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Nr. 3142642

Bürokratie hemmt Unternehmergeist: IHK-Regionalausschuss Grafschaft Bentheim wirft kritischen Blick auf Regulierungsdichte

Die Bürokratiebelastung ist für viele Unternehmen in der Wirtschaftsregion Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim zur Wachstumsbremse geworden. Das machte die aktuelle Sitzung des IHK-Regionalausschusses Grafschaft Bentheim bei den Grafschafter Nachrichten in Nordhorn deutlich.
Laut einer aktuellen IHK-Unternehmensumfrage berichten rund 90 Prozent der Betriebe von steigenden bürokratischen Anforderungen in den vergangenen fünf Jahren. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Unternehmer gab an, unter den heutigen Bedingungen kein Unternehmen mehr gründen zu wollen. „Das ist ein alarmierendes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, betonte der Regionalausschussvorsitzende Thomas Kolde. „Wenn Bürokratie Unternehmergeist erstickt, gefährden wir Zukunft, Innovation und Arbeitsplätze.“
Zu den größten Belastungen zählen laut IHK-Umfrage Anforderungen aus dem Datenschutz, statistische Meldepflichten sowie Berichtspflichten im Bereich Nachhaltigkeit. Unternehmen fordern insbesondere kürzere Verfahrensdauern, vereinfachte Antragsunterlagen und die konsequente Umsetzung des Once-only- sowie des One-in, two-out-Prinzips.
Im Anschluss stellte Kerstin Liebelt, Geschäftsführerin der Clearingstelle des Landes Niedersachsen, die Arbeit ihrer Einrichtung vor. Sie setzt sich für mittelstandsfreundlichere Gesetze und praxisgerechte Verfahren ein. „Mit Praxischecks und Werkstattgesprächen haben wir wirkungsvolle Tools an der Hand, um Prozesse zu analysieren, bürokratische Hemmnisse zu erkennen und Empfehlungen für eine bessere Verwaltungspraxis auszusprechen. Das hilft nicht nur kleinen und mittleren Unternehmen, sondern auch den Mitarbeitern in den ausführenden Verwaltungsorganen", so Liebelt.
Die IHK unterstützt diesen Ansatz mit dem eigenen Bürokratiemelder, über den Unternehmen konkrete Vorschläge einreichen können. „Nur wenn wir die alltäglichen Hürden sichtbar machen, können wir sie abbauen“, erläuterte IHK-Juristin Katrin Schweer bei der Vorstellung der IHK-Erhebung.
Auch auf Bundesebene sieht die IHK Handlungsbedarf. Die Bundesregierung habe mit der Modernisierungsagenda zwar erste Schritte zur Entlastung angekündigt – etwa die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen und vereinfachte Meldeverfahren –, doch in der Praxis bleibe der Fortschritt noch aus.
„Wir brauchen Tempo beim Bürokratieabbau“, fordert Kolde. „Deutschland braucht Mut zum Machen statt Papierkram. Nur so bleibt unser Mittelstand stark.“
Der IHK-Regionalausschuss tagt dreimal im Jahr. Dort treffen sich ehrenamtlich tätige Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Mitglieder tauschen sich mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus. Außerdem erarbeiten sie Positionen für die Vollversammlung der IHK.

IHK-Konjunkturumfrage zum 3. Quartal 2025: Regionale Konjunktur erneut im Rückwärtsgang

