Standortpolitik

Attraktiv: IHK-Kampagne „Heimat shoppen“ erfolgreich fortgeführt

Insgesamt 35 Werbegemeinschaften, Stadtmarketingvereine und Geschäftsstraßen in unserem IHK-Bezirk haben sich im vergangenen Jahr an der bundesweiten „Heimat shoppen“-Kampagne beteiligt. Welch ein starkes Signal an die regionale Kundschaft, die sich zugleich an einem abwechslungsreichen Programm und zahlreichen individuellen Attraktionen erfreuen durfte. Unser Ziel für dieses Jahr ist es, eine mindestens genauso hohe Beteiligung zu erreichen, um ein weiteres Mal auf die große Bedeutung der lokalen Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister für die Attraktivität der Innenstädte, Ortskerne und Zentren aufmerksam zu machen. Die „Heimat shoppen“-Aktionstage finden im Jahr 2022 am 9. und 10. September statt. Aber auch außerhalb dieser Aktionstage sind wieder Angebote geplant. Die IHK unterstützt die austragenden Kommunen und Werbegemeinschaften, zum Beispiel mit kostenfreien Werbemitteln für die Gestaltung der Schaufenster sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit. (mei)

Stärkend: Hilfen für die Innenstädte und Ortskerne

In den corona-bedingten Lockdownphasen haben die Innenstädte und Ortskerne erheblich gelitten. Dies gilt insbesondere für das Oberzentrum Osnabrück und die Mittelzentren. Landes- und Bundespolitik haben hierauf mit einer ganzen Reihe von Soforthilfen und langfristigeren Unterstützungsangeboten zur Stärkung der Innenstädte und Ortskerne reagiert. Unsere IHK begleitet die Umsetzung dieser Programme in verschiedenen Projektbeiräten. (da)

Überregional: Neue Niedersächsische Quartiersinitiative gestartet

Mit der Verabschiedung des Niedersächsischen Quartiersgesetz am 28. April 2021 hat auch das Land Niedersachsen endlich die Voraussetzung für die Schaffung von Business Improvement Districts geschaffen. Zielsetzung ist die Förderung von Quartiersgemeinschaften zur Durchführung von Aufwertungsmaßnahmen für Ortskerne, Stadtteilzentren und Innenstädte. Im Pilotdurchgang ist unsere Region mit vier Quartiersgemeinschaften in der Stadt und dem Landkreis vertreten. Die IHK Niedersachsen hat das Gesetzgebungsverfahren und den Auswahlprozess der Pilotinitiativen eng begleitet. Unsere IHK unterstützt die vier regionalen Quartiersgemeinschaften bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen. (da)

Überzeugend: Mit Wohnortqualität bei Fachkräften punkten

Jedes Talent wird gebraucht. Dies gilt für Unternehmen gleichermaßen wie für Kommunen, in denen diese Menschen sich niederlassen und leben wollen. Um ein ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte zu sein, müssen Kommunen ihren Bürgern etwas bieten können. Angefangen bei dem Thema Familienfreundlichkeit bis hin zu einer gelebten Willkommenskultur oder einer serviceorientierten Verwaltung.
Mit dem Projekt „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ bietet unsere IHK den Einheits- und Samtgemeinden sowie Städte unserer Region ein Audit an, mit dem sie ihr Leistungsangebot sowie ihr Serviceverhalten gegenüber (Neu-)bürger überprüfen können. Gemeinsam mit den Kommunen wollen wir so Strategien für Bürger und Neubürger entwickeln und umsetzen, um so als Wohnort attraktiv zu werden bzw. zu bleiben.
Bisher wurden insgesamt acht Kommunen ausgezeichnet (Bad Bentheim, Bissendorf, Bramsche, Lingen, Meppen, Samtgemeinde Neuenhaus, Osnabrück sowie Ostercappeln), alleine im Jahr 2021 sechs. Kommunen, die an einer Teilnahme interessiert sind, können sich bei unserer IHK informieren und bewerben.  (wes)

