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Nr. 3142642

„wirtschaftplus“: IHK informiert zu rechtlichen Neuerungen 2026

Zum Jahreswechsel 2026 gibt es für Kleingewerbetreibende relevante Rechtsänderungen. Die IHK stellt in der neuen Ausgabe des IHK-Newsletters „wirtschaftplus (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 356 KB)“ vor, was Unternehmen jetzt wissen müssen – von der höheren Minijob-Grenze und dem gestiegenen Mindestlohn über die neue Pendlerpauschale bis hin zur Pflicht zur E‑Rechnung. Auch steuerliche Anpassungen und die geplante Senkung der Umsatzsteuer für Gastronomie sind Thema.
Außerdem bietet die IHK mit dem Newsletter spannende Einblicke in die aktuelle Konjunkturlage der Region, stellt die Gewinner des niedersächsischen Handelspreises vor und lädt zu Weiterbildungen sowie zum IHK-Neujahrsempfang mit Ministerpräsident Olaf Lies ein. Ein Rückblick auf die größte regionale Netzwerkveranstaltung für Unternehmerinnen, die Frauen-Business-Tage, zeigt, wie Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Berufsleben gestärkt werden können.
Der IHK-Newsletter „wirtschaftplus richtet sich insbesondere an Kleingewerbetreibende. Digital ist das Informationsangebot unter www.ihk.de/osnabrueck/wirtschaftplus abrufbar.

Erfolg: Flugverbindung FMO – MUC bleibt erhalten

„Die Zusage der Lufthansa, die Flugverbindung vom Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) nach München (MUC) auch im Jahr 2026 fortzuführen, ist sehr gut für unsere Wirtschaft. Die Unternehmen der Region behalten damit Zugang zu ihren Kunden und Lieferanten in aller Welt. Das sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unserer Region. Hierfür haben wir im Vorfeld intensiv gearbeitet: Das enge Miteinander zwischen den Unternehmen, dem FMO und den beiden IHKs in Münster und Osnabrück war am Ende Voraussetzung für diesen Erfolg“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf.
Im Vorfeld hatte unsere IHK im engen Schulterschluss mit zahlreichen Unternehmern sowie der IHK Nord Westfalen die Bedeutung der Flugverbindung vom FMO zum internationalen Drehkreuz München sowohl bei der Lufthansa als auch bei Bundeskanzler Friedrich Merz vorgetragen. Denn: ohne diese Verbindung verliert die Region die Konnektivität zu internationalen Weltmärkten und damit an Wettbewerbsfähigkeit. Der Koalitionsausschluss der Bundesregierung hatte daraufhin am 13. November beschlossen, die Luftverkehrskosten zum 1. Juli 2026 zu senken. Im Anschluss gab die Lufthansa bekannt die Flugverbindung beizubehalten.
„Das ist eine sehr gute Nachricht für unsere Region. Unser Dank gilt allen Unternehmern sowie unseren Politikern, die sich in den letzten Wochen gemeinsam mit uns für eine aktive Interessenvertretung auf den Weg gemacht haben, um den staatlichen bedingten Standortnachteil zu monieren“, erklärt Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung. Weitere Entlastungen und bessere Rahmenbedingungen seien jedoch erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandorts Deutschlands zu erhalten.
Prof. Dr. Rainer Schwarz, Geschäftsführer des FMO und Andrés Heinemann, designierter Geschäftsführer ab 2026, bedanken sich ausdrücklich für das Engagement aus der Region: „Politik, Wirtschaft und deren Verbände haben maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Wirtschaftsregion weiter über das Drehkreuz München mit der Welt verbunden bleibt. Nun ist es natürlich umso wichtiger, dass die Strecke weiter intensiv genutzt wird.“
Seit September hatte die Lufthansa öffentlich diskutiert, zahlreiche innerdeutsche Strecken einstellen zu wollen - so auch die Verbindung des FMO nach München. Grund dafür seien vor allem die im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu hohen hoheitlichen Standortkosten an deutschen Flughäfen.
Stand: 28.11.2025

IHK-Fachausschuss Industrie, Energie und Umwelt: Kreislaufwirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen

„Unsere Industrie bleibt unter Druck – die schlechte Konjunktur, hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie und fehlende Planungssicherheit belasten viele Betriebe. Die Bundespolitik kommt mit ihren wichtigen Zusagen aus dem Koalitionsvertrag nicht ausreichend nach und verantwortet damit weitere Verunsicherung“, betonte Dietmar Hemsath, Vorsitzender des IHK-Fachausschuss Industrie, Energie und Umwelt zum Auftakt der Sitzung bei der Augustin Entsorgung Holding GmbH in Meppen. Hemsath bezog sich damit auf die zugesagten Entlastungen bei den Stromkosten für alle Branchen, den Abbau überflüssiger Berichtspflichten und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie die Einführung einer praxistauglichen Kreislaufwirtschaftsstrategie.
In dieser angespannten Lage rücken Ressourceneffizienz und eine leistungsfähige Kreislaufwirtschaft als zentrale Stellschrauben zur Begrenzung von Energie- und Industriekosten immer stärker in den Fokus. Wie Unternehmen mit modernen Entsorgungs- und Recyclingkonzepten konkret zu Kostenentlastung, Versorgungssicherheit und mehr Nachhaltigkeit beitragen können, stand daher im Mittelpunkt des Besuchs bei der Augustin Entsorgung Holding GmbH.
Rolf Augustin, Geschäftsführer der Augustin Entsorgung Holding GmbH und Gastgeber der Sitzung, blickte bei der Vorstellung des Unternehmens auf mehr als 90 Jahre Unternehmensgeschichte und erläuterte das Leistungsprofil des familiengeführten Entsorgungs- und Recyclingunternehmens. Mit dem Anspruch, Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen und effizient zu gestalten, hätten sich im Unternehmen verschiedene Geschäftsbereiche entwickelt. Der Schwerpunkt des Unternehmens mit 15 Standorten und 750 Mitarbeitern sei die Erfassung, Sortierung und Aufbereitung von Wertstoffen. Während durch die Nutzung recycelter Materialien der Einsatz von Primärrohstoffen in Unternehmen verringert wird und zur Versorgungssicherheit beiträgt, kann auf gleichem Weg auch die Wertschöpfungskette nachhaltiger gestaltet werden, da die Herstellung von Materialien aus dem Recyclingprozess (Rezyklaten) energieärmer als die Gewinnung neuer Rohstoffe sein kann.
Lukas Augustin, ebenfalls Geschäftsführer des Familienunternehmens, stellte mit dem Projekt „NoRe“ (Nord-Recycling) das bisher größte Projekt der Unternehmensgeschichte vor. Die Erweiterung des Standorts Papenburg auf 100.000 Quadratmeter sehe unter anderem einen direkten Zugang zum Papenburger Nordhafen vor. Im Mittelpunkt des Projekts stehe die neue Lagerhalle „Nord-Recycling 2“, die nach modernsten Umwelt- und Sicherheitsstandards konzipiert sei. Durch die vollständige Überdachung aller Arbeitsflächen sollten Lärm- und Staubemissionen deutlich gesenkt werden. Mit erweiterten Vor- und Nachlagerflächen sowie Investitionen in moderne Recyclingtechnologie stärke Augustin Entsorgung seine Rolle in der Kreislaufwirtschaft und könne größere Materialströme per Schiff abwickeln.
Birgit Wintermann präsentierte die Ergebnisse einer Analyse der Bertelsmann Stiftung zur Kreislaufwirtschaft in Europa und Deutschland. Kreislaufwirtschaft könne einen Beitrag zur Bewältigung von drängenden Herausforderungen, wie der Sicherung von Lieferketten und kritischer Rohstoffe, leisten. Die Digitalisierung sei ein eine zentrale Stellschraube, um Rohstoffströme zu erfassen und zu steuern. „Die Kreislaufwirtschaft bietet für die Wirtschaft ökologische Vorteile und ökonomische Potenziale. Dazu zählt auch die geringere Importabhängigkeit bei verschiedenen Rohstoffen. Das verbessert auch die Resilienz unserer Unternehmen“, betonte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Energie und Innovation.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Industrie, Energie und Umwelt trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Bedeutung des FMO für die regionale Wirtschaft: IHK wendet sich an Bundeskanzler und verbucht Teilerfolg

