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Azubi, Meister, Manager
Gestartet mit der mittleren Reife, gelandet in einer Spitzenposition: Christian Kemper (49 ) hat mit Begeisterung und Zielstrebigkeit bei Schmitz Cargobull seine Berufskarriere entwickelt. Ein Thema zieht sich durch die ganze Erfolgsstory: Ausbildung. | Protokoll: Dominik Dopheide
Meine Eltern hätten es gern gesehen, wenn ich mich, wie mein großer Bruder, für ein Studium eingeschrieben hätte. Aber ich wollte nach der Realschule lieber eine Elektronik-Ausbildung machen. Ich hatte mich informiert, dass man darauf vieles aufbauen kann, und mich bei Schmitz Cargobull beworben.
„Mach lieber den Konstruktionsmechaniker, das passt zu dir, und damit kannst du später alles werden, was du willst“, hat mein Ausbildungsleiter im Bewerbungsgespräch geraten. Wer hätte damals gedacht, dass ich ihn, nach seinem Renteneintritt, in seiner Funktion ablösen würde? Im Betrieb bin ich sehr schnell angekommen, denn es zeichnet dieses Unternehmen aus, dass man sich um Auszubildende sehr gut kümmert.
Steckenpferd Kleinteilefertigung
Nach der Ausbildung ging's in die Fertigung. Im Werkzeugvorrichtungsbau habe ich mich super wohlgefühlt, denn ich habe mein Steckenpferd – Kleinteilefertigung per CNC-Fräse – geschenkt bekommen. In weniger als vier Jahren habe ich mich bis zur Gruppenleitung hochgearbeitet. Zu den Aufgaben gehört auch die Leitung von Reparaturen und Neuaufbauten an Wochenenden und Feiertagen. Auch das hat mir Spaß gemacht. Zu dem Zeitpunkt waren noch keine Kinder im Spiel. Meine Frau hat mir den Rücken gestärkt: „Mach das, wer weiß, wofür es gut ist.“

Es macht großen Spaß, die Auszubildenden so zu unterstützen, dass sie eine super Prüfung hinlegen und ihre Zukunft beginnen können - am liebsten bei uns.Christian Kemper
Natürlich war es sehr zeitintensiv, zwei Segmente zugleich zu leiten, aber das Thema Lernen hat mich hochmotoviert. Als die Auszubildenden mich auf den verbesserungswürdigen Literaturstand hinwiesen, bin ich in meiner Freizeit selbst tätig geworden: Ich bin in einem großen Verlag Autor geworden, habe bis jetzt an diversen Publikationen mitgewirkt. Meine eigenen Weiterbildungen habe ich selbst recherchiert und angestoßen. Das Unternehmen hat mich dann umfänglich gefördert – zum Beispiel, als ich noch den Handwerksmeister im Metallbau gemacht habe, der zum Werkzeug- und Maschinenbau sehr gut passt. Schmitz Cargobull hat mich sozusagen frei laufen lassen, und dieses Vertrauen, diese Gestaltungsfreiheit ist für mich das größte Lob.
Alle zehn Jahre etwas Neues
Natürlich bekomme ich auch zurückgespiegelt, dass es gut läuft. Ich spreche regelmäßig mit meinem Chef. Er weiß, dass mir alle zehn Jahre langweilig wird und etwas Neues kommen muss. So hat er mir 2022 den Posten als Fertigungsleiter und somit die Verantwortung für alle Segmente des Produktionsbereichs Auftragserfüllung angeboten. Ich habe sofort angenommen. Schon jetzt kann ich sagen, dass es der richtige Schritt war. Die Fäden in der Hand zu halten, von der Planung bis zum Produkt, das macht einfach Spaß.
Christian Kemper – Karriereschritte
- 1993: Ausbildung Konstruktionsmechaniker/Ausrüstungstechnik bei Schmitz Cargobull
- 2007: Handwerksmeister für das Metallbauer-Handwerk
- 2008: Ausbildung zum DVS-IW Schweißfachmann
- 2010: Ausbildungsleiter der gewerblich-technischen Bereiche sowie der Bereiche Fachlageristen und Lagerlogistik bei Schmitz Cargobull. Zusatzaufgabe: Segmentleiter der Einzelteilefertigung in Vreden-Gaxel
- 2012: Beginn der nebenberuflichen Tätigkeit als Fachautor für Aus- und Weiterbildung für die Bereiche Metall/Mechatronik und Elektronik
- 2022: Fertigungsleiter im AE-Prozess (Auftragserfüllung) und Leiter Instandhaltung, Schmitz Cargobull, Werk Vreden
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Redaktion Wirtschaftsspiegel