Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg

Die Automobil- und Zulieferindustrie in Ostwürttemberg befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der durch die Megatrends Demographie, Dekarbonisierung und Digitalisierung vorangetrieben wird. Ein Blick in die Beschäftigten- und Wertschöpfungsdaten (siehe Abbildung) verdeutlicht die hoch komplexe Betroffenheit der Unternehmen in der Region. Der Transformationsprozess bietet aber auch erhebliche Chancen und Wachstumspotenziale für die Unternehmen und die Region Ostwürttemberg.
Im Rahmen des Projekts „Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg“, das von der IHK Ostwürttemberg, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO), dem Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. sowie der IG Metall Aalen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim gemeinsam getragen wird, sollen diese Chancen genutzt und die Herausforderungen aktiv angegangen werden. Ziel des Projekts ist es, Unternehmen der regionalen Automobilindustrie und deren Beschäftigte bei den Transformationsprozessen zu unterstützen. Das Projekt wird durch das Förderprogramm „Transformationsstrategien für Regionen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Eine zentrale Aufgabe des Transformationsnetzwerks Ostwürttemberg ist die Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie. Kernziel der Strategie ist die dialogbasierte Ableitung von Maßnahmen und Umsetzung von konkreten Projekten durch das Netzwerk, um Unternehmen in der Region im Zuge der Transformation zu unterstützen.
Die Transformationsstrategie ist eingebettet in die Initiative „Zukunft Ostwürttemberg“, die mit dem Masterplan „Offensive Zukunft Ostwürttemberg“ eine Leitlinie für regionalpolitisches Handeln bis 2030 darstellt.
Aktiv gestalten: Beteiligung regionaler Akteure am Strategieentwicklungsprozess
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Mit Unterstützung der Prognos AG hat das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg zur Entwicklung der regionalen Transformationsstrategie einen mehrstufigen Prozess initiiert. Beginnend mit einer Meta- und Trendanalyse zur Bewertung der aktuellen Lage und Identifizierung von Handlungsbedarfen, wurden Expertinnen- und Experteninterviews geführt, um regionale Zukunftspotenziale zu erfassen. Ergänzend wurde ein KI-gestütztes Kompetenzfeldprofil erstellt, um die Kompetenzen der regionalen Unternehmen genau zu erfassen.
Diese Erkenntnisse flossen in eine SWOT-Analyse ein, die als Grundlage für drei Workshops mit Akteuren aus Unternehmen, Wissenschaft und regionalen Institutionen diente. In den Workshops wurden Vision, Mission und zentrale Handlungsfelder der Strategie erarbeitet. Abschließend wurden konkrete Maßnahmen und ein Umsetzungsplan entwickelt, um die regionale Wirtschaft gezielt im Transformationsprozess zu unterstützen.
Gemeinsam umsetzen: Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen für Ostwürttemberg
Als zentrales Ergebnis des Strategieprozesses wurden fünf zentrale Handlungsfelder definiert, die aufzeigen, in welchen Bereichen die Region Ostwürttemberg aktiv werden muss. Diese Handlungsfelder sind entscheidend für das Gelingen der Transformation. Jedes Handlungsfeld ist mit konkreten Maßnahmen unterlegt, die durch die Expertengruppe priorisiert wurden und einen klaren Handlungs- und Umsetzungsrahmen für die Zukunft schaffen.
Ein zukunftsorientiertes und resilientes regionales Innovationsökosystem ermöglicht es der Region Ostwürttemberg, die Transformationsaufgaben erfolgreich zu meistern und die Wettbewerbsposition langfristig zu sichern. Mit einem fünfteiligen Maßnahmenpaket sollen daher Produkte, Dienstleistungen, Technologien und Geschäftsmodelle durch eine intensivere Zusammenarbeit, einen verstärkten Wissensaustausch und den Zugang zu vielfältigen Ressourcen gefördert werden. Auch die Verfügbarkeit und Entwicklung von Fachkräften mit den benötigten Schlüsselqualifikationen ist von entscheidender Bedeutung. Eine Qualifizierungsoffensive mit gezielten Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen hilft den Unternehmen, sich auf die neuen technologischen und ökonomischen Anforderungen vorzubereiten. Effiziente Regulatorik und moderne Verwaltung, die auf Digitalisierung und vereinfachte Verfahren setzen, sind die Grundlage für schnelles und flexibles Handeln in einem dynamischen Marktumfeld. Ein starkes Innen- und Außenmarketing stärkt das Bewusstsein für den Wandel und positioniert die Region als zukunftsorientierten und innovativen Wirtschaftsstandort im Automotive-Bereich.
Die Umsetzung der Maßnahmen erfordert nicht nur die Mitwirkung der Akteure des Transformationsnetzwerks, sondern auch die gezielte Einbindung regionaler Partner im gemeinsamen Schulterschluss. Einige Maßnahmen, wie der jährlich stattfindende Transformationskongress und thematische Transformationswerkstätten, sind bereits in der Umsetzung. Weitere Initiativen, wie die Schaffung einer Innovations- und Transformationsplattform für die Region, werden derzeit vorbereitet. Aktuelle Angebote und weiterführende Informationen über das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg finden Sie unter www.zukunftslieferer.de.
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