Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigt sich Michel Börner in seiner Forschung und Lehre an der THU. Der Experte für den industriellen Einsatz von Künstlicher Intelligenz bekleidet die neu eingerichtete Stiftungsprofessur und kann seine Arbeit so vertiefen: „Wir sollten die Möglichkeiten ausschöpfen, die KI uns bietet und gleichzeitig die Risiken minimieren. Mir geht es in meiner Arbeit darum, Entscheidungen in der Fertigung datenbasiert zu treffen und dadurch bessere Ergebnisse zu erzielen. Außerdem können wir der KI monotone Tätigkeiten übergeben und so die Mitarbeitenden motivieren, die KI als Unterstützung zu sehen, die Freiräume für wichtigere Dinge schafft.“
Eine Verbindung von Industrie und Hochschule
Mit seiner Arbeit trägt der neu berufene Professor dazu bei, dass die Region beim digitalen Wandel in der Produktion vorne mit dabei ist und neue Technologien wie KI schnell und effektiv einsetzen kann. Dazu verbindet die Professur zwei Lehr- und Forschungsschwerpunkte der THU: Informatik und Produktionstechnik. Bereits in der Lehre profitieren die Studierenden der THU von der neuen Kooperation: „Die Studierenden mit Schnittmengen im Bereich KI und Produktion können sich nun viel leichter mit den Unternehmen vernetzen und Seminar- oder Abschlussarbeiten in den Unternehmen schreiben, wovon beide Seiten direkt profitieren. Damit sind sie später auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt und die Unternehmen können Expertinnen und Experten aus der Region rekrutieren, was deren Standorte stärkt“, betont Börner.
Regionale Wirtschaft will im Bereich KI die Zukunft mitgestalten
Egal ob Verbesserung der Produktionsprozesse oder Qualitätssicherung insbesondere stark regulierter Produkte: Von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI in der Produktion profitieren viele Branchen in der Region. Entsprechend vielseitig ist das Stifterkonsortium: Die Stifter Uhlmann und ulrich medical haben ihren Schwerpunkt im Bereich Pharma und Medizintechnik, Handtmann als Systempartner für die Automobil- und Lebensmittelindustrie und ZwickRoell in der Werkstoffprüfung. „Die Stiftungsprofessur schafft nicht nur neues Wissen über den zweckmäßigen Einsatz von KI, sondern sorgt auch dafür, dass dieses Wissen in der Region zur Anwendung kommt. So stärken wir auch Transfer und Vernetzung zu Zukunftsthemen“, erklärt Bastian Brinkmann, Head of Corporate Future Lab der Uhlmann Group Holding GmbH & Co. KG. Die vier Firmen beteiligen sich mit 700.000 Euro, die restlichen 500.000 Euro wendet die IHK Ulm auf.
„Wir dürfen in Entwicklung und Einsatz von KI nicht abgehängt werden. Mit der Förderung der Ausbildung von Fachkräften sowie von Forschung und Transfer in diesem Bereich stärken wir daher gezielt die regionale Wirtschaft“, so Petra Engstler-Karrasch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm.
WAB