Pressemitteilung

PM023: Probleme bei der Post- und Paketzustellung nehmen zu

IHK Stade fragte Unternehmen nach ihren Erfahrungen

Elbe-Weser-Raum (IHK). Seit längerer Zeit gibt es bei der Industrie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum schon Hinweise aus den Unternehmen, dass Briefe und Pakete nicht immer pünktlich ausgeliefert werden. Die IHK hat dies zum Anlass genommen, bei ihren Mitgliedsunternehmen genauer nachzufragen. 69 Unternehmen beantworteten die Blitzumfrage.
„Es hat sich gezeigt, dass der staatliche Auftrag zur Beförderung und Auslieferung von Brief- und Paketsendungen im Elbe-Weser-Raum nicht immer so erfüllt wird, wie es das Postgesetz vorgibt“, stellt Stefan Grienitz, Dienstleistungsexperte der IHK Stade, fest. So berichten 75 Prozent der Unternehmen, dass es im letzten halben Jahr zu Verzögerungen kam. Die betriebliche Eingangspost kam bei 84 Prozent der Unternehmen verspätet an. Der meistgenannte Zeitraum ist hier drei Tage. „Drei Tage sind für einen Betrieb ein langer Zeitraum. Bei einer so langen Verzögerung kann es in den Betrieben zu Problemen kommen“, sagt Grienitz. Die Befragten berichten von verzögerten Betriebsabläufen, Kundenbeschwerden und versäumten Fristen. 18 Prozent gaben auch finanzielle Schäden an.
Auch bei der betrieblichen Ausgangspost läuft es nicht rund. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer stellen hier Verzögerungen fest. Diese belaufen sich in den meisten Fällen auf zwei Tage.
„Es gibt nicht einen speziellen Dienstleister, bei dem diese Verzögerungen auftauchen. Sie ziehen sich durch die Branche. Wir haben es hier mit einem strukturellen Problem zu tun“, sagt Grienitz. Die Branche leidet unter dem Fach- und Arbeitskräftemangel. Durch eine große Anzahl von versendeten Paketen fällt dieser Mangel umso mehr ins Gewicht. Dieser Tatsache müssen Politik und Postdienstleister mit voller Entschlossenheit entgegentreten, um den staatlichen Auftrag zu erfüllen und die Betriebe nicht vor noch mehr Aufgaben zu stellen. Verzögerungen in den Betriebsabläufen müssen vermieden werden. „Es gibt viel zu tun. Die Reform des Postgesetzes ist noch nicht abgeschlossen. Insgesamt sechs Fachausschüsse des deutschen Bundestags können noch auf das Gesetz einwirken. Dies ist eine Chance“, so Grienitz.
Auch das Beschwerdemanagement der Anbieter scheint verbesserungswürdig. So gaben 40 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie hiermit gar nicht zufrieden sind. Nur sechs Prozent sind mit dem Beschwerdemanagement zufrieden. Besonders bemängelt wurden die schlechte Erreichbarkeit und die fehlenden Ansprechpartner bei den Dienstleistern.
Pressemitteilung Nr. 23
Stade, 18. März 2023