UMFRAGE

DIHK veröffentlicht Außenwirtschaftsreport 2025

Zunehmende Berichtspflichten, Sanktionen und geopolitische Unsicherheiten verunsichern exportorientierte Unternehmen in Deutschland. Das zeigt der Außenwirtschaftsreport 2025, den die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) jetzt vorgestellt hat. Grundlage für den Report ist eine Umfrage unter den 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) zu deren Bescheinigungsdienstleistungen und Beratungsschwerpunkten im Bereich der Außenwirtschaft.
Die detaillierten Ergebnisse der Umfrage finden Sie auf der Webseite der DIHK.

Die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

Herausforderungen im internationalen Handel

Unternehmen stehen zunehmend vor Handelshemmnissen wie neuen Zertifizierungsanforderungen, höheren Zöllen und geopolitischen Spannungen. Besonders das CO₂-Grenzausgleichssystem (CBAM) und das Lieferkettengesetz (LkSG) stellen Firmen vor bürokratische und finanzielle Herausforderungen.

Digitalisierung und Effizienzsteigerung

Die Digitalisierung schreitet voran: 91 % der Ursprungszeugnisse werden inzwischen elektronisch ausgestellt. Die Testphase für das volldigitale Carnet läuft, wodurch Handelsprozesse weiter vereinfacht werden sollen. Automatisierte Verfahren helfen, Bürokratie abzubauen und Abläufe zu beschleunigen.

Lieferketten und Handelsstrategien

Unternehmen setzen verstärkt auf resiliente Lieferketten, um Risiken durch Handelskonflikte oder Sanktionen zu minimieren. Alternative Transportwege und der „doppelte Warenkreislauf“ – eine getrennte Organisation für den Handel mit den USA und China – gewinnen an Bedeutung.

Regionale Entwicklungen

Die wichtigsten Exportmärkte für elektronische Ursprungszeugnisse bleiben die Türkei, China, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indien. Gleichzeitig nehmen regulatorische Anforderungen in vielen Ländern zu, was den Marktzugang erschwert. Das Mercosur-Abkommen könnte neue Handelsmöglichkeiten mit Südamerika eröffnen.

Beratung und Unterstützung durch die IHKs

Der Beratungsbedarf zu Handels- und Sanktionsfragen ist stark gestiegen. Die IHKs unterstützen Unternehmen mit Veranstaltungen, individuellen Beratungen und aktuellen Informationen zu Zoll- und Außenwirtschaftsfragen.

Ausblick und Zukunftstrends

Die geplante EU-Zollreform soll ab 2028 den Warenverkehr vereinfachen, während neue Regulierungen, etwa zu entwaldungsfreien Lieferketten, Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Viele Firmen fordern praxisnahe Lösungen und weniger Bürokratie, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.