich Start-ups und Unternehmen über die UWD vernetzen.

Für Unternehmerinnen und Unternehmer, deren Firma in Schieflage geraten ist, wird ein Krisenthermometer zur Ersteinschätzung der Situation samt Handlungsansätzen bereitgestellt. Zudem hilft ein umfangreiches Notfall-Handbuch zur wirksamen Absicherung des Betriebs. Darüber hinaus finden Nachfolger und Übernehmer einen Projektraum für die Planung der Unternehmensnachfolge, einen Unternehmenswertrechner und diverse Musterverträge.

www.uwd.de