Die wirtschaftliche Lage in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim bleibt auch zum Ende des dritten Quartals 2025 ungünstig. Der Konjunkturklimaindex der IHK sinkt von 89 auf 82 Punkte und liegt damit weiterhin deutlich unter seinem langjährigen Durchschnitt. „Die Vorschusslorbeeren für die neue Bundesregierung im Frühjahr waren verfrüht – der erhoffte Aufschwung ist bislang ausgeblieben“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf die Ergebnisse. „Statt eines ‚Herbstes der Reformen‘ deutet sich nun ein ‚Herbst der Kommissionen‘ an. Die notwendigen politischen Entscheidungen lassen damit weiter auf sich warten – aber diese Zeit hat die Wirtschaft schlicht nicht mehr.“
Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der Unternehmen haben sich verschlechtert. So wird die derzeitige Lage von per Saldo 36 Prozent der Betriebe als schlecht beurteilt – acht Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die Geschäftserwartungen sinken um sechs Prozentpunkte, sodass aktuell per Saldo 16 Prozent der Unternehmen mit noch schlechteren Geschäften in den kommenden Monaten rechnen. Auch bei den Personal- und Investitionsplänen ist kein Aufschwung in Sicht: Beide Indikatoren bleiben negativ und zeigen, dass die Unternehmen ihre Aktivitäten weiterhin sehr vorsichtig planen. Die Exporterwartungen, die bereits im Vorquartal rückläufig waren, verschlechtern sich nochmals deutlich: Der Saldo sinkt von minus 14 auf minus 23 Punkte.
Drei zentrale Risikofaktoren belasten die regionale Wirtschaft besonders stark: die geringe Nachfrage aus dem Inland, belastende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und hohe Arbeitskosten. Jeder dieser Faktoren wird von mehr als 60 Prozent der Unternehmen als Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung genannt – jeweils mit deutlichem Anstieg im Vergleich zum Vorquartal. „Diese drei Faktoren wirken wie Bremsklötze – sie könnten aber durch kluges Handeln der Politik direkt beeinflusst werden“, so Graf.
Die Lage in den einzelnen Branchen bleibt dabei unterschiedlich: Die Industrie steckt weiterhin tief in der Krise, die aktuelle Lage hat sich – ausgehend von einem ohnehin niedrigen Niveau – weiter verschlechtert. In der Bauwirtschaft haben sich sowohl Lage als auch Erwartungen leicht verschlechtert; insgesamt halten sich positive und negative Einschätzungen jedoch noch in etwa die Waage. Im Handel bleibt die Stimmung deutlich gedrückt: Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen werden branchenübergreifend am schwächsten bewertet. Bei den weiteren Dienstleistern zeigt sich ein gemischtes Bild: Unternehmensnahe Dienstleister berichten überwiegend von solider Geschäftsentwicklung, während sich im Gastgewerbe die Konjunkturstimmung leicht eintrübt. Besonders ungünstig betroffen ist das Verkehrsgewerbe, in dem sich die Probleme durch hohe Kosten und umfangreiche regulatorische Anforderungen deutlich verschärfen.
„Die aktuellen Konjunkturergebnisse zeigen deutlich, dass die Wirtschaftspolitik nun nicht länger abwarten kann. Für viele Unternehmen ist es inzwischen sprichwörtlich kurz nach zwölf“, sagt Graf. „Die aktuellen Quartalsdaten der Statistik sowie auch die jüngsten DIHK-Prognosen deuten auf ein weiteres Schrumpfen der Wirtschaft im Gesamtjahr 2025 hin, dies wäre dann das dritte Rezessionsjahr in Folge. Deutschland steht im internationalen Vergleich zunehmend unter Druck.“
Die Kabinettsklausur der Bundesregierung habe mit ihren Beschlüssen – unter anderem zu einer Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung – zwar erste Perspektiven eröffnet. „Dennoch habe frühere Fehler wie das Ausbleiben einer flächendeckenden Strompreisentlastung für alle Betriebe oder das Hin und Her bei den Infrastrukturinvestitionen Vertrauen gekostet“, warnt Graf. „Es ist niemandem zu erklären, wenn trotz eines milliardenschweren Sondervermögens Infrastruktur am Ende weniger Projekte umgesetzt würden als ursprünglich geplant. Auch ein Einstieg in eine Unternehmenssteuerreform ab 2028 oder kleinteilige Änderungen beim Lieferkettengesetz reichen nicht aus.“ Die Wirtschaft brauche jetzt ein Entlastungspaket, das diesen Namen auch verdient.
Hintergrund: Die IHK-Konjunkturumfrage (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 335 KB) zum 3. Quartal 2025 wurde vom 18. September 2025 bis zum 6. Oktober 2025 durchgeführt. 297 Unternehmen nahmen teil.

Tourismus: Nach verhaltenem Start zeigt sich ein positiver Blick auf die zweite Jahreshälfte

Die Tourismusregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim blickte 2024 noch auf ein starkes Jahr zurück: Mit über 5,6 Millionen Übernachtungen sicherte sie sich Platz drei unter den beliebtesten Reisezielen in Niedersachsen – hinter der Nordseeküste und der Lüneburger Heide.

