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Nr. 4948348

IHK Ostwürttemberg startet live-online-Lehrgang "Geprüfter Betriebswirt" im November 2025

Die IHK Ostwürttemberg bietet ab dem 17. November 2025 den berufsbegleitenden Lehrgang „Geprüfter Betriebswirt (IHK)“ an. Damit erhalten Fachwirte, Meister und vergleichbar Qualifizierte die Möglichkeit, sich auf höchstem Niveau weiterzubilden und ihre Karrierechancen erheblich zu verbessern. Eine 75 Prozent-Förderung der Lehrgangskosten durch das Aufstiegs-BAföG ist möglich.

Der praxisorientierte Lehrgang vermittelt umfassendes betriebswirtschaftliches Know-how und richtet sich insbesondere an Fachkräfte, die Führungsverantwortung übernehmen oder unternehmerisch tätig werden möchten. Der Abschluss „Geprüfter Betriebswirt (IHK)“ ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) der Niveaustufe 7 zugeordnet und somit gleichwertig mit einem Masterabschluss.

Der Unterricht findet berufsbegleitend statt und wird in einem live-online Format durchgeführt – einer Kombination aus Präsenz- und Onlinephasen.
So lässt sich die Weiterbildung optimal mit Beruf und Familie vereinbaren.

Interessierte können sich noch Restplätze sichern.
Weitere Informationen sowie eine persönliche Beratung erhalten Sie bei:
Nadine Kett
kaufmännische Weiterbildungslehrgänge
Telefon: 07321 324-153
E-Mail: nadine.kett@ostwuerttemberg.ihk.de

Ostwürttemberg zählt zu den innovativsten Regionen Baden-Württembergs

Die Region überzeugt mit hoher Patentdichte, starken Unternehmen und klarer technologischer Ausrichtung. Ostwürttemberg ist nicht nur industrielles Herzstück, sondern auch Innovationsmotor des Landes. Der neue Patentatlas 2025 bestätigt: Die Region gehört zu den kreativsten und forschungsstärksten Standorten Deutschlands.

Ostwürttemberg bestätigt erneut seine Rolle als Innovationshochburg. Laut dem aktuellen Patentatlas 2025 entfallen 5,4 % aller Patentanmeldungen in Baden-Württemberg auf die Region – ein neuer Spitzenwert. Besonders beeindruckend: Bei den Patenten pro Kopf gehört Ostwürttemberg zu den Top-Regionen im Land.

„Die Zahlen belegen eindrucksvoll, wie stark unsere Region in der Forschung und Entwicklung verankert ist. Ostwürttemberg schafft es, seine industrielle Tradition mit zukunftsweisenden Technologien zu verbinden – und erreicht dabei eine Patentdichte, die im Landesvergleich herausragt“,
so IHK-Präsident Markus Maier.

Die Innovationskraft der Region fußt auf mehreren Säulen: Neben international agierenden Konzernen wie der Carl Zeiss AG in Oberkochen und der Voith Patent GmbH in Heidenheim – beide zählen laut DPMA zu den anmeldestärksten Unternehmen Deutschlands – tragen zahlreiche mittelständische Unternehmen mit hoher Spezialisierung und langfristigen Investitionen in Forschung und Entwicklung wesentlich zum Erfolg bei. Auch Unternehmen wie die Paul Hartmann AG oder HENSOLDT Optronics GmbH setzen wichtige Impulse.

„Besonders bemerkenswert ist, dass sich viele mittelständische Betriebe in einem harten internationalen Wettbewerb behaupten – und das nicht durch Größe, sondern durch Ideen, Mut und Geschwindigkeit. Dieses Innovationsklima ist ein Markenzeichen unserer Region“,
betont IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Das Technologieprofil Ostwürttembergs ist klar fokussiert: 72 Prozent aller Patentanmeldungen entfallen auf die zehn führenden Technologiefelder. Optik – getragen von Zeiss – sowie der Maschinenbau – geprägt durch Voith und zahlreiche spezialisierte Mittelständler – stehen dabei an der Spitze. Diese Konzentration auf die regionalen Kernthemen sichert der Region Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Mit der Hochschule Aalen, die seit Jahren als forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg gilt, verfügt Ostwürttemberg über eine Institution, die neue Technologien erfolgreich in die Praxis überträgt. Ergänzend unterstützt das digiZ – Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg – kleine und mittlere Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Zukunft. Eine wachsende Start-up-Szene ergänzt die etablierten Strukturen und bringt frische Ideen in die Region.

„Diese Mischung aus starken industriellen Wurzeln, einer hohen Forschungsdichte und einer dynamischen Gründerkultur ist unsere Stärke. Ostwürttemberg steht nicht nur für Tradition, sondern für eine Innovationskultur, die in die Zukunft weist“,
fasst Präsident Maier zusammen.

Weitere Infos: Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg www.digiz-ow.de oder bei IHK Ostwürttemberg, Peter Schmidt, Tel. 07321 324-126, peter.schmidt@ostwuerttemberg.ihk.de

Eröffnung digiZ-Standort im DIS
Als Teil der Zukunftsoffensive wird der neue Standort zur zentralen Anlaufstelle für Unternehmen, um die digitale Transformation zu meistern – und das möchten wir mit Ihnen feiern.
Datum: Freitag, 19. September 2025 um 16:00 Uhr
Ort: Digital Innovation Space (DIS), Ebene 5, Anton-Huber-Straße 4, 73430 Aalen

Geprüfter Technischer Betriebswirt ab Oktober in Aalen

Der beliebte IHK-Lehrgang „Geprüfter Technischer Betriebswirt“ der IHK Ostwürttemberg startet in Vollzeit am 8. Oktober 2025 in Aalen. Die Weiterbildung läuft bis März 2026 und richtet sich an Techniker, Meister sowie technisch orientierte Fachkräfte, die ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse gezielt erweitern und Führungsverantwortung übernehmen möchten.

Der kompakte Vollzeitlehrgang bietet eine ideale Möglichkeit, sich innerhalb weniger Monate auf die IHK-Prüfung vorzubereiten – und das in einem intensiven, praxisnahen Unterricht mit erfahrenen Dozenten.

Für diese Weiterbildungen kann eine finanzielle Förderung für bis zu 75 Prozent nach dem „Aufstiegs-BAföG“ beantragt werden.

Jetzt anmelden – es sind noch Plätze frei! Nutzen Sie die Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln und Ihre Karriere auf das nächste Level zu bringen.

Kontakt: www.weiterbildung.ostwuerttemberg.ihk.de oder bei IHK Ostwürttemberg, Bianca Göhringer, Tel. 07321 324-174, goehringer@ostwuertemberg.ihk.de

Überbetriebliche Ausbildung gefördert: IHK bekommt vom Land 140.060 Euro

Das Land unterstützt die überbetriebliche duale Ausbildung. Das Stuttgarter Wirtschaftsministerium stellt dafür 2025 rund 12,5 Millionen Euro zur Verfügung, um Seminare und Kurse von Einrichtungen der Berufsbildung zu unterstützen. Neben der Förderung der überbetrieblichen dualen Ausbildung im Handwerk werden die Ausbildungsgänge im gewerblich-technischen wie auch kaufmännischen Bereich der IHK gefördert. Das IHK-Bildungszentrum in Aalen erhält 140.060 Euro für sein Engagement bei der dualen überbetrieblichen Ausbildung im Jahr 2024.

„In Zeiten von real sichtbarem Fachkräftemangel und im dritten Jahr wirtschaftlicher Stagnation ist eine Unterstützung der dualen Berufsausbildung sowie damit verbundener Kurse und Seminare wichtiger Baustein bei der Qualifizierung von Arbeitskräften. Wir sind mit unserem Bildungszentrum in Aalen auch 2025 fester Partner der Unternehmen bei der überbetrieblichen Ausbildung junger Menschen“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Die IHK Ostwürttemberg ist dem Land dankbar für seinen Beitrag, der die Qualität der angebotenen Kurse und Seminare sowie deren Durchführung im IHK-Bildungszentrum in Aalen sichern. 2024 hatte die IHK Ostwürttemberg vom Land für seine Kurse für die überbetriebliche duale Ausbildung 120.920 Euro erhalten.

Die Anstrengungen, junge Menschen in eine berufliche Ausbildung zu bringen, müssen weiter auf hohem Niveau gehalten werden. IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler:
„Wir brauchen mehr Auszubildende und dürfen möglichst niemanden auf der Strecke zwischen Schul- und Berufsabschluss verlieren.“
2024 wurden bei der IHK Ostwürttemberg 1760 neue Ausbildungsverhältnisse eingetragen.
„Wir versuchen, auch 2025 im Endspurt des Ausbildungsjahres möglichst viele junge Menschen für einen der rund 250 IHK-Berufe zu begeistern“,
sagt Thilo Rentschler.

Von den 12,5 Millionen Euro Landesförderung fließen rund 774.000 Euro in die sechs überbetrieblichen Ausbildungsstätten, bei denen die IHKs involviert sind. Die IHK Ostwürttemberg unterhält mit ihrem Bildungszentrum in Aalen eine von vier reinen IHK-Einrichtungen dieser Art. Die Angebote der überbetrieblichen Ausbildung sollen 2025 im neuen Ausbildungsjahr weiter ausgedehnt werden.

„Innerhalb der Zukunftsoffensive Ostwürttemberg ist der Bereich Bildung und Qualifizierung das Fundament, auf dem eine positive Entwicklung der Region fußt. Wir wollen unsere Anstrengungen dabei verstärken. Die duale Ausbildung ist dabei ein wichtiger Baustein“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler.
Gerade das Angebot einer überbetrieblichen Ausbildung ist für kleine Unternehmen wichtig, die selbst keine bzw. beengte Möglichkeiten zur Ausbildung junger Menschen haben. Im IHK-Bildungszentrum ist eine moderne Lernumgebung mit guter Betreuung vorhanden.
„Im neuen IHK-Bildungszentrum, das seit 2017 am Start ist, werden derzeit über 80 Auszubildende in verschiedenen Berufsbildern geschult“,
erläutert Rentschler weiter.

Weg frei für mehr Raum für Bildungsangebote

Die IHK Ostwürttemberg hat von Oberbürgermeister Michael Salomo die Baugenehmigung für den geplanten Erweiterungsbau am Standort in der Ludwig-Erhard-Straße überreicht bekommen. IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler zeigte sich erfreut:
„Am 6. Oktober werden wir nach weiteren vorbereitenden Arbeiten mit dem Spatenstich den Bau planmäßig beginnen.“

Die IHK Ostwürttemberg plant einen Anbau ans bestehende Gebäude, das 1986 eingeweiht worden war.
„Deshalb ist eine teilweise Sanierung mit dem Anbau gekoppelt. Es entstehen acht moderne und funktionale Seminar- und Veranstaltungsräume. Die IHK investiert rund 8,4 Millionen Euro in den Anbau sowie die Sanierung“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Sowohl Oberbürgermeister Michael Salomo wie Thilo Rentschler lobten das konstruktive Miteinander beim Erstellen der Pläne und Erteilen der Baugenehmigung.
„Der Anbau der IHK Ostwürttemberg rundet die Quartiersentwicklung am Kleehofareal sinnvoll ab und kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“,
sagt OB Michael Salomo.
„Für uns als Bildungsträger ist wichtig, künftig genügend Räumlichkeiten für die wichtige Aufgabe der beruflichen Qualifizierung zur Verfügung zu haben. Wir wollen Arbeitnehmer durch Qualifizierung dazu befähigen, ihre zukünftigen Aufgaben im Beruf zu meistern und damit einen wichtigen Beitrag bei der Transformation unserer Wirtschaft leisten“,
erläutert Thilo Rentschler. Die IHK-Vollversammlung hat durch einstimmiges Votum für die Baumaßnahme Ende 2024 das Fundament dafür gelegt. Ab Anfang 2027 sollen die neuen Räume bezugsfertig sein.

Bereits am 4. September 2025 ab 17 Uhr wird die IHK Ostwürttemberg beim Stadtspaziergang mit OB Michael Salomo in der Ludwig-Erhard-Straße 1 weitere Informationen zu ihrem Bauvorhaben geben. Am 6. Oktober 2025 erfolgt dann bei der IHK ab 10.45 Uhr mit dem Spatenstich der Start des Baus.

IHK präsentiert neue Studie „Handel, Innenstadt und Tourismus 2025“

Impulse für Handel und Wirtschaftskraft: Die neue Studie „Handel, Innenstadt und Tourismus 2025“ stellt den engen Zusammenhang zwischen Einkaufserlebnissen in Stadtzentren und touristischen Bedürfnissen heraus – eine Chance, die Ostwürttemberg aktiv nutzen kann.

Gemäß der aktuellen Untersuchung des Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) gaben Tagestouristen in Baden-Württemberg im Jahr 2023 rund 14,7 Mrd. Euro aus – etwa ein Drittel entfällt dabei auf Einzelhandel und Gastronomie. Durchschnittlich gibt ein Tagesgast 30,10 Euro pro Besuch aus, wovon 41 % im lokalen Einzelhandel investiert werden. Insgesamt beträgt der Bruttoumsatz der Tourismus- und Freizeitwirtschaft für den Einzelhandel 8,2 Mrd. Euro.

Regionale Kaufkraftstärke in Ostwürttemberg
Die Kaufkraft Ostwürttembergs liegt im Jahr 2025 bei rund 3,63 Mrd. Euro, das entspricht 8.000 Euro pro Kopf und liegt deutlich über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 7.856 Euro. Diese solide finanzielle Basis ist eine wesentliche Stütze für den stationären Handel. Gerade in Zeiten, in denen Einkaufserlebnis zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Die Studie unterstreicht, dass eine bewusste Verknüpfung von Handel, Freizeitangeboten und Tourismusmarketing Innenstädte deutlich aufwertet, gerade während der Ferienzeit. Erlebnisorientierung, kreatives Stadtmarketing und hochwertige Aufenthaltsqualität sind entscheidend.

„Ostwürttemberg hat die Kaufkraft und die Lage – jetzt gilt es, unsere Innenstädte als Erlebnisorte zu gestalten, die gezielt Tagestouristen anziehen und binden“,
so Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg.
„Die neue Studie ist ein klarer Auftrag: Wir müssen Handel, Tourismus und Stadtentwicklung gemeinsam denken – lokales Einzelhandelsmarketing gewinnt so an Schlagkraft.“

Kernbotschaft
Die Studie „Handel, Innenstadt und Tourismus 2025“ macht deutlich: Innenstädte als Erlebnisorte sind Schlüssel für den Einzelhandel – und besonders Tagestouristen sind finanzielle Treiber in diesem Geflecht. Ostwürttemberg verfügt über die ökonomische Kaufkraft, um diese Chancen konkret zu nutzen. Mit gezieltem Stadtmarketing, abgestimmter Tourismusförderung und innovativen Erlebnisformaten lässt sich ein nachhaltiger Mehrwert für Handel und Stadtzentren schaffen.

Die Studie ist online abrufbar unter www.ihk.de/ostwuerttemberg Seite 6692442.


Belastung für Firmen, gewisse Unsicherheiten bleiben

Nach der Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit erwarten die deutschen Unternehmen künftig mehrheitlich weitere Beeinträchtigungen im transatlantischen Handel. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter mehr als 3.300 Betrieben aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter rund 360 aus Baden-Württemberg. Unter ihnen befinden sich auch Vertreter aus Ostwürttemberg. Die US-Handelspolitik hat spürbare und teils gravierende Folgen für die exportorientierten Unternehmen in Deutschland und der Region.

In der Umfrage berichten 86 Prozent der befragten Unternehmen in Baden-Württemberg von negativen Auswirkungen der bisherigen US-Handelspolitik und damit deutlich mehr als bundesweit (72 Prozent). Ein ähnliches Bild wie im Bundesland zeigt sich in Ostwürttemberg.
„Wir sind eine stark vom Exportgeschäft abhängige Region. Mehr als 50 Prozent unserer produktiven Wertschöpfung des Industriesektors geht in den Export. Am stärksten betroffen sind die Bereiche der Zulieferer für die Automobilbranche, aber auch der Maschinen- und der Anlagenbau. Wir haben in diesen Branchen laut einer Studie zur Transformationsstrategie rund elf Prozent unserer Wertschöpfung und neun Prozent der Mitarbeiter. Zusätzliche Zölle kann man in dieser Situation nicht gebrauchen“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler zu der Umfrage und Situation in Ostwürttemberg. Die Automobilbranche hat zudem das Problem, dass die Zölle nur schwer über höhere Preise an die Verbraucher in den USA weitergegeben werden können.

Der neue Normalzustand im US-Geschäft sorgt in den Betrieben weiter für hohe Kosten und Belastungen. Als größte Belastung nennen die betroffenen Unternehmen im Land mit einer überwältigenden Mehrheit von 80 Prozent die Unsicherheit und mangelnde Zuverlässigkeit der US-Zollpolitik.
„Es bleibt zu hoffen, dass durch die Vereinbarung mit der Trump-Administration nun eine gewisse Planbarkeit und Berechenbarkeit kommt“,
sagt Thilo Rentschler.
Weitere zentrale Probleme sind laut Umfrage die Höhe des „Basiszollsatzes“ von 15 Prozent, die kostenintensiven und bürokratischen Zollverfahren und die geringere Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt.
Die handelspolitischen Unsicherheiten hinterlassen auch in der globalen Marktstrategie deutscher Unternehmen deutliche Spuren: 54 Prozent der befragten Unternehmen mit direktem US-Geschäft geben an, weniger mit den Vereinigten Staaten handeln zu wollen. In Ostwürttemberg waren es 64 Prozent der Befragten. 26 Prozent reduzieren deutschlandweit ihre US-Investitionen oder legen sie auf Eis – mit 43 Prozent liegt dieser Wert bei Firmen aus der Region höher.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen im US-Geschäft nehmen knapp zwei Drittel der deutschen Unternehmen verstärkt neue Märkte in den Blick. Für 46 Prozent aller Befragten in Deutschland gewinnt der europäische Binnenmarkt als stabiler und berechenbarer Wirtschaftsraum an Bedeutung. Der Wert lag in Ostwürttemberg bei sehr hohen 64 Prozent, in Baden-Württemberg bei 50 Prozent. Auch der asiatisch-pazifische Raum rückt stärker in den Fokus, ebenso wie weitere europäische Länder außerhalb der EU, mit denen Handelsabkommen bestehen, wie beispielsweise das Vereinigte Königreich. Darüber hinaus gewinnen Märkte wie Mexiko und Kanada an Attraktivität.

Thilo Rentschler ordnet den Zollstreit für die regionalen Unternehmen ein.
„Diese Drohungen und irrationalen Entscheidungen, die von Donald Trump kommen, sind Gift für Unternehmensplanungen. Unternehmer brauchen vor allem Planungssicherheit, wenn sie Entscheidungen treffen wollen über Investitionen, über die Erweiterung von Kapazitäten, aber auch im Alltag, wenn es um das ganz normale Tagesgeschäft geht. Drohen, schimpfen, beleidigen: Das kennt man bislang nur von Despoten und Diktatoren. Dass sich der Repräsentant einer demokratischen Weltmacht so verhält, ist neu. Dabei schadet Trump vor allem seiner Volkswirtschaft. Immerhin ist Europa der größte Binnenmarkt der Welt“,
sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Praktikumswochen 2025

Vom 13. bis 31. Oktober 2025 findet erneut die Praktikumswoche Ostwürttemberg statt – eine Initiative zur Stärkung der Berufsorientierung in der Region. Unternehmen haben dabei die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 für einzelne Tage in ihren Betrieb einzuladen und praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu ermöglichen.
Die Aktion richtet sich an Betriebe aller Branchen und bietet eine unbürokratische, gut organisierte Plattform, um junge Talente kennenzulernen und für Ausbildungsberufe zu begeistern. Gleichzeitig können Unternehmen ihre Sichtbarkeit in der Region erhöhen und frühzeitig Fachkräftenachwuchs ansprechen.

Mehr Planungssicherheit für Unternehmen

Seit 2025 wurde das Matching-Verfahren weiterentwickelt, sodass teilnehmende Unternehmen bessere Planbarkeit und Verbindlichkeit hinsichtlich der Praktikumstage erhalten.
▶️ Video zum Ablauf und Matching-Prozess

Teilnahme und Registrierung

Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Unternehmen können ihre Praktikumstage online eintragen unter:
🔗 www.praktikumswoche.de/heidenheim/unternehmen

Vorteile für Unternehmen

  • Niedrigschwelliger Zugang zu potenziellem Nachwuchs
  • Möglichkeit, Berufe praxisnah vorzustellen
  • Regionale Sichtbarkeit als Ausbildungsbetrieb
  • Teilnahme ist kostenfrei

Unternehmenssprechstunden

Zusätzliche Informationen und Erfahrungsberichte anderer teilnehmender Betriebe gibt es in regelmäßigen Sprechstunden für Unternehmen.
Zur Übersicht und Anmeldung:
🔗 praktikumswoche.io/bw-unternehmenssprechstunden
Die Praktikumswoche Ostwürttemberg bietet eine wertvolle Gelegenheit, Jugendliche für Ausbildung zu begeistern und gleichzeitig den eigenen Betrieb als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren.

Weiterbildung auf Bachelor- und Master-Niveau

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg hält ab sofort die neuen Termine für Weiterbildungslehrgänge des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) der Stufen 6 (Bachelor) und 7 (Master) für das Jahr 2026 bereit. Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich ab sofort auf der Homepage der IHK Ostwürttemberg über die geplanten Lehrgänge informieren und sich anmelden.

Mit den Weiterbildungsangeboten auf den Stufen 6 und 7 des Qualifikationsrahmens richtet sich die IHK Ostwürttemberg an Fach- und Führungskräfte, die ihre beruflichen Kompetenzen auf einem höheren Niveau ausbauen und damit ihre Aufstiegsmöglichkeiten nachhaltig verbessern möchten.

Darüber hinaus bietet die IHK Ostwürttemberg individuelle Beratungstermine an, um Interessierten eine persönliche und bedarfsgerechte Information zu den Lehrgängen sowie den passenden Fördermöglichkeiten zu geben.

„Wir freuen uns, bereits jetzt die Planungssicherheit für das Jahr 2026 geben zu können und Fachkräften aus der Region eine langfristige Weiterbildungsoption zu bieten“,
sagt Lisa Huurdeman, Bereichsleiterin bei der IHK Ostwürttemberg.
Weitere Informationen und die vollständige Terminübersicht finden Sie auf der Homepage der IHK Ostwürttemberg unter:

Vier-Sterne-General a.D. Erhard Bühler spricht in Heidenheim über die sicherheitspolitische Zeitenwende in Europa

Die IHK Ostwürttemberg lädt die Unternehmer aus der Region am 24. September 2025 zu einem besonderen Vortragsabend mit General a.D. Erhard Bühler ein. Der ehemalige NATO-Kommandeur und Vier-Sterne-General spricht über die sicherheitspolitischen Herausforderungen Europas in einer Welt im Wandel.

Unter dem Titel „Zeitenwende in Europa – Sicherheit neu denken“ gibt Erhard Bühler Einblicke in aktuelle geopolitische Entwicklungen, die Rolle Deutschlands in der NATO und die Frage, wie Frieden und Sicherheit in unsicheren Zeiten bewahrt werden können. Der Vortrag beginnt um 17:30 Uhr in der IHK Ostwürttemberg in Heidenheim. Nach der Einführung durch IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler folgt der Impuls „Zeitenwende in Europa – Sicherheit neu denken“ von Erhard Bühler. Im Anschluss haben die Gäste die Möglichkeit, Fragen zu geo- und sicherheitspolitischen Themen stellen und mit dem Redner ins Gespräch zu kommen.

„Mit General a.D. Bühler dürfen wir einen erfahrenen und meinungsstarken Experten begrüßen, der sicherheitspolitische Zusammenhänge verständlich und praxisnah vermittelt. Sein Vortrag bietet wertvolle Impulse“,
so IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten – ob aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Bildung oder der Zivilgesellschaft. Erleben Sie einen Abend mit einem der profiliertesten Sicherheitsexperten Deutschlands – fundiert, aktuell und offen für den Dialog.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich.

Noch mehr Bürokratie, dafür weniger Wettbewerb

Die IHK Ostwürttemberg lehnt das geplante Tariftreuegesetz in seiner vorliegenden Form als Referentenentwurf ab. Das Gesetz soll bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes die tarifliche Entlohnung sichern und dadurch die Tarifautonomie sichern helfen.
„Der vorliegende Gesetzentwurf, zu dem die Industrie- und Handelskammern binnen lediglich drei Tagen Stellung beziehen konnten, stellt das Gegenteil von Vereinfachung dar. Der daraus resultierende erhebliche Bürokratieaufbau schadet unserem Wirtschaftsstandort. Und in der Folge daraus wird sogar der Wettbewerb bei der Vergabe dadurch eingeschränkt“,
bezieht IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler eine klare Position.

Das geplante Gesetz war auch in der jüngsten Sitzung der IHK-Vollversammlung ein Thema. Ulrich Betzold, Geschäftsführer der Ellwanger Arnulf Betzold GmbH und IHK-Vizepräsident, lehnt das Gesetz ab.
„Unsere Wirtschaft steht an einem Kipp-Punkt. Wenn das so kommt, ist eine Teilnahme meines Unternehmens an Vergaben des Bundes nicht mehr möglich, nicht wegen der Löhne, sondern wegen der Bürokratie. Wir müssten schon wieder neue Dokumentationspflichten zuhauf erfüllen und auch für andere Unternehmen unserer Lieferkette dokumentieren und haften“,
erklärte Ulrich Betzold.
Einem Bericht des Handelsblatts zufolge beklagten bereits heute 68 Prozent der KMU eine Überregulierung im Vergaberecht.

