15 min
Lesezeit

Nah dran an der Wirtschaft: die regionalen IHK-Gremien
Um die Interessen der Unternehmen vor Ort wahrzunehmen und zu vertreten, gibt es sieben regionale IHK-Gremien. Wir geben beispielhafte Einblicke in die vielfältige IHK-Arbeit vor Ort und zeigen, warum eine dezentrale Strategie hilft, regionale Projekte auf Landes- und Bundesebene voranzubringen.
Die Region Oberpfalz-Kelheim ist geprägt von unterschiedlichen Branchen und Rahmenbedingungen. Was für einen Ballungsraum wie Regensburg gilt, sieht in einem Flächenlandkreis wie Cham ganz anders aus. Die Mitglieder der sieben regionalen Gremien – in Amberg-Sulzbach, Cham, Kelheim, Neumarkt, der Nordoberpfalz, Regensburg und Schwandorf – sind allesamt für die IHK ehrenamtlich tätige Unternehmerinnen und Unternehmer und werden 2023 neu gewählt.
So wirkt die IHK vor Ort
Region strategisch aufstellen
Weithin sichtbar thront auf dem Amberger Mariahilfberg die barocke Kirche mit ihrem Gnadenbild von Cosmas Damian Asam. Der Ausblick hier oben auf die Stadt und das
Amberg-Sulzbacher Land ist einmalig. Bis vor ein paar Jahren genossen ihn die Amberger und ihre Gäste am liebsten von der Sonnenterasse der unterhalb der Kirche gelegenen Bergwirtschaft. Nachdem die in die Jahre gekommene Traditionsgaststätte 2020 schließen musste, entbrannte eine lebhafte Debatte um die Nachnutzung, die im Sommer 2022 in einen Bürgerentscheid mündete. Die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Amberg-Sulzbach traten dabei gemeinsam mit der Stadt Amberg und weiteren Institutionen für ein umfassendes Sanierungskonzept ein, das neben der nachhaltigen Renovierung eine Erweiterung der Gaststätte mit einem Hotel sowie Veranstaltungs- und Tagungsmöglichkeiten vorsieht.

Auch in der heutigen Zeit ist das historische Ensemble ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. „Durch die Sanierung und Erweiterung der Bergwirtschaft bietet sich die einmalige Chance, Tradition und Moderne zu verbinden und Amberg als Tourismusregion nachhaltig zu etablieren“, bekräftigte Gremiumsvorsitzender Markus Frauendorfer bei einem Ortstermin kurz vor dem Bürgerentscheid. Mehr Besucher bedeuten nicht nur mehr Frequenz in der Amberger Innenstadt und gute Geschäfte für die dort ansässigen Händler. Das Projekt könne sich insgesamt positiv auf die Attraktivität der Stadt auswirken und somit neue Fachkräfte, Studierende sowie Investoren nach Amberg locken, warb Frauendorfer.
Der Bürgerentscheid ging zugunsten des Zukunftsprojektes aus. Für die ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums ein Erfolg, der zeigt, dass es für die Stärkung der regionalen Standortattraktivität Ausdauer und vor allem Kommunikation braucht. Diese kann nur durch das gemeinsame Zusammenwirken aller Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft weiterentwickelt werden. Damit Amberg und sein Umland für Unternehmen und Menschen künftig noch anziehender werden, gelte es, die Region strategisch aufzustellen. „Wir sehen Amberg-Sulzbach in Zukunft als eine Region, die nachhaltig lebt und wirkt“, gibt IHK-Gremiumsvorsitzender Frauendorfer als Parole aus.
Kirchtürme überwinden
Etwas vor Ort zu entwickeln bedeutet immer, über den Kirchturm hinauszudenken. Kein Standort steht für sich allein. Beispiel Gewerbeflächen: Mit dem Erfolg von Unternehmen und Regionen wächst oftmals der Bedarf an Flächen. So gaben etwa 34 Prozent der im
Landkreis Schwandorf befragten Unternehmen bei der IHK-Standortumfrage 2020 an, innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Standorterweiterung zu planen. „Bereits ansässigen sowie investitionsbereiten Unternehmen, die sich ansiedeln wollen, müssen geeignete Flächen mit Entwicklungspotenzial angeboten werden. Das ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Landkreises“, begründete der Vorsitzende des IHK-Gremiums Schwandorf Hubert Döpfer, warum sich das dortige IHK-Gremium für ein interkommunales Gewerbegebiet an der Autobahnausfahrt Schwandorf-Mitte stark machte.

