Fachkräfteallianz Ostwürttemberg
Wer sind wir?
sind ein Netzwerk aus regionalen arbeitsmarktpolitischen Akteuren mit dem Ziel, den Strukturwandel aktiv zu begleiten. Wir sind Teil der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ (ZO). Unsere Ziele sind
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die Unterstützung der Fachkräftegewinnung für Unternehmen in Ostwürttemberg sowie
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die Fachkräftesicherung mit präventiver Arbeitsmarktpolitik,
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die Förderung von Studium und der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie
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die Unterstützung einer zielgerichteten Fachkräfteintegration.
Wir sind Teil der Regionalen Fachkräfteallianz Baden-Württemberg, in der Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräfteangebots in der Wirtschaft umgesetzt werden und wir unsere Erfahrungen austauschen.
Was machen wir?
Die aktuellen Krisen wirken sich bei zahlreichen Unternehmen in Ostwürttemberg zunehmend negativ auf den Personalbedarf aus. Dennoch besteht weiterhin in vielen Branchen ein Mangel an Fachkräften. Strukturelle Veränderungen in der Wertschöpfung, Beschäftigung und Gesellschaft erfordern zudem neue Berufsbilder und Schlüsselkompetenzen. Bildungsinstitutionen, regionale Unternehmen und Arbeitsmarktakteure sind gefordert, passgenaue Bildungsangebote zu entwickeln und umzusetzen mit dem Ziel, dass Menschen in allen Lebensphasen befähigt werden, am Arbeitsmarkt teilzunehmen und aktiv den Wandel zu gestalten.
Die Partner der Allianz wollen diesen Strukturwandel aktiv begleiten und Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sowie Beschäftigte unterstützen. Dazu treffen wir uns zwei Mal im Jahr mit folgender Agenda:
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Berichte zur aktuellen Arbeitsmarktlage von der Agentur für Arbeit Aalen und der IHK Ostwürttemberg
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Draufschau auf den Stand der FKA-Initiativen und Projekte mit unserem Tool „ZO-Ampel“
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Frage: Sind neue Initiativen notwendig? Gibt es Synergien zwischen den Partnern? Wer macht was bis wann?
Die Umsetzung erfolgt entlang der gemeinsam definierten Handlungsfelder:
Die Handlungsfelder der FKA.
Bildung: Berufsabschlüsse und Weiterbildungsangebote mit Zukunft
Die wirtschaftliche Zukunft liegt nicht im Bewahren, sondern in der Transformation und den Chancen auf die Entwicklung neuartiger Wertschöpfung. Werden diese Chancen jedoch nicht hinreichend ergriffen, schließt das Risiken mit ein, an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Die wirtschaftlichen Veränderungen betreffen die Beschäftigung; umgekehrt sind Kompetenzen zentral für wirtschaftliche Innovationsprozesse. Wichtig ist deshalb, möglichst viele junge Menschen und Beschäftigte auf allen Qualifikationsstufen mit den Fähigkeiten auszustatten, die für die Arbeit in der nahen und ferneren Zukunft von maßgeblicher Relevanz sein werden. Dieses Handlungsfeld fasst Maßnahmen zusammen, die eine zukunftsweisende Berufs- und Studienwahl und einen gelingenden Übergang von Schule und Studium in den Beruf ermöglichen. Dann ist es wertvoll – wenn die Wirtschaft wieder anzieht – auf seine qualifizierten Fachkräfte im Unternehmen zurückgreifen zu können und nicht neue einstellen und einlernen zu müssen. Weiterbildung ist daher in Ostwürttemberg ein zentraler Zukunftsfaktor und damit die Schaffung zukunftsweisender Weiterbildungsangebote, die wir gezielt weiterentwickeln und zur Umsetzung bringen wollen.
Zu diesem Handlungsfeld gehören unter anderem Maßnahmen wie die Ausbildungskampagne, die Campus Days Ostwürttemberg an unseren Hochschulen, die Ausbildungsbotschafterin wie auch die Ausbildungsmessen der Agentur für Arbeit und die Angebote der Jugendberufsagenturen, der Landkreise und Städte in Kooperation mit der IHK und der Handwerkskammer. Der Job-Bus der WiRO unterstützt das Matching regionaler Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie potenziellen Auszubildenden bzw. Beschäftigten. Die Förderung von MINT-Berufen erfolgt in unterschiedlichen Formaten durch die Hochschulen, Landratsämter, Bildungsbüros, die Gmünder Wissenswerkstatt EULE und Explorhino wie auch die WiRO und die IHK.
