TITEL - AUSGABE APRIL 2025

Auf nach Tschechien! – Vzhůru do Čech!

Oberfranken verbindet mit Tschechien weitaus mehr als eine gut 70 Kilometer lange Grenze. Besonders in diesen bewegten Zeiten bauen wir auf Kooperationen und gute Nachbarschaft insbesondere mit der Region Karlsbad. Lesen Sie über die vielen Berührungspunkte der oberfränkischen Wirtschaft mit dem Nachbarland in diesem Themenschwerpunkt.

Wirtschaftliche Lage in Oberfranken und Karlsbad

Gemeinsame Herausforderungen und Chancen

Die wirtschaftliche Situation in Oberfranken und dem tschechischen Bezirk Karlsbad ist von vielen ähnlichen Herausforderungen geprägt. Beide Regionen teilen sich eine vergleichbare Wirtschaftsstruktur, in der der Bädertourismus eine zentrale Rolle spielt. Neben dem Tourismus sind insbesondere die Glas- und Porzellanherstellung traditionell prägende Wirtschaftssektoren. Diese Industrien haben nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern stellen auch einen wichtigen Bestandteil der regionalen Arbeitsmärkte dar. Beide Gebiete kämpfen mit den Auswirkungen der Corona-Krise, die in Kombination mit den steigenden Energiekosten, einem akuten Fachkräftemangel und einer teils unzureichenden Infrastruktur die wirtschaftliche Lage weiter erschweren. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Oberfranken und der Tschechischen Republik zeigt sich in den zahlreichen Geschäftsbeziehungen, die über 200 oberfränkische Unternehmen unterhalten. Besonders auffällig ist, dass rund 25 dieser Unternehmen Niederlassungen in der Tschechischen Republik betreiben, wobei viele davon im Bezirk Karlsbad angesiedelt sind. Etwa 20 oberfränkische Firmen haben dort Standorte eingerichtet. Eine enge wirtschaftliche Verknüpfung besteht auch durch den Pendlerverkehr, insbesondere in Ost-Oberfranken, wo viele tschechische Arbeitskräfte in oberfränkischen Unternehmen tätig sind. Dieser grenzüberschreitende Arbeitsmarkt und die damit verbundenen logistischen Herausforderungen, insbesondere während der Pandemie, haben die Unternehmen vor große Hürden gestellt. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die enge Zusammenarbeit ein bedeutender Faktor für die wirtschaftliche Stabilität der Region.
Dr.Johanna Horzetzky
Leiterin Stabsstelle International
Internationale Wirtschaftspolitik/Außenwirtschaftsrecht
Janina Kiekebusch
Europäischer Handel und EU-Politik
Stefanie Hader
Außenwirtschaft und Zoll