Pressemitteilung

PM008: Beschäftigung im Elbe-Weser-Raum wächst minimal

Vielfältige Herausforderungen für die Wirtschaft wirken sich auf Arbeitsmarkt aus

Elbe-Weser-Raum (IHK). Im Elbe-Weser-Raum ist die Zahl der Beschäftigten weiter gestiegen, wenngleich der Zuwachs im letzten Jahr nur minimal ausgefallen ist. Zum Stichtag 30. Juni 2023 – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – sind nach Angaben der Agentur für Arbeit 259.380 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen, 0,4 Prozent mehr als Ende Juni 2022.
„Unter dem Strich war die Entwicklung in den Landkreisen zweigeteilt“, berichtet Henrik Gerken, Referent für Volkswirtschaft und Statistik der Industrie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum. „Die Landkreise Cuxhaven, Osterholz und Verden verzeichnen einen Zuwachs bei den Beschäftigungsverhältnissen, wohingegen die Anzahl in den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Stade leicht gesunken ist.“
In den einzelnen Branchen vollzog sich die Entwicklung ebenfalls recht unterschiedlich. Zuwächse hat es im Elbe-Weser-Raum insbesondere bei der Energie- und Wasserversorgung sowie Entsorgungswirtschaft als auch bei den öffentlichen und privaten Dienstleistungen gegeben. Im verarbeitenden Gewerbe sowie im Transportgewerbe sind die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Rückgänge hat es hingegen im Bereich der Unternehmensdienstleistungen gegeben.
Krisen machen sich bemerkbar
„In den vergangenen Jahren ist der Eindruck entstanden, dass sich Konjunktur und Arbeitsmarkt immer weiter voneinander entkoppelt hätten“, sagt Gerken. „Gegenwärtig sind die Auswirkungen der vielfältigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt allerdings deutlich zu sehen.“ So steigt die Arbeitslosigkeit. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren im Elbe-Weser-Raum 21.320 Personen arbeitslos gemeldet, rund 2.000 Menschen mehr als im Vorkrisenjahr 2019. Zugleich haben die Beschäftigungspläne der Unternehmen im vergangenen Jahr deutlich abgenommen. Bei den regionalen Arbeitsagenturen sind zum Jahresende 2023 rund 6.500 offene Stellen gemeldet. Damit wird deutlich, dass zwar neues Personal gesucht wird; allerdings hat der Bestand nach einem Höchststand im Januar 2021 mit rund 9.100 offenen Stellen beständig abgenommen.
Hinzu kommt, dass es für die Unternehmen zunehmend schwieriger wird, passende Arbeits- und Fachkräfte zu finden. „Die Herausforderung dürfte noch größer werden, wenn in den nächsten Jahren die Baby-Boomer in Rente gehen“, gibt Gerken zu bedenken. Gegenwärtig sehen rund sechs von zehn Unternehmen im Fachkräftemangel das größte Risiko für die künftige Geschäftsentwicklung.
Pressemitteilung Nr. 8
Stade, 25. Januar 2024