Pressemitteilung

PM010: Mehr Unternehmensinsolvenzen im Elbe-Weser-Raum

IHK-Umfrage: Finanzlage in vielen Betrieben weiterhin stabil

Elbe-Weser-Raum (IHK). Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Elbe-Weser-Raum hat sich im Jahr 2024 deutlich erhöht. Wie sich aus der IHK-Konjunkturumfrage ableiten lässt, verfügen dennoch viele Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum über eine stabile Finanzlage.
„Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil von Unternehmen im Elbe-Weser-Raum, die überschuldet oder zahlungsunfähig sind oder denen eine Zahlungsunfähigkeit droht, von Januar bis Dezember 2024 um mehr als ein Drittel zugenommen“, berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Elbe-Weser. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) beantragten 185 Unternehmen bei den Amtsgerichten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies waren 50 Unternehmen mehr als im Jahr 2023, was einem Plus von 37 Prozent entspricht. Darüber hinaus haben noch 215 ehemals selbständig Tätige Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt (6,4 Prozent mehr als im Jahr 2023).
Bau und Handel am stärksten betroffen
Mit 40 Fällen entfielen die meisten Unternehmensinsolvenzen auf das Baugewerbe, gefolgt vom Handel (einschl. Instandhaltung und Reparatur von Kfz; 35 Fälle) und dem verarbeitenden Gewerbe (21 Fälle). Durch die Unternehmensinsolvenzen waren die Arbeitsplätze von rund 1.150 Beschäftigten bedroht. „Obwohl es mehr Verfahren sind, sind es rund 450 gefährdete Arbeitsplätze weniger als im Jahr 2023“, so Gerken.
Einen erfreulichen Aspekt zieht der IHK-Volkswirt aus der IHK-Konjunkturumfrage für das IV. Quartal 2024: „Trotz der schwachen wirtschaftlichen Situation bleibt die Finanzlage der Unternehmen insgesamt stabil.“ Branchenübergreifend schätzen knapp vier von fünf Unternehmen ihre Finanzlage als unproblematisch ein.
Sofern sie ihre Situation als problematisch einstufen, sehen sich die Betriebe mit zunehmenden Forderungsausfällen (15 Prozent), Eigenkapitalrückgängen (elf Prozent) und Liquiditätsengpässen (acht Prozent) konfrontiert. Bei allen finanziellen Herausforderungen stellt sich am Ende die Frage, wie viele Unternehmen dadurch in ihrer Existenz bedroht sind. In der Konjunkturumfrage haben drei Prozent der Betriebe angegeben, dass sie sich von einer Insolvenz bedroht sehen.
Pressemitteilung Nr. 10
Stade, 4. Februar 2025