Dass sich die Kommunen Wackersdorf, Schwandorf und Steinberg am See hierfür planerisch zusammenschlossen, lobte die regionale Wirtschaft besonders. Auf rund 352 Hektar Fläche direkt an der Kreuzung von A 93 und B 85 wird so dem Bedarf der Firmen genüge getragen und dabei die Fläche wirtschaftlich und nachhaltig genutzt. Allzu oft kochten Kommunen ihr eigenes Süppchen, so Döpfer. In Eigenregie und am eigentlichen Bedarf der Unternehmen vorbei planten sie häufig kleinere und verkehrsungünstig gelegene Flächen. Dass sich das interkommunale Gewerbegebiet Schwandorf-Mitte für den Landkreis als gewinnbringend erweist, zeigt die hohe Nachfrage, die bereits rege Wirtschaftsbautätigkeit und die Planung, dass das neue Gründerzentrum für den Landkreis Schwandorf dort seine Heimat finden soll. „Es war und bleibt uns wichtig, dass in Schwandorf-Mitte ein Ort mit Mehrwert für die hiesigen Betriebe entsteht. Hier könnten wir dann kreative Start-ups mit etablierten Mittelständern zusammenbringen“, so Döpfer zuversichtlich über den Prozess, den das IHK-Gremium Schwandorf begleitet hatte.
Nadelöhr Verkehrsinfrastruktur
Der Landkreis Schwandorf wuchs in den letzten Jahren enorm als Wirtschafts- und Zuzugsregion. Strukturelle Schwächen in der Verkehrsinfrastruktur erweisen sich dabei als größte Herausforderung. „Mit Blick auf die anstehende Sanierung des Pfaffensteiner Tunnels in Regensburg wächst die Sorge, dass Pendler, Vorgüter und Produkte nicht mehr pünktlich dort ankommen, wohin sie sollen“, fasste Gremiumsvorsitzender Hubert Döpfer die Diskussion um das Nadelöhr an der Autobahn A 93 zusammen. Dabei steht diese zentrale Verkehrsachse bereits heute im Berufsverkehr weit über ihrer Kapazität – mit nahezu alltäglichen Verspätungen für die Versorgung der Unternehmen und für die rund 15.000 Ein- und Auspendler aus dem Landkreis Schwandorf.
Um den Boom im Landkreis nicht abzuwürgen, fordert das IHK-Gremium Schwandorf, dass wichtige Projekte im Schienenverkehr endlich durchstarten, um Bypass-Lösungen zu legen. So sollte die Schienenverbindung nach Regensburg ausgebaut werden, unter anderem mit einer Reaktivierung der Bahnlinie Burglengenfeld-Maxhütte. Damit könnten viele Pendler von der Straße auf die Bahn kommen. Dass die für die gesamte Region wichtige Elektrifizierung der Schiene zwischen Regensburg und Hof nach aktuellem Planungsstand der Bahn erst in den 2030er Jahren kommt, ist für die regionale Wirtschaft nicht nachvollziehbar, so Döpfer. „Wir bleiben da definitiv dran und engagieren uns weiter – für unsere Region und die Firmen dort.“
Digital und vor Ort vernetzen
Früher fuhr man in den „Woid hinti“ und aus dem „Woid aussi“. Dass sich das Image des
Landkreises Cham in den letzten rund 30 Jahren grundlegend hin zu einer Hightech-Region inmitten Europas gewandelt hat, liegt an seiner positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Das Überwinden der einstigen Randlage, die Vernetzung mit den bayerischen Wirtschaftszentren und den Nachbarn in Westböhmen, hat den dort schon immer ideenreichen Mittelstand zu kraftvollen Innovationsschmieden und Job-Motoren katalysiert. Ohne belastbare Datenautobahnen und Kommunikationskanäle werde das nicht so bleiben, gab das regionale IHK-Gremium Cham 2018 gegenüber der Staatsregierung zu Bedenken – und begleitete den Ausbau des Breitbandnetzes, den der Landkreis mit einer eigenen Infrastrukturgesellschaft selbst in die Hand nahm. „Der Breitbandausbau in der Region konnte zielgerichtet realisiert werden, und zwar am vonseiten der Wirtschaft gemeldeten, zukunftsorientierten Bedarf“, zeigt sich IHK-Gremiumsvorsitzender Dr. Alois Plößl zufrieden mit der Begleitung des Prozesses. „Beim Mobilfunknetz jedoch sehen wir noch viele Lücken, die es schnellstmöglich zu füllen gilt.“