Die IHK Ostwürttemberg kritisiert ebenso wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) die Ausführungen im Gesetzestext. Das Vergaberecht für öffentliche Aufträge wird immer komplexer, unübersichtlicher und damit bürokratischer.
„Das Vergaberecht ist ein Symbol für den Bürokratismus in Deutschland“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Diese starke Bürokratielastigkeit bedingt geradezu, dass kleine und mittlere Unternehmen sich nicht mehr an den Ausschreibungen beteiligten, betont er.

Bereits die Vorgänger-Regierung hatte einen Gesetzesentwurf vorgelegt, zu dem die Industrie- und Handelskammern umfangreiche Anmerkungen gemacht hatten. Diese blieben in dem nun vorgelegten Gesetzesentwurf weitgehend unberücksichtigt.
„Das neue Gesetz bedingt eine Prüforganisation als neue Behörde. Am Ende ist absehbar, dass noch weniger Angebote für die dringend notwendigen Infrastrukturmaßnahmen eingehen werden“,
erklärt Thilo Rentschler.
Die im Entwurf vorgeschlagene vorgelagerte und auftragsunabhängige Prüfung von Eignungsnachweisen des Bieters durch die IHK-Organisation wird zudem durch die DIHK als nicht praxistauglich eingestuft.
„Deshalb muss der Entwurf dringend nachgebessert werden“,
sagt Thilo Rentschler.


IHK-Umfrage zeigt aktuelle Herausforderungen für Ausbildungsbetriebe in Ostwürttemberg

Die IHK Ostwürttemberg hat bei einer bundesweiten Onlineumfrage zentrale Herausforderungen der dualen Ausbildung in der Region Ostwürttemberg identifiziert. Ein erschreckendes Ergebnis ist, dass mehr als die Hälfte der potenziellen Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Rund 55 Prozent der von regionalen Unternehmen angebotenen Ausbildungsplätze konnten im Jahr 2024 nicht besetzt werden. Der Hauptgrund: Es fehlte an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern. Viele Unternehmen gaben an, entweder gar keine oder keine passenden Bewerbungen erhalten zu haben.
„Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, alle ausbildungsfähigen Jugendlichen mit einer Ausbildungsstelle zu versorgen“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler in der Schlussphase des Ausbildungsjahres 2025.

Ausbildungsbereitschaft vorhanden, Voraussetzungen oft schwierig
Die große Mehrheit der Unternehmen in Ostwürttemberg bildet aus: Knapp 90 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe engagieren sich in der dualen Ausbildung. Unternehmen, die aktuell nicht ausbilden, nannten Zeitmangel, fehlende Übernahmemöglichkeiten oder negative Erfahrungen mit früheren Auszubildenden als Gründe, um aktuell auf duale Ausbildungen zu verzichten. Laut der Umfrage lässt die Ausbildungsreife der Jugendlichen häufig zu wünschen übrig. 88 Prozent der Befragten stellten Defizite fest – besonders im schriftlichen und mündlichen Ausdruck sowie bei grundlegenden Rechenfähigkeiten. Auch mangelnde Belastbarkeit, Disziplin und Motivation wurden häufig als Defizite genannt.

Blick nach vorn: Angebot bleibt stabil – bürokratische Hürden beim Azubi-Zuzug
Für das Ausbildungsjahr 2025 plant ein Großteil der Betriebe (57 Prozent), ein gleichbleibendes Angebot an Ausbildungsplätzen bereitzustellen. Dennoch beabsichtigen 30 Prozent, weniger Plätze anzubieten – vor allem aufgrund fehlender Bewerber oder wirtschaftlicher Unsicherheiten. 13 Prozent der Befragten wollen mehr Ausbildungsplätze anbieten. Begründet wird dies durch die zukünftig höhere Zahl von qualifizierten Arbeitnehmern. Viele dieser Unternehmen hatten zudem gute Bewerberinnen und Bewerber gehabt. Bei einigen Unternehmen seien neue Ausbildungsberufe hinzugekommen.

Beim Thema Ausbildung von Drittstaaten-Azubis zeigt sich Potenzial, aber auch erhebliche Hürden: 83 Prozent der Betriebe beklagen bürokratische Schwierigkeiten bei der Einstellung. Auf die Frage, ob schon einmal Auszubildende aus Drittstaaten ausgebildet wurden, beantworteten dies 28 Prozent mit ja und 51 Prozent mit nein. 17 Prozent gaben an, sich dies zukünftig vorstellen zu können.

Neben der schulischen Vorbereitung sehen viele Unternehmen auch Verbesserungsbedarf bei der Ausstattung und Praxisnähe der Berufsschulen. Die Wohnraumsituation dagegen stellt in Ostwürttemberg für die meisten Betriebe aktuell kein Besetzungshemmnis dar – dennoch wünschen sich rund 60 Prozent der Befragten gezielte Förderprogramme für bezahlbaren Azubi-Wohnraum.

Etwa 73 Prozent der Befragten melden ihre offenen Ausbildungsplätze stets an die Agentur für Arbeit. Knapp 14 Prozent tun dies nie. 77 Prozent der Teilnehmenden antworteten, offene Ausbildungsplätze auch ohne die Arbeitsagenturen besetzen zu können.

„Die Ergebnisse machen deutlich, dass viele Betriebe bereit sind, in Ausbildung zu investieren – aber dafür auch bessere politische und strukturelle Rahmenbedingungen benötigen“,
betont IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
„Den größten Handlungsbedarf in unserer Region sehen wir aktuell in Schulen, Berufsschulen, bei der Fachkräftezuwanderung und im Matching zwischen Betrieben und jungen Menschen.“

Die IHK Ostwürttemberg verweist auch auf das Team der Ausbildungsberatung, das sowohl für Ausbildungsbetriebe als auch für alle Unternehmen, die zukünftig ausbilden möchten, mit einem kostenlosen Beratungsangebot zur Seite steht und bei allen Fragen rund um die Ausbildung weiterhilft.

Infos zur Online-Umfrage
Die Umfrage erfolgte bundesweit im Zeitraum vom 12. bis 30. Mai 2025. Insgesamt haben knapp 15.000 Teilnehmende das Umfrageformular ausgefüllt.
Mitmach-Kampagne „Ausbildung macht mehr aus uns“:



Ostwürttemberg gestaltet Zukunft aktiv mit: IHK setzt Impulse für Innovation, Standortentwicklung und Bürokratieabbau

Am 22. Juli 2025 traf sich die IHK-Vollversammlung unter der Leitung von Präsident Markus Maier zu ihrer zweiten Sitzung des Jahres. Im Mittelpunkt standen die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie zentrale Zukunftsthemen für Ostwürttemberg. Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler informierte über den Stand laufender Projekte und strategischer Entwicklungen.

Neben dem festgestellten Jahresabschluss 2024 erhielten die Mitglieder Einblicke in die Fortschreibung des Masterplans 2.0 und die geplante Neustrukturierung des regionalen Innovations-Ökosystems – für alle Gründeraktivitäten. Darüber hinaus wurden die nächsten Schritte der IHK in den Bereichen Europapolitik, Verteidigung & Sicherheit sowie Bürokratieabbau vorgestellt.

In seinem Bericht ging IHK-Präsident Markus Maier auf die politischen Rahmenbedingungen nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung ein.
„Die neue Bundesregierung hat in den ersten Monaten wichtige Signale gesetzt. Politische Verlässlichkeit muss das Handeln begleiten – Stichwort zugesagte Senkung der Stromsteuer“,
erklärte Markus Maier.
Das konjunkturelle Stimmungsbild habe sich leicht verbessert.
„Die starke Zurückhaltung bei Investitionen beginnt sich aufzulösen“,
sagte er.
Für die im März 2026 anstehende Landtagswahl hat der BWIHK gemeinsam mit den zwölf IHKs im Land zentrale wirtschaftspolitische Positionen erarbeitet. Markus Maier blickte u.a. auf den Jahresempfang mit ifo-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest zurück.

Ostwürttemberg bleibt auf Wachstumskurs

Mit dem geplanten Umbau und Anbau der Geschäftsstelle, der Fortführung zentraler Förderprogramme und wichtigen politischen Impulsen für Infrastruktur und Energieversorgung setzt die Region starke Zeichen für ihre Zukunftsfähigkeit.
„Wir sind stolz, dass wir mit dem Umbau und Anbau in Heidenheim im Zeitplan liegen. Der Spatenstich erfolgt am 6. Oktober 2025. Damit schaffen wir die räumlichen Voraussetzungen für eine moderne und weiterhin leistungsfähige IHK“,
erklärt Thilo Rentschler Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg.

Die IHK engagiert sich weiterhin aktiv in politischen Prozessen: Der Ausbau der B29 und der Brenzbahn sowie die Förderung des Wohnungsbaus stehen im Fokus aktueller Stellungnahmen. Ein bedeutender Erfolg: Das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg wird auch 2026 weiter gefördert. Ebenso zeichnet sich eine Fortführung der Förderung für das digiZ ab, das kürzlich in das Digitale Innovationszentrum (DIS) an der Hochschule Aalen umgezogen ist.

Energie, Flächen, Beschäftigung: Region mit Perspektive

Der Regionalverband hat die Teilfortschreibung zur Windenergie beschlossen: 1,8 Prozent der Fläche in Ostwürttemberg stehen künftig für Windkraftprojekte zur Verfügung. Gleichzeitig warnt die IHK vor Verzögerungen beim Aufbau des Wasserstoffnetzes – ohne Pipeline drohen ab 2032 erhebliche Nachteile für die Industriearbeitsplätze in der Region.
Mit dem erwarteten Entwurf des neuen Landesentwicklungsplans werden die Weichen für die räumliche Entwicklung Baden-Württembergs neu gestellt. Ostwürttemberg bringt sich hier aktiv ein – unter anderem mit der landesweiten Gewerbeflächenkampagne, die von der Region initiiert wurde.
Mit einem Höchststand von 190.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt sich die wirtschaftliche Stärke Ostwürttembergs. Die Region ist auf einem guten Weg – und gestaltet diesen mit Weitblick, Engagement und Innovationskraft.

Masterplan 2.0 wird auf Weg gebracht

Der Steuerungskreis der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ hat seit rund vier Jahren die Ziele und Projekte dieser Initiative weiterentwickelt und bewertet. Das Gremium hat nun die Fortschreibung des Masterplans für die Region auf den Weg gebracht. Die strategischen Handlungsfelder dieses Masterplans 2.0 wurden der IHK-Vollversammlung vorgestellt.
Bereits 2022 war festgeschrieben worden, die Projekte und Strukturen im Themenbereich „Start-up und Innovations- und Zukunftsstrukturen“ zu professionalisieren und zusammenzufassen. Im Ergebnis soll ein Innovations-Ökosystem an der Schnittstelle Unternehmen, Start-up und Wissenschaft aufgebaut werden. U.a. sollen der Start-up-Verein Ostwürttemberg, der Ostwürttemberg Beteiligungsfonds Pegasus sowie das Digitalisierungszentrum strukturell zusammengeführt werden. Markus Schmid, Bereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung, stellte das Konzept hierfür vor.

Finanzen

Die IHK-Vollversammlung stellte den Jahresabschluss für 2024 fest. Dieser weist einen Überschuss von 5,3 Mio. Euro aus. Dieser wird zum Großteil (4,4 Mio. Euro) für die Vorsorge zur Finanzierung des Erweiterungsbaus am Standort Heidenheim eingesetzt. Carina Kraus, Leiterin Kaufmännische Dienste erläuterte dem Gremium die Zahlen. Fürs laufende Jahr ist die IHK Ostwürttemberg verhalten optimistisch, die Planzahlen einzuhalten. Thilo Rentschler erläuterte den Stand der Finanzen fürs erste Halbjahr 2025. Die ehrenamtliche Rechnungsprüfer Charlotte Helzle und Selcuk Özer beantragten die Entlastung von Präsident, Präsidium und der Hauptgeschäftsführung. Die IHK habe ein vernünftiges Fundament für die Zukunft geschaffen.

Zahlreiche Europa-Aktivitäten

IHK-Präsident Markus Maier informierte das Gremium über die vielfältigen Europa-Aktivitäten der IHK Ostwürttemberg.
„Die EU setzt zunehmend den Rahmen für zentrale wirtschaftliche Entwicklungen. Deshalb liegt in den kommenden Monaten der Fokus auch in der IHK auf Brüssel“,
sagte Maier.
Ende Mai 2025 hatte es mit MdEP Prof. Dr. Andrea Wechsler gegeben. Fürs 3. Quartal 2025 ist ein Besuch von EU-Kommissar Dan Jorgensen (Energie und Wohnungswesen) in der Region anvisiert. Im Oktober 2025 ist die Teilnahme am Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg/EU sowie die Mitwirkung an einer Online-Veranstaltung mit dem Titel „EU-Automobildialog“ geplant. Im November 2025 nimmt IHK-Vizepräsident Ulrich Betzold für Ostwürttemberg bei der Sitzung des „EU-Parlaments der Unternehmen“ teil. Für März 2026 ist zudem eine Unternehmer-Delegationsreise nach Brüssel in Vorbereitung.
„Wir wollen unser europapolitisches Engagement gezielt weiterentwickeln und ausbauen“,
sagte Markus Maier.

Bedingt durch die durch geopolitische Verwerfungen hervorgerufene Zeitenwende werden zusätzliche Aufgaben im Bereich Defence & Security notwendig.
„Jenseits der Maßnahmen für Bundeswehr und Infrastruktur kann die neue Lage über unterschiedliche Felder Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Beratungsbedarf und die Notwendigkeit für politische Arbeit resultieren daraus.“,
erläuterte Markus Maier.
Thorsten Drescher, stellv. Hauptgeschäftsführer ergänzte die Ausführungen des Präsidenten.

Bürokratie: Zukunft gestalten statt verwalten

Der Bürokratieabbau wird weiterhin das Handeln der IHK Ostwürttemberg mitbestimmen. Auf Anregung der Vollversammlung wurde erneut über diesen Punkt diskutiert.

Die Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro stellt viele Betriebe im Niedriglohnbereich vor existenzielle Herausforderungen.
„In einigen Bereichen ist eine Einstellung zu diesen Konditionen wirtschaftlich nicht mehr darstellbar“,
so die Einschätzung aus der Vollversammlung. Kritik äußerten die Mitglieder auch an der uneinheitlichen Feiertagsregelung in Deutschland. Während in einem Landesteil der 31. Oktober, im anderen der 1. November Feiertag ist, führt dies insbesondere im Speditionswesen zu erheblichen Problemen.
„Zwei Feiertage auf einer Strecke – das ist für die Logistik schlicht nicht praktikabel“,
so ein Mitglied. Die Forderung: Feiertage sollten möglichst auf Montage oder Freitage gelegt werden, um Planbarkeit und Produktivität zu sichern.

Mit großer Sorge blickt die IHK auf das geplante Tariftreuegesetz und zusätzliche Prüfpflichten, etwa im Rahmen der Künstlersozialkasse oder der Sozialversicherung.
„Wir wollen unsere Zulieferer nicht ausspionieren. Jeder Betrieb muss selbst für die Einhaltung der Gesetze verantwortlich sein – das darf nicht auf andere Unternehmen abgewälzt werden“,
so der Tenor.
Der Gesetzgeber mache es sich zu bequem, während die Betriebe mit immer mehr Aufwand kämpfen müssten.
Auch bei Verwaltungsprozessen sehen die Unternehmer erheblichen Verbesserungsbedarf. Einbürgerungsverfahren dauern zu lange, die Prüfung von Arbeitserlaubnissen sei oft unklar geregelt. Zudem würden Betreuungszeiten an Schulen gekürzt – mit direkten Folgen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Selbst die Umschreibung von Führerscheinen aus dem Ausland sei in manchen Fällen mit Kosten von bis zu 3.000 Euro verbunden – ein unhaltbarer Zustand.

Fazit: Mehr Spielräume, weniger Hürden

Die IHK-Vollversammlung fordert die Politik auf, vorhandene Spielräume konsequenter zu nutzen und die unternehmerische Realität stärker in den Blick zu nehmen. Nur so könne der Standort Ostwürttemberg auch künftig wettbewerbsfähig bleiben.

Es wurde zusammengetragen, was die Industrie- und Handelskammern bereits angestoßen haben. Der IHK-Präsident nannte das
„Gesetz für das schnellere Bauen“ auf Landesebene als Beispiel. Die IHK-Mitgliedsunternehmen sind weiterhin dazu aufgerufen, konkrete Fälle von Bürokratie auf der IHK-Homepage unter www.ihk.de/ostwuerttemberg/buerokratieabbau zu schildern.

Simone Schüll, aktuelle Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg, stellte die Aktivitäten der Nachwuchsorganisation vor. Sie ging auf die verbleibenden Veranstaltungen des laufenden Jahres ein.

Neue Mitglieder in der IHK-Vollversammlung

Franz Sachsenmaier, Geschäftsführer der August Mössner GmbH & Co. KG, Eschach, hat sein Mandat im Juni 2025 niedergelegt. Für ihn rückt in der Wahlgruppe I Industrie, Wahlbezirk Schwäbisch Gmünd, Thomas Vetter, Geschäftsführer der XEDARA Verwaltungs GmbH, Lorch, nach. Zum letzten Mal nahm Rudolf Stiegele, Inhaber DERPART Reisebüro, Schwäbisch Gmünd, an einer Sitzung teil. Für ihn wird Michael Belko, Geschäftsführer digitalforfuture GmbH, Schwäbisch Gmünd, nachrücken.

Ostwürttemberg im Aufschwung

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat in Ostwürttemberg einen Höchstwert erreicht. Ende 2024 stieg die Zahl der Arbeitnehmer, für die Sozialversicherungspflicht besteht, erstmals auf über 190.000. Der Wert lag zum Ende des vergangenen Jahres bei genau 190.040 Beschäftigten. Damit lag die Zahl um gut 5,1 Prozent höher als vor sechs Jahren Ende 2018. Damals lag der Wert bei 180.760 arbeitenden Menschen.
„Die Entwicklung zeigt, dass in der Region Ostwürttemberg in den vergangenen sechs Jahren neue Arbeitsplätze aufgebaut wurden. Rund 9.300 mehr Menschen waren in wesentlichem Umfang in Unternehmen der Region beschäftigt und trugen zu einer Steigerung des Wohlstands in der Region bei. Die seit 2021 initiierte Offensive ‚Zukunft Ostwürttemberg‘ hat dazu ihren konstruktiven Beitrag geleistet“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler zu den Zahlen.
Innerhalb der Zukunftsoffensive und dem Masterplan für die Region bildet das Themenfeld Beschäftigung und Qualifizierung eine wichtige Rolle. Es bildet eines der Fundamente für eine prosperierende Region.
„Die Fachkräfteakquise wird innerhalb der Fachkräfteallianz Ostwürttemberg seit 2021 intensiv bearbeitet. Eine Vielzahl an Maßnahmen trägt dazu bei, dass Fachkräfte-Reserven gehoben wurden. Daran wollen wir weiter aktiv arbeiten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen“,
erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Im Herbst 2025 wird der Masterplan 2.0 präsentiert: Der Steuerungskreis der Zukunftsoffensive hat die Fortschreibung der Ziele und Projekte für die Region auf den Weg gebracht. Die IHK Ostwürttemberg koordiniert zusammen mit den beiden Landräten Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis) und Peter Polta (Heidenheim) darin weiterhin gemeinsam mit ihren 20 Partnern die Neuaufstellung der Region.
Darin enthalten wird erneut das fundamental wichtige „Bildung und Beschäftigung“ sein.
„Es wird in den kommenden Jahren noch wichtiger sein, dass berufliche Fähigkeiten mit der Transformation der Wirtschaft Schritt halten. Der Fachkräftemangel wird aufgrund der demografischen Entwicklung verschärft werden. Und lebenslanges Lernen im Beruf wird entscheidend sein, um die Herausforderungen des Strukturwandels meistern zu können“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Ältere Beschäftigte länger in Arbeit halten

Wichtig ist aus Sicht der IHK Ostwürttemberg, die sich in den kommenden Jahren verstärkt auftuende Fachkräftelücke zu schließen. Diese resultiert aus dem Renteneintritt der sogenannten Baby-Boomer.
„Das Halten älterer Beschäftigter im Job kann dabei helfen. Dazu müssen aber Anreize zur Frühverrentung abgeschafft werden. Sämtliche Hürden für die Weiterbeschäftigung – vor allem auch steuerliche – müssen beseitigt werden“,
sagt Thilo Rentschler.
Mit speziellen Bildungsprogrammen für ältere Arbeitnehmer zu digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz könnte es gelingen, das Berufsleben bis bzw. über das gesetzliche Rentenalter hinaus zu gestalten.
„Modelle für Teilzeit sowie den gleitenden Übergang in den Ruhestand und ein Jobsharing können helfen, das Wissen älterer Arbeitnehmer länger im Unternehmen zu halten, ohne dass es an Flexibilität beim Übergang in die Ruhephase mangelt“,
erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer weiter.

Infos zum Masterplan 2.0

Die vier strategischen Handlungsfelder wurden neu justiert: „Innovations-Ökosysteme“ sollen neu geordnet werden, mit „Infrastruktur und Flächen“ ist ein zweites Feld umschrieben. Wohnbau, digitale Infrastruktur und Mobilität sind dort die Schlagworte. Das Feld „Energiewende und nachhaltiges Wirtschaften“ umfasst die Aufgaben aus der künftigen Energieversorgung sowie die Kreislaufwirtschaft. Neu dabei ist „Resiliente Region“: Zivil- und Katastrophenschutz, resiliente Wirtschaft und der Operationsplan Deutschland sind darin zu finden.

Volkswirtschaft trifft Profifußball: Holger Sanwald und die IHK-Konjunkturumfrage

Was hat Holger Sanwald, Vorstandsvorsitzender des Bundesligisten 1. FC Heidenheim mit der IHK-Konjunkturumfrage zu tun? Wie hängen Fußball, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen? Diesen Fragen sind Holger Sanwald und Dr. Andreja Benkovic, Volkswirtin bei der IHK Ostwürttemberg, nachgegangen und stellten fest – die Berührungspunkte sind vielfältig.

Holger Sanwald und die IHK-Konjunkturumfrage
Holger Sanwald nimmt dreimal jährlich an der IHK-Konjunkturumfrage teil. Warum? Für ihn ist es ein wichtiges Tool, um einen Überblick zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Region sowie ein Gefühl für die gegenwärtige Geschäftslage und die Erwartungen der Unternehmen zu bekommen. Außerdem kann er so die wirtschaftlichen Risiken für den 1. FC Heidenheim einschätzen: Der Gesamtetat des FCH beläuft sich auf rund 80 Millionen. Ein Viertel davon, rund 20 Millionen Euro, sind Einnahmen aus Sponsoring und Hospitality.
„90 Prozent unserer Sponsoren kommen aus der Region. Das sind gewaltige Zahlen“,
so Sanwald.
Deswegen hofft er, dass es der Region weiterhin gut gehen wird.
„Denn wenn es der Region schlecht geht, dann spüren wir das sofort über unsere Partner und Sponsoren.“
Die nächste IHK-Umfrage startet im September 2025.
„Ich kann nur alle aufrufen, dann auch mitzumachen“,
sagt Sanwald. Zirka zehn bis 15 Minuten – mehr braucht es nicht, um die Fragen zu beantworten.

Der FCH und die Rolle des Wachstums
Der Profifußball ist ein Wirtschaftsfaktor, der zum Wachstum in Deutschland beiträgt. Auf die Frage nach den „Produktionsfaktoren“, die zum Wachstum des 1. FC Heidenheim beitragen, betont Holger Sanwald die zentrale Bedeutung der Menschen, denn „es geht zu 100 Prozent um unsere Frauen-, Männer- und Jugendmannschaften, unsere Mitarbeitenden, Mitglieder, Fans, Partner und Sponsoren.“ Wenn seine Mitarbeitenden Interesse an einer Weiterentwicklung haben, dann sagt er ihnen: „Macht es!“.