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim hat gemeinsam mit regionalen Unternehmen in einem Schreiben an Bundeskanzler Friedrich Merz auf die notwendige Senkung der Standortkosten für den Flugverkehr in Deutschland hingewiesen und dabei die Bedeutung des Flughafens Münster/Osnabrück (FMO) für die regionale Wirtschaft hervorgehoben. Jetzt gab es einen wichtigen Teilerfolg.
Die IHK hatte sich in den letzten Wochen sehr intensiv für die Senkung der Luftverkehrssteuer und den Erhalt der Verbindung FMO - MUC eingesetzt. Ein Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz mit 19 namhaften Unternehmen der Region gehörte ebenso dazu wie ein Brief an Jens Ritter von der Lufthansa.
„Die Bundesregierung muss jetzt dringend die staatlichen Kosten für den Luftverkehr in Deutschland reduzieren“, forderten IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf in dem Schreiben an den Bundeskanzler. Die Bundesregierung habe dies in ihrem Koalitionsvertrag ausdrücklich vereinbart. Jetzt müsse sie handeln und in den Sitzungen des Koalitions- und Haushaltsausschusses am 13. November den Weg für einen wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort Deutschland ebnen. Unternehmen und IHK setzen dazu insbesondere auf die Senkung der Luftverkehrssteuer.
Für die Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim dränge dabei die Zeit. Nachdem die Lufthansa bereits im vergangenen Jahr die wichtige Verbindung zwischen dem FMO und Frankfurt (FRA) gestrichen habe, drohe nun auch die einzige verbleibende Flugverbindung zu einem internationalen Drehkreuz zwischen dem FMO und München (MUC) zu entfallen. „Dies wäre für die vielen international ausgerichteten, häufig mittelständischen Unternehmen unserer Region ein schwerer Verlust“, so Goebel und Graf. Die Bundesregierung könne diese Entwicklung noch verhindern, indem sie mit dem Haushalt 2026 zumindest einen Einstieg in die angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland vornehme. Entsprechenden Rückenwind habe die Position der regionalen Wirtschaft auch durch den Beschluss der Verkehrsministerkonferenz in der vergangenen Woche erhalten, die sich ebenfalls deutlich für eine Senkung der nationalen Standortkosten ausgesprochen habe.

Jetzt gab es im Koalitionsausschuss am 13. November 2025 in Berlin einen wichtigen Teilerfolg. Dort hat der Koalitionsausschuss beschlossen, die Luftverkehrsteuer zum 1. Juli 2026 wieder auf das Niveau vor der Erhöhung von 2024 zu senken. „Die vereinbarte Senkung der Luftverkehrssteuer ist eine gute Entscheidung für die regionale Wirtschaft, die auf verlässliche Flugverbindungen angewiesen ist, um internationale Ziele zu erreichen. Jetzt kommt es auf die Lufthansa an, dass unsere Verbindung vom Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) nach München (MUC) auch davon profitiert und Bestand hat“, erklärten IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf zum Beschluss des Koalitionsausschusses. Die Maßnahme ist Teil eines 400-Millionen-Euro-Entlastungspakets für den Luftverkehr und könnte Auswirkungen auf der Erhalt der wichtigen Lufthansa-Verbindung zwischen Münster/Osnabrück und München haben.

Eine leistungsfähige Luftverkehrsanbindung ist für die Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen unerlässlich. Gerade exportorientierte Branchen sind auf schnelle und zuverlässige Verbindungen angewiesen. Stellvertretend hatte eine Auswahl regionaler Unternehmen daher den eindringlichen Appell an den Bundeskanzler mitunterzeichnet. Der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) bleibt ein wichtiger Standortfaktor für den Erfolg der regionalen Unternehmen auf den Weltmärkten. Er trägt damit zur Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen bei.