Ohne qualifiziertes Personal bringen die besten Verkehrs- und Datenwege nichts. Seit rund einem Jahrzehnt warnt die IHK vor dem demografiebedingten Fachkräftemangel, der sich spätestens mit dem Ausklingen der Corona-Pandemie über alle Branchen hinweg zu einem Flächenbrand entwickelt hat. „Wir müssen junge Menschen aus der Region mit noch mehr Elan für die heimische Wirtschaft begeistern und ihnen Entwicklungsperspektiven bieten“, so Plößl. Das IHK-Gremium hatte sich deshalb mit vielen weiteren Partnern für den Neubau der Chamer Berufsschule eingesetzt – eine Win-Win-Situation für den Standort und die Unternehmen. Zudem unterstützt es den weiteren Ausbau der großen Kreisstadt als Hochschulstandort. Mit zwei zusätzlichen internationalen Masterstudiengängen im Bereich Mechatronik zählt der von der Technischen Hochschule Deggendorf betriebene Technologie Campus (TC) Cham mittlerweile über 400 Studierende aus aller Welt. „Rund ein Drittel der Absolventen findet in der Wirtschaft vor Ort ihren Arbeitsplatz oder nutzt die Zusammenarbeit für Masterarbeiten“, berichtet Plößl. Und auch die zweite Säule des TC Cham, der Technologie- und Wissenstransfer, wirke immer mehr als Innovationsmotor für die Unternehmen im Landkreis.
Kompetenzen stärken, Heimat positionieren
Das Interesse an Kooperationen bei Forschung und Entwicklung nimmt im IHK-Bezirk stetig zu. Die IHK-Gremien vor Ort sind Türöffner für Netzwerkaktivitäten zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Sie begleiten die Etablierung von regionalen Technologietransferzentren in der Region, aktuell etwa in Wörth an der Donau / Wiesent im Landkreis Regensburg, im Landkreis Kelheim sowie im Kelheimer Hafen und in Neustadt an der Donau.
Im
Landkreis Neumarkt machte sich das IHK-Gremium vor einigen Jahren stark für einen Technologiecampus in Parsberg-Lupburg, der 2018 eröffnet werden konnte und ein digitales Gründerzentrum beherbergt. Der Campus – eine Kooperation der OTH Regensburg und der TH Deggendorf – steht für die Themen Digitalisierung sowie Additive Fertigung und fungiert als Schnittstelle zwischen Hochschule und Unternehmen. „Schon vorab haben Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung des Landkreises gut miteinander kooperiert. Wir als IHK-Gremium konnten Impulse liefern und bei der Realisierung des Technologiecampus einbringen, was die Unternehmen zur Innovations- und Fachkräfteentwicklung benötigen“, betont Gremiumsvorsitzende Ursula Hammerbacher. Gerade die Ausrichtung auf vorhandene Kompetenzen und Potenziale für Zukunftstechnologien sieht sie als Schlüssel für die dortige Zusammenarbeit, die nun verstetigt und ausgebaut werden soll.

Mit dem Digitalen Gründerzentrum konnte das IHK-Gremium Neumarkt bereits gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen durchführen, um den Landkreis als Alternative zu den ihn umgebenen Metropolen Nürnberg, Regensburg und München zu positionieren. „Der Konkurrenzdruck um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird weiter steigen. Das IHK-Gremium will die Stadt und den Landkreis als Impulsgeber begleiten, um sich weiterhin als attraktiven Arbeits- und Wohnstandort zu positionieren“, gibt Hammerbacher die Marschrichtung vor. Wenn die Digitalisierung in allen Lebensbereichen gelänge – von der Arbeitswelt über den Verkehr bis hin zur öffentlichen Verwaltung – stünde der ländliche Raum für Fach- und Führungskräfte nicht mehr im Hintertreffen. Dann könne er mit seinen Pfunden wuchern, insbesondere mit der hohen Lebensqualität, zeigt sich Gremiumsvorsitzende Hammerbacher sicher.