Auf dem Platz bleibt der FCH bei der Philosophie „Kontinuität statt Umbruch“: Eine gewisse Fluktuation, neue Impulse und Konkurrenzsituationen sind wichtig, aber auch „dass alle in das große Ganze integriert werden“. Investitionen und Innovationen – auch diese beiden Produktionsfaktoren sieht Holger Sanwald als entscheidend für eine erfolgreiche Entwicklung an.
„Investitionen nicht nur in Beine, sondern auch in Steine“,
so sein Credo.
Parallel zum Sport muss auch die Infrastruktur weiterentwickelt werden – mit Stadionausbau, neuem Platz und Jugend-Internat sowie Medientechnik. Stolz ist Holger Sanwald auf die Resultate der letzten Saison:
Wir haben den Klassenerhalt geschafft und haben gleichzeitig eine schwarze Null in der letzten Saison erwirtschaftet.“

Der FCH und die gesellschaftliche Verantwortung
Auf die Frage nach dem Einfluss des Fußballs auf die Gesellschaft wird Holger Sanwald nachdenklich und zieht Parallelen zu den 1980er Jahren: Als Jugendlicher ist er damals aufgewachsen mit Tschernobyl, Aids, Waldsterben und Wiederaufrüstung, erlebte ähnliche Zukunftsängste wie sie die jungen Menschen heute haben. Halt gab ihm damals der Fußball.
„Aus heutiger Sicht schätze ich die Rolle des Fußballs als extrem wichtig ein. Ein wichtiger sozialer Kitt, eines der letzten Lagerfeuer unserer Gesellschaft. Das hat enorme Abstrahleffekte auf unsere Demokratie, unsere Freiheit und Toleranz.“
Diese gesellschaftliche Verantwortung trägt der FCH gemeinsam mit allen Fans, Sponsoren, Partnern, Mitarbeitenden und den Spielern. Deswegen glaubt Sanwald auch nicht, dass ein Politiker wie der Bundeskanzler Deutschland „retten“ kann – vielmehr trägt jeder die Verantwortung für unsere Demokratie.
Jammert nicht, packt an, und zwar jeder Einzelne! Und dann muss die Politik schauen, dass sie uns gute Rahmenbedingungen liefert.“

Sanwald wünscht sich, dass die Gesellschaft ihre Kräfte bündelt:
„Gott sei Dank sind viele Menschen optimistisch unterwegs. Aber: Wir müssen das offensiver aussprechen! Ja, es gibt Pessimisten – die sind zu laut und Viele fallen drauf rein, aber die Mehrheit ist es nicht. Und die müssen lauter werden.“
Der FCH hat dabei eine ganz wichtige Funktion als optimistischer Botschafter der Region. Wichtig findet Sanwald, dass die Partner der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ in ihrem neuen Masterplan mit dem neuen Handlungsfeld „Resiliente Region und Gesellschaft“ dieses Thema in den Vordergrund rücken wollen. Der Masterplan 2.0 wird Ende 2025 veröffentlicht.

Der FCH und die neue Saison
Basis für den Erfolg des FCH sieht Holger Sanwald in den Werten der Region, die ihn und den Verein geprägt haben:
Das ist die Sprache unserer Region, dass man das Gegenüber respektiert und gemeinsam anpackt – und das haben wir geschafft, zu unseren FCH-Werten zu machen: das Bodenständige, das Ehrgeizige, das Korrekte, den Teamgeist.“
Der Verein und seine Menschen tragen dazu bei, dass sich Ostwürttemberg seiner Stärke noch viel mehr bewusstwird und allen Grund hat, positiv in die Zukunft zu schauen. Den Fans kann er nicht versprechen, dass es nächste Saison nicht wieder spannend wird. Aber: „Davon lebt ja der Sport“.

Infokasten:
Das Interview mit Holger Sanwald und Dr. Andreja Benkovic sind abrufbar unter:

IHK-Digitalisierungsausschuss tagt im neuen Digital Innovation Space

Am 8. Juli 2025 tagte der IHK-Digitalisierungsausschuss erstmals im neuen Digital Innovation Space auf dem Campus der Hochschule Aalen. Die Mitglieder des Ausschusses nutzten die modernen Räumlichkeiten des digiZ | Digitalisierungszentrums der IHK, um aktuelle Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) und die Auswirkungen neuer EU-Regulierungen zu diskutieren.

Nach der Begrüßung durch die Ausschussvorsitzende Heike Niederau-Buck, Chief Information Officer der Voith Group, startete der Digitalisierungsausschuss direkt mit einem aktuellen Thema. Tobias Schmailzl, Geschäftsführer der PlanB. GmbH (Hüttlingen), stellte das Konzept der „Agentic AI“ vor, eine neue Generation Künstlicher Intelligenz, die nicht nur auf Anweisungen reagiert, sondern eigenständig Aufgaben übernimmt, Entscheidungen trifft und sich dynamisch an veränderte Rahmenbedingungen anpasst.
„Wir erleben eine neue Dimension der Automatisierung. Agentic AI ist keine Vision mehr, sondern beginnt, produktive Systeme aktiv zu gestalten.“,
betonte Schmailzl.
Die Innovationszyklen im Bereich Künstlicher Intelligenz verkürzen sich rasant – neue Technologien entstehen inzwischen im Drei-Monats-Takt. Bereits bis 2028, so seine Prognose, werden rund ein Drittel aller Unternehmenssoftware KI-Agenten enthalten. Anhand konkreter Anwendungsbeispiele zeigte Schmailzl, wie Agentic AI in der Praxis eingesetzt wird, betonte aber auch klar, dass der Erfolg solcher Systeme nicht allein von der Technologie abhängt. Entscheidend seien auch Governance-Strukturen, Transparenz und die Bereitschaft, bestehende Prozesse neu zu denken. Nur so könne das volle Potenzial von Agentic AI ausgeschöpft und ein nachhaltiger Mehrwert für Unternehmen geschaffen werden.

Armin Haas, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der code’n’ground AG (Heidenheim), brachte einen weiteren Praxisbezug in die Diskussion ein. Er präsentierte einen KI-gestützten Angebotskonfigurator, der im eigenen Unternehmen bereits erfolgreich eingesetzt wird: Das System analysiert Kundenanfragen und erstellt automatisch vorqualifizierte Angebote – ein deutlicher Effizienzgewinn für den Vertrieb.
„Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist es wichtig, dass der Einstieg in KI-Technologie niedrigschwellig möglich ist“,
betonte Haas.
„Die Technik darf nicht überfordern, sondern muss konkret helfen – genau da, wo es im Alltag brennt.“
KI solle kein Privileg großer Firmen bleiben, sondern auch dem Mittelstand konkrete Vorteile bieten.

Jonas Wöll, Referatsleiter Digitaler Binnenmarkt, EU-Verkehrspolitik, Regionale Wirtschaftspolitik von der DIHK | Deutsche Industrie- und Handelskammer gab digital einen Überblick über die aktuellen EU-Gesetze im Digitalbereich, darunter den neuen EU-AI-Act.
„Der EU-AI-Act ist das erste umfassende Gesetz zur Regulierung Künstlicher Intelligenz innerhalb der Europäischen Union“,
erklärte Wöll.
„Er schafft Rechtssicherheit, bringt aber auch neue Pflichten – insbesondere für Anbieter und Nutzer hochriskanter KI-Systeme.“
Er betonte, wie wichtig es ist, dass Unternehmen sich frühzeitig mit den neuen Vorgaben auseinandersetzen und sich aktiv in die Diskussion einbringen, um praxistaugliche Lösungen mitzugestalten.

Im Anschluss an die Vorträge besichtigten die Ausschussmitglieder den Digital Innovation Space. Der neue Standort des digiZ Ostwürttemberg bietet modern ausgestattete Arbeits-, Besprechungs- und Präsentationsflächen sowie Demonstratoren, mit denen neue Technologien vor Ort erlebt werden können. Die praxisnahen Anwendungen verdeutlichten eindrücklich, wie digitale Lösungen bereits heute konkrete Probleme lösen und Prozesse verbessern können.

Die Ausschusssitzung machte deutlich, dass technologische Entwicklung und regulatorische Rahmenbedingungen eng zusammenspielen müssen, um die digitale Transformation in der Region erfolgreich zu gestalten. Sie bot einen wichtigen Raum für Wissenstransfer, Austausch und konkrete Impulse – und setzte zugleich ein klares Zeichen dafür, dass Ostwürttemberg die digitale Zukunft aktiv mitgestalten will.

Karriere im Metallbereich auf das nächste Level bringen – mit der IHK-Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister Metall

Sie arbeiten in der Metallindustrie und möchten Ihre Karriere vorantreiben? Dann ist die Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister Metall / zur Geprüften Industriemeisterin Metall der nächste Schritt für Sie! Als Industriemeister Metall übernehmen Sie Verantwortung, leiten Teams, optimieren Produktionsprozess und tragen aktiv zu Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens bei.

Ihre Vorteile auf einen Blick:
  • Vielfältige Karrierechancen: Mit dem IHK-Abschluss öffnen sich Türen zu Führungspositionen in der Metallbranche.
  • Praxisnahe Inhalte: Profitieren Sie von einer Ausbildung, die Theorie und Praxis optimal verbindet.
  • Starke Zukunftsperspektive: Fach- und Führungskräfte sind in der Industrie gefragt – sichern Sie sich Ihren Vorsprung!

Das erwartet Sie:
Die Weiterbildung vermittelt umfassende Kenntnisse in den Bereichen:
  • Technik und Produktion: Fertigungstechnik, Betriebstechnik, Qualitätssicherung.
  • Betriebswirtschaft: Kostenplanung, Controlling, Arbeitsrecht.
  • Führung und Kommunikation: Mitarbeiterführung, Konfliktmanagement, Arbeitsorganisation.

Abgerundet wird das Programm durch eine praxisorientierte IHK-Prüfung, die Ihre Qualifikation offiziell bestätigt.

Warum jetzt?
Die Metallindustrie befindet sich in einem dynamischen Wandel. Gut ausgebildete Fachkräfte sind entscheidend, um Herausforderungen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Globalisierung zu meistern. Mit dem Titel „Geprüfter Industriemeister Metall“ positionieren Sie sich als unverzichtbare Fach- und Führungskraft.

Die IHK Ostwürttemberg startet am 14. Oktober 2025 in Aalen einen neuen Kompakt-Lehrgang zur Vorbereitung auf die Weiterbildungsprüfung Geprüfte/-r Industriemeister/-in in Teilzeit.

Für diese Weiterbildungen kann eine finanzielle Förderung für bis zu 75 Prozent nach dem „Aufstiegs-BAföG“ beantragt werden.

Haben Sie Interesse an einer persönlichen Beratung? Unsere Weiterbildungsberaterin, Bianca Göhringer, steht Ihnen für alle Fragen zur Verfügung. Starten Sie Ihre Karriere noch heute und nutzen Sie die Chance, ein gefragtes Fach- und Führungstalent in der Industrie zu werden!

Kontakt: www.weiterbildung.ostwuerttemberg.ihk.de oder bei IHK Ostwürttemberg, Bianca Göhringer, Tel. 07321 324-174, goehringer@ostwuerttemberg.ihk.de

Ausbildung kann kommen: „Läuft. - Dein Weg in den Beruf“

„Läuft.“ heißt die IHK-Ausbildungsbroschüre im Magazincharakter der IHK Ostwürttemberg mit allen Informationen rund um den Start in die Berufswelt. Die Ausgabe für die Schulabgänger 2026 ist nun brandneu erschienen.
Im Mittelpunkt der Broschüre „Läuft. – Dein Weg in den Beruf“ steht die duale Ausbildung mit ihren vielen Facetten.
„Die IHK Ostwürttemberg möchte die duale Ausbildung in ihrer ganzen Vielfalt vorstellen und so zukünftige Fachkräfte für ihren Wunschberuf begeistern. Unser Ziel ist, jedem und jeder Ausbildungswilligen eine Stelle zu bieten“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Fünf Auszubildende von Bosch Automotive haben Auslandserfahrung in ihrer dualen Ausbildung gesammelt und berichten in der läuft exklusiv.
Erfindergeist entwickeln, Flexibilität zeigen, Sprachbarrieren überwinden, persönliche Weiterentwicklung und großartige Erlebnisse in Mexiko. Über das und viel mehr berichten die jungen Auszubildenden.
In der „Läuft.“ porträtiert die IHK Ostwürttemberg viele verschiedene IHK-Ausbildungsberufe und informiert damit junge Leserinnen und Leser über deren Karrieremöglichkeiten mit einer dualen Ausbildung. Wenn der Wunschberuf gefunden wurde, findet die Leserschaft viele Tipps rund ums Thema Bewerbung. Wie gestaltet man Bewerbungsunterlagen? Was erwartet einen im Vorstellungsgespräch? Wie gehe ich mit Absagen um? Das IHK-Ausbildungsmagazin gibt umfassende Antworten und Tipps auch zum Thema Online-Bewerbungen und virtuelle Bewerbungsgespräche und zeigt die konkreten Ansprechpartner für die Ausbildungsberatung.
Besonders praktisch für die Ausbildungsplatzsuchenden ist der IHK-Lehrstellenatlas mit rund 750 Angeboten für Ausbildungs- und Studienplätze von Unternehmen der Region. Diese Angebote umfassen rund 100 verschiedene Ausbildungsberufe oder Bachelor-Studiengänge, wobei letztere zum größten Teil in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heidenheim stattfinden. Für Schulabgänger und Berufseinsteiger ist dieser Leitfaden ein wichtiges und informatives Hilfsmittel im Berufswahlprozess. Das bestätigt auch die bisherige sehr große Nachfrage. Die Verteilung der Broschüre erfolgt über die Schulen, an Messen der Region oder über die IHK Ostwürttemberg. Die „Läuft.“ steht zusätzlich online als E-Paper unter www.ihk.de/ostwuerttemberg/laeuft zur Verfügung.

Partner in der Umsetzung der beliebten Broschüre ist die Heidenheimer Zeitung. Realisiert werden konnte die kostenlose Broschüre „Läuft.“ durch Inserate aus der regionalen Wirtschaft.

Kluge Köpfe, starke Zukunft

Die IHK-Organisation verleiht im Mai 2026 den renommierten IHK-Bildungspreis – gestiftet von der Otto Wolff Stiftung (OWS). Gesucht werden Unternehmen, die mit innovativen Konzepten in der betrieblichen Aus- und/oder Weiterbildung neue Maßstäbe setzen. Bewerbungen sind seit dem 14. Juli 2025 unter www.ihk-bildungs- preis.de noch bis zum 8. August 2025 möglich.
Der IHK-Bildungspreis zeichnet Unternehmen aus, die den hohen Stellenwert der Beruflichen Bildung erkannt und erfolgreich in die Praxis umgesetzt haben – für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg und als Investition in ihre Mitarbeitenden. Prämiert werden nicht nur bewährte Modelle, sondern auch mutige neue Wege mit Vorbildcharakter.
Drei Unternehmensgrößen
Der Hauptpreis wird je nach Unternehmensgröße in drei Kategorien vergeben. Zusätzlich kann ein Sonderpreis verliehen werden – etwa an ein besonders vielversprechendes Konzept, das (noch) nicht alle Kriterien des Hauptpreises erfüllt.
Eine unabhängige Jury wählt aus allen Einsendungen jeweils drei Finalisten pro Kategorie aus. Diese präsentieren ihr Engagement am 18. Mai 2026 in Berlin in einem von der DIHK produzierten Kurzfilm. Die Gewinner werden noch am selben Abend von einer 300-köpfigen Jury aus ehrenamtlichen IHK-Prüferinnen und Prüfern gewählt und ausgezeichnet.
Mehrwert für alle
Die nominierten Unternehmen erhalten nicht nur Aufmerksamkeit und Anerkennung, sondern auch die Filme zur eigenen Nutzung sowie ein Preisgeld jeweils in Höhe von 6.000 Euro pro Kategorie. Das Preisgeld verbleibt aber nicht in den Unternehmen, sondern fließt weiter an gemeinnützige Organisationen im Bereich der Beruflichen Bildung.
Jetzt mitmachen, Zukunft gestalten!
Bewerbungen sind bis zum 8. August 2025 möglich unter:
www.ihk-bildungspreis.de

Masterplan der Zukunftsinitiative greift - Region profitiert vom Investitionstrend in Deutschland

Die Investitionsbereitschaft in Deutschland nimmt wieder Fahrt auf – und Ostwürttemberg ist mittendrin. Wie eine aktuelle Handelsblatt-Recherche zeigt, setzen immer mehr Unternehmen trotz globaler Unsicherheiten auf den Standort Deutschland. Auch in Ostwürttemberg zeigt sich dieser Trend deutlich: Mit innovativen Leuchtturmprojekten, einer starken industriellen Basis und exzellenten Fachkräften positioniert sich die Region als Standort für nachhaltiges Wachstum.
„Wir erleben derzeit eine Rückbesinnung auf die Stärken des Standorts Deutschland – und Ostwürttemberg ist ein Paradebeispiel dafür“,
sagt Thilo Rentschler, IHK-Hauptgeschäftsführer.
„Unsere Unternehmen investieren in Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit – und das mit klarer Perspektive auf Wettbewerbsfähigkeit und Stärkung der Resilienz.“
Masterplan 2.0 kommt im Herbst 2025
Die Region setzt mit Projekten wie dem Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg, der Modellregion Grüner Wasserstoff (H2-Wandel) und der Transformations-Challenge 2025 starke Impulse. Sie fördern nicht nur technologische Innovationen, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Mittelstand, Start-ups und Wissenschaft.
Investitionsklima hellt sich auf
Bundesweit und auch regional zeigen sich positive Signale: Laut der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2025 erwarten 26 Prozent der Unternehmen in Ostwürttemberg eine Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten – ein Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber Jahresbeginn. Der IHK-Konjunkturklimaindex stieg um 8,8 Punkte auf 107,6 und signalisiert damit eine spürbare Aufhellung der wirtschaftlichen Erwartungen.
Diese Entwicklung deckt sich mit den Ergebnissen der DZ-Bank-Umfrage, wonach insbesondere Investitionen in Digitalisierung, KI und Effizienzsteigerung wieder zunehmen. Ostwürttemberg ist mit seinen Innovationsnetzwerken und Hochschulkooperationen dafür bestens aufgestellt.
Bürokratieabbau und Fachkräftesicherung im Fokus
Trotz positiver Signale bleibt der Abbau bürokratischer Hürden eine zentrale Herausforderung. Die IHK Ostwürttemberg engagiert sich aktiv für konkrete Entlastungen:
• Mit dem Einsatz eines KI-gestützten Bürokratieanalyse-Tools der IHK Stuttgart wurden bereits über 1.000 Unternehmensdokumente ausgewertet – ein
innovativer Schritt zur systematischen Identifikation von Bürokratiehemmnissen.
• Der BWIHK (Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag) bringt sich zudem in den Normenkontrollrat Baden-Württemberg ein, um neue
Landesgesetze auf ihre Bürokratiekosten zu prüfen.
• Durch die Entlastungsallianz Baden-Württemberg unter Mitwirkung aller zwölf IHKen in Baden-Württemberg wurden seit 2023 drei Entlastungspakete erarbeitet – ab Sommer 2025 fließen diese in die Regelstrukturen der Ministerien ein.
• Auch auf Bundes- und EU-Ebene ist die IHK aktiv: Mit Stellungnahmen, Gesprächen und konkreten Vorschlägen setzt Ostwürttemberg sich für praxisnahe und
digitalisierte Verfahren ein – etwa bei der A1-Bescheinigung, der Nachhaltigkeitsberichterstattung oder der Produktsicherheitsverordnung.
Gleichzeitig arbeitet die Region intensiv an Qualifizierungsinitiativen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und junge Talente zu binden.
Jetzt gemeinsam Zukunft gestalten
Die IHK ruft Unternehmen dazu auf, sich weiterhin aktiv an der Transformation der Region zu beteiligen. Nutzen Sie die Chancen, die Ostwürttemberg bietet – als Standort für Innovation, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Stärke.

„Kontaktieren Sie uns – wir begleiten Sie auf Ihrem Weg zur Investition in eine robuste Zukunft“,
so IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.



IHK zieht Bilanz und fordert mehr Tempo im Wohnungsbau

Vor gut einem Jahr unterzeichneten die fünf Oberbürgermeister, beide Landräte und IHK-Spitze der Region Ostwürttemberg die gemeinsame Erklärung „Wohnraum jetzt!“. Seither hat sich einiges getan – sichtbar, konkret und in vielen Fällen bereits baulich realisiert. Die IHK zieht eine positive Zwischenbilanz und fordert gleichzeitig, die aktuellen Fortschritte nicht als Endpunkt zu sehen, sondern als Anfang einer langfristigen Entwicklung.
„Wir stehen an einem Wendepunkt: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum hat sich zur echten Standortfrage für die Fachkräfteakquise entwickelt – und die Region Ostwürttemberg zeigt, dass sie nicht auf Berlin oder Stuttgart wartet, sondern selbst handelt“,
betont Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg.
„Die vielen kommunalen Aktivitäten im letzten Jahr machen Mut – aber wir brauchen weiterhin Tempo, Mut zur Vereinfachung und die richtigen Rahmenbedingungen.“
Konkrete Fortschritte vor Ort – die fünf Großen Kreisstädte mit klarer Bautätigkeit
In Aalen wurden seit 2024 insgesamt 124 Wohneinheiten neu geschaffen, darunter Projekte in der Zehntscheuergasse, Schlatäcker II, der Schwester-Ingona-Straße und dem Saumweg. Weitere Vorhaben wie der Bildungscampus und die Entwicklung rund um die Markuskirche sind in Planung.

„Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist eine Kernaufgabe der Stadtentwicklung“,
erklärt Oberbürgermeister Frederick Brütting (Aalen).
„Dabei entwickeln wir vor allem auch Flächen im Innenbereich, die bisher nicht oder anders genutzt wurden.
Darüber hinaus haben wir mit der Wohnungsbau Aalen vereinbart, dass mindestens 35 Prozent des neu geschaffenen Wohnraums als geförderte Wohnungen gebaut werden.“
In Ellwangen soll mit dem neuen Wohngebiet „Ellwangen Süd“ Wohnraum für rund 1.800 Menschen entstehen. Oberbürgermeister Michael Dambacher (Ellwangen) ergänzt:
„Wir nehmen unsere Verantwortung für junge Familien, Auszubildende und Fachkräfte ernst. Die Initiative der IHK hat Rückenwind erzeugt – und wir nutzen diesen Rückenwind für mutige Stadtentwicklung.“
In Giengen werden bis 2026 120 zusätzliche Wohneinheiten realisiert, bis 2028 sollen 250 weitere entstehen: in der „Neuen Schule“ Sachsenhausen und auf innerstädtischen Flächen, unter anderem im Lamm-Areal. Die Initiative „Mitarbeiterwohnen“ von Kommune und Unternehmen – Schritt eins nach der Unterzeichnung von „Wohnraum jetzt!“ – komme ebenfalls voran, so Oberbürgermeister Dieter Henle:
„Wir verbinden Wohnraumsicherung mit Standortattraktivität und investieren mittels Innenentwicklung nachhaltig in unsere liebens- und lebenswerte Stadt.“
Auch Heidenheim bringt mit über 660 neuen Wohnungen bis 2026 ein starkes Signal. Wohnprojekte wie am Kleebühlweg, Schlossberg und Schlachthofareal sind Teil eines umfassenden Stadtentwicklungsprogramms. Im Baugebiet Reutenen Süd, welches überwiegend aus Einzel-und Doppelhausgrundstücken besteht, wurden nahezu alle Bauplätze verkauft, was nochmals 100 Wohneinheiten entspricht.

„Wohnraum jeglicher Art schafft Lebensqualität und Standortbindung – beides ist entscheidend für unsere wirtschaftliche Zukunft“,
erklärt Oberbürgermeister Michael Salomo (Heidenheim).
„Wir sehen es als Teil kommunaler Daseinsvorsorge, aktiv Bauland für alle Zielgruppen zu schaffen.“
In Schwäbisch Gmünd wurden 2024 bereits 70 neue Wohneinheiten geschaffen. Die Fehrle-Gärten mit 147 Wohnungen und das Projekt „Neues Wohnen Sonnenhügel“ mit 73 Einheiten gelten als Leuchttürme für innerstädtischen Wohnbau.