Eine Basis unserer Arbeit ist dabei die „Gemeinsame Bildungszielplanung“ der Agentur für Arbeit und der beiden Jobcenter wie auch die Future Skills-Studie Ostwürttemberg. Bereits erfolgreiche Formate und Maßnahmen bieten die Qualifizierungsangebote des Transformationsnetzwerks Ostwürttemberg, der Graduate Campus der Hochschule Aalen sowie Vernetzungsveranstaltungen wie die Arbeitsmarktdrehscheibe und die Weiterbildungstage der Agentur für Arbeit mit den Jobcentern. Die Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) bietet eine umfassende und individuelle Beratung von Beschäftigten bei allen Schritten an – von der ersten Orientierung über die Auswahl einer passenden, geförderten Weiterbildung bis hin zur Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Aufgrund der zentralen Bedeutung des Themas haben sich alle Partner in einem neuen Netzwerk „Berufliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsregion Ostwürttemberg“ (BeWeQO) zusammengetan mit den Zielen, die Transparenz der Angebote voranzutreiben sowie niedrigschwellige Beratungen anzubieten. Bei der bedarfsgerechten Weiterbildung helfen Weiterbildungsmentoren und Weiterbildungsmentorinnen.
Beschäftigung: Inländische und Internationale Fachkräftebasis
Strategisch von enormer Bedeutung für die Sicherung des Wohlstandes ist und bleibt die Verfügbarkeit von Fachkräften. In besonders betroffenen Bereichen – wie beispielsweise Pflege, Erziehung, Handwerk und Energiewirtschaft – wächst der Fachkräftebedarf weiter. Zugleich zeigen sich enge Wechselwirkungen mit der Erwerbsbeteiligung, etwa durch fehlende Betreuungsangebote, die insbesondere den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen erschweren.
Angesichts des demografischen Wandels und des absehbaren Rückgangs des Erwerbspersonenpotenzials braucht es ein Bündel gezielter Maßnahmen, die eine bessere Ausschöpfung inländischer Potenziale ermöglichen. Die Förderung von Menschen mit Behinderung, des Ausbau von Wiedereinstiegsangeboten und der Erhöhung der Vollzeitbeschäftigung sind dabei die zentralen Hebel. Hierzu gibt es in Ostwürttemberg bereits einige Beratungs- und Veranstaltungsangebote der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg für Frauen und Unternehmen wie auch das Netzwerk „JobFÜR2“. Im „PersonalerTREFF digital“ der IHK und WiRO laden wir Impulsgeber und Impulsgeberinnen und Personalverantwortliche zum Austausch ein.
Treffen der Fachkräfteallianz in der IHK Ostwürttemberg.
Die Gewinnung internationaler Fachkräfte ist und bleibt eine wichtige Säule, um den Fachkräftebedarf in der Region zu decken. Unsere Initiativen sind wichtige Bestandteile der regionalen Willkommenskultur und zielen darauf ab, internationale Fach- und Führungskräfte an die Region zu binden. Die Gewinnung internationaler Fachkräfte unterstützen wir unter anderem durch Maßnahmen wie das Kümmerer-Projekt, die Europäische Ausbildungs- und Transferakademie für junge Erwachsene (EATA), Speed-Datings, Veranstaltungen für internationale weibliche Fachkräfte und durch Angebote des Welcome-Centers. Best practice-Beispiele haben wir auf unserer IHK-Fachkräfteseite zusammengefasst „Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen“. Der Internationale Club Ostwürttemberg ist ein Business- und Freizeitnetzwerk mit vielfältigen Angeboten für alle „Internationals“ und Neuankömmlinge in der Region, die neben ihrem Arbeitsalltag Kontakte knüpfen und sich interkulturell vernetzen und austauschen möchten. Alle Initiativen sind wichtige Bestandteile der regionalen Willkommenskultur und zielen darauf ab, internationale Fach- und Führungskräfte an die Region zu binden.
Wo wollen wir hin?
Wichtig ist uns, dass wir weiter Hand in Hand arbeiten und unsere Zusammenarbeit weiter stärken – denn die Herausforderungen sind komplex und es sind viele. Wir wollen daher weiter an der praxisorientierten Berufsorientierung arbeiten sowie internationale Fachkräfte gewinnen und unterstützen in einem regionalen Netzwerk mit Unternehmen, Hochschulen, Ausländerämtern und Welcome Center. Wer ein Studium abgebrochen hat, sollte schnellstmöglich mit Ausbildungsbetrieben in Kontakt treten. Wir setzen uns gemeinsam ein, die Studiengebühren für internationale Studierende abzuschaffen. Außerdem sollen die Nachqualifizierungen für Menschen ohne Berufsabschluss ausgebaut werden, insbesondere durch standardisierte Teilqualifikationen und die neue Möglichkeit der individuellen Feststellung beruflicher Fähigkeiten (Validierung). Wir wollen spezielle Projekte entwickeln für Fachkräfte im Bereich KI und Energiewende. Weiterhin arbeiten wir an einem regionalen Personaleinsatzplan für die Metall- und Elektro-Branche. Notwendig ist weiterhin, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, um mehr Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen. Im Rahmen der Fachkräftekampagne sollen zentrale, bewährte und neue Botschaften weiter ausgebaut und Maßnahmen entwickelt werden, um die Positionierung der Region Ostwürttemberg als attraktiven Standort in Süddeutschland weiter zu festigen.