Gutes Pflaster für neue Ideen
Fachkräfte für den ländlichen Raum zu begeistern ist eine Mammutaufgabe, die Firmen oft ungewöhnliche Wege beschreiten lässt. Ein Unternehmen aus der
nördlichen Oberpfalz gründete zum Beispiel in Regensburg eine Dependance sozusagen als Recruiting-Büro und schaltete in der Münchner U-Bahn Werbung. Darauf war zu lesen, dass es in der Nordoberpfalz mehr Platz gäbe als im berüchtigten Berufsverkehr der Landeshauptstadt.

Die Digitalisierung wiederum erweist sich zwischen Weiden und Waldershof, Wiesau und Waldthurn als Argument, dort zu arbeiten. „Wenige Menschen außerhalb der Nordoberpfalz wissen, dass hier ein gutes Pflaster für Softwareentwickler ist“, betont Bernd Fürbringer, Vorsitzender des IHK-Gremiums Nordoberpfalz. Nicht wenige bedeutende, inhabergeführte Softwareunternehmen hätten hier ihren Hauptsitz. Gleichzeitig könne deren Nachfrage nach Fachleuten nur schwer gedeckt werden. Hier setzte das IHK-Gremium Nordoberpfalz mit einer außergewöhnlichen Initiative an. Inmitten der Corona-Pandemie initiierte es das Netzwerk „Digital Craftsmanship Nordoberpfalz“ und bot damit eine Netzwerk- und Wissens-Plattform für diese Zielgruppe. Der Erfolg gibt dem IHK-Gremium recht. Als Online-Format gestaltet, vernetzt die Plattform heute rund 400 Softwareentwickler und -entwicklerinnen auch offline, etwa auf dem Digital Crafts Day an der Weidener OTH Ende April. Die Region macht mittlerweile als Arbeitgeber für diese Zielgruppe von sich reden.
Auf diese Idee kamen die Mitglieder des IHK-Gremiums Nordoberpfalz unter anderem durch eine umfassende ökonomische Bestandsaufnahme, die sie in ein Wirtschaftsleitbild gossen. Dieses zeigt Stärken, Schwächen, Chancen und Herausforderungen für die Region auf und ist ein wichtiger Argumentationsleitfaden für Gespräche mit Politik und Verwaltung. „Die Nordoberpfalz weist ein dynamisches Wachstum aus. Dabei sind der Dialog und die Kooperation zwischen den Landkreisen Neustadt an der Waldnaab, Tirschenreuth und dem Oberzentrum Weiden entscheidend. Nur gemeinsam werden wir die wichtigen Themen Flächenpolitik, Arbeitskräftemangel oder Arbeitskräftemarketing voranbringen“, ist sich Gremiumsvorsitzender Fürbringer sicher.
Miteinander reden ist Gold
Jahrelang war die Boomtown
Regensburg an der Spitze bei nationalen Wirtschaftsrankings wie etwa dem Prognos Zukunftsatlas. 2022 liegt es dort noch auf Platz 17, der Landkreis Regensburg indes rutschte ab auf Rang 183 in der Untersuchung unter 400 Kreisen und kreisfreien Städten. „Wie bei einem Unternehmen auch ist der wirtschaftliche Erfolg einer Region kein Selbstläufer. Es bleibt eine ständige Herausforderung, sich für die Zukunft aufzustellen“, weiß die Vorsitzende des IHK-Gremiums Regensburg, Petra Betz. Deswegen deckt das Wirtschaftsleitbild, welches das dortige IHK-Gremium aufgelegt hat, neben den vielen Stärken der Stadt – etwa seiner enormen Strahlkraft für Wissenschaft, Innovation und Bildung – auch bekannte Schwächen auf. Vor allem beim Thema zukunftsorientierte Mobilität und Vernetzung zwischen Stadt und Landkreis bestünde Luft nach oben.