„Wir nutzen gezielt innerstädtische Potenziale, um Wohnen, Arbeiten und Leben wieder näher zusammenzubringen“,
sagt Oberbürgermeister Richard Arnold (Schwäbisch Gmünd).
„Das neue Baurecht für urbane Gebiete hilft uns dabei – aber wir brauchen noch mehr Handlungsspielraum.“
IHK fordert bessere Rahmenbedingungen für noch mehr Dynamik
Trotz der positiven Entwicklungen sieht die IHK weiteren Handlungsbedarf auf Landes- und Bundesebene.
„Wohnraum entsteht nicht allein durch Absichtserklärungen, sondern durch zügige Verfahren, digitalisierte Prozesse und realitätsnahe Standards“,
so Thilo Rentschler. Die IHK formuliert daher fünf zentrale Forderungen, um den kommunalen Wohnungsbau anzukurbeln:
1. Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen - Digitalisierung der Bauverwaltung muss flächendeckend und einheitlich über alle Verwaltungsebenen hinweg umgesetzt werden.
2. Bauland aktivieren und mobilisieren - Kommunen brauchen gezielte Unterstützung bei der Ausweisung und Entwicklung neuer Flächen – inklusive Fördermitteln und Beratung für Nachverdichtung und Flächenrecycling.
3. Einheitliche, wirtschaftsfreundliche Standards - Zusätzliche Auflagen über Landes- oder Bundesrecht hinaus sollen auf ihre wirtschaftliche Machbarkeit geprüft werden.
4. Urbane Gebiete stärken - Die neue Baurechtskategorie muss konsequent genutzt werden, um flexibles Wohnen und Arbeiten in Innenstadtlagen zu fördern.
5. Pilotprojekte fördern - Die IHK plädiert für landesweite Modellkommunen, in denen neue Wohnkonzepte erprobt und beschleunigte Verfahren umgesetzt werden – als Blaupause für andere Regionen, wie in Giengen bereits in Arbeit mit der Initiative zum mitarbeiterbezogenen Wohnen.
„Die Initiative ‚Wohnraum jetzt!‘ zeigt, was möglich ist, wenn Kommunen, Wirtschaft und Verwaltung an einem Strang ziehen“,
fasst Thilo Rentschler zusammen.
„Aber: Wir haben die Basis gelegt – jetzt müssen wir weiterbauen, im wahrsten Sinne des Wortes.“
Weitere Informationen zur Initiative und Projekten vor Ort unter: www.ihk.de/ostwuerttemberg. (Wohnen und Bauen)

IHK: Wasserstoff bleibt Schlüsseltechnologie

Angesichts kritischer Stimmen zu Wasserstoffprojekten sowie zur Wasserstoffnutzung in der Industrie stellt die IHK Ostwürttemberg klar: Für viele Unternehmen in der Region ist Wasserstoff keinesfalls ein riskanter Zukunftsplan.
„Wasserstoffnutzung ist eine notwendige Technologie, um Klimaziele zu erreichen und den Industriestandort Ostwürttemberg und damit qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern“,
bekräftigt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Deshalb war und ist es richtig, frühzeitig für die Wasserstoffpipeline-Anbindung der Region Ostwürttemberg zu kämpfen.
„Im beschlossenen Wasserstoffkernnetz ist die planfestgestellte SEL-Pipeline enthalten. Diese muss nun schnellstmöglich auch finanziert und gebaut werden“,
betont Thilo Rentschler.
„Schon vor drei Jahren wurde in einer Erhebung unser regionaler Wasserstoffbedarf als sehr hoch festgestellt – und zwar bereits in den kommenden Jahren. Diese abgefragten Bedarfe müssen nun auch gedeckt werden. Ansonsten droht vor allem in Teilen der energieintensiven Industrie Substitution oder Abwanderung. Dann gäbe es auch keine reelle Chance für eine künftige klimaneutrale Produktion.“
Besonders betroffen sind energieintensive Branchen wie die Zement- und Papierindustrie, die in der Region große, umsatzstarke Arbeitgeber sind. In diesen Bereichen ist eine vollständige Elektrifizierung von Produktionsprozessen nicht möglich. Wasserstoff gilt hier als Schlüssel, um die politisch gesetzten Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die IHK Ostwürttemberg verweist zudem auf die zunehmende Relevanz der CO₂-Bepreisung. Sie wird zunehmend Druck auf die Industrie ausüben: Steigende Kosten für Emissionen können ohne technologische Alternativen den Produktionsstandort Ostwürttemberg gefährden. Wasserstoff trägt beispielsweise nicht nur als Energieträger zum Erreichen von Klimaneutralität bei, sondern wird auch als Rohstoff zur CO₂-Abscheidung benötigt – beispielsweise in der Zementindustrie. Darüber hinaus entsteht bei der Elektrolyse Sauerstoff, der etwa im medizinischen Bereich sowie bei anderen chemischen Prozessen verwertet werden kann.
Herausforderungen wie derzeit noch hohe Herstellungskosten für Wasserstoff oder der Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur sind zwar vorhanden, stellen nach Ansicht von IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler aber keine grundsätzlichen Argumente gegen die Technologie an sich dar. Grüner Wasserstoff ist derzeit noch teuer – auch wegen unerträglicher regulatorischer Vorgaben auf EU-Ebene. Gleichzeitig wächst jedoch der Anteil an überschüssigem erneuerbarem Strom.
„Durch den weiterhin starken Ausbau der regenerativen Stromerzeugung aus Wind und Sonne werden dringend Speichermöglichkeiten benötigt. In großem Stil lässt sich Wasserstoff gut als Speichermedium nutzen“,
betont Thilo Rentschler.
Für den Markthochlauf der Wasserstoffnutzung sei Technologieoffenheit entscheidend: Auch auf verschiedene Art aus Erdgas aufbereiteter Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag zur Nutzung leisten. Wasserstoff und seine Derivate werden in vielen Sektoren der Wirtschaft alternativlos sein, um Emissionen wirksam zu reduzieren, lautet die klare Position der IHK Ostwürttemberg. Es ist zwingend notwendig, dass sich die Politik kontinuierlich und langfristig zum Wasserstoff-Markthochlauf bekennt und dessen Erfolg im Kontext der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit für die Unternehmen auch priorisiert. In der Anfangsphase des Markthochlaufs dürfen deshalb keine unnötigen Hürden entstehen.
„Wasserstoff ist ein unverzichtbarer wichtiger Baustein einer zukunftsfähigen Industriepolitik für Deutschland“,
sagt Thilo Rentschler.
Die IHK Ostwürttemberg fordert daher verlässliche Rahmenbedingungen für den Markthochlauf, Tempo beim Infrastrukturausbau und den Abbau regulatorischer Hürden, damit regionale Unternehmen handlungs- und entscheidungsfähig bleiben.
Gleichzeitig mit einem Ausbau der Pipelinestruktur wie dem Bau der planfestgestellten Süddeutschen Erdgasleitung (SEL)-Pipeline zwischen Esslingen und Bissingen sind Erzeugungskapazitäten für Wasserstoff vor Ort anzustreben.
„Diese können der Versorgungssicherheit für weiße Flecken in der leitungsgebundenen Wasserstoffversorgung dienen und Netze stabilisieren“,
erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer weiter.
Wissenschaft ünterstützt IHK-Forderungen
Die Leitsätze der IHK Ostwürttemberg werden auch durch regionale und überregionale Akteure aus der Wissenschaft untermauert.
Prof. Dr. Holger Kaßner, Leiter des Forschungsinstituts für Edelmetalle und Metallchemie (fem), bekräftigt:
„Wer beim Thema Wasserstoff erst reagiert, wenn der Handlungsdruck bereits zu groß ist, hat aus der Vergangenheit nichts gelernt. Klar ist: Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, wird unsere Energiezukunft aber nicht allein sichern. Wir benötigen einen intelligenten Mix aus Wasserstoff, Batterietechnik und weiteren Energieträgern. Dafür braucht es technologieoffene Förderung, engagierte Modellprojekte wie H2-Wandel sowie eine koordinierte, bundesweite Wasserstoffstrategie. Forschung, Industrie und Netzbetreiber müssen gemeinsam denken und die Politik entschlossen umsetzen. Nur so kann die Energiewende nachhaltig erfolgreich sein!”
Prof. Dr. Markus Hölzle, Mitglied des Vorstands des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm, unterstreicht die Bedeutung von Wasserstoff:
„Wasserstoff ist der einzig realistische zukünftige Energieträger, wenn es um die Dekarbonisierung zahlreicher industrieller Prozesse und um schwer elektrifizierbare Anwendungen außerhalb der Industrie geht. Besonders in Ostwürttemberg - einer Region mit einer starken Industrie- und Technologielandschaft, etwa mit Papier- und Zementindustrie - ist der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft besonders dringlich: für die Versorgungssicherheit mit Energie, für den Erhalt lokaler Wertschöpfung und als Basis für neue Technologien.“

Wechsler im Dialog mit regionaler Wirtschaft

Prof. Dr. Andrea Wechsler, Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP), hat sich bei der IHK Ostwürttemberg in Heidenheim mit dem IHK-Präsidium und der Hauptgeschäftsführung sowie mit Unternehmensvertretern ausgetauscht. Angesprochen wurden neben wirtschaftsrelevanten EU-Richtlinien vor allem Energiethemen zur Wasserstoffnutzung und zur CO2-Abscheidung. Vereinbart wurden regelmäßige Treffen zwischen der Abgeordneten und der regionalen Wirtschaft.
IHK-Präsident Markus Maier machte klar, dass der industrielle Mittelstand das Rückgrat der Wirtschaft in Ostwürttemberg darstellt.
„Die mittelständischen Unternehmen müssen auch durch die EU gestärkt werden. Damit werden Innovation, Beschäftigung und Zukunftsfähigkeit gestärkt – nicht nur bei uns, sondern in ganz Europa“,
sagte Markus Maier. Er stellte die Königsbronner C.F.Maier-Firmengruppe vor und verwies auf Herausforderungen, die aus der EU-Gesetzgebung resultieren. Überregulierung und Umsetzungskomplexität, die klimagerechte CO2-Bepreisung, sowie die Energie- und daraus resultierende Produktionskosten wurden von Markus Maier thematisiert.

Besuch des EU-Kommissars anvisiert

IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler informierte über den Stand der seit 2021 laufenden Offensive Zukunft Ostwürttemberg.
„Nachdem im Oktober 2024 vor Ort in Berlin darüber informiert wurde, ist es nun wichtig, auch die Politik in Brüssel für die Belange der regionalen Wirtschaft zu sensibilisieren“,
sagte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Er bekräftigte die Einladung an EU-Kommissar Dan Jørgensen in die Region Ostwürttemberg. Jørgensen ist neben Energie auch für Wohnbau innerhalb der EU-Kommission zuständig. MdEP Andrea Wechsler ist seit 2024 Mitglied im EU-Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sowie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen Umwelt, Klima und Lebensmittelsicherheit sowie Beschäftigung und soziale Angelegenheiten. Sie wird den Kontakt zum EU-Kommissar herstellen.

Blick in die Zementproduktion

Jürgen Thormann, Technischer Geschäftsführer bei SCHWENK in Heidenheim, erläuterte die millionenschwere Pilotanlage zur CO2-Abscheidung in der Zement-Produktion. Wichtig sei, dass die Technologie notwendig ist, um künftig klimaneutral produzieren zu können. Hier brauche die Zementindustrie Hilfe und Verständnis der Politik. Andrea Wechsler sagte zu, das Thema mit EU-Parlamentariern anzusprechen.

Herausforderungen im Handel

IHK-Vizepräsident Ulrich Betzold (Arnulf Betzold GmbH; Ellwangen) sprach Herausforderungen aus dem Bereich des Handels an. Konkret regte er an, Umweltnormen zu vereinfachen: EMAS-zertifizierte Unternehmen könnten gewisse Vorschriften erlassen werden. Angesprochen wurde von Ulrich Betzold zudem die ab 2027 verpflichtend geltende Ökodesign-Richtlinie.
An dem Gespräch mit MdEP Andrea Wechsler nahmen außerdem IHK-Vizepräsidentin Gabriele Seitz (EurA AG; Ellwangen) sowie Franz Rieger (Rieger Metallveredlung; Steinheim), Vorsitzender des IHK-Industrieausschusses, teil.

Bauturbo Gesetz

Für den Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) sind mit dem am 18. Juni vom Bundeskabinett beschlossenen Regierungsentwurf zum Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung sowie der in Baden-Württemberg an diesem Samstag (28. Juni) in Kraft tretenden großen Reform der Landesbauordnung zwei zentrale Elemente auf den Weg gebracht, den notwendigen Wohnungsbau endlich zu beschleunigen. Gleichzeitig sind die Initiativen wesentliche Signale, um dem angespannten Wohnungsmarkt mit Tempo, sei es bei Verfahrensdauern wie den baulichen Standards, wirksam begegnen zu können.

„Die aktuelle Geschwindigkeit, mit der die Bundesregierung im Bereich Wohnen agiert, bewerten wir positiv – allerdings gilt es, dieses Tempo auch in der weiteren Gesetzgebung beizubehalten. Insbesondere die angestrebte Digitalisierung und Standardisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ist aus Sicht der Wirtschaft zentraler Hebel, um Bauprozesse auch dauerhaft zu beschleunigen. Gleichzeitig müssen hier Bund und Land Hand in Hand gehen, damit sich die Maßnahmen auch sinnvoll ergänzen“,
so Dr. Jan Stefan Roell, Präsident des BWIHK.
„Nach diesen Schritten in die richtige Richtung gilt es jetzt vor allem, die passenden Rahmenbedingungen – wie z. B. den Abbau unnötiger Regulierung bis zur umfassenden Digitalisierung – zu gestalten. Dazu Wohnraumschaffung, wirtschaftliche Entwicklung und Energiewende ganzheitlich zu denken und umzusetzen.“

Ebenso notwendig ist die Vereinfachung bestehender gesetzlicher Regelungen und Streichung überflüssiger Normen. Denn nur durch ein entschlossenes, praxistaugliches Vorgehen lassen sich aus BWIHK-Sicht zusätzliche Wohnraumangebote zu wirtschaftlich tragbaren Bedingungen realisieren.

"Gleichzeitig betonen die IHKs, dass Wohnraumschaffung und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen müssen. Attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze,
ausreichend Gewerbeflächen und produktive Standorte sind gemeinsam mit ausreichend verfügbarem und bezahlbarem Wohnraum grundlegende Voraussetzungen für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg – gerade im Industrieland Baden-Württemberg. Entscheidend wird deshalb sein, wie Wohnungsbau und wirtschaftliche Rahmenbedingungen langfristig in Einklang gebracht werden – zwischen schneller Bedarfsdeckung und tragfähigen Voraussetzungen für Flächenmanagement sowie ökonomischer Standortattraktivität“,
hebt Roell hervor.

Daher komme es nun darauf an, im Zuge der Gesetzesumsetzung auch eine ausgewogene Flächenpolitik sicherzustellen:
„Wir plädieren für eine intelligente und vorausschauende Bauleitplanung, die sowohl den Wohnraumbedarf als auch die Bedürfnisse der Wirtschaft berücksichtigt und zugleich eine nachhaltige Stadtentwicklung ermöglicht“,
ergänzt Thilo Rentschler. Rentschler ist Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, die im BWIHK in Sachen Wohnen und Bauen fachlich federführend ist.
„Mit Blick auf die vorgesehene Verlängerung des Umwandlungsschutzes (§ 250 BauGB) sehen wir weiterhin Anpassungsbedarf. Denn die Regelung erschwert den Erwerb von Wohneigentum und bremst Investitionen, gerade in Zeiten hoher Bau- und Finanzierungskosten. Statt neuer Hürden braucht es jetzt vorrangig praxistaugliche Lösungen, die auch energetische Sanierungen erleichtern“,
so der ehemalige Oberbürgermeister Rentschler.

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Ansprechpartner für Medienschaffende/Redaktionen:
BWIHK | Federführung Wohnungsbau & Immobilienwirtschaft
IHK Ostwürttemberg
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Tel.: 07321 324-129
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Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

Kaufkraftkennzahlen 2025 liegen vor

Die IHK Ostwürttemberg hat die Kaufkraftkennzahlen der Region analysiert und dabei für 2025 in Ostwürttemberg eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Höhe von 3,634 Mrd. Euro berechnet. Heruntergebrochen hat damit jeder Einwohner in Ostwürttemberg durchschnittlich 8.000 Euro zur Verfügung, die im stationären, Versand- und Online-Handel ausgeben werden können. Ostwürttemberg liegt damit erneut über dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 7.856 Euro pro Person liegt.
In absoluten Zahlen liegen bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft erwartungsgemäß die Großen Kreisstädte mit den meisten Einwohnern vorne: Aalen mit 566 Mio. Euro, Schwäbisch Gmünd mit 486 Mio. Euro, Heidenheim mit 380 Mio. Euro, Ellwangen mit 208 Mio. Euro und Giengen mit 146 Mio. Euro führen die Liste an.
Pro Einwohner nimmt Rosenberg mit 11.151 Euro deutlich den ersten Platz vor Essingen mit 8.723 Euro und Neuler mit 8.575 Euro ein. Königsbronn folgt mit 8.325 Euro als erste Gemeinde aus dem Landkreis Heidenheim auf Platz 14 und liegt somit wie ein Großteil der Kommunen aus Ostwürttemberg über dem Bundesdurchschnitt von 7.856 Euro. Unter dem Bundesdurchschnitt liegen u.a. die Städte Schwäbisch Gmünd (7.545 Euro), Heidenheim (7.509 Euro), und Giengen (7.310 Euro).
Unter den 79 IHK-Regionen Deutschlands liegt die Region Ostwürttemberg bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft pro Kopf erneut auf Rang 21 und damit noch vor IHK-Regionen wie beispielsweise Rhein-Neckar, Nordschwarzwald, dem Saarland oder Berlin.

Umsätze im stationären Einzelhandel

In der Region liegen die großen Städte naturgemäß auch bei den absoluten Umsatzzahlen des stationären Einzelhandels vorne – Aalen mit 549 Mio. Euro (+6 Mio. Euro) vor Schwäbisch Gmünd mit 455 Mio. Euro (+18), Heidenheim mit 436 Mio. Euro (+13) und Ellwangen mit 206 Mio. Euro (+6). Bopfingen schiebt sich hier mit 151 Mio. Euro (+6) vor Giengen, wo der örtliche Einzelhandel 120 Mio. Euro Umsatz (+8) erwirtschaftet.
Interessant ist hier allerdings auch der Vergleich der Umsätze pro Einwohner in der Region: Hier liegt Bopfingen mit 13.040 Euro vor Essingen mit 8.874 Euro und Heidenheim mit 8.630 Euro. Weiter folgen Ellwangen (8.252 Euro), Aalen (8.081 Euro), Schwäbisch Gmünd (7.072 Euro) und Westhausen (7.051 Euro). Sie liegen damit alle auch über dem deutschlandweiten Schnitt von 6.864 Euro. Über diesem Schnitt findet sich auch die Gemeinde Iggingen mit 6.868 Euro.

KI-Ready Konferenz 2025

Das digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg präsentierte sich gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern der code<n>grund AG (Heidenheim) und der PlanB. GmbH (Hüttlingen) auf der KI-Ready Konferenz 2025 in Nürtingen. Im Rahmen der Fachausstellung zeigten die Partner, wie praxisnah und innovationsgetrieben Künstliche Intelligenz (KI) bereits heute im Mittelstand eingesetzt werden kann.

KI im Mittelstand: Von der Vision zur Anwendung

IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung:
„Die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Technologiepartnern und unserem Digitalisierungszentrum ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unserer Region. KI darf kein Nischenthema bleiben – wir bringen sie in die Breite unserer mittelständischen Wirtschaft und stärken damit ihre Wettbewerbsfähigkeit.“

Digitale Agenten für KMU: Praxis trifft Potenzial

Besonderes Interesse weckte bei der Konferenz der Vortrag von Ramon Rank, Technologietransfermanager der IHK Ostwürttemberg. Unter dem Titel KMU auf dem Weg zu digitalen Agenten beleuchtete Rank praxisnahe Ansätze, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) KI-basierte Agentensysteme nutzen können, um Prozesse zu automatisieren, Ressourcen effizienter einzusetzen und neue digitale Geschäftsmodelle zu erschließen.
„Die Transformation hin zu einer KI-gestützten Arbeitsweise ist kein Zukunftsthema mehr – sie findet jetzt statt. Digitale Agenten sind für viele KMU der nächste logische Schritt auf dem Weg zur digitalen Souveränität“,
so Rank in seinem Vortrag vor einem fachkundigen Publikum aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung.
Am Gemeinschaftsstand des digiZ | Digitalisierungszentrum, code<n>ground und PlanB. konnten sich die Konferenzbesucher über konkrete Umsetzungsbeispiele informieren – vom intelligenten Chatbot über KI-gestützte Prozessautomatisierung bis hin zu datenbasierten Entscheidungsassistenzsystemen für die Industrie.

Vertrauen ist Pflicht: KI braucht Governance und starke Partnerschaften

Tobias Schmailzl, Geschäftsführer der PlanB. GmbH, betont:
„Die Nachfrage nach praxisnahen KI-Lösungen ist derzeit enorm. Der Mittelstand braucht Partner, die komplexe Technologien in konkrete Anwendungen überführen – sicher und kontrolliert. Nur mit wirksamen Schutzmechanismen und klarer Governance wird KI zum echten Mehrwert. Vertrauen, Transparenz und Verantwortung sind keine Zugabe – sie sind die Grundlage jeder tragfähigen KI-Strategie.“
Auch Armin Haas, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der code<n>grund AG, sieht enormes Potenzial für regionale Unternehmen:
„Digitale Agenten ermöglichen es selbst kleinen Betrieben, ihre Prozesse intelligenter zu steuern und neue digitale Services zu entwickeln. Unsere Mission ist es, diese Technologien so zugänglich und individuell wie möglich zu machen.“
Mit dem Auftritt auf der KI-Ready Konferenz 2025 unterstreicht das digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg seine Rolle als Schrittmacher für praxisnahe KI-Anwendungen im Mittelstand – gemeinsam mit starken Partnern aus dem regionalen Netzwerk.
Das Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg führt zu diesen Themen zahlreiche Veranstaltungen durch. Mehr Infos dazu finden Sie unter www.digiz-ow.de

EcoScouts zeigen, wie es geht

Energie sparen, CO₂ reduzieren, Verantwortung übernehmen: Unter diesem Credo fand die Abschlussveranstaltung der EcoScouts-Initiative im Bildungszentrum der IHK Ostwürttemberg in Aalen statt. Fünf Teams von Auszubildenden präsentierten ihre selbst entwickelten Nachhaltigkeitsprojekte – praxisnah, ideenreich und mit spürbarem Engagement.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden vom Leiter des Bildungszentrums, Oliver Kosik. In seiner Eröffnung griff er zentrale Gedanken des IHK-Jahresempfangs 2025 auf und richtete den Blick nach vorn: „Man muss vor die Welle kommen, ins Tun – und raus aus dem Tal der Tränen. Für euch als EcoScouts heißt das: Herausforderungen erkennen, Verantwortung übernehmen und aktiv nach Lösungen suchen.“ Damit leitete er über zu den Projekten, in denen die Teilnehmenden genau solche Lösungen für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb entwickelt hatten.
Die Projektarbeiten wurden in einem mehrstufigen Prozess entwickelt: Nach einer Info-Veranstaltung und zwei Workshoptagen im März 2025 erarbeiteten die Teams Konzepte, die in ihren Ausbildungsbetrieben konkrete Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Die Ergebnisse präsentierten sie in Form eines Posters sowie eines zehnminütigen Vortrags vor einer fachkundigen Jury aus Wirtschaft und Wissenschaft. Oliver Kosik, Prof. Dr. Simone Philp von der Hochschule Aalen, Dr. Jörg Steffen Rieger (RUD), Bernd Richter (Richter Lighting Technologies) und Victoria Trier (KEFF+) bewerteten alle Vorträge. Beratend zur Seite stand ihnen die Projektinitiatorin und Nachhaltigkeitsbeauftragte Lena Detel von der IHK Ostwürttemberg.

Von smarter Materialerfassung bis LED-Umrüstung

Die Bandbreite der Projekte war groß: Das Ladys-Team um Emily Brilz und Anna-Lena Netzel von der Gebrüder Hörner GmbH entwickelte eine Lagerbestandsliste, um einen besseren Überblick über rückkehrende Baustellenmaterialien zu bekommen, das jährlich rund 63.000 Euro einsparen kann. MAGNA-Azubi Moritz Winkler analysierte Stromverbrauchsmuster und entdeckte Optimierungspotenzial bei Produktionslinien. Bei der PAUL HARTMANN AG führte Melih Can Ünsal die Umrüstung auf LED-Beleuchtung vor – inklusive Kosten-Nutzen-Rechnung und CO₂-Bilanz.
Das Team der IHK Ostwürttemberg, bestehend aus Aleyna Daler, Alexander Kerbel und Marta Macovei-Heisu, widmete sich der Verbesserung der Mülltrennung im eigenen Haus – mit Umfragen, neuen Sammelsystemen und interner Sensibilisierung. Das Team von RUD beeindruckte mit einem selbst entwickelten Messkoffer für effizientes Energiemanagement, der bereits im Einsatz ist und perspektivisch KI-gestützt weiterentwickelt werden soll. Dabei hatten Moritz Hirsch, Daniel Janosi, Fabian Nonn und Tristan Roth sich um sämtliche Schritte von der Materialbeschaffung über die Planung bis hin zur Umsetzung selbst gekümmert.

Auszeichnung für das RUD-Team

Nach intensiver Beratung kürte die Jury das Projekt der RUD-Azubis zum Sieger.
„Hier stimmte einfach alles: interdisziplinäre Zusammenarbeit, technische Umsetzung und Zukunftsperspektive“,
so das Urteil von Oliver Kosik, der ihnen ihre Urkunden überreichte.
„Ihr habt euch hier mit einem Thema beschäftigt, mit dem sonst meine Studenten befasst sind. Also Hut ab“,
lobte Simone Philp. Doch auch die anderen Teams wurden gewürdigt – mit Zertifikaten, durchweg positiver Resonanz sowie einer Einladung zu einer Vorlesung von Prof. Michael Braungart an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd.

Nachhaltigkeit zum Anfassen – und zum Weitermachen

Die EcoScouts-Initiative macht deutlich, welchen Beitrag Auszubildende zur Nachhaltigkeit leisten können – mit Kreativität, Eigeninitiative und praktischer Umsetzung. Im Dezember 2025 wird das Format in die zweite Runde gehen und neue Firmen und Azubis können sich bewerben.
Interessierte können sich bei Lena Detel per Mail an detel@ostwuerttemberg.ihk.de melden.

Indische Delegation zu Gast im digiZ Heidenheim

Internationale Geschäftsanbahnung auf Augenhöhe: Mit dem offiziellen Start des Programms „Partnering in Business with Germany“ am Standort Heidenheim öffnet sich für die regionale Wirtschaft eine neue Tür zu globalen Märkten. Das Programm bringt Unternehmensvertreter*innen aus Entwicklungs- und Schwellenländern mit deutschen mittelständischen Unternehmen zusammen – für direkte Kooperationen, Wissenstransfer und nachhaltige Geschäftsbeziehungen.

