Präsidentenwette“: Daniel Günther und Knud Hansen werben gemeinsam mit Azubibotschafter/innen für die duale Ausbildung

In einer Gesprächsrunde in der Mensa der Lilli-Martius-Schule mit etwa 40 Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen, moderiert von Schulleiter Jan Eric Becker, beantworteten Daniel Günther und Knud Hansen zahlreiche Fragen der Schülerinnen und Schüler. Diese reichten von den beruflichen Werdegängen („Haben Sie eine Ausbildung gemacht?“, „Warum sind Sie Politiker geworden?“) bis hin zu Fragen über die Tätigkeiten und die damit verbundenen Anforderungen. Aber auch alltägliche Aspekte wurden angesprochen („Wie viele Urlaubstage haben Sie?“, „Welche Aufstiegschancen gibt es in Ihrem Beruf noch?“). 

Der Fragerunde war ein Besuch einer Schulstunde vorausgegangen, in welcher Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter über ihre Ausbildungsberufe informierten. Ministerpräsident Daniel Günther sagte im Anschluss an seinen Besuch: „Die duale Ausbildung ist und bleibt eine wertvolle Grundlage, um erfolgreich in das Berufsleben zu starten. Deshalb müssen wir deren Bedeutung und Möglichkeiten noch stärker betonen.“ Dafür sei die berufliche Orientierung in den Schulen ganz wichtig. Das Land fördere daher unter anderem mit dem Projekt „Schule-Betrieb“ verschiedene Maßnahmen, um die Bandbreite der Ausbildungsberufe in den Schulen bekannter zu machen. Günther dankte der IHK und den Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschaftern für ihre Arbeit und ihren Einsatz in der beruflichen Orientierung. 

Obwohl die Anzahl der von der Wirtschaft angebotenen Lehrstellen in Schleswig-Holstein steigt, liegen die abgeschlossenen Ausbildungsverträge unter dem Vor-Corona-Niveau (1. August 2023: 7.238/1. August 2019: 8.794). Unter anderem als Reaktion darauf erweitern die Schulen ihre berufliche Orientierung. Dennoch bleibt der Aufklärungsbedarf hoch. Denn laut einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung lag das Interesse an einer dualen Ausbildung bei den schleswig-holsteinischen 14- bis 20-Jährigen an allgemeinbildenden Schulen im Jahr 2022 bei 34 Prozent – und damit unter dem Bundesdurchschnitt (41 Prozent). 

„Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Schleswig-Holstein kann offene Stellen nicht besetzen. Der Fachkräftemangel ist das hartnäckigste Geschäftsrisiko für unsere Betriebe. Um den Engpass zu bekämpfen, ist es entscheidend, die berufliche Orientierung in allen Schulformen zu stärken. Das Projekt Ausbildungsbotschafter/Innen ist ein toller Weg, um Schülerinnen und Schüler auf authentische Weise von den Vorteilen einer Ausbildung zu überzeugen. Wir schätzen diese Zusammenarbeit mit dem Land und dem Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung sehr“, sagte IHK-Präsident Knud Hansen. 

IHK-Ausbildungsbotschafter/Innen stellen als Expertinnen und Experten für ihren Beruf typische Aufgabengebiete vor. In einer praxisnahen Präsentation direkt in den Schulen führen sie die Schülerinnen und Schüler an die Arbeitswelt heran, bringen berufstypische Arbeitsmaterialien mit, geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und stellen sich anschließend den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Diese erhalten authentische Eindrücke von verschiedenen Ausbildungsberufen, lernen reale Arbeitsabläufe kennen und bekommen Informationen über berufliche Perspektiven aus erster Hand. Für Unternehmen bietet sich die Möglichkeit, sich als engagierter Ausbildungsbetrieb zu präsentieren, Fachkräfte zu sichern und damit eine langfristige Personalentwicklung zu betreiben. 

Neugierig fragten die Schülerinnen und Schüler auch die Ausbildungsbotschafter/Innen aus, zum Beispiel zur Ausbildung und Berufszufriedenheit („Fühlst du dich in deinem Betrieb wohl?“, „Wie ist dein Chef?“), zur beruflichen Entwicklung und Bildung („Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es in deinem Beruf bzw. Unternehmen?“) oder zum Arbeitsumfeld und zur konkreten Unterstützung durch den Betrieb („Gibt es seitens deines Unternehmens Unterstützung bei persönlichen/familiären Angelegenheiten?“). 

„Wir wollen Schülerinnen und Schülern die praktischen Möglichkeiten nach der Schule näherbringen. In der Schule wird oft mehr über Studienmöglichkeiten gesprochen als über die vielfältigen Chancen und Vorteile, die eine Ausbildung bieten kann”, sagten Rick Langanke und Sarah Brüggemann, beide Ausbildungsbotschafter/In bei der Firma TRIOPTICS GmbH aus Wedel. Sophia Rinner, als Auszubildende bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ebenfalls Ausbildungsbotschafterin, ergänzt: „Da ich selber viel Spaß an meinem Ausbildungsberuf habe, möchte ich mein Wissen über den Ausbildungsberuf gerne an andere weitergeben und kann dazu meine Präsentationsfähigkeiten stärken.“  

Über das Projekt „Azubibotschafter/innen“ 

Das Projekt „Azubibotschafter/innen“ wird gefördert durch das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung (SHIBB). Es ist Teil der Fachkräfteinitiative Schleswig-Holstein FI.SH. Die Ausbildungsbotschafter/innen sind Auszubildende im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr. Sie gehen in Schulklassen und geben über ihre Ausbildung, die Chancen und Anforderungen Informationen aus erster Hand. Als Expertinnen und Experten stellen sie für ihren Beruf typische Aufgabengebiete vor. In einer praxisnahen Präsentation führen sie die Schülerinnen und Schüler an die Arbeitswelt heran, bringen berufstypische Arbeitsmaterialien mit, geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und stellen sich anschließend einem Experteninterview den Fragen der Schüler/innen. 

Beigefügt finden Sie zwei Fotos zur redaktionellen Verwendung. Als Bildhinweis verwenden Sie bitte "IHK/von Borstel". Auf dem ersten Foto zu sehen sind (v.l.n.r.) Ministerpräsident Daniel Günther, IHK-Präsident Knud Hansen sowie die Azubibotschafter/innen Sarah Brüggemann, Rick Langanke und Sophia Rinner. Auf dem zweiten Foto sehen Sie die Azubibotschafter/innen (v.l.n.r.) Sophia Rinner, Sarah Brüggemann und Rick Langanke.

Medieninformation der IHK zu Kiel vom 10. November 2023