„Die Region Regensburg wächst beständig. Dieses Wachstum birgt viele Chancen, aber auch vielfältige Herausforderungen für unser zukünftiges Handeln“, weiß Betz. Als zentral sehen die Mitglieder des Regensburger IHK-Gremiums eine gemeinsame Wachstumsstrategie von Stadt und Landkreis – und brachte die Akteure beider Gebietskörperschaften an einen Tisch. Die Notwendigkeit zur Kooperation zwischen Stadt und Landkreis Regensburg zeigt sich vor allem beim Thema Flächenverfügbarkeit. Regensburg ist sprichwörtlich an seine Grenzen gelangt. Ohne interkommunale Gewerbeflächen und Wohngebiete in den Landkreiskommunen wird es künftig nicht gehen. Hier spüren die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums mittlerweile den Willen seitens der kommunalen Politik, zusammenzuarbeiten.
Beim Thema moderne Mobilität und der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur indes wünsche sich das Gremium mehr Zukunftssinn, Kooperationsbereitschaft und vor allem Tempo, betont Betz. Sei es die Pendleranbindung aus und nach Regensburg mit dem ÖPNV, der Ausbau des regionalen Schienennetzes hin zu einem S-Bahn-Verbund oder der kombinierte Verkehr von Waren – wenn die Region Regensburg hier nicht besser in die Gänge kommt, setze sie ihren Rang als Top-Wirtschafts- und Innovationsstandort aufs Spiel.
Mobil bleiben
Die Anforderungen an die Mobilität im
Landkreis Kelheim sind andere als die in Regensburg, aber nicht minder fordernd. So ist es in dem ländlich geprägten Landkreis zwischen den Metropolregionen beispielsweise für Azubis ohne Führerschein nicht einfach, täglich in ihren Betrieb zu kommen. „Attraktive Mobilität abseits des eigenen Autos wird im ländlichen Raum ein immer wichtigerer Standortfaktor“, ist sich Gremiumsvorsitzender Michael Gammel sicher. Projektideen für eine moderne Mobilität im ländlichen Raum bot eine Impulsstudie des IHK-Gremiums Kelheim, die Best Practices aufzeigte und zum Nachahmen inspirierte. Mit Unterstützung des IHK-Gremiums Kelheim wurde etwa im Landkreis das Rufbussystem KEXI eingeführt.

Ein Umdenken findet statt. Kelheim scheut sich heute nicht mehr davor, autonome Bus-Shuttles zu pilotieren oder gar über die Einführung einer Seilbahn als ÖPNV-Alternative zu diskutieren. Eine konkrete Projektstudie hierzu wurde beauftragt und ist in Bearbeitung. „Der Landkreis Kelheim ist heute Vorreiterregion für die Mobilität im ländlichen Raum“, sagt Gammel. „Gleichzeitig müssen die regionalen Unternehmen auch immer eine Chance bekommen, die neuen Wege mitzugehen.“ Es gelte, die Herausforderungen in der Verkehrsinfrastruktur früh zu benennen und die Wirtschaft bei Lösungen mit einzubinden. Für das IHK-Engagement vor Ort ist das wiederum ein beträchtliches Maß an Kärrnerarbeit, welchem sich das Gremium gerne stellt. „Die Weichen für moderne Mobilität müssen wir heute stellen, um den Anschluss nicht zu verlieren und bei diesem Thema Vorreiter für den ländlichen Raum zu bleiben“, so Gammel.
Wahl von Mitte April bis 9. Mai
Der Gestaltungswille der regionalen Unternehmerinnen und Unternehmer ist nicht nur im Gremium Kelheim ungebrochen hoch. Die IHK-Arbeit vor Ort ist vielfältig und wirkt bei alledem stetig für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Gerade weil die Herausforderungen in den Landkreisen und kreisfreien Städten der Oberpfalz und im Landkreis Kelheim zwar ähnlich, aber doch individuell sind, braucht es auch künftig Vertreterinnen und Vertreter in den IHK-Gremien, die ihre Region kennen und diese aktiv mitgestalten.

Ab Mitte April erhalten rund 85.000 wahlberechtigte Mitgliedsunternehmen in der Region ihre Wahlunterlagen per Post. Sie können dann online oder per Briefwahl bis 9. Mai 2023, 12:00 Uhr, Ihre Stimme abgeben.
Alle Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für die regionalen Gremien und die Vollversammlung der IHK zur Wahl stellen, finden Sie unter
www.ihkwahl-2023.de.