Verzögert: Planfeststellungsverfahren zur E 233 

Sowohl bei der A 33 Nord (Beginn 2020) als auch beim ersten Planungsabschnitt der E 233 (Beginn 2018) dauern die Planfeststellungsverfahren an. Neben der Vielzahl der eingebrachten Einwendungen spielt hier auch die Corona-Pandemie eine große Rolle, weil die bislang in Präsenz durchgeführten Erörterungstermine nun mit einer rechtssicher zu organisierenden Online-Veranstaltung ersetzt werden müssen. Zudem hat die Planfeststellungsbehörde aufgrund der Einwendungen zusätzliche Gutachten sowie die Berücksichtigung aktueller Daten angefordert. Diese neue Datengrundlagen erfordern eine erneute Öffentlichkeitsbeteiligung. (da)

Im Aufwind: Flugverkehr am FMO nimmt wieder zu

Nach einer lang andauernden pandemiebedingten Sperrung des Luftverkehrs im Jahr 2020 ging es 2021 am FMO wieder aufwärts. Gegenüber dem Vorjahr konnte das Passagieraufkommen auf 362.100 Passagiere und damit um 62 % gesteigert werden. Allerdings liegt diese Zahl immer noch deutlich unter dem Passagieraufkommen vor der Pandemie (2019: 990.000). Für das Jahr 2022 wird eine weitere deutliche Erholung erwartet. Allerdings wird es wahrscheinlich noch bis zum Jahr 2025 dauern, bis das Passieraufkommen wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Unsere IHK begleitet die Entwicklung des FMO als Gesellschafter und hat dabei insbesondere die für Geschäftsreisen wichtigen Verbindungen zu den Flugdrehkreuzen sowie Direktverbindungen in Wirtschaftszentren im Fokus. (da)

Im Dialog: Bedeutung der Klimaneutralität diskutiert

Die erfolgreiche Gemeinschaftskampagne „Industrie ist Zukunft“ von unserer IHK und dem Industriellem Arbeitgeberverband (IAV) wurde 2021 fortgesetzt. So fand etwa im September bei der Volkswagen Osnabrück GmbH der siebte Industrie-Dialog statt. Das Thema lautete: „Klimaneutralität – was bedeutet das für die deutsche Industrie?“
Klimaziele, Dekarbonisierung, Wasserstoff – beim Industrie-Dialog richteten rund 60 Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik ihren Blick auf die Klimaneutralität und deren Auswirkung auf die deutsche Industrie. Denn: Mit dem Green Deal der Europäischen Union stehen  Unternehmen vor ambitionierten Klimaschutzvorgaben. Einen sinnvolleren Instrumentenmix zur Transformation der Energiewende forderte Prof. Dr. Löschel von der Ruhr-Universität Bochum und Vorsitzender der Expertenkommission „Energie der Zukunft“ der Bundesregierung. Die Bundesregierung habe sich in den letzten Jahren mit Klimazielen überboten, jetzt müssten sie umgesetzt werden. Doch für Gebäude, Verkehr und Industrie seien diese Ziele nur schwer erreichbar. Besonders kritisch beurteilte er in diesem Zusammenhang die geplanten Ziele im Bereich der CO2-Reduzierung. (mei)

Gestartet: Containerterminal Osnabrück geht in Betrieb

Das neue Containerterminal im Osnabrücker Stadthafen (CTOS) hat im Jahr 2021 seinen Testbetrieb aufgenommen und verbindet die Region seit Januar 2022 mit sechs wöchentlichen Abfahrten in Richtung Hamburg. Neben den Stadtwerken in Osnabrück und Dortmund haben sich Osnabrücker Logistikunternehmen maßgeblich für die Realisierung dieses Terminals engagiert und finanziell beteiligt. Das Terminal wurde nach dem aktuellen Stand der Technik errichtet. Es verfügt über vier Verladegleise und eine Stellplatzkapazität von 2000 Containern. (da)

Neuerrichtet:  Hafen Bohmte wird neu aufgestellt

Während das Jahr 2021 am Hafenstandort Bohmte noch ganz unter dem Abriss des alten Bestandshafens stand, wurde zwischenzeitlich der Neubau der Hafenanlagen in Angriff genommen. Zwischenzeitlich konnte auch ein Pachtvertrag für den Hafen abgeschlossen werden. Als „RegioPort Bohmte“ wird der Agrar-, Schüttgut- und Containerhafen ab 2023 unter der Regie der Landwirtschaftlichen Bezugsgenossenschaft eG Damme (LBD) und der Raiffeisenwarengenossenschaft Osnabrück eG (RWO) betrieben. (da)

