AHK World Business Outlook Frühjahr 2025: Globale Stimmung kippt

Die Ergebnisse des AHK World Business Outlook zeigen: Im Frühjahr 2025 blicken die weltweit rund 4.600 von den AHKs befragten Unternehmen deutlich pessimistischer
auf die konjunkturelle Entwicklung in ihren internationalen Standorten als noch im Herbst 2024. Nach der Corona-Pandemie und der Energiepreiskrise sorgt die US-Handelspolitik für einen tiefen Einschnitt für die Weltwirtschaft.

Die wesentlichen Ergebnisse der Umfrage

  • Die Weltwirtschaft gerät ins Wanken – von Erholung der deutschen Außenwirtschaft keine Spur. Statt Aufbruch herrscht Ernüchterung: Deutsche Unternehmen im Ausland sehen sich in nahezu allen Weltregionen verschlechterten Rahmenbedingungen und wachsender Unsicherheit gegenüber.
  • Die Stimmung ist weltweit eingetrübt: Nur noch 19 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung der lokalen Konjunktur – im Herbst waren es noch 27 Prozent. Der Anteil derjenigen, die mit einer Verschlechterung rechnen, steigt auf 33 Prozent.
  • Weltweit befürchten deutsche Unternehmen negative Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre Geschäfte vor Ort. Besonders auffällig: Nach dem sogenannten „Liberation Day“ stieg der Anteil der Unternehmen, die mit negativen Auswirkungen rechnen, weltweit von 56 auf 69 Prozent. In den USA sind es sogar 85 Prozent der dort aktiven deutschen Unternehmen, die Einschränkungen durch die US-Handelspolitik erwarten – mehr als in jeder anderen Region weltweit.
  • Zum ersten Mal seit Jahren nennen die Unternehmen wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als das größte Geschäftsrisiko (49 Prozent) – noch vor einer schwachen Nachfrage (46 Prozent). In den USA ist das Bild besonders dramatisch: Sieben von zehn Unternehmen sehen die Politik als Hauptproblem.
  • Die Zurückhaltung der Unternehmen zeigt sich auch in ihren Investitions- und Personalplänen deutlich: Nur noch 28 Prozent der weltweit befragten Unternehmen wollen ihre Investitionen ausweiten – während 21 Prozent Kürzungen vorsehen. Auch bei der Beschäftigung dominiert Vorsicht: 31 Prozent planen zwar, Personal aufzubauen, doch 16 Prozent rechnen mit einem Abbau.
  • Die Unternehmen blicken nicht nur auf aktuelle Belastungen – sie sehen sich mit einer anhaltend schwierigen Gemengelage über mehrere Jahre hinweg konfrontiert. Vor allem Handelskonflikte und protektionistische Tendenzen (64 Prozent) gelten als zentrale Herausforderungen der kommenden fünf Jahre. Im Einzelnen wären das:
    • Zölle und Gegenzölle: 77 Prozent sehen das als Hauptproblem
    • Politische Einflussnahme auf Lieferketten: 63 Prozent
    • Wettbewerbsverzerrungen durch Subventionen und Industriepolitik: 32 Prozent
  • Hinzu kommen strukturelle Herausforderungen wie Inflation und Geldpolitik (42 Prozent), geopolitische Fragmentierung (40 Prozent) sowie digitale Transformation und Künstliche Intelligenz (ebenfalls 40 Prozent).

Weitere Infos und Download

Den AHK World Business Outlook finden Sie als Broschüre zum kostenlosen Download sowie weitere Informationen und Schaubilder auf der Internetseite der DIHK.

Über die Studie

Der AHK World Business Outlook basiert auf einer regelmäßigen DIHK-Umfrage bei den Mitgliedsunternehmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs). Sie erfasst im Frühjahr 2025 die Rückmeldungen von weltweit 4.600 deutschen Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engem Deutschlandbezug.