Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals

Kammern und Kommunen haben im November 2007 in einem Vertrag erklärt, die Planungskosten mit zu finanzieren. Der durchgängige Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals für das Großmotorgüterschiff soll als Kapitel in die Lehrbücher erfolgreicher Regionalpolitik eingehen.
Die Region Emsland-Ostfriesland und nördliches Münsterland investiert rund vier Millionen Euro, damit die Wasserstraße zwischen Lingen und dem Mittellandkanal für Großmotorgüterschiffe befahrbar ist. Für die Dauer von zehn Jahren stellen die beteiligten Partner des Ausbaus insgesamt sechs Fachkräfte zur Verfügung, um das Projekt zu beschleunigen.
Zu den Vertragspartnern für die Planung des vorzeitigen Ausbaus zählen neben der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim der Landkreis Emsland, die Städte Lingen, Meppen und Haren, die Gemeinden Emsbüren und Salzbergen, die Samtgemeinde Spelle, die Dörpener Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr (DUK), der Kreis Steinfurt, die Landkreise Aurich und Leer, die Stadt Emden, das Land Niedersachsen sowie die IHK für Ostfriesland und Papenburg.
Der Dortmund-Ems-Kanal als 256 Kilometer langer Wasserweg zwischen Emden und Dortmund spielt eine zentrale Rolle in der europäischen Binnenschifffahrt. Erst der Ausbau der Nordstrecke in regionaler Allianz macht die Nutzung der Wasserstraße als Nord-Süd-Verbindung zwischen Nordsee (Dollart) und Ruhrgebiet durch größere Schiffe möglich. Dazu werden fünf Schleusen nördlich Rheine durch Neubauten ersetzt. Die ebenfalls in diesem Streckenabschnitt befindliche Schleuse Alterheine wurde bereits in den 1970er Jahren für die neueren Binnenschiffsstandards ausgebaut. Die derzeit zehn Meter breiten Schleusen werden durch jeweils zwölfeinhalb Meter breite und 140 Meter lange Schleusen ersetzt. Mehrere Brücken werden angehoben, um den Kanal auch für Schiffe mit mehrlagiger Tonnage befahrbar zu machen.
Das Ziel der ursprünglichen Planungen hat sich zwischenzeitlich als nicht realisierbar herausgestellt. Statt des zunächst angedachten Ersatzes der fünf abgängigen und zu kleinen Schleusen durch drei neue und größere Schleusen wird jetzt als günstigste Variante der Ersatz aller fünf Schleusen weiterverfolgt. Die Kosten für diese Baumaßnahme werden auf rund 450 Mio. € geschätzt. Die durchgängige Schiffbarkeit mit dem Großmotorgüterschiff soll jetzt bis zum Jahr 2025 realisiert werden.