In den ersten fünf Monaten des Jahres hingegen verzeichnete die Region einen leichten Rückgang, die Übernachtungszahlen lagen knapp vier Prozent unter dem Vorjahresniveau. Erst im Juni und Juli hat sich die Nachfrage erholt und die Anzahl der Übernachtungen liegt mit 3,2 Millionen ähnlich hoch wie im Vorjahr. „Die Übernachtungszahlen sind auf einem stabilen Niveau. Das ist eine gute Nachricht in wirtschaftlich sehr herausfordernden Zeiten“, so Katja Sierp, IHK-Projektleiterin Tourismus und Gesundheitswirtschaft.
Denn die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage sowie der Frühjahrsumfrage der IHK Niedersachsen zeigten, dass der wirtschaftliche Druck auf die Tourismusunternehmen weiterhin hoch sei. Über 30 Prozent der Unternehmen erwarten eine ungünstigere Entwicklung der Geschäftslage.
Das größte Risiko der Branche bleibt der Fachkräftemangel (60 %). Danach folgen die Preise für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Diese werden jeweils von mehr als 50 Prozent der Befragten genannt. Ebenfalls gaben mehr als 50 Prozent der Unternehmen an, ihre Personallücken längerfristig nicht schließen zu können, da passendes Personal fehlt.
„Die Tourismusbetriebe brauchen daher dringend Entlastungen. Stattdessen werden sie vereinzelt auf kommunaler Ebene sogar noch zusätzlich belastet, etwa mit der Einführung einer Beherbergungssteuer. Das ist in der aktuellen Situation unvernünftig“, erklärte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie. „Unsere Unternehmen brauchen dringend mehr Handlungsspielräume und Investitionssicherheit. Kann sich der Tourismus in der Region nicht weiterentwickeln, hat das negative Folgen für unsere Region und den Tourismusstandort Niedersachsen insgesamt“, mahnte Schweda.
Mit der Senkung der Umsatzsteuer auf Speisen und der Flexibilisierung der Arbeitszeit fänden zwar langjährige Forderungen der Branche im Bundeshaushalt sowie im Koalitionsvertrag Berücksichtigung. Das reiche jedoch nicht aus. Im Detail erhoffe sich die Branche von der neuen Bundesregierung deutliche Erleichterungen durch den Abbau von Bürokratie und steuerliche Anreize für Investitionen.

Samtgemeinde Fürstenau ist „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“

Die Samtgemeinde Fürstenau ist jetzt ein „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“. Nach erfolgreichem Audit erhielt die Kommune von der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim das Qualitätssiegel. Damit wird offiziell bestätigt: Fürstenau bietet Fachkräften und ihren Familien nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch ein attraktives Lebensumfeld.
„Die Samtgemeinde Fürstenau zeigt, wie eine Kommune mit Weitblick, Herz und guter Vernetzung zu einem Ort wird, an dem man gerne lebt und arbeitet“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf bei der Übergabe der Urkunde. Bewertet wurden unter anderem die Angebote für Neubürger, die Kinderbetreuungs- und Schulinfrastruktur, das Kultur- und Freizeitprogramm sowie die Integration internationaler Fachkräfte. „Das Qualitätssiegel ist damit nicht nur Auszeichnung, sondern auch ein Instrument, um den Zuzug von Fachkräften zu unterstützen“, so Graf.
Besonders hervorgehoben wurden die Angebote für Neubürger: Sie werden im Bürgerbüro persönlich begrüßt, erhalten Willkommensmappen und können an Veranstaltungen wie dem Neujahrsempfang oder dem Fest der Kulturen teilnehmen. Die Samtgemeinde stellt zudem Informationen in englischer Sprache bereit. Die Sprachkenntnisse der Mitarbeiter sind transparent ausgewiesen. Die Integrationsbeauftragte der Kommune, Antigone Mally, fungiert als Schnittstelle zu Ämtern und kooperiert eng mit dem Fachkräftebüro, der Maßarbeit und dem Migrationszentrum des Landkreises Osnabrück.
„Die Zertifizierung macht sichtbar, dass Fürstenau eine Strategie verfolgt, um Fachkräfte dauerhaft an die Region zu binden“, so Graf weiter. „Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit von Verwaltung und Ehrenamt.“
Samtgemeindebürgermeister Matthias Wübbel unterstrich die Bedeutung der Auszeichnung für die Samtgemeinde Fürstenau: „Die Auszeichnung ist Anerkennung für das Engagement unserer Verwaltung und Ehrenamtlichen. Sie zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken – von der Sanierung der Innenstadt über Dorfentwicklungsprojekte in Bippen und Berge bis hin zu zukunftsweisenden Infrastrukturvorhaben. Dazu gehören auch Investitionen in familienfreundliche Angebote wie das Familienservicebüro, die Ganztagsbetreuung an den Grundschulen oder die Ferienprogramme unserer Jugendpflege. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, Fürstenau als attraktiven Wohn- und Arbeitsort zu positionieren.“
Im Rahmen des Audits wurden konkrete Entwicklungsziele definiert: Die Neubürgermappe soll überarbeitet und aktualisiert werden, um Informationen noch kompakter und zielgruppengerechter bereitzustellen. Neubürger werden künftig explizit zum Neujahrsempfang eingeladen und können an begleitenden Angeboten teilnehmen. Darüber hinaus sollen das Ganztagesangebot an den Grundschulen erweitert, die Breitband- und Mobilfunkversorgung verbessert und die ärztliche Versorgung gesichert werden – etwa durch die Unterstützung von Medizinstudenten oder den Aufbau eines interkommunalen Ärztenetzwerks.
Die Zertifizierung gilt bis 2028. Danach folgt eine Re-Auditierung. Unternehmen in der Samtgemeinde können das Qualitätszeichen in ihrer Werbung einsetzen, um Fachkräfte anzusprechen.
Interessierte Betriebe wenden sich an die Samtgemeinde Fürstenau (Kontakt: Wirtschaftsförderer Klaus Herdemann, E-Mail: herdemann@fuerstenau.de) oder an die IHK (Kontakt: Christian Weßling, E-Mail: wessling@osnabrueck.ihk.de).