Unterstützt von der IHK Ostwürttemberg, dem digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg und der Wirtschaftsförderung der Stadt Heidenheim wurde das Programm nun erstmals in der Region Ostwürttemberg durchgeführt. IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler unterstreicht den beidseitigen Nutzen des Programms:
„Die Zukunftsoffensive Ostwürttemberg lebt vom Austausch – regional wie international. Der Besuch einer indischen Delegation im digiZ unterstreicht das große Interesse an unserer baden-württembergischen Innovationskraft. Solche Formate schaffen die Grundlage für neue Märkte und technologische Impulse.“

„Partnering in Business with Germany“ ist ein Außenwirtschaftsförderinstrument des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE). Die Programmmodule werden im Unterauftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt von CEFE International GmbH, einem erfahrenen Business Development Centre (BDC) mit Sitz in Köln. CEFE International ist seit 2016 als BDC aktiv und baut derzeit einen neuen Firmenstandort in Heidenheim auf.
Im Mai begrüßten die beteiligten Partner eine Delegation von 18 indischen Unternehmensvertreter*innen des oberen Managements, die im Rahmen des Programms zunächst eine Woche in Heidenheim und anschließend zwei Wochen in Köln verbringen.
In der Region standen unter anderem Unternehmensbesuche bei der August Mössner GmbH & Co. KG, der carbonauten GmbH und Carl Zeiss Meditec AG auf dem Programm. Anschließend folgen Stationen bei Krückemeyer, Wilo, Ford und weiteren Unternehmen im Rheinland.

Beim Eröffnungsevent hießen Johannes Schenck, Wirtschaftsförderer der Stadt Heidenheim, und Michael Schürle, Projektkoordinator der Digitalisierungszentren Ostwürttemberg (digiZ), die Teilnehmenden persönlich willkommen. Schenck betonte:

„Es ist uns eine große Freude, internationale Gäste in Heidenheim willkommen zu heißen. Unsere Region hat viel zu bieten – von international tätigen Konzernen bis hin zu sogenannten ‚Hidden Champions‘. Als Exportnation sind wir auf internationale Märkte angewiesen. Das Programm betrachte ich daher als einen echten Gewinn für unsere Region und die Unternehmen vor Ort, denn so können Kooperationen mit internationalen Unternehmen bestmöglich gefördert werden.“

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) und die GIZ setzen sich dafür ein, dass Partnering in Business with Germany deutschlandweit umgesetzt wird – damit möglichst viele Unternehmen vom Austausch und dem Zugang zu internationalen Märkten profitieren können.

CEFE International, die IHK Ostwürttemberg und die Wirtschaftsförderung der Stadt Heidenheim laden interessierte Unternehmen aus der Region ein, sich über das Programm zu informieren und sich bei künftigen Durchführungen am Standort Heidenheim einzubringen.
Weitere Informationen finden sich unter:

IHK drängt auf schnellen Neubau der Kochertalbrücke

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg fordert von Land und Bund eine beschleunigte Genehmigung des Ersatzneubaus der Kochertalbrücke auf der B 19. Angesichts der erkannten strukturellen Schwächen im Stahlbau der bestehenden Brücke ist schnelles Handeln erforderlich. Die Planungen für einen Ersatzneubau müssen jetzt starten, damit eine Umsetzung bis ins Jahr 2027 realistisch bleibt.

„Die Kochertalbrücke ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Nord-Süd-Achse B 19 und damit eine Lebensader für unsere regionalen Unternehmen. Eine Sperrung oder längerfristige Einschränkung hätte massive Auswirkungen auf den Güter- und Pendlerverkehr – insbesondere für die stark exportorientierten Unternehmen in der Region“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Hintergrund ist eine aktuelle technische Einschätzung, wonach das Stahltragwerk der Kochertalbrücke zwischen Unterkochen und Oberkochen teils erhebliche Schäden aufweist. Der Zustand sei zwar noch verkehrssicher, der Handlungsdruck jedoch gestiegen. Nach Einschätzung der Experten muss rechtzeitig Ersatz geschaffen werden.
„Die Zeit bis 2027 ist knapp. Jetzt müssen Planungsträger, Bund und Land entschlossen handeln, Genehmigungen vorziehen und Planungsverfahren beschleunigen“,
sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler weiter.
Die IHK fordert, dass infrastrukturelle Engpässe dieser Größenordnung mit Priorität behandelt werden – vergleichbar mit bedeutenden Verkehrsprojekten in Ballungsräumen.

Verkehrssicherheit, Erreichbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Region hängen unmittelbar an einer funktionierenden Infrastruktur. Ostwürttemberg darf beim Ersatzneubau der Kochertalbrücke nicht auf die lange Bank geschoben werden.

IHK-Finanz- und Steuerausschuss in Heidenheim

In der Frühjahrs-Sitzung des IHK-Finanz- und Steuerausschusses begrüßte der Ausschussvorsitzende Dr. Wolf-Dieter Mangold die Mitglieder zu einer Draufschau auf aktuelle Themen aus der Welt der IHK, der DIHK und der internationalen Steuerpolitik.

Zunächst fasste die IHK-Referentin Volkswirtschaft, Dr. Andreja Benkovic, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage Frühsommer 2025 zusammen und stellte damit die aktuelle Stimmungslage der Unternehmen in Ostwürttemberg dar. Die Unternehmensberichte in der sich anschließenden Diskussion bestätigten die Ergebnisse: Die Geschäftslage bleibt stabil, ein vorsichtiger Optimismus ist erkennbar. Niedrigere Zinsen, die neue Bundesregierung sowie die Restrukturierungs- und Konsolidierungsbemühungen der Unternehmen sind Gründe, warum sich die Personalpläne in einigen Unternehmen stabilisieren. Die hohen Energiekosten und Löhne, einhergehend mit vergleichsweise hohen Steuer- und Sozialabgaben, werden jedoch die zukünftigen Standortplanungen der Unternehmen weiterhin bestimmen.

Stefan Tonte, Mitglied im DIHK-Finanz- und Steuerausschuss und Leiter Konzernsteuern Carl Zeiss AG, berichtete von einer optimistischen und nach vorne gerichteten Stimmungslage in der DIHK: Im Koalitionsvertrag sind in Bezug auf steuerliche Rahmenbedingungen 19 von 24 Unternehmensforderungen eingeflossen, die nun auch umgesetzt werden müssen. Die Diskussion im Ausschuss zur täglichen Unternehmenspraxis verdeutlichte aber auch, dass es noch weiterer Bemühungen von Seiten der Politik und Verwaltungen bedarf. Alle Ausschussmitglieder betonten: Der „große Wurf“ muss kommen – und das schon in den ersten 100 Tagen der neuen Bundesregierung.

Dr. Wolf-Dieter Mangold erläuterte abschließend die aktuellen Entwicklungen und Risiken der US-Steuergesetzgebungsvorhaben sowie weitere steuerpolitische Weichenstellungen im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Die Senkung der Körperschaftssteuer wird dabei von den Ausschussmitgliedern als positives Signal im internationalen Vergleich gewertet - wenngleich die Anrechnungsproblematik ausländischer Quellensteuern hierdurch verschärft wird -, die Verkürzung der Aufbewahrungsfrist als fragwürdige Entlastung gesehen und die Notwendigkeit betont, die Steuer- und Abgabenlast durch strukturelle Reformen zu senken.

Das Ergebnis der Sitzung: Eine gemeinsam erarbeitete Vorlage für die nächste IHK-Vollversammlung zum Thema Bürokratieabbau. Dabei waren sich die Ausschussmitglieder einig: Ein gewisses Maß an Bürokratie ist notwendig und erforderlich. Sie schafft Ordnung, Rechtsklarheit und Verlässlichkeit im staatlichen Handeln – wird jedoch zur Belastung, wenn sie Prozesse lähmt, anstatt sie zu ermöglichen. Ein wirksamer Bürokratieabbau muss objektiv, sinnvoll und nach Maß erfolgen. Es reicht aber nicht aus, wenn allein die Politik die Rahmenbedingungen für den Bürokratieabbau schafft. Auch wir als Bürgerinnen und Bürger wie auch Unternehmerinnen und Unternehmer müssen bereit sein, unseren Beitrag zu leisten. Das erfordert jedoch ein grundsätzliches Umdenken aller in unserer Gesellschaft: mehr Vertrauen in pauschale Lösungen, wenn sie im Sinne der Vereinfachung notwendig sind.




Ein neuer Beruf entsteht

Mit einem zukunftsweisenden Weiterbildungsangebot setzt das IHK-Bildungszentrum Aalen neue Maßstäbe: In Kooperation mit dem Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg und der Firma MIL-Kabel-Systems startet die bundesweit erste Qualifizierung zum/zur Kabelkonfektionär/in – ein bislang einzigartiges Schulungskonzept, das gezielt auf den steigenden Fachkräftebedarf im Bereich der elektrischen Verbindungstechnik reagiert.

Die modular aufgebaute Weiterbildung vermittelt in rund 120 Unterrichtseinheiten sowohl fundiertes theoretisches Wissen als auch praxisnahe Fertigkeiten rund um die Herstellung von Kabelsätzen, Kontaktierungen und Baugruppen. Dabei stehen insbesondere die Anforderungen der Automobil- und Zulieferindustrie, des Maschinenbaus und der Elektrotechnik im Fokus.
„Die moderne Fertigung setzt zunehmend auf modularisierte Baugruppen – sei es in E-Fahrzeugen, digitalen Endgeräten oder industriellen Anwendungen“,
erklärt Oliver Kosik, Leiter des IHK-Bildungszentrums.
„Für diese Systeme brauchen wir Fachkräfte, die elektrische Verbindungen zuverlässig, normgerecht und in hoher Qualität herstellen können – genau hier setzt unser Schulungskonzept an.“

Die Konzeption der Qualifizierung ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg, in dessen Rahmen neue berufliche Perspektiven im Zuge der ökologischen und digitalen Transformation entwickelt werden. Die Qualifizierung ist für Teilnehmende im Rahmen des Projekts kostenfrei.

Ein starkes Plus des Projekts ist die enge Kooperation mit der Aalener MIL-Kabel-Systems GmbH, deren langjährige Expertise in der Kabelkonfektion direkt in die Inhalte einfließt. Neben der praktischen Umsetzung im IHK-Bildungszentrum bringt MIL-Kabel-Systems auch Spezialwerkzeuge und Fachwissen in das Qualifizierungskonzept ein. Die erfahrenen Ausbilder im Aalener Bildungszentrum – vom Elektromeister bis zum Automatisierungsingenieur – sorgen für eine praxisorientierte, didaktisch fundierte Vermittlung der Inhalte.

Die Zielgruppe ist breit gefächert: Angesprochen sind sowohl angelernte Beschäftigte mit elektrotechnischem Interesse als auch Fachkräfte aus der Industrie, die bereits mit Kontaktierung, Messtechnik oder der Montage elektrischer Baugruppen betraut sind. Auch Quereinsteiger mit Motivation und technischem Geschick erhalten durch die Schulung einen Zugang zur Elektrotechnik.

Ein neuer Beruf entsteht
Die Qualifizierung reagiert auf eine reale Lücke im Weiterbildungsangebot: Das Berufsbild „Kabelkonfektionär/in“ existiert bislang nicht, obwohl der Bedarf in der Industrie stark wächst. Gerade in Ostwürttemberg hat das Transformationsnetzwerk bei zahlreichen Unternehmensbesuchen einen hohen Qualifizierungsbedarf festgestellt – insbesondere mit Blick auf einheitliche Qualitätsstandards, dokumentierte Prozesse und sicherheitsrelevante Anforderungen. Neben der eigentlichen Schulung wurde daher auch ein Train-the-Trainer-Konzept entwickelt, das den Roll-out in andere Regionen ermöglicht. Ziel ist es, die Qualifizierung langfristig als festen Bestandteil des Weiterbildungsportfolios zu etablieren und auch bundesweit verfügbar zu machen.

Zukunftsfähig, praxisnah, standardisiert
Der Abschluss der Qualifizierung erfolgt durch eine theoretische und praktische Prüfung. Absolventen erhalten ein Zertifikat der IHK Ostwürttemberg.
„Mit dieser Schulung wollen wir nicht nur auf aktuelle Herausforderungen reagieren, sondern auch Perspektiven für die Zukunft schaffen“,
sagt Victoria Bohn vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft, das das Projekt als Netzwerkpartner unterstützt. „Die Qualifizierung stärkt Unternehmen in ihrer Wandlungsfähigkeit und schafft zugleich neue berufliche Chancen.“

Weitere Infos zur Qualifizierung, zu Teilnahmebedingungen und Terminen unter: www.zukunftslieferer.de

Kontakt:
IHK-Bildungszentrum Aalen
Oliver Kosik
Blezingerstraße 3
73430 Aalen
kosik@ostwuerttemberg.ihk.de
Telefon: 07361 5692-12

Jahresempfang 2025

Deutschland darf den Anschluss im Wettbewerb der Wirtschaftsnationen nicht verpassen. Diese Aussage traf Prof. Dr. Clemens Fuest, Festredner beim Jahresempfang der IHK Ostwürttemberg am 27. Mai 2025.
Vor rund 300 Gästen beschrieb der Präsident des Münchner ifo-Instituts den Wirtschaftsstandort Deutschland – unterfüttert mit umfangreichem Zahlenmaterial. Die Unternehmen im Land müssten wieder mehr investieren – vor allem in neue Geschäftsmodelle.
„Sie können Start-ups produzieren – wie Brötchen. Aber Sie müssen es tun“,
erklärte der renommierte Ökonom, der auch Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministeriums ist.
Zuvor hatte IHK-Präsident Markus Maier in seiner Rede mehr Leistungsbereitschaft braucht, um den Wohlstand zu sichern.
„Wir müssen mehr wollen und es dann auch mit und in unserer täglichen Arbeit umsetzen helfen“,
sagte Markus Maier. Er lobte die Innovationsfreudigkeit in der Region mit seinen 16 Weltmarktführern sowie die Forschungsstärke der Hochschule Aalen.
„Wir tun alles dafür, dass Ostwürttemberg ein industrieller Vorzeigeort bleibt und zur Modellregion für nachhaltige Transformation wird“,
sagte der IHK-Präsident.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler skizzierte seinen Blick in die Zukunft:
„Wir müssen als Volkswirtschaft – ja möglichst als ganze Gesellschaft wieder vor die Lage kommen. Hinterherhinken, Krisenmanagement und ständiges Reagieren statt Agieren sind auf Dauer die schlechtere Alternative.“
Dazu diene auch die Fortschreibung des Masterplans 2.0 für die Region. Es müsse Schluss sein mit der Daueranalyse und dem Jammern.
„Handeln, Entscheidungen treffen, dicke Bretter bohren“,
sagte Thilo Rentschler.

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Ausbildung 2025 im Fokus

Das IHK-Bildungszentrum Aalen lud am Freitag, 16. Mai 2025, zu einer Informationsveranstaltung rund um die überbetriebliche Ausbildung ein. Zahlreiche Unternehmensvertreter folgten der Einladung, um sich über die vielfältigen Qualifizierungsangebote für Auszubildende in den Bereichen Metalltechnik und Elektrotechnik zu informieren.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die verschiedenen Ausbildungsvarianten, die das IHK-Bildungszentrum für das kommende Ausbildungsjahr anbietet. Neben kompakten vier- und sechsmonatigen Grundausbildungen in der Metall- und Elektrotechnik wurde auch das umfassende elfmonatige Qualifizierungsmodell vorgestellt. Ziel ist es, Auszubildenden ein fundiertes fachliches Fundament zu vermitteln und Betriebe in der praktischen Ausbildung zu unterstützen.

Ein zentrales Thema war die digitale Transformation in der Ausbildung. Das IHK-Bildungszentrum setzt dabei auf hybride Lernformate, den Einsatz digitaler Lernplattformen sowie moderne Unterrichtstechnologien wie Smart Boards und mobile Endgeräte. So wird praxisorientiertes Lernen mit digitalen Selbstlernphasen kombiniert – ein Ansatz, der sowohl die Ausbildungsqualität steigert als auch die Attraktivität der Lehrgänge erhöht.

Darüber hinaus informierten die Verantwortlichen über das Rückmeldesystem mit Zwischenzeugnissen, die neue sozialpädagogische Begleitung im Haus sowie personelle Veränderungen im Ausbilderteam. Besonders begrüßt wurden Stefan König (neuer Teamleiter Ausbildungsberatung) und Emmanuel Okejimi (Ausbildungsberater und Kümmerer), die sich als neue Ansprechpartner vorstellten.

Info:
Die überbetriebliche Ausbildung im IHK-Bildungszentrum Aalen ergänzt die betriebliche Ausbildung durch praxisnahe Trainingsphasen in modern ausgestatteten Werkstätten. Sie richtet sich an Auszubildende in anerkannten Ausbildungsberufen der Metall- und Elektrotechnik und startet am 8. September 2025.

Kontakt:
IHK-Bildungszentrum Aalen
Blezingerstraße 3
73430 Aalen
Telefon: 07361 5692-0


Brenzbahn-Ausbau und Güterverkehr im Fokus

Zu einem Austausch trafen sich IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler, Landrat Peter Polta, Regionalverbandsdirektorin Franka Zanek und Vertreter der BSH Hausgeräte GmbH mit der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG, Dr. Clarissa Freundorfer. Mit dabei waren auch zwei Vertreter der DB Cargo sowie der Vorsitzende des IHK-Verkehrsausschusses, Frank Ratter. Hauptthema war der Ausbau der Brenzbahn, dessen Fixierung durch eine aktualisierte Finanzierungszusage des Landes Baden-Württemberg nun in greifbare Nähe gerückt ist. Gesprochen wurde auch über eine Steigerung des Güterverkehrs und regionalplanerische Möglichkeiten.

IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler dankte Dr. Clarissa Freundorfer für den Dialog, der zwischen Wirtschaft, Kommunalpolitik und der Deutschen Bahn im Sommer 2024 aufgenommen wurde. Er erinnerte an die klare Positionierung der IHK Ostwürttemberg für eine Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn.
„In unserem Appell des IHK-Präsidiums für einen schnellen Ausbau haben wir dargelegt, warum die rasch wachsende Wirtschaft entlang der Bahnstrecke zwischen Aalen über Heidenheim nach Ulm einen Ausbau dringend erforderlich macht“,
sagte Thilo Rentschler.

Dr. Clarissa Freundorfer lobte den Einsatz der Verantwortlichen in der Region, die auch den Güterverkehr bei den Ausbauplänen mit im Auge haben. Sie verwies auf das beschlossene Sondervermögen für Infrastruktur. Die Brenzbahn sowie die Bodensee-Gürtelbahn seien durch das Land für einen Ausbau priorisiert.


Heidenheims Landrat Peter Polta erläuterte den aktuellen Stand der Ausbaupläne für die Brenzbahn aus regionaler Sicht. Er betonte im Beisein von Vertretern der BSH Hausgeräte GmbH die Notwendigkeit einer Verbesserung des Güterverkehrs. Die Herren Christian Lang und Markus Elstner, DB Cargo, stellten die neu aufgestellte Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn vor. Es wurde zudem vereinbart, dass es einen regelmäßigen Austausch dieser Art geben soll.





Konjunkturbericht Frühsommer 2025

In Ostwürttemberg hat sich das konjunkturelle Stimmungsbild im Frühjahr 2025 gegenüber den Vormonaten verbessert: Die Wirtschaft in Ostwürttemberg steckt zwar weiter in einer Stagnation, die Geschäftslage verbessert sich in diesem Frühjahr noch nicht. Der Konjunkturklimaindikator steht jedoch – dank optimistischerer Zukunftserwartungen – wieder auf dem letztjährigen Niveau.
Geopolitische Spannungen sowie strukturelle Schwächen führen zu Zurückhaltung bei Investitionen und Neueinstellungen. Thilo Rentschler, IHK-Hauptgeschäftsführer, fordert daher:
„Die Erwartungen hellen sich auf, die neue Bundesregierung ist im Amt. Das Vertrauen der Unternehmen in die Politik wird sie jedoch nur festigen können durch konsequentes, zügiges Handeln und Lösen der strukturellen Probleme: Bürokratie entschlacken, Investitionen erleichtern, Energiekosten senken und Genehmigungs- und Planungsverfahren beschleunigen. Inwieweit ihr das gelingen wird, zeigt sich in zwei Jahren.“
Geschäftslage stabil, Geschäftserwartungen optimistisch
31 Prozent der Unternehmen in Ostwürttemberg beschreiben ihre Geschäftslage weiterhin als gut, 44 Prozent bewerten sie mit „befriedigend“ und jedes vierte Unternehmen mit „schlecht“. Der Geschäftslageindikator ist deshalb nur leicht um 1,5 Punkte auf einen Wert von 6 gesunken. Dagegen sind die Unternehmen weitaus optimistischer als noch zu Jahresbeginn: 26 % der Unternehmen (+6 Prozentpunkte) gehen von einer Verbesserung der Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten aus. Von einer Verschlechterung gehen 17 Prozent der Unternehmen aus. Dieser Anteil sank im Vergleich zum Jahresbeginn um 12 Prozentpunkte. Der IHK-Konjunkturklimaindex als Kennzahl für den konjunkturellen Gesamtzustand Ostwürttembergs weist somit in eine positive Richtung: Er liegt um 8,8 Punkte höher als in der letzten Umfrage auf nun 107,6.

Trotz Optimismus weiterhin multiple Herausforderungen
Hauptrisiko für zwei Drittel der Unternehmen ist – als Folge der Kaufzurückhaltung und der unsicheren Rahmenbedingungen – nun wieder die Inlandsnachfrage. Dieser Punkt wurde auch in den Freitextantworten genannt. Dagegen sehen 52 % der Unternehmen die Arbeitskosten als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Der höchste Zuwachs mit 11 Prozentpunkten entfällt auf das Risiko „geopolitische Spannungen“, das im Ranking zum vierten Mal in Folge in der Reihenfolge nach oben kletterte. Dies spiegelt sich ebenso in den Stimmen aus den Unternehmen wider. 46 Prozent der Unternehmen geben weiterhin die hohen Energiepreise als Herausforderung an.


Stabilisierung am Arbeitsmarkt
Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate zeigt eine Stabilisierung: Weiterhin gehen zwar 14 Prozent der befragten Unternehmen von steigenden Beschäftigtenzahlen aus – jedoch planen nur 22 Prozent mit Freistellungen von Beschäftigten, zu Beginn des Jahres 2025 waren es noch 32 Prozent. 65 % wollen ihre Personalstärke stabil halten. Dieser Anteil ist um 11 Prozentpunkte gestiegen, vor allem aufgrund der optimistischeren Erwartungen großer Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden.
Thilo Rentschler, IHK-Hauptgeschäftsführer, fordert daher:
„Wir müssen weiterhin alles daransetzen die Beschäftigten in der Region fit für die Arbeitswelt zu machen. Bei der Förderung von Aus- und Weiterbildung dürfen wir nicht nachlassen. Wir wollen durch wirksame Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung den strukturellen Wandel begleiten.“
Investitionsbereitschaft weiterhin zurückhaltend
Das weiter schwierige Marktumfeld führt dazu, dass sich die Unternehmen in Ostwürttemberg bei den Investitionen zurückhalten: Mehr als die Hälfte der Unternehmen sprechen weiterhin von zunehmender oder gleichbleibender, ein Drittel von abnehmender Investitionsbereitschaft in den kommenden zwölf Monaten. Dabei wollen lediglich 38 Prozent der Unternehmen mittlerer Größe investieren; bei den großen Unternehmen sind es mehr als zwei Drittel.
Hoffnung bei Umsätzen und Auftragseingängen
Während Umsatz und Ertragslage im Durchschnitt aller befragten Unternehmen stabil geblieben sind, haben sich die Umsatzerwartungen verbessert und entsprechen der Erwartungshaltung im Frühsommer 2023: 31 Prozent sprechen von steigenden und nur 21 Prozent von sinkenden Umsätzen in den kommenden zwölf Monaten. Zudem hat sich die Lage bei den Auftragseingängen weiter verbessert: 20 Prozent der Unternehmen sprechen von steigenden (+3 Prozentpunkte), 26 Prozent von sinkenden Eingängen.
Blick in die Branchen
In der Industrie beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage leicht besser: Der Geschäftslageindikator weist per Saldo wieder einen positiven Wert auf (+6,7). Im Vergleich zu den letzten beiden Umfragen überwiegt die optimistische Erwartungshaltung: nur noch 16 Prozent sprechen von einer Verschlechterung in den kommenden zwölf Monaten, von einer Verbesserung gehen 29 Prozent aus. Die Kapazitätsauslastung ist leicht auf 82 Prozent gestiegen; die weiter steigenden Auftragseingänge lassen auf eine weitere Erhöhung der Kapazitäten hoffen. Die Restrukturierungspläne in den Industrieunternehmen scheinen in Teilen abgeschlossen zu sein: 67 Prozent wollen die Belegschaft halten und 20 Prozent sprechen von fallenden Beschäftigtenzahlen, was einer starken Reduzierung um 24 Prozentpunkte zur letzten Umfrage entspricht. Bei den Exporterwartungen kommt es zu einer Verschiebung der Hauptzielregionen weg von Nord- und Lateinamerika hin zur EURO-Zone, Großbritannien und der Ländergruppe „Sonstige EU, Schweiz und Norwegen“.
Drei Jahre der Stagnation und Transformation in der Industrie haben Auswirkungen auf nachgelagerte Dienstleister, die zwar immer noch überdurchschnittlich zufrieden sind mit der aktuellen Situation, aber deren Geschäftsentwicklung sich verschlechtert hat. Sinkende Auftragsvolumina und Umsätze wirken sich auf Beschäftigung und Investitionen aus. Trotzdem sehen die Dienstleistungsunternehmen positiver in die Zukunft: Nicht mehr jedes fünfte (20 Prozent), sondern nun mehr 27 % der Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Geschäftstätigkeit verbessern wird.
Die aktuelle Lageeinschätzung in der Bauwirtschaft fällt geteilt aus: Während die eine Hälfte der befragten Unternehmen eine befriedigende Geschäftslage angeben, antwortete die andere Hälfte entweder mit gut oder schlecht. Der kleine „Lichtstreif“ zum Jahresbeginn 2025 setzt sich in den Geschäftserwartungen fort: Jedes fünfte Unternehmen geht von einer Verbesserung aus, nur 15 Prozent von einer Verschlechterung – zum Jahresbeginn waren es noch 59 Prozent. Insbesondere der öffentliche Hochbau hofft auf Aufträge aus dem Infrastrukturpaket der Bundesregierung und auf weitere Zinssenkungen.
Angesichts schwacher Nachfrage und schleppender Auftragseingänge gibt es bei den Händlern nur einen kleinen Anteil von Unternehmen mit einem positiven Lageurteil (14 Prozent). Die Inlandsnachfrage und die Energiepreise gehören nach wie vor zu den zentralen Konjunkturrisiken.


