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IHK-Umfrage: Unternehmen und Azubis wünschen sich Modernisierung und Weiterentwicklung der dualen Berufsausbildung

Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Betriebliche Bildungsforschung (IBBF) im Auftrag der IHK Berlin zeigt: Die duale Ausbildung bleibt das zentrale Instrument der Berliner Wirtschaft zur Fachkräftesicherung. Es bestehen aber aus Sicht von jeweils über 400 teilnehmenden Auszubildenden und Betrieben neben einer großen Zufriedenheit mit der Ausbildung auch zahlreiche Reformpotenziale. Die IHK Berlin setzt sich daher mit konkreten Vorschlägen für eine Flexibilisierung und Weiterentwicklung der dualen Ausbildung ein.
Die große Mehrheit der 410 befragten Berliner Unternehmen bewertet die Ausbildung als attraktiv (95 Prozent) und sehr wichtig für die Entwicklung von Fachkräften (97 Prozent). Gleichzeitig bestehen klare Reformpotenziale: 78 Prozent kritisieren veraltete Ausbildungsinhalte. Weniger als die Hälfte (44 Prozent) sieht eine weitgehende Passung zwischen schulischen Inhalten und betrieblichen Bedarfen. Aber 90 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Betrieb die Ausbildungsqualität steigern würde.
Auch Berlins Auszubildende sind von der Attraktivität (89 Prozent) und fachlichen Qualität (87 Prozent) der Ausbildung überzeugt - und wünschen sich Veränderungen: 88 Prozent der 420 befragten Berliner Auszubildenden fordern eine bessere inhaltliche Abstimmung zwischen Schule und Betrieb. 76 Prozent wünschen sich mehr Wahlfreiheit bei Lernmodulen und 84 Prozent mehr Zusatzqualifikationen wie Sprachen oder IT.
Die IHK Berlin hat deshalb Vorschläge für eine Modernisierung der dualen Ausbildung erarbeitet. Um die Lerninhalte in der Schule systematischer mit den Bedarfen der Ausbildungsbetriebe zu synchronisieren, empfiehlt die Kammer die inhaltliche Zusammenarbeit gesetzlich zu verankern. Eine bundesweite digitale Plattform könnte die Lernortkooperation zusätzlich fördern. Die Einführung flexiblerer Ausbildungsmodelle mit möglichen Zwischenabschlüssen trägt aus Sicht der IHK dazu bei, die Ausbildung attraktiver zu gestalten. Wichtig ist auch eine schnellere Aktualisierung von Ausbildungsordnungen, entsprechend den betrieblichen Bedarfen. Zudem könnte ein bundesweit einheitliches Anerkennungssystem die Durchlässigkeit zwischen Bildungswegen stärken.
Sebastian Stietzel, Präsident IHK Berlin: „Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell. Damit das so bleibt, benötigt sie allerdings aus unserer Sicht ein Update. Wir brauchen ein modernes Ausbildungssystem, das sich an die Transformationsgeschwindigkeit des Arbeitsmarktes anpasst, flexibler auf Veränderungen und individuelle Lernwege reagiert sowie wichtige Zukunftskompetenzen vermittelt. Eine Weiterentwicklung der beruflichen Bildung gelingt nur, wenn alle beteiligten Akteure gemeinsam Ausbildungsordnungen auf betriebliche Relevanz überprüfen und Veränderungen schneller in die Praxis bringen, um mit technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen Schritt zu halten und das duale Ausbildungssystem moderner und attraktiver für Jugendliche zu gestalten.”
Die Reformimpulse der IHK Berlin waren der Schwerpunkt einer Podiumsdiskussion am 09. Dezember mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, Torben Padur (BIBB), Prof. Dr. Heike Solga (WZB), Jürgen Wittke (Handwerkskammer Berlin) und Dr. Moritz Heuberger (MdB).

IHK-Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner zu DefTech-Plänen des Senats

Zum heute vorgestellten Konzept für den Aufbau eines DefTech-Ökosystems sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner:
„Die IHK Berlin begrüßt das klare Bekenntnis des Berliner Senats zur Stärkung des Defence-Standorts und zum koordinierten Aufbau eines DefTech-Ökosystems. Dass Berlin sein technisches Know-how in Schlüsseltechnologien nutzt, um einen kritischen Beitrag zu Resilienz und Verteidigungsfähigkeit zu leisten, ist eine notwendige Antwort auf die aktuelle geopolitische Lage. Zugleich eröffnet dies eine große Chance: Investitionen aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln in Dual-Use-Technologien sowie in die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie können langfristig Innovation, Wachstum und Beschäftigung für Berlin schaffen – diese Chance dürfen wir nicht ungenutzt lassen.
Aber neben einer koordinierten Zusammenarbeit der Berliner Behörden, Wirtschaftsförderungen und Unternehmen dürfen wir uns nicht nur auf Landesebene bewegen. Entscheidend ist, dass wir unsere Vorteile als Hauptstadt ausspielen und die Bedarfsseite – Bundesebene, Verteidigungsministerium, Bundeswehr sowie internationale Partner – als institutioneller Eckpfeiler des DefTech-Ökosystems von vorneherein eingebunden wird. Nur durch eine enge Verknüpfung mit den Test-, Bedarfs- und Beschaffungsstrukturen der Bundeswehr entsteht die notwendige Wirkung und Attraktivität für Start-ups und Unternehmen aus dem Defence- und Dual-Use-Bereich.“

IHK-Präsident Stietzel zu Bilanz Aktionskonzept Verwaltungs-Digitalisierung für die Wirtschaft

zur bisherigen Bilanz des Aktionskonzepts „Digitalisierung der Berliner Verwaltung für die Wirtschaft“ sagt IHK-Präsident Sebastian Stietzel:
„Es ist gut zu sehen, dass die Digitalisierung der Berliner Verwaltung weiter vorankommt und dabei auch die Wirtschaft in den Blick nimmt. Denn für viele Unternehmen ist der digitale Behördenalltag seit Jahren zu langsam, zu komplex und zu wenig einheitlich. Digitalisierung muss spürbar entlasten und auch verwaltungsinterne Bürokratie tatsächlich abbauen. Das Ziel der Berliner Wirtschaft bleibt eine moderne, leistungsfähige und durchgängig digitale Verwaltung. Berlin hat das Potenzial, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Dafür braucht es Tempo, Verbindlichkeit und weiterhin einen klaren Fokus auf den Standortfaktor Wirtschaft.“