Unser Fazit
Es braucht Menschen, die sich für die Transformation begeistern und dabei lernen, die Ängste im Veränderungsprozess zu überwinden. Zur Bewältigung braucht es neue Abschlüsse und ein Bildungs- und Innovationssystem, das integrative Systeme fördert. Das Potenzial an Arbeitskräften für den Arbeitsmarkt wird zwar zukünftig kleiner, der Bedarf an Fachkräften ist trotz Rückgang an gemeldeten Arbeitsstellen aber weiterhin hoch. Ausbildung, Gewinnung von Arbeitskräften durch Zuwanderung und die „Stille Reserve“ sowie die Weiterentwicklung der Menschen sind die zentralen Stellhebel. Wir wollen weiterhin Unternehmen und Beschäftigte im Strukturwandel begleiten sowie politische und infrastrukturelle Rahmenbedingungen für einen wettbewerbsfähigen Standort Ostwürttemberg schaffen.
Das sind wir
Partner der Fachkräfteallianz sind die beiden Landkreise Heidenheim und Ostalb, Agentur für Arbeit, Jobcenter Heidenheim und Ostalb, Südwestmetall, Duale Hochschule Heidenheim, Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Fernstudienzentrum Schwäbisch Gmünd, SRH FernHochschule Riedlingen, DGB Region Südostwürttemberg, IG Metall Heidenheim / Aalen / Schwäbisch Gmünd, Verdi Ulm-Ostwürttemberg, Handwerkskammer Ulm, IHK Ostwürttemberg und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO).
Koordiniert wird die Fachkräfteallianz durch die IHK und die WiRO mit den Ansprechpartnerinnen:
Dr. Andreja Benkovic
WiRO
Nadine Kaiser
Auf unserer IHK-Homepage zum Thema „Fachkräfte“ finden Sie alle Informationen zur Fachkräfteallianz wie auch die Angebote der IHK zum Thema Fachkräftegewinnung und -qualifizierung, Arbeitsrecht, Wohnen und Personalpolitik. Schauen Sie rein und melden Sie sich bei uns!
Eine Übersicht über die kostenfreie IHK-Web-Seminare zum Thema Fachkräftesicherung aller zwölf IHKs in Baden-Württemberg finden Sie bei der IHK Stuttgart. Der Fokus der Veranstaltungen liegt auf der Förderung der Belegschaft im Unternehmen. Das bedeutet, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund zu halten, in Aus- und Weiterbildung zu investieren, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern, sich als attraktiver Arbeitgeber aufzustellen und alle möglichen Zielgruppen zur Bereicherung des Teams in den Blick zu nehmen.
„WIR RIEFEN ARBEITSKRÄFTE, UND ES KAMEN MENSCHEN“
Das bekannte Zitat von Max Frisch aus dem Jahr 1965 fasst die gesamtgesellschaftliche Aufgabe zusammen: Damals wie heute hört die Integration von Menschen nicht mit dem täglichen Erfüllen eines Arbeitsvertrags auf. Vielmehr bringen Menschen mit einer Migrationsgeschichte ihre vielschichtigen Lebenswelten in die Region Ostwürttemberg mit. Von persönlichen Erfahrungen und erfolgreichen nachhaltigen Vermittlungsaktionen in Unternehmen haben wir in den letzten WiO-Ausgaben berichtet und wollen das auch weiterhin tun. Diese und weitere Berichte haben wir für Sie zusammengestellt.
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Das bekannte Zitat von Max Frisch aus dem Jahr 1965 fasst die gesamtgesellschaftliche Aufgabe zusammen: Damals wie heute hört die Integration von Menschen nicht mit dem täglichen Erfüllen eines Arbeitsvertrags auf. Vielmehr bringen Menschen mit einer Migrationsgeschichte ihre vielschichtigen Lebenswelten in die Region Ostwürttemberg mit. Von persönlichen Erfahrungen und erfolgreichen nachhaltigen Vermittlungsaktionen in Unternehmen haben wir in den letzten WiO-Ausgaben berichtet und wollen das auch weiterhin tun. Diese und weitere Berichte haben wir für Sie zusammengestellt.
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