Unternehmensinsolvenzen zum Ende des 3. Quartals auf höchstem Stand seit 2011

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat sich im dritten Quartal 2025 auf einem beunruhigend hohen Niveau stabilisiert. Nach Angaben der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim mussten in den ersten neun Monaten des Jahres 228 Unternehmen Insolvenz anmelden – das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (226 Fälle). Damit bleibt die Zahl der Firmenpleiten so hoch wie seit 2011 nicht mehr. Landesweit stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 2,2 Prozent.
„Die Krise dauert an und kostet auch in unserer Region tagtäglich Arbeitsplätze, Wertschöpfung und unternehmerisches Potenzial“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. „Auch wenn der Anstieg der Insolvenzen in diesem Quartal vergleichsweise gering ist, bleibt es ein Zehnjahreshoch. Nicht wenige Betriebe verfügen nach mehreren Jahren wirtschaftlicher Schwächephase kaum noch über finanzielle Reserven.“
Branchenspezifisch gab es vor allem im Verarbeitenden Gewerbe (+15,0 %), im Gastgewerbe (+5,9 %) und im Baugewerbe (+4,4 %) Zuwächse. Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: Während die Zahl der Insolvenzen im Landkreis Osnabrück kräftig um 47,1 Prozent auf 75 Fälle stieg, waren in der Stadt Osnabrück (-18,6 %), im Emsland (-13,0 %) und in der Grafschaft Bentheim (-2,6 %) Rückgänge zu verzeichnen.
Graf mahnt angesichts der anhaltend hohen Insolvenzzahlen zu entschlossenem politischem Handeln: „Die Zahlen sind ein erneuter Warnruf. Viele Betriebe stehen weiterhin unter Druck. Entscheidend sind jetzt spürbare Entlastungen, verlässliche Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie. Bloße Ankündigungen helfen nicht mehr weiter – die Wirtschaft möchte jetzt Taten sehen.“
Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bietet solchen Unternehmen, die sich in einer wirtschaftlichen Schieflage befinden, Unterstützung an. Der nächste Sprechtag zu den Themen Restrukturierung- und Sanierung findet am 20. November 2025 in der IHK in Osnabrück statt. Interessierte Unternehmen können sich dazu bei Enno Kähler (Tel.: 0541 353- 316, E-Mail: kaehler@osnabrueck.ihk.de) melden oder unter dem Stichwort “Krisenfrüherkennung” informieren.

Top 100-Unternehmen in Niedersachsen: Region verliert leicht an Beschäftigten und Umsatz

Aus der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft-Bentheim sind 20 Unternehmen unter den 100 umsatzstärksten in Niedersachsen vertreten – damit bleibt ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr stabil. Dabei zeigt sich, dass die regionalen Unternehmen zwar weiterhin eine bedeutende Rolle spielen, aber sowohl bei der Beschäftigtenzahl als auch beim Umsatz Rückgänge zu verzeichnen sind. Das geht aus der Rangliste des aktuellen Niedersachsen Reports für das Jahr 2024 hervor, den die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) veröffentlicht hat.
Dabei sind einige Unternehmen insbesondere aus der Region Osnabrück und dem Emsland weiterhin auf vorderen Plätzen vertreten. Doch insgesamt sinkt die Zahl der Beschäftigten in denjenigen Unternehmen, die auch im Vorjahr in der Liste vertreten waren, von 81.140 im Jahr 2023 auf 80.456 im Jahr 2024. Auch der Umsatz dieser Unternehmen geht von 23,57 auf 21,83 Milliarden Euro zurück. Dies führt zu einem Rückgang des Umsatzes pro Mitarbeiter, der von 290.457 Euro auf 271.388 Euro sinkt.
Die Unternehmen der Region haben in den letzten Jahren zwar ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt, aber die wirtschaftlichen Herausforderungen machen sich zunehmend bemerkbar. Aus Sicht der IHK müssten dem angekündigten Reformherbst endlich durchgreifende Wirtschaftsreformen folgen.
Aus der Region Osnabrück waren 13 Unternehmen in den TOP 100 des Landes vertreten, fünf aus dem Emsland und zwei aus der Grafschaft Bentheim.