Christoph von Marschall, Journalist und Korrespondent des Berliner Tagesspiegels in den USA, betonte in seinem Vortrag, dass die Wiederwahl von Donald Trump vor allem als Protestwahl gegen die bisherigen Amtsinhaber zu verstehen sei. Entscheidend sei die Unzufriedenheit mit der Wirtschaft gewesen, wobei hier die hohe Inflation der letzten Jahre gemeint ist. Er betonte auch, dass die Auswirkungen weit über die USA hinausgehen. Europa und insbesondere Deutschland müssten sich auf tiefgreifende Veränderungen einstellen. Der Status quo, der bisher den Wohlstand in Europa gesichert habe, sei keine Selbstverständlichkeit mehr. Vielmehr gelte es, die eigenen Strukturen anzupassen, um in einer zunehmend unsicheren und dynamischen Weltordnung bestehen zu können.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Unternehmern Christoph Schlegel, Georg Schlegel GmbH & Co. KG, und Valentin Ulrich, Handtmann Gruppe, wurden die Konsequenzen für die regionale Wirtschaft diskutiert. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Realpolitik in Zukunft noch mehr zählen wird. Von Marshall riet: „Entscheidend ist, die eigene Wirtschaft wettbewerbsfähig zu machen, eine bezahlbare Klimapolitik umzusetzen und Migration effektiv zu steuern.“
Organisiert wurde die Veranstaltung von den Kammern und Verbänden der Region: dem Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm e.V., der Handwerkskammer Ulm, der IHK Schwaben, der IHK Ulm sowie der Südwestmetall Bezirksgruppe Ulm.
WAB