Der Konjunkturbericht mit Dashboards und Analysen einzelner Sektoren, einem Blick in die Landkreise sowie weitere Erläuterungen zur Konjunktur sind abrufbar unter:
https://www.ihk.de/ostwuerttemberg/produktmarken/standortpolitik/konjunktur oder Seitennummer: 3291754.
In ihrer drei Mal pro Jahr durchgeführten Konjunkturumfrage nutzt die IHK Ostwürttemberg übliche Verfahren der Marktforschung. Aus der Grundgesamtheit der gewerblichen Wirtschaft zieht die IHK eine repräsentative Auswahl von denselben 435 Unternehmen. Konjunkturindikatoren aus Umfragedaten sind für die Diagnose der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung von großer Bedeutung.

Innovationen aus Ostwürttemberg

Die digitale Zukunft war zum Greifen nah: Beim Metaverse-Kongress 2025, der am 8. Mai im Rahmen des baden-württembergischen Digitalformats CyberlÄnd in Stuttgart stattfand, präsentierten sich Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen aus dem ganzen Land mit wegweisenden Technologien rund um Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Extended Reality (XR).

Zahlreiche Besucher aus über 45 Ländern kamen in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle und Porsche-Arena, um sich zu vernetzen, Technologien live zu erleben und über die Zukunft immersiver Technologien zu diskutieren. Mit dabei war auch das digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg – gemeinsam mit seinem Netzwerkpartner der 3D Global GmbH aus Aalen.

Das Aalener Unternehmen präsentierte auf der begleitenden XR EXPO seine brillenfreien 3D-Systeme, die besonders in industriellen Anwendungen, Schulungen oder der Medizin für neue Maßstäbe sorgen. Vor allem die Echtzeit-Lösung 3D Vision Connect sorgte für viel Aufmerksamkeit beim Fachpublikum.

„Mit unserer großen Ausstellungsfläche und den innovativen brillenfreien 3D-Lösungen haben wir auf der XR Expo viele Besucher begeistert. Der Andrang an unserem Stand war beeindruckend, und wir konnten zahlreiche spannende Gespräche führen“,
sagte Selcuk Özer, Chief Business Development Officer bei 3D Global, und Vollversammlungsmitglied der IHK.

Ein Blickfang der Veranstaltung war der Gemeinschaftsstand der DIZ-Dachorganisation, auf dem sich mehrere regionale Digital Hubs vereint präsentierten. Sie nutzten die Plattform, um ihre umfassenden Angebote in den Bereichen Digitalisierung, technologische Beratung und Innovationsförderung einem breiten Fachpublikum vorzustellen. Darunter auch das digiZ Ostwürttemberg, das kleine und mittlere Unternehmen in der Region beim digitalen Wandel begleitet – etwa durch Netzwerkveranstaltungen, technologische Beratung oder gezielte Innovationsförderung.

Mit dem Kongressformat CyberlÄnd möchte das Land Baden-Württemberg Innovationen sichtbar machen und zentrale Zukunftstechnologien wie XR, KI und digitale Zwillinge in Wirtschaft und Gesellschaft verankern. Die Teilnahme des digiZ zeigt: Auch aus der Region Ostwürttemberg kommen starke Impulse für die Wirtschaft von morgen.

Mehr Informationen zur Veranstaltung: www.cyberlaend.eu/event


Mittel ist MEGA

Mit einer prominent besetzten Auftaktveranstaltung auf dem Stuttgarter Schlossplatz wurde am 14. Mai 2025 die landesweite Imagekampagne „mittel ist MEGA“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus offiziell gestartet. Baden-Württemberg rückt damit seine mittelständischen Unternehmen in den Fokus – kraftvoll, kreativ und öffentlichkeitswirksam.
Mit dabei ist Bernd Richter, Geschäftsführer der Heubacher Richter lighting technologies und IHK-Vizepräsident. Er repräsentiert Ostwürttemberg innerhalb der neuen Kampagne, die zum Mitmachen animiert.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sagte:
„Der Mittelstand ist Herz und Rückgrat unserer Wirtschaft. In Zeiten globaler Veränderungen ist seine Rolle als Arbeitgeber, Ausbilder und Innovationstreiber zentral. Die neue Kampagne ‚mittel ist MEGA‘ will diese Verdienste sichtbarer machen und für den Mittelstand ein stärkeres Bewusstsein schaffen. Der Slogan ‚mittel ist MEGA‘ bringt auf den Punkt, dass Unternehmer, Mitarbeiter, Gründer, Familienbetriebe, Ausbilder, Erfinder, Unterstützer und Macher aus dem Mittelstand täglich Großes leisten.“
Bernd Richter hat für einen Podcast, Plakate und einen Imagefilm bereitgestanden. Eine Werbeagentur hat ihn dazu in Heubach einen Tag lang begleitet.
„Die Kampagne ist wichtig. Sie sollte thematisch vertieft werden und noch konkreter die Stärken der mittelständischen Unternehmen hervorheben“,
sagte der Heubacher Unternehmer bei der Präsentation in Stuttgart.

Hoffmeister-Kraut gab gemeinsam mit Dr. Jan Stefan Roell, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags, Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW, sowie Björn Demuth, Präsident des Landesverbands der Freien Berufe Baden-Württemberg, auf dem Schlossplatz den Startschuss für die Kampagne.
„Wir freuen uns, dass die Unternehmerpersönlichkeit Bernd Richter die Region bei der Kampagne vertritt. Er repräsentiert unseren Mittelstand in herausragender Weise“,
sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler zu der Kampagne, die bis Oktober übers ganze Land ausgerollt wird.

Die Menschen im Megapunkt

Herzstück der Kampagne sind die Menschen, die den Mittelstand ausmachen, sie stehen im „Megapunkt“. Auf Plakaten, in Social-Media-Anzeigen und dem Hashtag #mittelistMEGA sowie auf der Website www.megastand.de erzählen 14 Mittelstands-Persönlichkeiten aus allen Regionen des Landes ihre Geschichte.
„Als Mittelständler weltweit Maßstäbe zu setzen, bedeutet, technologisch immer mehr als einen Schritt voraus zu sein. Dafür bedarf es einer Offenheit als Grundlage. Mittelstand beinhaltet eine starke Haltung: Unternehmertum muss gelebt werden und gesellschaftlich stärker wertgeschätzt sein. Mittelstand und sein Charakter müssen stärker ins Bewusstsein der Menschen dringen. Dafür ist die Kampagne ein erster wichtiger Schritt“,
sagte Bernd Richter.

Mitmachen erwünscht

Die Kampagne soll inspirieren – und lebt vom Mitmachen: Bürger und Unternehmer können auf www.megastand.de ihre eigene Mittelstandsgeschichte erzählen oder ein persönliches Statement zur Frage „Was bedeutet Mittelstand für mich?“ teilen.

Info

Warum eine Kampagne für den Mittelstand?
99 Prozent aller Unternehmen im Land zählen zum Mittelstand – sie stellen 64 Prozent aller Arbeitsplätze, treiben technische Innovationen voran, sind weltweit erfolgreich und lokal verwurzelt. Ob Hightech-Unternehmen oder Traditionshandwerk, ob Start-up oder Familienbetrieb – sie gestalten die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft unseres Landes. „mittel ist MEGA“ will das deutlich machen. Die Kampagne basiert auf einem Auftrag aus dem aktuellen Koalitionsvertrag der Landesregierung.

Ostwürttemberg zeigt, wie es geht

Er kenne keine Region, die so stringent und mit solch einer Kraftanstrengung vorankommen wolle wie Ostwürttemberg. Dies hat IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler beim Transformationskongress im Sparkassen Business Club in der Voith-Arena in Heidenheim unterstrichen. Immerhin handelte es sich nach seinen Worten um die vierte derartige Veranstaltung innerhalb von dreieinhalb Jahren. Sie war mit über 200 Entscheidern sehr gut besucht und erwies sich als zentrale Plattform für fachlichen Austausch zu Lösungen für die Transformation in der Automobilindustrie und im fahrzeugnahen Maschinenbau.
„Die Aussichten im Weltkontext sind gut“,
machte Franz Loogen, der Geschäftsführer von e-mobil BW, der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive, den Teilnehmenden Mut. Es koste zwar Kraft und bedürfe einiger Anstrengungen, um auf die Welle zu kommen. Aber wenn man oben sei,
„werden wir am besten surfen. Denn wir sind viel besser als die meisten wissen!“
Ausgerichtet hat den Kongress das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg in Kooperation mit Transformationswissen BW, moderiert wurde er von Nadine Kamprad. In der Begrüßungsrunde zum Auftakt brachte sie bei der Frage nach Bürokratieabbau und Digitalisierung Dr. Joachim Bläse, Landrat des Ostalbkreises, gleich in Fahrt. Er forderte, zunächst einmal zu definieren, was man genau unter Bürokratie versteht und sie nicht von vorneherein für alles verantwortlich zu machen, was schieflaufe. Freilich könnte manches schneller gehen, wenn es Ermessensspielräume gäbe und der Gesetzgeber nicht versuchen würde, jeden Einzelfall zu regeln.
Das Lieblingsthema von Bläses Heidenheimer Amtskollegen Peter Polta war seinen eigenen Worten zufolge der teilweise zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Brenzbahn (PDF-Datei · 2095 KB), die 600 Millionen Euro kosten. Er hoffe, dass man noch in diesem Jahr vorankomme mit der Finanzierungsvereinbarung. Der Ausbau wäre seiner Ansicht nach ein Quantensprung, denn die Erschließung Ostwürttembergs müsse verbessert und die B 19 entlastet werden, weil sonst der Verkehrskollaps drohe.
Nicht zuletzt gehe es hier um sehr viele Arbeitsplätze, ergänzte IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler. Er kündigte an, dass der Masterplan für die Region fortgeschrieben und nachgeschärft wird. Er nannte die künftigen vier Hauptfelder: Es sind dies das Innovations-Ökosystem, Infrastruktur und Fläche, Energiewende sowie Resilienz- und Verteidigungsfähigkeit.

Kein Verbrennermotorenland

Franz Loogen brannte ein wahres Daten-Feuerwerk ab und sprach davon, dass das Geschäft auch in der Automobilbranche
„verdammt schnell“
geworden sei, aber die Aussichten seien gut. Regulatorik wie beispielsweise in Form von Umweltvorschriften sei nötig. Unternehmen seien auch im Wettbewerb mit politischen Systemen. Man solle aber aufhören sich darüber aufzuregen, dass die USA und China andere Wege gingen.
„Sie tun es eh.“
Europa müsse seinen eigenen Weg finden und dabei sei klar, dass es Klimaschutz ohne Maßnahmen nicht geben könne.
Die EU wolle bis 2050 klimaneutral sein und die Einhaltung der Umweltauflagen setze emissionsfreie Fahrzeuge voraus. Er räumte ein, dass die hohen Ansprüche schwer zu erfüllen sein werden, war aber zuversichtlich. Auch in Deutschland gewinne die Elektromobilität wieder an Fahrt, der Anteil der Verbrennermotoren gehe zurück.
„Wir sind kein Verbrennermotorenland mehr!“
Im Übrigen würde ein Zurückdrehen der Entwicklung die deutschen Werke nicht retten. In Baden-Württemberg gebe es viele Erfolgsgeschichten bei der E-Mobilität. Klassische Zulieferer verlören zwar Marktanteile, aber die Bedeutung von Zulieferteilen in den Wachstumsfeldern nehme zu.

Welche Kompetenzen künftig gefragt sind

Dr. Henry Goecke von IW Consult und Marc Aperdannier vom Transformationsnetzwerk stellten die Future Skills Studie 2030 vor. Aus der wissenschaftlichen Analyse von Stellenanzeigen geht hervor, welche Fähigkeiten künftig in der Wirtschaft Ostwürttembergs gefragt sind: Sie umfassen Kompetenzen bezüglich Technologie und Digitalisierung, Industrie, Sicherstellung zentraler Geschäftsprozesse sowie überfachliche Kompetenzen. Daraus könnten Ableitungen für die Unternehmen und ihre Strategie zur Fachkräftesicherung getroffen werden. Es gelte, eine Weiterbildungsstrategie zu entwickeln, sagte Aperdannier.

Vier Themen-Panels

Im Panel Nachhaltigkeit und Klimaschutz ging es um zirkuläres Wirtschaften und darum, eine nachhaltige Transformation voranzutreiben. Das bedeutet, erklärte Jonas Umgelter, Projektleiter Kreislaufwirtschaft und Ökodesign bei der Umwelttechnik BW, eine Abkehr vom bisherigen Wirtschaften. Produkte sollen also am Ende nicht im Müll landen, sondern ihren hohen Wert behalten. Sie sollen reparaturfähig und langlebig sein. Dafür müssten aber auch die Rahmenbedingungen stimmen.
Rodewig Nägele wurde konkret und stellte das Bopfinger Unternehmen Nabore (Natural Rebonded Resources) vor. Für dieses sind - europaweit als einziges - Lederabfälle ein wertvoller Rohstoff, der zu 100 Prozent wiederverwertet wird. Den Anstoß gegeben habe, berichtete Nägele, dass einem Kaufmann natürlich das Herz blute, wenn man teures Leder weg- und Geld damit zum Fenster hinauswerfen müsse.
„So verdienen wir Geld mit dem Abfall anderer.“
Bei Voith läuft es ähnlich, berichtete Matthias Steybe. Der Hersteller von großen Maschinen und Turbinen braucht viele Ressourcen – und die werden weltweit knapp. Die Lösung ist, dass viele Komponenten bei Kunden aufbereitet und Maschinen umgebaut werden und somit weiterlaufen können. Man könne also Potenziale heben, an die man vorher nicht gedacht habe.
Um ganz andere Potenziale ging es im Panel Qualifizierung und Beschäftigungssicherung. Stephan Lindner, systemischer Business-Coach, Mediator und Trainer, machte eindrucksvoll deutlich, welch enorme Kosten durch ein proaktives Konfliktmanagement im Betrieb eingespart werden können. Konflikte sah er dabei von zwei Seiten: Einerseits seien sie ein Energiezustand, der Bewegung bringe und eine Chance auf Veränderung sei. Aber die Dosis mache es. Andererseits könnten Konflikte ein Unternehmen jedoch belasten mit enormen Auswirkungen, indem zehn bis 15 Prozent der Arbeitszeit für ihre Bewältigung investiert werden müssten, und hohen Kosten, die leicht in die Millionen und bei großen Unternehmen sogar in die Milliarden gehen können.
Das Vertrackte daran: Viele Kosten seien nicht zu greifen, aber es gebe sie dennoch. Viele Unternehmen verschlössen nicht nur die Augen vor Konflikten, sondern bremsten das Konfliktmanagement sogar aktiv aus. In Ostwürttemberg hat sich der Wind bereits gedreht: In drei Workshops hat Lindner im vergangenen Jahr Konfliktberater qualifiziert. Eine von ihnen ist Beatrice Eigl, die sehr eindrücklich über ihre Erfahrungen und ihre Arbeit berichtete. Lindner:
„Die Konfliktberater sparen Zeit, Nerven und Kosten und es zahlt auf die Zielerreichung des Unternehmens ein!“

KI, Innovation und neue Technologien

Den Reigen der Panels schlossen zum einen Christian Will, Director Business Office Vehicle Motion bei der Robert Bosch Automotive Steering GmbH, sowie Luisa Wagner, Bosch Management Consulting, im Themenfeld Innovation und Geschäftsmodelle. Sie stellten anhand von What if- sowie What works-Szenarien das strategische Vorgehen bei der Verwirklichung von Innovationen und dem Erarbeiten von Geschäftsmodellen vor. Zum anderen referierte im Panel Digitalisierung und Technologie Dr.-Ing Martin Werz vom MPA in Stuttgart über neuen Technologien bei der Fügetechnik. Carmen Beisswanger von TIM Consulting schloss die Panels und stellte KI als Gamechanger vor. Es gehe vor allem um das Identifizieren von KI-Potenzialen im FuE-Bereich.

Eine Transformation eigener Art stellte zum Abschluss des Kongresses FCH-Rekordspieler Marc Schnatterer vor: Seine eigene Entwicklung und den Weg des 1. FC Heidenheim vom Amateurverein in die Erste Bundesliga und zum Europapokalteilnehmer. Voraussetzung für den Erfolg seien die Kontinuität auf verschiedenen Positionen, der Zusammenhalt und die Tatsache, dass man auch aus Niederlagen neue Stärke ziehe. Die Transformation der Vereins-Infrastruktur machte eine abschließende geführte Stadion-Tour durch die Voith-Arena eindrucksvoll deutlich.

Unsere Ausbildungsberatung

Die duale Berufsausbildung ist ein Eckpfeiler unseres Bildungssystems - und zugleich ein komplexer Prozess, der vielerlei Fragen aufwirft. Genau hier setzen die Ausbildungsberaterinnen und -berater der IHK Ostwürttemberg an. Sie stehen Betrieben, Ausbildern und Auszubildenden in allen Phasen der Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite. Sie beraten, wenn es Hürden bei der dualen Ausbildung gibt.
Zu den Kernaufgaben der Ausbildungsberaterinnen und -berater gehört nicht nur die persönliche Beratung aller in der Ausbildung Beteiligten, sondern auch die Überwachung der ordnungsgemäßen Durchführung der Ausbildung im Betrieb sowie der Zwischen- und Abschlussprüfungen. Darüber hinaus fördern sie die Zusammenarbeit zwischen der IHK, den Ausbildungsbetrieben sowie weiteren Institutionen und Partnern.
Stand Ende 2024 betreut die IHK Ostwürttemberg 4.642 Ausbildungsverhältnisse. Das entspricht gegenüber dem Jahr 2023 einer Steigerung um 1,2 Prozent.
„Derzeit sind es 135 Berufe, in denen wir als IHK Ostwürttemberg aktive Ausbildungsverhältnisse eingetragen haben. Davon führen wir in 78 Berufen selbst Prüfungen durch. Der Rest der Prüfungen ist zusammengefasst bei anderen Industrie- und Handelskammern“,
erklärt Stefan König, der das Team der Ausbildungsberater leitet. 325 Prüfungsausschüsse, normalerweise mit jeweils drei Personen besetzt, und rund 1.400 Prüferinnen und Prüfer nehmen bei der IHK Ostwürttemberg regelmäßig Prüfungen im Bereich der dualen Ausbildung ab.
Der gewerblich-technische Bereich bildet bei den aktiven Ausbildungsverhältnissen den größeren Part. Auf ihn entfielen Ende 2024 genau 2.501 Ausbildungsverhältnisse. Der kaufmännische Bereich kam auf 2.141 betreute Azubis.
„Insgesamt haben wir aktuell 870 Ausbildungsstätten bei unseren Mitgliedsunternehmen registriert“,
erklärt Stefan König.
Im Jahr 2024 wurden von den IHK-Ausbildungsberatern rund 150 Betriebsbesuche getätigt, die Zahl der Kontakte per Telefon und Mail liegt deutlich höher. Seit 1. März 2025 ist Carolin Philipp in der Funktion als Koordinatorin für die Ausbildungsbotschafter bei der IHK Ostwürttemberg tätig. Dadurch ist der Mehrwert für das Feld der Berufsorientierung zurück in der Region, nach dem bereits vor Jahren zahlreiche Azubis als Ausbildungsbotschafter gewonnen werden konnten.
Haben Sie Fragen? Setzen Sie sich mit uns in Verbindung.
Ansprechpartner:
Stefan König und Olusegun Okejimi:

Tanja Niederfeld zeigt Holzschnitte und Graffiti

Sie stand am Ateliertisch und erläuterte, wie sie Farben mischt und auf ihre Holzschnitte aufträgt.
„Farbe ist für mich Stimmung“,
sagte Künstlerin Tanja Niederfeld.
Bis zum 25. Juli 2025 zeigt sie bei der IHK Ostwürttemberg in Heidenheim ihre Werke. Dass sie für ihre Kunst lebt, spürt der Betrachter. Bei der Vernissage am 6. Mai 2025 stand sie den Kunstinteressierten Rede und Antwort und erläuterte ihr Schaffen.

Schwarze Holzschnitte, von Hand geschnitten und auf Leinwand gedruckt, der Himmel im oberen Teil malerisch ergänzt. Mehrere Drucke des gleichen Motivs in verschiedenen Farben ergibt eine Serie von Landschaften der Schwäbischen Alb. Großflächige Graffiti-Malerei von spielenden Kindern im städtischen Raum. So kommt das ansprechende Werk von Tanja Niederfeld daher.
„Ich möchte den Betrachter auf der Gefühlsebene erwischen“,
sagte die Künstlerin beim Rundgang.
Farbenfroh wirken ihre Holzschnitt-Serien und die Graffiti-Bilder.
„Ich drucke nur Unikate und es gibt keine Vervielfältigung“,
erklärte Tanja Niederfeld.

Gutbesuchte Vernissage
Bei der Eröffnung der Ausstellung begrüßte IHK-Hauptgeschäftsführer Vertreter der Kunstvereine Heidenheim und Aalen sowie Interessierte aus der Wirtschaft. „Heute geht es um imposante Kunst, die im Kern den Menschen ausmacht“,
sagte Rentschler.
Er warb für ein Miteinander von unternehmerischem Tun und künstlerischer Auseinandersetzung.
Thilo Rentschler:
„Exponate wie die von Tanja Niederfeld machen etwas mit dem Menschen, der sie betrachtet. Sie sind eine Bereicherung für unsere Räumlichkeiten.“

Kurator Hermann Schludi führte in das Werk von Tanja Niederfeld ein. Die mit Graffiti bemalte Leinwand, deren Worte inhaltlich befreit sind, beinhalten verschiedene Raumkonstellationen.
„Die fast fotografisch dargestellten spielenden Kinder scheinen gegenständlich dargestellt – auf den ersten Blick!“,

sagte Schludi.
„Wer jedoch Eindeutiges sucht, findet nichts.“
Die Farbigkeit der Holzschnitte ist für den Kurator etwas Besonderes.
„Wir sehen keine exakte geografische Verortung. Denn nichts ist wandelbarer als eine Landschaft“, erläuterte er. Darauf gehe Tanja Niederfeld durch ihre seriellen Abdrucke, die sie von Hand erstellt, ein. „Sie entwickelt fein ziselierte Holzschnitte. Einige stellen regelrechte Holzrelieflandschaften dar“,
sagte Schludi.

Impulse zu Wirtschaft, Kunst und Kultur

Marketingexpertin Simone Uhl, Jannis Merz (Merz Objektbau), David Grüner (Grüner Interieur) und Tanja Niederfeld sprachen unter Moderation von Tanja Merz (IHK) über die Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Kunst und Kultur.
„Aktzeichnen war für mich in meinem Studium des Produktdesigns die größte Herausforderung“,
sagte David Grüner.
Das Beschäftigen mit Kunst helfe, „jedes Projekt neu zu denken“. Für Simone Uhl ist klar, dass „ohne Kreativität kein Unternehmen und schon gar nicht Marketing funktioniert“.
Jannis Merz bringt zwei Sichtweisen ein und skizziert ein Spannungsfeld: Als gestaltender Architekt in kreativen Bauprojekten treffe er auf überregulierte Normung. Er bemängelte, dass es keine Wettbewerbe für Kunst am Bau mehr gebe.
„Früher wurde ein Prozent der Bausumme für Kunst eingeplant“,
sagte er. Förderung von Kunst durch Unternehmen ist für Künstler essentiell, betonte Tanja Niederfeld.
Kulturelle Bildung ist eine wichtige Größe – darin sind sich die Diskutanten bei der Vernissage einig.
„Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Innovationen“,
betonte Simone Uhl. Jannis Merz gibt den Bregenzer Wald als Region mit hoher Kulturdichte als Beispiel.
„Dort ist außergewöhnliche Architektur entstanden“,
sagte er.
„Kulturelle Bildung ist ein Schlüsselthema für unser Zusammenleben. Das muss einfach getan werden“,
sagte sie.
Kunst fungiere zudem als „Frühwarnsystem. David Grüner ist es wichtig, dass Wirtschaftsunternehmen mit Kunst und Künstlern in Dialog treten. Und berichtet von Kunden, die Collagen mit Einrichtungsmaterialien schaffen und so ihr neues Interieur mitgestalten.
„Stoffe, Beleuchtung, Leder in verschiedenen Farben: Die kreative Gestaltung macht Kunden happy“,
erzählte er.
Die rund 35 Werke von Tanja Niederfeld sind zu den normalen Öffnungszeiten der IHK Ostwürttemberg von Montag bis Freitag noch bis zum 25. Juli 2025 zu sehen.


