Die Hitze in der Härterei bei ARNOLD UMFORMTECHNIK in Dörzbach ist beeindruckend. Hier werden täglich tausende Verbindungselemente bei hohen Temperaturen gehärtet. Der Energiebedarf wird so direkt spürbar - und damit auch die Dimension der Herausforderung, diese Prozesse klimaneutral zu gestalten.
Am ARNOLD-Standort Dörzbach informierte sich am Mittwoch der Landrat des Landkreises Heilbronn, Norbert Heuser, über die Herausforderungen bei der Umstellung auf den Energieträger Wasserstoff. Das Unternehmen setzt bereits seit Gründung im Jahr 1898 auf nachhaltige Energieversorgung. Damals wurde die Wasserkraft des Kochers für die Produktion genutzt. Heute plant das Unternehmen den nächsten Schritt: Die neue Technik-Zentrale am Standort Dörzbach soll bis 2026 in Betrieb gehen und den effizienten Einsatz verschiedener regenerativer Energiequellen ermöglichen.
Der Besuch zeigt die enge Vernetzung der Region beim Thema Wasserstoff. Neben Landrat Heuser als Wasserstoff-Koordinator der Metropolregion Stuttgart war auch der Hohenloher Landrat Ian Schölzel und die Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung und Tourismus, Sarah Schmidt, vor Ort. Mit Bettina Pany vom Regionalverband Heilbronn-Franken und Iris Ley von der Wirtschaftsförderung Region Heilbronn (WFG) brachten zwei weitere Expertinnen ihre Perspektiven ein. Die WFG treibt mit der Initiative H2 Impuls die Positionierung Heilbronn-Frankens als Wasserstoff-Modellregion voran, während der Regionalverband die planerischen Voraussetzungen für den Infrastrukturausbau schafft. Ebenso war der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Jörg Ernstberger, mit dabei.
Die gebündelte Expertise wird dringend gebraucht. Denn die Zeit drängt: Bis 2040 soll und will die Industrie klimaneutral produzieren. Ohne grünen Strom und Wasserstoff wird das nicht ohne weiteres gelingen - gerade im ländlichen Raum, wo energieintensive Unternehmen wie ARNOLD wichtige Arbeitgeber sind. Dabei betonte Norbert Heuser auch, was für den Wasserstoff spricht: Die Ertüchtigung des bestehenden Erdgasnetzes, um es fit für den Wasserstoff zu machen, kostet nur ein Zehntel dessen, was der Ausbau des Stromnetzes kosten wird. Es gehe also nicht um ein „Entweder-Oder“, sondern um ein „Sowohl-Als-auch“.
Im Bild von links: Uwe Wolfarth, ARNOLD (Vertriebleiter), Norbert Heuser, Landrat, Bernd Weidner, ARNOLD (COO Fastening Solutions)
© ARNOLD UMFORMTECHNIK
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