Erleichtert: Einsatz von Lang-Lkw erleichtern

Ein zentrales Thema im IHK-Verkehrsausschuss war im Jahr 2021 der Lang-Lkw. Dieses innovative Fahrzeugkonzept kann bei bestimmten Verwendungen wie dem Systemverkehr in der Stückgutlogistik und bei besonders leichten großvolumigen Transportgütern zu einer deutlichen Reduzierung des Schwerverkehrsaufkommen beitragen. Der Einsatz ist allerdings so stark reglementiert, dass das Potenzial dieser Fahrzeugkombinationen nicht ausgeschöpft wird. So dürfen diese Fahrzeuge beispielsweise keine kennzeichnungspflichtigen Mengen an Gefahrgut mitführen und nur auf extra für diese Fahrzeuge freigegebenen Strecken eingesetzt werden. Der Lang-Lkw Typ 1 (verlängerter Sattelauflieger) darf nach aktuellem Stand nur noch bis Ende 2023 eingesetzt werden. Dies hält die Fuhrparkbetreiber zunehmend von einer Anschaffung dieser Fahrzeuge ab. Die IHK setzt sich dafür ein, dass die bestehenden Regeln an den bisherigen Praxiserfahrungen gemessen und der Einsatz dieser Fahrzeuge erleichtert werden. (da)

Schneller: Bessere Schienenverbindung in Richtung Frankfurt

Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Dezember 2021, profitieren die Kunden der Deutschen Bahn (DB) in der Region Osnabrück von einer wesentlich verbesserten Verknüpfung mit dem Frankfurter Flughafen sowie den Metropolregionen im Süden und Norden Deutschlands. „Bislang fuhren die meisten Direktverbindungen zwischen Osnabrück und dem Flughafen Frankfurt über die langsamere Rheinstrecke, nur zwei nutzten die neue Schnellfahrstrecke. Künftig werden acht Züge täglich die Schnellfahrstrecke nutzen und damit jeweils eine Fahrzeitverkürzung um mehr als eine Stunde realisieren. Dies steigert die Attraktivität der Bahn für Geschäftsreisende ganz erheblich“, unterstreicht Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung. Bis auf einen IC wird diese Strecke nunmehr durchgängig mit ICE bedient. Verbesserungswürdig bleibt allerdings die Anbindung insbesondere der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim. Hier sind weiterhin Umstiege mit teilweise längeren Wartezeiten erforderlich. (da)

De-Industrialisierung findet in der Region nicht statt

Das produzierende Gewerbe hat weiterhin eine enorme Bedeutung für die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze und damit für unseren Wohlstand insgesamt. Eine De-Industrialisierung wie an anderen Standorten findet hier nicht statt. Das zeigt eine  IHK-Studie (PDF-Datei · 1426 KB) zur Bedeutung der Industrie. Grundlage hierfür war eine Auswertung der amtlichen Statistik des Landes Niedersachsen durch die IHK. Danach hebt sich die Industrie in unserer Region beim Blick auf die Arbeitsplätze positiv vom Bundestrend ab. Während woanders die Zahl der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe zurückgegangen ist, hat die Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim im industriellen Sektor zwischen den Jahren 2000 und 2018 um mehr als 14.000 Erwerbstätige zugelegt.
Damit unsere Region auch in Zukunft stark bleibt, muss die industrielle Basis weiter gestärkt werden. Deshalb ist es wichtig, die Standortbedingungen für die Industrie besonders im Blick zu behalten. Dies sind vor allem die vier Bereiche Fachkräftesicherung, Infrastruktur, Internationalisierung und Innovation. Zu den notwendigen Schritten gehöre auch, die Bedeutung der Industrie als Treiber von Forschung und Entwicklung sowie als Vorreiter beim Einsatz von Klima- und Umweltschutztechnologien stärker zu kommunizieren. Beim europäischen ‚Green Deal‘ dürfen die Belange der energieintensiven Industrieunternehmen nicht aus dem Blickfeld geraten. Die Politik muss sich daran messen lassen, dass Deutschland als Industriestandort eine sichere Perspektive hat und vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsketten erhalten bleiben. Steigende Energiepreise belasten die Industrieunternehmen bereits heute erheblich. Durch noch ambitioniertere Ziele und Maßnahmen sind weitere Belastungen zu erwarten.
Die Studie Bedeutung der Industrie 2021  (PDF-Datei · 1426 KB) kann hier heruntergeladen werden. Grundlage hierfür war eine Auswertung der amtlichen Statistik des Landes Niedersachsen durch die IHK.