Politik muss bei Nachhaltigkeit spürbare Entlastungen schaffen - Nachhaltigkeitsforum tagt mit über 120 Teilnehmern in Osnabrück

„Nachhaltigkeit bleibt im Fokus des Mittelstandes – trotz konjunktureller Schwächephasen, Fachkräftemangel und komplexer bürokratischer Vorgaben“, betonte IHK-Vizepräsident Mark Rauschen zum Auftakt des Nachhaltigkeitsforums 2025 in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück. Mehr als 120 Gäste aus der regionalen Wirtschaft folgten der Einladung von Creditreform, PKF WMS und der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen aktuelle Entwicklungen rund um die sogenannte „Omnibus-Verordnung“ der Europäischen Union, die insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeitsregulierung Entlastung bringen soll. Dabei wurde deutlich: Während die EU mit der Verordnung einen wichtigen Schritt in Richtung Bürokratieabbau setzt, sehen sich viele Betriebe nach wie vor durch eine unklare Rechtslage und überbordende Vorgaben ausgebremst. Dies unterstreiche die aktuelle IHK-Bürokratieumfrage, so Rauschen. Danach empfänden 57 Prozent aller befragten Unternehmen die geltenden Berichtspflichten und Nachhaltigkeitsvorgaben als starke oder sehr starke Belastung. Der IHK-Vizepräsident fordert daher: „Politik und Verwaltungen müssen endlich spürbare Erleichterungen schaffen, damit Unternehmen wieder Freiräume bekommen.“
Ein konkretes Beispiel für eine solche dringend benötigte Entlastung stellte Julia Twachtmann, IHK-Projektleiterin Nachhaltigkeit, mit dem neuen freiwilligen Berichtsstandard für kleine und mittlere Unternehmen vor: dem VSME. Der „Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs“ reduziert Berichtspunkte deutlich und soll eine zentrale Lösung für fortlaufende Datenabfragen zu den Themen Soziales, Unternehmensführung und Umwelt (ESG) entlang der Lieferkette bilden. Dr. Benjamin Mohr, Mitglied der Geschäftsführung bei der Creditreform Rating AG bezeichnete den neuen Standard als „machbar – und einen wesentlich besseren Einstieg in die Thematik als alles, was wir bisher in diesem Bereich gesehen haben.“
Trotz aller regulatorischen Herausforderungen wurde beim Nachhaltigkeitsforum deutlich: Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen längst kein Pflichtthema mehr, sondern bietet Chancen und wird daher aktiv und innovativ gestaltet.
Das zeigte sich auch in den Praxisbeiträgen regionaler Unternehmen:
Christoph Spandau, Geschäftsführer der Re.Lion.Bat.Circular GmbH in Meppen, gewährte Einblicke in die europaweit größte Recyclinganalage für Batterien. Das Unternehmen ist ein Beispiel für innovative Marktführer aus der Region. In ihrer Anlage können bis zu 60.000 Akkus pro Jahr recycelt werden – rund ein Drittel der gesamten deutschen Kapazität.
Die Conditorei Coppenrath & Wiese aus Mettingen, die auch am Standort Osnabrück mit Tochterfirmen und Niederlassungen aktiv ist, präsentierte seine Nachhaltigkeitsstrategie als eine Mischung aus Regulatorik, Kundenanforderungen und Zukunftsorientierung. Die Nachhaltigkeitsmanagerin Dr. Ing. Imke Korte berichtete, dass das Unternehmen seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 35 Prozent reduzieren und bis 2045 sogar 90 Prozent einsparen will. Dabei wird der Reduktionsprozess aktuell freiwillig von der “Science Based Targets Initiative“ validiert.
Die Mainka Bau GmbH & Co. KG aus Lingen zeigte, wie unternehmerische Verantwortung auch ohne regulatorische Pflicht umgesetzt werden kann. Die Nachhaltigkeitsverantwortlichen Christian Mross und Marcel Maue schilderten, dass das Unternehmen auch nach dem Wegfall der Berichtspflicht freiwillig weiter nach den ESRS-Vorgaben berichten werde.
Neben den Vorträgen bot die Veranstaltung Raum für kollegialen Austausch und Vernetzung.