Das IHK-Regionalbüro Pilsen – Direkter Draht zu Tschechien
Die Entwicklung des grenzüberschreitenden Wirtschaftsraums zwischen Ostbayern und Westböhmen ist eine Erfolgsgeschichte, die wesentlich von Unternehmen aus dem IHK-Bezirk geschrieben wird. Rund 150 ostbayerische Betriebe haben in den vergangenen 30 Jahren eigene Niederlassungen in den Kreisen Pilsen sowie Karlsbad aufgebaut. Insgesamt unterhalten 800 Firmen aus der Region mitunter enge Handelsbeziehungen zu Tschechien. Die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim begleitet das Engagement der heimischen Wirtschaft mit den böhmischen Nachbarn. „Unser IHK-Regionalbüro in Pilsen ist einzigartig in der deutschen IHK-Landschaft. Es ist die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie Impulsgeber bei wirtschaftspolitischen Themen und grenzüberschreitenden Kooperationen“, sagt IHK-Präsident Michael Matt mit Blick auf die 200 km lange gemeinsame Grenze mit den Nachbarn. Um nah dran zu sein an den Themen der Unternehmen, findet im IHK-Regionalbüro Pilsen beispielsweise regelmäßig ein General Manager Roundtable für die Vertreterinnen und Vertreter der ostbayerischen Investoren statt. Von standortpolitischen Entscheidungen über Gehaltsbenchmarks und Kooperationsmöglichkeiten mit den universitären Forschungseinrichtungen bis hin zu Ideen, wie man auf dem heiß umkämpften Fachkräftemarkt in Westböhmen punkten kann, gehen die Bereiche, welche die IHK-Arbeit im Nachbarland ausmachen. Vor allem während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass die Präsenz der IHK in Pilsen wichtiger ist denn je. Vermittelnd zwischen Prag, Pilsen, Regensburg und München ging es darum, den Verkehr von Waren und Grenzpendlern im Vereinten Europa trotz der Pandemiemaßnahmen aufrecht zu erhalten.
Bei allen Fragen zu wirtschaftlichen Themen im Nachbarland hilft das gemeinsame Regionalbüro Pilsen der IHK Regenburg für Oberpfalz / Kelheim und der Deutsch-Tschechischen IHK gerne weiter.
Die Entwicklung des grenzüberschreitenden Wirtschaftsraums zwischen Ostbayern und Westböhmen ist eine Erfolgsgeschichte, die wesentlich von Unternehmen aus dem IHK-Bezirk geschrieben wird. Rund 150 ostbayerische Betriebe haben in den vergangenen 30 Jahren eigene Niederlassungen in den Kreisen Pilsen sowie Karlsbad aufgebaut. Insgesamt unterhalten 800 Firmen aus der Region mitunter enge Handelsbeziehungen zu Tschechien. Die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim begleitet das Engagement der heimischen Wirtschaft mit den böhmischen Nachbarn. „Unser IHK-Regionalbüro in Pilsen ist einzigartig in der deutschen IHK-Landschaft. Es ist die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie Impulsgeber bei wirtschaftspolitischen Themen und grenzüberschreitenden Kooperationen“, sagt IHK-Präsident Michael Matt mit Blick auf die 200 km lange gemeinsame Grenze mit den Nachbarn. Um nah dran zu sein an den Themen der Unternehmen, findet im IHK-Regionalbüro Pilsen beispielsweise regelmäßig ein General Manager Roundtable für die Vertreterinnen und Vertreter der ostbayerischen Investoren statt. Von standortpolitischen Entscheidungen über Gehaltsbenchmarks und Kooperationsmöglichkeiten mit den universitären Forschungseinrichtungen bis hin zu Ideen, wie man auf dem heiß umkämpften Fachkräftemarkt in Westböhmen punkten kann, gehen die Bereiche, welche die IHK-Arbeit im Nachbarland ausmachen. Vor allem während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass die Präsenz der IHK in Pilsen wichtiger ist denn je. Vermittelnd zwischen Prag, Pilsen, Regensburg und München ging es darum, den Verkehr von Waren und Grenzpendlern im Vereinten Europa trotz der Pandemiemaßnahmen aufrecht zu erhalten.
Bei allen Fragen zu wirtschaftlichen Themen im Nachbarland hilft das gemeinsame Regionalbüro Pilsen der IHK Regenburg für Oberpfalz / Kelheim und der Deutsch-Tschechischen IHK gerne weiter.
Autoren: Peter Burdack und Ramona Bayreuther