IHK Ostwürttemberg warnt vor den Folgen einer Aufteilung der deutschen Stromgebotszone

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg spricht sich entschieden gegen eine Aufteilung der einheitlichen deutschen Stromgebotszone aus. Diese Maßnahme, die im Rahmen des aktuellen Bidding Zone Review (BZR) von europäischer Seite vorgeschlagen wird, könnte gravierende Folgen für die regionale Wirtschaft haben.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler erklärt:
„Unsere Region ist geprägt von großen Industriebetrieben sowie gleichermaßen mittelständischen, exportorientierten Unternehmen, insbesondere im Maschinenbau, in der Automobilzulieferindustrie und der Metallverarbeitung. Alle diese Betriebe sind auf wettbewerbsfähige Energiepreise angewiesen. Eine Aufspaltung der Strompreiszone würde Investitionen gefährden, die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen schwächen und Produktionsverlagerungen ins Ausland begünstigen – mit langfristigen Folgen vor allem für die Industrie-Arbeitsplätze in der Region.“
Regionale Besonderheit und wirtschaftliche Bedeutung
Ostwürttemberg ist geprägt von zahlreichen erfolgreichen Unternehmen wie Voith, Mapal und Zeiss. Sie sind auf wettbewerbsfähige Strompreise angewiesen, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und weiter auszubauen.
Risiken einer Aufteilung der Stromgebotszone
Eine Aufteilung der Stromgebotszone würde zu steigenden Stromkosten führen, die die Unternehmen stark belasten würden. Dies hätte mehrere negative Auswirkungen:
• Steigende Stromkosten: Unternehmen müssten höhere Energiekosten tragen, was ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen würde.
• Sinkende Investitionen und Innovationskraft: Höhere Kosten könnten zu einer Reduktion der Investitionen und Innovationskraft in der Region führen.
• Schwächung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit: Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf dem internationalen Markt würde geschwächt.
• Produktionsverlagerung ins Ausland: Unternehmen könnten gezwungen sein, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
• Verlust von Arbeitsplätzen: Die genannten Faktoren könnten langfristig zu einem Verlust von Arbeitsplätzen in der Region führen.
Stabile Rahmenbedingungen für die Energiewende
Die Energiewende und die Transformation des Energiesystems benötigen stabile und planbare Rahmenbedingungen. Zusätzliche Unsicherheiten durch eine Aufteilung der Stromgebotszone würden diesen Prozess erheblich erschweren.
Forderung der IHK Ostwürttemberg
Die IHK Ostwürttemberg fordert den Erhalt der einheitlichen deutschen Strompreiszone und einen beschleunigten Netzausbau, um Strukturbrüche zu vermeiden.

Neue Qualifizierungsreihe „Future Skills für Automatisierungstechniker“

Wie können bestehende Maschinenanlagen zukunftssicher gemacht werden? Welche Kompetenzen benötigen Fachkräfte, um den Wandel zur Industrie 4.0 erfolgreich mitzugestalten? Antworten auf diese drängenden Fragen liefert das Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg (digiZ) in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft. Ab dem 8. Mai 2025 startet die neue, modular aufgebaute Veranstaltungsreihe „Future Skills für Automatisierungstechniker“.

Die Reihe richtet sich gezielt an Fachkräfte in der industriellen Automatisierung, die sich mit modernen Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), Retrofit, Python-Programmierung und aktuellen Sicherheitsnormen vertraut machen möchten. Alle Module sind praxisnah, kompakt und einzeln buchbar – ideal für die individuelle Weiterbildung von Unternehmen in der Region.

„Diese Veranstaltungsreihe ist nicht nur ein gutes Qualifizierungsangebot, sondern auch ein wichtiger Baustein der Zukunftsoffensive Baden-Württemberg.“
Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, erklärt weiter:
„Gerade der Mittelstand braucht praxisnahe, flexible Weiterbildungsformate, um den Wandel in der Industrie aktiv zu gestalten. Das neue Format ist ein Musterbeispiel dafür, wie Technologietransfer, Qualifizierung und Innovationsförderung Hand in Hand gehen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsoffensive des Landes und stärken die Innovationskraft unserer Region.“

Die Teilnehmer können sich auf praxisnahe Inhalte freuen: Sie lernen unter anderem, wie sie mit KI-basiertem Prompting Prozesse analysieren und optimieren können, wie sie durch Retrofit bestehende Anlagen intelligenter und energieeffizienter gestalten und wie sich KI-Tools wie ChatGPT und Custom GPTs in die Programmierung mit Python integrieren lassen. Die Qualifizierung startet am 8. Mai mit dem Modul „Prompting und Ergebnisanalyse“, das virtuell durchgeführt wird und am 13. Mai in einer Präsenzveranstaltung im digiZ in Aalen seinen Höhepunkt findet. Weitere Module folgen im Mai, Juni und Juli – ebenfalls hybrid aufgebaut und in enger Verbindung zu realen Anwendungsszenarien in der Industrie.

Besonderes Augenmerk liegt auf der modularen Buchbarkeit und dem hohen Praxisbezug: Jedes Modul kombiniert theoretische Grundlagen mit konkreten Übungen und Gruppenarbeiten, die reale oder simulierte industrielle Szenarien abbilden. So entstehen direkt anwendbare Kompetenzen – ein Gewinn für die Fachkräfte ebenso wie für die Unternehmen.

Mit dieser neuen Qualifizierungsreihe setzt das digiZ einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Industrie und unterstützt die Fachkräfte von morgen dabei, den Herausforderungen der digitalen Transformation erfolgreich zu begegnen.
Die Anmeldung ist ab sofort möglich unter: https://eveeno.com/futureskills-automatisierungstechniker.
Weitere Informationen sowie alle Termine sind auch über das Transformationsnetzwerk Baden-Württemberg abrufbar unter: https://www.zukunftslieferer.de/angebote-termine.

Fachwissen das sich auszahlt

Die CE-Kennzeichnung ist weit mehr als nur ein Symbol auf einem Produkt – sie steht für die Einhaltung europäischer Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzanforderungen. Hersteller, Importeure und Händler müssen sicherstellen, dass ihre Produkte die geltenden EU-Vorschriften erfüllen, bevor sie auf dem Binnenmarkt angeboten werden dürfen. Durch die CE-Kennzeichnung wird dokumentiert, dass ein Produkt alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt und somit sicher in Verkehr gebracht werden kann.
Ob Maschinen, elektrische und elektronische Geräte, Medizinprodukte, Spielzeug, Bauprodukte, persönliche Schutzausrüstungen (PSA), Druckgeräte oder Messinstrumente – die CE-Kennzeichnung betrifft eine Vielzahl von Produktgruppen. Unternehmen, die Produkte herstellen oder vertreiben, stehen vor der Herausforderung, ständig über Neuerungen informiert zu bleiben. Gerade in den kommenden Jahren sind einige weitreichende Änderungen geplant, die für die Praxis von erheblicher Bedeutung sind.

Diese Änderungen kommen bis 2028

Bereits seit dem 7. Januar 2025 gilt die neue EU-Bauproduktverordnung 2024/3110. Diese legt verstärktes Augenmerk auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte sowie die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche. Während einige Regelungen sofort in Kraft getreten sind, werden andere erst ab dem 8. Januar 2026 wirksam. Für die Bauwirtschaft bedeutet dies, dass die Konformitätsbewertung umfassender und detailgenauer wird.
Am 20. Januar 2027 tritt die neue EU-Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 in Kraft und ersetzt die bisherige Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Zu den Neuerungen gehört unter anderem der Begriff der „wesentlichen Veränderung“, der definiert, wann bei modifizierten Maschinen eine erneute Konformitätsbewertung erforderlich ist. Dies soll insbesondere bei Modernisierungen und Anpassungen an bestehende Maschinen für mehr Klarheit sorgen.
Auch bei Batterien und Altbatterien gibt es Änderungen: Die Verordnung (EU) 2023/1542 sieht vor, dass Batterien ab Ende 2027 vom Endnutzer aus Geräten entfernt und ersetzt werden können. Neue Kennzeichnungspflichten mit QR-Codes gelten ab 2026 und sind ab 2027 verpflichtend. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Transparenz für die Verbraucher verbessern, sondern auch die Umweltverträglichkeit erhöhen.

Seminare vom digiZ Ostwürttemberg: Praxisnah und aktuell

Um Unternehmen bei der Bewältigung der anstehenden Änderungen optimal zu unterstützen, bietet das digiZ Ostwürttemberg praxisnahe Seminare an. Dabei werden die neuesten gesetzlichen Anforderungen verständlich vermittelt und konkrete Umsetzungshilfen gegeben.

CE-Kennzeichnung – Schritt für Schritt zur Konformität

In diesem Online-Seminar lernen die Teilnehmenden den gesamten Prozess der CE-Kennzeichnung von Grund auf kennen. Angefangen bei den rechtlichen Grundlagen über die Risikoanalyse bis hin zur technischen Dokumentation und Konformitätserklärung – die Schulung bietet einen umfassenden Überblick. Praxisbeispiele und Tipps aus der täglichen Anwendung runden das Seminar ab. Besonders wertvoll ist die Anleitung zur systematischen Vorgehensweise, um die CE-Kennzeichnung effizient und rechtssicher umzusetzen.

Umstieg auf die neue Maschinenverordnung 2027

Dieses Seminar richtet sich speziell an Unternehmen, die Maschinen herstellen oder betreiben. Im Fokus stehen die neuen Anforderungen der EU-Maschinenverordnung 2023/1230, die ab 2027 gilt. Die Teilnehmer erfahren, welche Änderungen auf sie zukommen und wie sie ihre bestehenden Maschinenbestände anpassen müssen. Praxisorientierte Beispiele und konkrete Handlungsempfehlungen helfen dabei, die Umstellung erfolgreich zu meistern.
Beide Seminare richten sich an Fachkräfte aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Produktsicherheit und technische Dokumentation sowie an Führungskräfte, die die rechtlichen Vorgaben kennen und umsetzen müssen.

Fachwissen, das sich auszahlt

„Die Kennzeichnung ist der Schlüssel zum europäischen Markt: Sie sichert nicht nur den Marktzugang, sondern senkt durch Einhaltung der Vorschriften auch das Haftungsrisiko,“
betont der Leiter des Digitalisierungszentrums Peter Schmidt.
„Unsere Seminare befähigen Unternehmen, regulatorische Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern in echte Marktvorteile zu verwandeln.“
Wer sich frühzeitig mit den neuen Regelungen auseinandersetzt, vermeidet nicht nur rechtliche Fallstricke, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens.
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu den Seminaren finden Sie auf der Website des digiZ Ostwürttemberg. Da die Plätze begrenzt sind, empfiehlt sich eine rechtzeitige Anmeldung.

IHK fordert Tempo

Die IHK Ostwürttemberg begrüßt die im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD fixierten Ziele einer künftigen Regierungskoalition auf Bundesebene. Die Vertretung von 30.000 Unternehmen in Ostwürttemberg drängt auf ein rasches Herangehen an die darin aufgegriffenen wirtschaftspolitischen Themen.

Positiv gesehen wird bei der IHK Ostwürttemberg, dass zahlreiche wirtschaftsrelevante Themen durch die künftigen Koalitionäre nach zahlreichen Hinweisen aus Wirtschaftsverbänden und den Industrie- und Handelskammern aufgegriffen wurden und Eingang in den Koalitionsvertrag fanden.
„Vor allem für die Industrieunternehmen sind herausfordernde Zeiten angebrochen. Es ist dringend ein Aufbruch notwendig, um auf den Wachstumspfad zurückzukehren“,
sagt IHK-Präsident Markus Maier.
„Nur dann kann die deutsche Wirtschaft künftig so wachsen, dass wir unseren Wohlstand halten sowie die zusätzlichen Schulden für Verteidigung und Infrastruktur auch schultern können.“

Für die Unternehmen in der Region erscheint es angesichts einer stagnierenden wirtschaftlichen Situation, in der viele Unternehmen in Schwierigkeiten geraten sind, geboten, dass die im Koalitionsvertrag aufgenommenen Vorhaben durch eine künftige Regierung schnell und konsequent angegangen werden, damit daraus positive Impulse für die Wirtschaft entstehen.
„Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft müssen sich durch eine rasche Umsetzung der geplanten Änderungen verbessern, damit Deutschland wieder wettbewerbsfähiger auf sehr volatil gewordenen Weltmärkten agieren kann“,
ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Der Koalitionsvertrag enthält nach Ansicht der IHK gute Vorhaben zum Bürokratieabbau und zum Ausbau der Infrastruktur mit beschleunigten Planungsverfahren. Als richtig und zukunftsweisend werden auch die Reformen beim bisherigen Bürgergeld, bei der Flexibilisierung der Höchstarbeitszeit, die Entlastung bei Energiekosten und die Sonderabschreibungen für die Unternehmen gesehen. Ein Einstieg in die Unternehmenssteuerreform ab 2028 wurde ebenfalls in dem Vertragswerk fixiert. Richtigerweise setzten sich die Koalitionspartner beispielsweise auch für einen fairen Wettbewerb im Einzelhandel mit Anbietern aus Drittstaaten ein. Auch die Vorschläge zum E-Commerce im Rahmen der EU-Zollunion werden im Vertrag betont. Um das notwendige Aufbruchsignal zu senden, muss die Regierung noch vor der Sommerpause in wichtigen Feldern die Weichen stellen: Bürokratie entschlacken, Investitionen erleichtern, Energiekosten senken und Genehmigungs- und Planungsverfahren beschleunigen.
„Hier müssen rasch erste wirkungsvolle und wahrnehmbare Schritte kommen“,
betont IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Jetzt Geprüfter Technischer Betriebswirt werden

Diese bundesweit anerkannte Qualifikation verbindet technisches Know-how mit betriebswirtschaftlichem Denken – und macht Sie zur gefragten Führungskraft von morgen. Ob Produktionsleitung, Projektmanagement oder strategische Unternehmensplanung: Als Geprüfter Technischer Betriebswirt sind Sie optimal aufgestellt für anspruchsvolle Aufgaben mit Verantwortung.

Der Abschluss ist dem Masterabschluss gleichgestellt (DQR-Stufe 7) und öffnet Türen – in mittelständischen Unternehmen ebenso wie in Konzernen. Sie lernen, Prozesse effizient zu steuern, wirtschaftlich zu denken und technische mit kaufmännischen Zielen in Einklang zu bringen.

Die IHK Ostwürttemberg bietet einen Vollzeitkurs zur Vorbereitung auf die Weiterbildungsprüfung Geprüfte/-r Technische/-r Betriebswirt /-in an. Der Lehrgang startet am 6. Oktober 2025 und richtet sich an alle, die eine intensive und fokussierte Lernerfahrung suchen.
Für maximale Flexibilität gibt es zusätzlich ab dem 17. November 2025 einen Teilzeitlehrgang im Live-Online-Modell.

Für diese Weiterbildungen kann eine finanzielle Förderung für bis zu 75 Prozent nach dem „Aufstiegs-BAföG“ beantragt werden.

Haben Sie Interesse an einer persönlichen Beratung? Unsere Weiterbildungsberaterin, Bianca Göhringer, steht Ihnen für alle Fragen zur Verfügung. Starten Sie Ihre Karriere noch heute und nutzen Sie die Chance, ein gefragtes Fach- und Führungstalent in der Industrie zu werden!

Kontakt: www.weiterbildung.ostwuerttemberg.ihk.de oder bei IHK Ostwürttemberg, Bianca Göhringer, Tel. 07321 324-174, goehringer@ostwuertemberg.ihk.de




Hinweis auf neue Gebührenordnung der IHK Ostwürttemberg

Die IHK-Vollversammlung hat in ihrer Sitzung am 3. Dezember 2024 einer Anpassung des Gebührentarifs zugestimmt. Alle zwei Jahre kalkuliert die IHK Ostwürttemberg ihre Gebühren kostendeckend neu. Bei der jüngsten Anpassung wurde der Gebührentarif der IHK Ostwürttemberg zudem um einige Positionen bereinigt.
Grundsätzlich müssen die erhobenen Gebühren dem Aufwand der IHK Ostwürttemberg entsprechen. Lediglich im Bereich der Ausbildungsgebühren (Gebührentatbestand 1.1.1.) wurde von der Vollversammlung weiterhin ein von der Vollkostendeckung abweichender Sonderdeckungsgrad von 30 Prozent beschlossen. Dies entlastet die Unternehmen, welche selbst in einem der zahlreichen IHK-Berufe ausbilden.
Die aktuelle Gebührenordnung ist auf der Homepage www.ihk.de/ostwuerttemberg auf Seitennummer 3297082 hinterlegt.

IHK baut in Heidenheim aus

Rund acht Millionen Euro investiert die IHK Ostwürttemberg in einen Anbau unmittelbar am bestehenden Gebäude, das in diesem Zuge modernisiert wird. Nötig ist die Baumaßnahme, um noch bessere Voraussetzungen für die Aus- und Weiterbildung in der Region zu schaffen. Entstehen wird in Heidenheim ein prägendes Gebäude mit Charakter. Dies haben IHK-Präsident Markus Maier und IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler unterstrichen, als sie dem Heidenheimer Oberbürgermeister Michael Salomo offiziell das Baugesuch überreichten.

Das Stadtoberhaupt betonte, dass in Heidenheim auf vielen Gebieten investiert wird, von der Wohnbebauung bis zur Erweiterung des Klinikums. Das Vorhaben der IHK sei dabei das Sahnehäubchen obendrauf, strahlte Salomo und konstatierte: „Das Konzept der IHK überzeugt!“

Der erste Spatenstich für den Um- und Anbau soll Rentschler zufolge Anfang Oktober sein, mit der Fertigstellung rechnet er bereits Ende 2026. Mit dem Vorhaben will man IHK-Präsident Markus Maier zufolge eine Erfolgsgeschichte fortschreiben, denn 2017 habe die IHK in das Bildungszentrum in Aalen investiert und damit die überbetriebliche Ausbildung auf ein neues Niveau gehoben.
In Heidenheim geht es nun vornehmlich um den kaufmännischen Bereich der Ausbildung. Hier will die IHK im ersten Schritt ihr Bestandsgebäude modernisieren, denn als es in den 1980er-Jahren entstand, habe es kein Internet und kein E-Learning gegeben,
sagte Markus Maier.
Mit dem Anbau soll das Angebot an die Wirtschaft zur Weiterqualifizierung erweitert werden. Und nicht zuletzt sei die IHK jährlich für 5.000 Auszubildende zuständig, was zu Prüfzeiten zu Platzproblemen führe. Zudem wolle man bessere Voraussetzungen schaffen, um die berufliche Bildung in der Region zu unterstützen,
unterstrich IHK-Präsident Markus Maier.
Innerhalb eines Jahres seit Vorlage der Machbarkeitsstudie sei in der IHK-Vollversammlung die Entscheidung für die Modernisierung und den Anbau gefallen – und zwar einstimmig, teilte Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler mit. „Der Turbo passt zu diesem Projekt.“

Denn nun schlage man drei Fliegen mit einer Klappe: zunächst würden Technik, Brandschutz, IT und Serverstruktur im Bestandsgebäude runderneuert und auf das Niveau des 21. Jahrhunderts gebracht. Zum zweiten entstünden im Anbau acht Bildungs-, Beratungs- und Veranstaltungsräume, die multifunktional und flexibel nutzbar seien. Und zum dritten mache man im Bestandsgebäude aus Schulungsräumen dringend benötigte Arbeitsräume. Dabei handele es sich jedoch nicht um einen Stellenaufwuchs, vielmehr verspreche man sich eine räumliche Entspannung am Hauptstandort. Das Herzstück des Ganzen seien aber die Bildungsangebote.

Oberbürgermeister Michael Salomo nannte Heidenheim eine attraktive Stadt, was sich auch an den gestiegenen Übernachtungszahlen und den Rekordsteuereinnahmen ablesen lasse. Überall werde kräftig investiert und Weiterbildung werde ein großes Thema sein. Als Stadtoberhaupt mache es ihn stolz, dass der Architekt bei seinen Planungen den Charme des IHK-Bestandsgebäudes übernommen habe. Am liebsten würde er bereits jetzt die Baugenehmigung unterschreiben, schmunzelte der OB. Salomo rief dazu auf, Mut und Zuversicht auszustrahlen. Auch die Stadt Heidenheim freue sich über die Baupläne der IHK.

Architekt Christoph Baur, Inhaber der Architektengruppe Wittmann, erinnerte daran, dass der Gründer seines Unternehmens in den 1980er-Jahren die Bauleitung beim Entstehen des IHK-Bestandsgebäudes innegehabt hatte. Die Überlegungen für den künftigen Anbau hätten mit einer losen Skizze zum Potenzial begonnen, bis ein Anruf von IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler dann signalisiert habe, dass es tatsächlich ernst werde. „Dann ist es relativ schnell gegangen!“

Zugute kommt dem Vorhaben dabei, wie Baur erwähnte, dass man bereits unter dem heutigen Ehrenpräsidenten Dr. Hans-Jörg Rieger an ein eventuelles Andocken eines Anbaus gedacht habe. Das Bestandsgebäude ging 1986 in Betrieb, nun seien Synergieeffekte möglich.

Wohnbau: ein Erfolgsfaktor für die Region

Eine Wohnung zu haben, ist zwar existenziell, aber nicht für jeden Menschen selbstverständlich. Ausreichender Wohnraum ist aber auch wichtig für die Region Ostwürttemberg, denn er ist ein Erfolgsfaktor und ohne ihn funktioniert eine Volkswirtschaft nicht. Wird nicht investiert, kann der Mangel sogar den Fachkräftemangel verschärfen. Dies ist beim Fachtag Wohnen am, 7. März 2025 in den Räumen der IHK Ostwürttemberg deutlich geworden, bei welchem ausgewiesene Fachleute das Thema von vielen Seiten beleuchtet haben. Sie unterstrichen zugleich eindrucksvoll, wie vielfältig und ideenreich die Bemühungen in Ostwürttemberg sind, für ausreichend Wohnraum zu sorgen und neuen zu schaffen.
Wohnen, so hieß es schon in der Einladung, ist mehr als ein Ort, es ist ein elementares Grundbedürfnis und ein Menschenrecht. Es ist der Ausgangspunkt für ein erfülltes Leben, für Begegnungen und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Dass es sich dabei auch um einen Erfolgsfaktor handelt, habe die IHK Ostwürttemberg erkannt. Neben guten Arbeitsplätzen brauche es für Fachkräfte auch Wohnraum und deswegen habe sie vor über zwei Jahren eine 18 Punkte umfassende Initiative „Wohnraum jetzt!“ zusammen mit den Landräten und den Oberbürgermeistern gestartet, unterstrich Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler im Gespräch mit Dr. Andreja Benkovic, die zusammen mit Sarah Wörz, Referentin für Wohnungsbau und Immobilienwirtschaft bei der IHK Ostwürttemberg, den Fachtag moderierte.
Jede und jeder müsse eine Chance auf eine eigene, bezahlbare Wohnung haben, betonte Landrat Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis). Sein Heidenheimer Kollege Peter Polta unterstrich, die Standortfaktoren müssten stimmen, damit Investitionen angeschoben werden und kostengünstig gebaut werden könne. Er verwies zudem darauf, dass am Heidenheimer Klinikum ein „wunderbares Stadtquartier“ mit 350 Wohneinheiten entsteht, das auch Möglichkeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums eröffne.
„Da kommt etwas in Bewegung“,
bilanzierte IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler und rief dazu auf, den Mut zu haben, zu investieren und zu bauen, damit Wohnraum bezahlbar ist und wird.
Welche Anstrengungen die Stadt Schwäbisch Gmünd unternimmt, um mit einem aktiven Leerstandmanagement Wohnraum aufzuspüren und zu akquirieren, machte Baubürgermeister Julius Mihm deutlich. Er sprach von „unsichtbarem Wohnraum“, also Wohnungen, die leer stehen, weil deren Eigentümer aus verschiedenen Gründen Bedenken haben, sie zu vermieten. Andererseits hätten vor allem einkommensschwache und benachteiligte Bürger Schwierigkeiten, angemessenen Wohnraum zu finden. Dem wolle die Gmünder Wohnrauminitiative abhelfen, indem Mitarbeiter der Verwaltung Vermieter verlässlich begleiten, sie bei der Suche nach Mietern unterstützen, ihnen beim Erstellen von Mietverträgen, beim Ausfüllen von Formularen und bei der Berechnung der ortsüblichen Miete zur Seite stehen und ihnen baurechtliche Auskünfte geben. Möglich seien eine Ausfallgarantie der Stadt für zwei Jahre bei Miete, Nebenkosten und Kaution sowie Zuschüsse für Renovierungen.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Seit 2018 wurden 932 Wohnungen angeboten und 328 Wohnungen und 964 Personen in private Mietverträge vermittelt. Lohn der Mühe: Beim bundesweiten Wettbewerb „Soziale Stadt 2023“ mit über 100 eingereichten Projekten aus ganz Deutschland erhielt die „Gmünder Wohnraumoffensive“ einen von fünf Preisen.

Klarer Zusammenhang

Wohnungsnot und Fachkräftemangel hängen zusammen, unterstrich der Giengener Oberbürgermeister Dieter Henle. Seine Stadt begreife Wohnraum als Standortfaktor und handle proaktiv. Und das, obwohl Giengen den Vorteil einer verkehrsgünstigen Lage an der Autobahn habe und die Einwohnerzahl stabil über 20.000 liege. Dennoch seien inzwischen auch kleinere Städte vom Mangel an Wohnraum betroffen. Um ihn zu schaffen, brauche es viele Partner.
In Giengen wird Henle zufolge der sozial geförderte Wohnraum forciert, auch in den vier Stadtteilen. Dazu brauche es einen Kümmerer und es müssten einige Standards gesenkt werden. Henles Devise:
„Das Baurechtsamt soll Dinge ermöglichen und nicht verhindern!“
Ein Teil der Lösung seien Mitarbeiterwohnungen, fuhr der OB fort. Daher müsse man die Unternehmen zu Beteiligten machen und das habe man in Giengen getan. Man habe Anreize geschaffen, um Partner für die Wohnraumentwicklung zu gewinnen und flexible, zukunftsorientierte Wohnraumkonzepte entwickelt. Dabei setze man auch auf Förderprogramme des Bundes.
Wohnen wird auch im Beratungsdienst der Caritas zunehmend zum Thema, denn es gebe immer mehr Menschen, bei denen eine Vermittlung schwierig sei. Davon berichteten Markus Mengemann, der Regionalleiter der Caritas Ost-Württemberg, und Wolfgang Lohner, bei der Wohlfahrtsorganisation Leiter der Wohnungslosenhilfe. Diese besteht seit 30 Jahren an den Standorten Aalen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim und ist Lohner zufolge ein „Komplettangebot aus einer Hand an einem Ort“. Sie wendet sich an alleinstehende Erwachsene ohne festen Wohnsitz und an Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Dabei gehe es sowohl um kurzfristige Unterbringungen als auch um die Eingliederung in die Gesellschaft.
Das eigentliche Ziel sei, die Menschen von der Straße zu bringen und dabei ihre Potenziale einzubauen. Man wolle Wohnungslosigkeit verhindern, denn das bewahre vor sozialem Abstieg, sozialen Konflikten, menschlichem Leid und Verelendung. Betroffen seien oftmals Familien mit Kindern, wobei die Zahl letzterer alarmierend hoch sei.

Begleitung von Mieter und Vermieter

Die Wohnungslosenhilfe sucht Lohner zufolge nicht nur selbst Wohnraum, sondern begleitet auch Mieter und Vermieter. Das Ziel ist, den Verlust der Wohnung zu verhindern und die Lage der Betroffenen zu stabilisieren. Außerdem biete man ein Wohnraumcoaching für die Empfänger von Bürgergeld an, was eine Herausforderung sei, weil die Lage auf dem Markt immer prekärer werde, da viele Eigentümer ihre Wohnung lieber leer stehen ließen als sie zu vermieten. Geplant ist Mengemann zufolge eine betriebliche Sozialberatung, denn es müsse alarmieren, wenn es zu den ersten Lohnpfändungen komme.

Bezahlbarer Wohnraum und Stadtentwicklung

Am Beispiel der Wohnungsbau Aalen stellte Geschäftsführer Michael Schäfer Bemühungen um bezahlbaren Wohnraum dar, die in die Stadtentwicklung eingebunden sind. Als kommunales Unternehmen agiere man mit sozialer Verantwortung, arbeite kundenorientiert und wirke mietpreisdämpfend. Teilweise habe man „Tafelsilber“ verkauft, um geförderten Wohnraum finanzieren zu können. Die Gesellschaft investiere aber auch in Kindertagesstätten oder Bildungs-Campi. Man stehe vor großen Herausforderungen und Problemen wie Liquiditätsengpässen und steigenden Baukosten. Kommunale Unternehmen werden aber nach Schäfers Überzeugung weiterhin eine tragende Rolle bei der Schaffung von gefördertem Wohnraum spielen.
Über effiziente Bauabläufe informierte Maximilian Weik, Geschäftsführer der Weik Immobiliengesellschaft mbH in Westhausen. Sein Unternehmen greift seinen Angaben zufolge auf keine öffentliche Förderung zurück, weil Auflagen so hoch seien, dass sie nicht einzuhalten sind. Zwischen Bewerbungsfrist und Ausführung liege zudem ein so langer Zeitraum, dass die Förderung eigentlich nichts mehr wert sei.

Blackbox Behörde

Außerdem bedeute der Umgang mit Behörden, dass man es mit einer Blackbox zu tun habe. Dabei sei es wichtig, Prozesse schnell und möglichst reibungslos hinzubekommen. Dies beginne bei seinem Unternehmen mit der Überlegung, welchen Mehrwert der Kunde habe, es bedeute weiter, dass kein Arbeiter warten müsse, dass alles kontinuierlich laufe, nichts unnötig gelagert werde, es keine Bearbeitungspausen gebe und Fehler möglichst vermieden werden. Geplant würden Projekte von hinten her gedacht, also vom Schlusspunkt aus und die Prozesse würden dann ständig optimiert und analysiert.

IHK-Vollversammlung

Die IHK-Vollversammlung traf sich am 13. März 2025 im IT-Campus von INNEO in Ellwangen. Die Mitglieder erhielten detaillierte Informationen über die Landesgartenschau 2026, die in etwa einem Jahr beginnen wird. Sascha Eberhard, Geschäftsführer der Franke GmbH in Aalen, wurde als neues Mitglied in das höchste Gremium der IHK Ostwürttemberg zugewählt. Weitere Themen der Sitzung waren die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur.

Die IHK Ostwürttemberg hielt ihre erste Vollversammlungssitzung des Jahres auf dem IT-Campus in Ellwangen ab. Der im Juli 2023 eröffnete IT-Campus bietet Platz für 450 IT-Fachkräfte und ist ein zentraler Knotenpunkt für IT-Unternehmen in der Region. Durch seine moderne Infrastruktur und strategische Lage fördert er die Innovationskraft und Zusammenarbeit in der IT-Branche. Die Mitglieder der Vollversammlung erhielten eine Vorab-Besichtigung und Vorstellung der Unternehmen FNT und INNEO. Die INNEO Solutions GmbH bietet Lösungen für digitale Transformation und Produktentwicklung, während die FNT GmbH Unternehmen mit erstklassigem IT- und Infrastrukturmanagement auf dem Weg zur Digitalisierung unterstützt. IHK-Präsident Markus Maier dankte INNEO-Geschäftsführer Helmut Haas und Geschäftsführer Carsten Wreth von der FNT GmbH, für die Gastfreundschaft und dafür, diese innovativen Unternehmen kennenlernen zu dürfen.
Präsident Markus Maier sprach über die aktuellen politischen Entwicklungen und die Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Er betonte die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen und die Produktivität zu steigern. Die IHK setzt sich dafür ein, dass Unternehmen wieder frei produzieren und im weltweiten Wettbewerb bestehen können. Maier erinnerte an ein Zehn-Punkte-Papier an die gewählten Bundestagsabgeordneten, in dem die IHK Ostwürttemberg wirtschaftspolitische Handlungsfelder benannt hat.
„Die IHK Ostwürttemberg spricht sich zudem für einen raschen Ausbau der Brenzbahn als wichtige Verkehrsachse aus und hat dazu einen klaren politischen Appell formuliert“,
sagte der IHK-Präsident.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler betonte in seinem Bericht, dass ausreichender Wohnraum für die Region Ostwürttemberg von großer Bedeutung ist, da er ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Fachkräftegewinnung ist. Ohne ausreichenden Wohnraum kann eine Volkswirtschaft nicht funktionieren. Wenn nicht investiert wird, kann der Mangel an Wohnraum den Fachkräftemangel sogar noch verschärfen. Dies wurde beim Fachtag Wohnen in den Räumen der IHK Ostwürttemberg sowie bei der Landeskonferenz Wohnen und Bauen in Stuttgart deutlich. Die IHK Ostwürttemberg hat dieses Thema schon früh erkannt und setzt sich aktiv dafür ein, Lösungen zu finden.
Am 12. März fand ein Pressegespräch zur Übergabe der Baugenehmigung an die Stadt Heidenheim statt. Der erste Spatenstich ist für Anfang Oktober geplant, und die Fertigstellung wird Ende 2026 erwartet. Das Projekt solle eine Erfolgsgeschichte fortsetzen, ähnlich wie die Investition in das Bildungszentrum in Aalen im Jahr 2017.
„Das bestehende Gebäude, das seit 1986 in Betrieb ist, wird nun bessere Voraussetzungen schaffen, um die berufliche Bildung in der Region zu unterstützen“,
so IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Austausch zu aktuellen Themen

Der Austausch der IHK-Vollversammlungsmitglieder betonte die Notwendigkeit, den Regulierungswahn zu beenden und die Bürokratie abzubauen, da die aktuellen Maßnahmen der EU und Deutschlands die Produktivität der Unternehmen belasten. Es wurde kritisiert, dass Zahlungsabwicklungen in den USA und China einfacher sind, während Frankreich die Datenschutzverordnung anders auslegt.
Es wurde darauf hingewiesen, dass die kleinkarierte Umsetzung von Vorschriften problematisch ist und konkrete Maßnahmen ergriffen werden müssen. Ein Lösungsansatz ist die Neuaufstellung des BWIHK Normenkontrollrats, bei dem sich auch die IHK sowie in der Entlastungsallianz engagiert. Es wurde betont, dass die IHK vor Ort und der DIHK in Berlin bereits erfolgreich Themen eingebracht haben, um fairen E-Commerce zu fördern.
Die IHK und ihre Mitglieder müssen früh genug informiert werden, um proaktiv handeln zu können. IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler sagte:
„Wir nehmen Ihre Themen ernst und werden auch wie vergangenen Oktober in Berlin nun im Herbst 2025 in Brüssel unsere Lösungsansätze vortragen.“
IHK-Präsident Maier fügte hinzu:
„Unser heutiger Austausch war für uns alle eminent wichtig, weil die unterschiedlichsten Bereiche unserer Wirtschaft in diesem Gremium vertreten sind. Und wir halten fest, dass konstante Planungssicherheit benötigt wird.“

Landesgartenschau 2026 in Ellwangen

Ellwangens OB Michael Dambacher informierte die Mitglieder der IHK-Vollversammlung über die Vorbereitungen für die Landesgartenschau 2026, die unter dem Motto „Ellwangen an die Jagst“ steht und in etwa 13 Monaten beginnt. Er betonte, dass viele Unternehmen bereits als Kooperationspartner gewonnen werden konnten und die Unterstützung aus der Wirtschaft entscheidend für den Erfolg der Veranstaltung sein wird. Dambacher hob zudem die Bedeutung des größten Gewerbegebiets der Region in Ellwangen hervor.
„Die Landesgartenschau bietet eine hervorragende Gelegenheit, die nachhaltige Stadtentwicklung in Ellwangen voranzutreiben. Nach den erfolgreichen Landesgartenschauen 2006 in Heidenheim und 2014 in Schwäbisch Gmünd bin ich überzeugt, dass auch die Veranstaltung in Ellwangen ein großer Erfolg wird“,
erklärte Markus Maier.
IHK-Vizepräsident Ulrich Betzold stimmte dieser Einschätzung zu und warb für eine breite Beteiligung der Unternehmen.
„Unser Unternehmen ist bereits Premium-Partner der Landesgartenschau 2026 in Ellwangen und ich kann nur dazu ermutigen, sich ebenfalls zu engagieren“,
sagte Betzold.

Mittelbare Zuwahl zur Vollversammlung

Nach dem Ausscheiden von Eberhard Funk, dem ehemaligen Geschäftsführer der Alfing Kessler Sondermaschinen Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH, entschied die Vollversammlung über eine mittelbare Zuwahl, um die proportionale Zusammensetzung des Gremiums zu gewährleisten. Da in der Wahlgruppe Industrie Aalen keine Nachrücker zur Verfügung standen, wurde auf Vorschlag des IHK-Präsidiums Sascha Eberhard, Geschäftsführer der Franke GmbH in Aalen, als neues Mitglied in die Vollversammlung gewählt.

Fachkräftegewinnung aus dem Ausland

Detaillierte Informationen über die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse lieferte den Vollversammlungsmitgliedern Heike Klembt-Kriegel, Geschäftsführerin IHK Foreign Skills Approval (FOSA), Nürnberg. Sie war digital zugeschaltet und untermauerte die Notwendigkeit einer stärkeren Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. Die IHK FOSA ist die zentrale Stelle der Industrie- und Handelskammern für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Sie prüft, ob eine ausländische Qualifikation einem deutschen IHK-Beruf entspricht, und stellt entsprechende Anerkennungsbescheide aus. Welche Herausforderungen es mit den Anerkennungsverfahren gibt, wie zum Beispiel bei Bearbeitungszeiten und der Komplexität der Antragsverfahren, wurde dargelegt und diskutiert. Erstberatungen finden auch bei der IHK Ostwürttemberg statt: www.ihk.de/ostwuerttemberg/fosa

Wasserstoff-Ausbau

Erhard Zwettler, stellvertretender IHK-Bereichsleiter Standortpolitik | Unternehmensförderung, informierte über die Fortschritte und die Bedeutung der Süddeutschen Erdgasfernleitung (SEL) für die regionale Wasserstoffinfrastruktur. Die IHK hat sich intensiv für dieses Projekt eingesetzt und wird weiterhin daran arbeiten, die Region klimaneutral und zukunftsfähig zu gestalten. Erhard Zwettler informierte über das Projekt H2NOW, das ein leitungsgebundenes Versorgungskonzept für die Region zum Ziel hat. Zwettler wurde aus seiner Funktion verabschiedet und tritt zum 31. März 2025 in den Ruhestand.

Fachkonferenz ‚Wohnen, Bauen & Landesentwicklung – Quo vadis, Baden-Württemberg? Wirtschaftlicher Wohnbau muss gelingen – Fachkonferenz des BWIHK setzt Impulse

Stuttgart, 10. März 2025 – Bezahlbarer Wohnraum ist einer der entscheidenden Standortfaktoren für die deutsche Wirtschaft. Wie Wohnraum effizient geschaffen werden kann und welche Rolle Unternehmen dabei spielen können, war Thema der Fachkonferenz ‚Wohnen, Bauen & Landesentwicklung – Quo vadis, Baden-Württemberg?. Veranstalter war der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) im Haus der Wirtschaft in Stuttgart, organisiert von der beim Thema Wohnen und Bauen federführenden IHK Ostwürttemberg. Die hohe Bedeutung des Themas spiegelte sich in der großen Resonanz wider: Mehr als 200 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Architektur und Stadtplanung waren bei der Konferenz vor Ort.

Dringlichkeit des Wohnungsbaus betont

BWIHK-Präsident Dr. Jan-Stefan Roell machte deutlich, dass Deutschland seine Wohnungsbauziele seit Jahren verfehle. Ohne bezahlbaren Wohnraum sei es unmöglich, dringend benötigte Fachkräfte anzusiedeln. Es gehe darum, Wohnraum „vernünftig und sicher“ zu schaffen, ohne ihn unnötig zu verteuern. Ebenso problematisch sei die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen für wachsende Unternehmen, die andernfalls alternative Standorte im Ausland in Betracht zögen.

Ministerin Razavi: „Bauen muss wieder wirtschaftlich werden“

Baden-Württembergs Ministerin für Landesentwicklung und Bauen, Nicole Razavi (CDU), skizzierte die aktuelle Lage: Trotz hoher Wohnungsnachfrage sei der Wohnungsbau für viele Investoren unattraktiv geworden. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Baugenehmigungen im Land um weitere 24 Prozent gesunken. Um gegenzusteuern, forderte sie einen „Eigenheim-Booster“ zur Förderung des Wohneigentums. Zudem solle die neue Landesbauordnung – am gestrigen Donnerstag im Landtag BWs beschlossen – Bauvorhaben erleichtern und beschleunigen. Dem dient auch das Landesplanungsgesetz, das ebenfalls diese Woche Mittwoch, also nur einen Tag zuvor, im Landtag verabschiedet worden ist.

Landesentwicklungsplan als Ermöglichungsinstrument

Die Ministerin betonte, dass der in Arbeit befindliche Landesentwicklungsplan (LEP) keine Verhinderungspolitik betreiben wolle. Vielmehr solle er neue Flächen für Wohnen und Wirtschaft bereitstellen und das Land damit zukunftssicher machen.

Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, hob hervor, dass eine zukunftsorientierte Flächenpolitik notwendig sei. Ein übermäßiger „Regulierungswahn“ müsse überprüft werden. Neben der Nachverdichtung in Ortskernen sei auch die Erschließung neuer Flächen am Stadtrand unvermeidbar.

Themenrunden liefern praxisnahe Lösungen

In acht Themenrunden diskutierten Experten unter anderem über Wohnraum für Fachkräfte, genossenschaftliche Modelle in der Quartiersentwicklung und die Umwandlung von Gewerbegebieten in zukunftsfähige Wohnquartiere. Die IHKs des Landes und die DIHK Berlin präsentierten zudem Strategien für Mitarbeiterwohnungen, die Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte unterstützen.

Nachhaltige Baupolitik als Zukunftsmodell

Andreas Hofer, Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung IBA 2027 Stuttgart, hob hervor, dass die Zukunft in der Mischung von Arbeiten und Wohnen liege. Er forderte eine Senkung der Baukosten, die in Stuttgart bei 5.000 Euro pro Quadratmeter liegen, auf das realistischere Niveau von 3.000 Euro.

Bundesregierung sieht Unternehmen in der Pflicht

Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, betonte die Wechselwirkung zwischen Wohnungsmarkt und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit. Die Rückabwicklung von Werkswohnungen sei ein Fehler gewesen, den es zu korrigieren gelte. Hierbei könnten die Industrie- und Handelskammern eine entscheidende Vermittlerrolle spielen.

Prof. Dr. Werner Sobek: „Bauen neu denken“

Den Abschluss der Konferenz bildete ein Vortrag des renommierten Architekten Prof. Dr. Werner Sobek. Seine Kernbotschaft: „Das Wohnen von morgen ist kein bautechnisches Problem, sondern eine Frage der Zielvorgaben.“ Effizientes, ressourcenschonendes Bauen sei längst möglich, es fehle jedoch an klaren politischen Rahmenbedingungen.
Die Fachkonferenz verdeutlichte, dass wirtschaftlicher Wohnungsbau gelingen muss, um den Standort Baden-Württemberg langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Ein einfacherer und wirtschaftlicherer Bauprozess, die Bereitstellung von Flächen und innovative Wohnmodelle sind dabei Schlüsselfaktoren. „Die Industrie- und Handelskammern nehmen hierbei eine wichtige Rolle ein und werden ihre Bemühungen weiter intensivieren“, betont Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der federführenden IHK Ostwürttemberg.
Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.
Das Grundsatzpapier des BWIHK zur Schaffung von Wohnraum durch Mitarbeiterwohnungen finden Sie – genau wie diese und weitere Presseinformationen – auf der BWIHK-Homepage (www.bw.ihk.de).

Start-up Report: Unternehmensbestand wächst – hohe Arbeitsplatzeffekte – Gründungsdynamik nimmt an Fahrt auf

Die IHK Ostwürttemberg hat in der 8. IHK-Gründerstudie das Gründungsgeschehen der Jahre 2019 bis 2023 in der Region Ostwürttemberg untersucht. Erfreulich, dass sowohl die Gründungsintensität in allen Mittelbereichen deutlich angestiegen ist und die Unternehmen auch erfolgreich sind. Der Unternehmensbestand stieg um über 3.500 Unternehmen. Die jungen Unternehmen haben über 6.000 Arbeitsplätze geschaffen. Im IHK-Start-up-Report sind noch viele weitere Fakten zu finden. Acht Gründerporträts stellen die Menschen und ihre Ideen vor.
Neugründungen sind für eine Region wichtig, denn damit kommen Innovationen, neue Geschäftsmodelle verstärkt in den Markt und zugleich werden auch viele neue Arbeitsplätze geschaffen.
„Dass dies in Ostwürttemberg erfolgreich gelingt, zeigen die Ergebnisse des aktuellen IHK Start-up Reports“,
so IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Gründungsdynamik

In Ostwürttemberg gab es im Zeitraum 2019 bis 2023 insgesamt 17.120 Gewerbeanmeldungen (ohne Reisegewerbe). Wichtige Kennzahl ist dabei die Gründungsintensität, also die Gründungen je 1.000 Einwohner. In allen Mittelbereichen war die Gründungsintensität gegenüber den Jahren 2016 bis 2018 deutlich ansteigend. Die Anteile am Gründungsgeschehen sind dabei jedoch unterschiedlich verteilt. Die höchste Gründungsdynamik weist mit 6,6 Gründungen je 1.000 Einwohner der Mittelbereich Schwäbisch Gmünd auf (+0,7). Mit einer Gründungsintensität von 6,4 je 1.000 Tausend Einwohner folgt knapp dahinter der Mittelbereich Aalen (+0,3). Der Mittelbereich Heidenheim folgt mit 6,1 Gründungen je 1.000 Einwohner (+0,7). Mit etwas Abstand und einer Gründungsintensität von 5,2 folgt der Mittelbereich Ellwangen, der allerdings das stärkste Wachstum zu verzeichnen hat (+1,0). Markus Schmid, Bereichsleiter Standortpolitik & Unternehmensförderung:
„Ostwürttembergs Gründungsdynamik unterstreicht die große Innovationskraft der Region. Hier gibt es viele unternehmerische Talente. Dies wollen wir weiter vorantreiben. Wir sind auf dem Weg, das Start-up Ökosystem zu professionalisieren, strategische Partnerschaften aufzubauen und wollen durch die gezielte Vernetzung von Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft die Innovationsdynamik gezielt beschleunigen.“
Ein wichtiger Indikator ist auch der Gründungssaldo, also die Differenz zwischen An- und Abmeldungen. Insgesamt gab es 17.120 Anmeldungen sowie 13.584 Abmeldungen. Folglich ist der Bestand in der Region um 3.536 Unternehmen angestiegen. Dabei stieg zum einen die durchschnittliche Zahl der Anmeldungen pro Jahr gegenüber der letzten Studie von 3.105 auf 3.424 Unternehmen an. Zum anderen sank die Zahl der Abmeldungen von durchschnittlich 2.881 auf nur noch 2.717.
Die Zahl der Arbeitsplätze, die durch neu angemeldete Unternehmen in den Jahren 2019 bis 2023 geschaffen wurden, ist beachtlich. Insgesamt sind 6.033 Arbeitsplätze entstanden, davon 3.748 in Vollzeit.

High-Tech-Gründungen

Ein besonders Bedeutung sind wissensbasierte und technologieorientierte Gründungen. Bereits zum dritten Mal untersucht die IHK, auf Basis der Definition des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, diesen Bereich. Im Zeitraum von 2019 bis 2023 machten die technologieorientierten Gründungen knapp 4 Prozent Anteil an den gesamten Neugründungen aus. Im Zeitraum 2012 bis 2018 waren es noch 5,5 Prozent und in den sieben Jahren davor lag der Anteil bei 4,5 Prozent.
Den größten Anteil an den Hightech-Gründungen machen wieder die technologie- und wissensorientierten Dienstleistungen aus. Das sind Architektur- u. Ingenieurbüros, Dienstleistungen der Datenverarbeitung, Fernmeldedienste, Forschung- und Entwicklungs-Dienstleister sowie die Rechtsberatung und Wirtschaftsprüfung. Zwischen 2019 und 2023 gab es hier 455 Neugründungen.
Die Spitzentechnologien, darunter fallen die Herstellung von elektronischen Bauteilen, Datenverarbeitungsgeräten, optischen Geräten und pharmazeutischen Erzeugnissen machen mit 23 Neugründungen weiterhin den kleinsten Anteil im Hightech-Bereich aus.
Zudem wurden 55 Unternehmen der hochwertigen Technik gegründet. Das sind Automobilzulieferer, die Elektroindustrie, die Herstellung von Batterien sowie der Maschinenbau.

Branchentrends

Weiterhin eine besonders hohe Gründungsdynamik verzeichnet der Dienstleistungssektor. Im aktuellen Untersuchungszeitraum entfielen gut 50 Prozent aller Gründungen auf diese Branche. Das gründungsstärkste Branchencluster konnte im Vergleich zur Vorgängerstudie erneut um 2 Prozent zulegen. Mit einem Anteil von 25 Prozent folgt erneut Handel, der allerdings wieder mehr Gewerbeanmeldungen wie Abmeldungen verzeichnen konnte und der Unternehmensbestand somit wieder anstieg. Mit einem Anteil von 18 Prozent sind die Industriegründungen auf einem weiterhin erfreulich hohen Niveau, auch wenn es um einen Prozentpunkt nach unten ging. Wie auch in den vergangenen Jahren ist der Anteil der Gründungen im Tourismus mit nur sieben Prozent (-1) am geringsten. In der Branchenstruktur der Gründungen spiegelt sich die Stärke der Region in der Produktion sowie bei unternehmensnahen Dienstleistungen wider. Der Handel profitiert auch vom hohen Einkommensniveau in der Region.

Die Menschen dahinter

Im Mittelpunkt des Start-up-Reports der IHK Ostwürttemberg stehen die Menschen hinter den Geschäftsideen. Es werden neun junge Unternehmen und Start-up-Unternehmerinnen und -Unternehmer vorgestellt.
Der Start-up Report Ostwürttemberg kann kostenfrei bestellt werden: Brigitte Hergesell, E-Mail: hergesell@ostwuerttemberg.ihk.de Tel.: 07321-324-175