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„Fast zu gut, um wahr zu sein“
In Usbekistan werden dringend Berufsaussichten für die überwiegend junge Bevölkerung benötigt, hierzulande hingegen fehlt es an Fachkräften. Eine neue Kooperation soll eine Win-Win-Situation schaffen.
Es klinge fast zu gut, um wahr zu sein, sagt Alessia Mezzadonna vom StrandGut Resort in Sankt Peter-Ording. Dabei ist das Angebot wahrhaftig: Betriebe im Tourismus, Hotel- und Gaststättengewerbe bieten Nachwuchskräften, die in Usbekistan ihre Ausbildung machen, zunächst ein vierwöchiges Praktikum an. Im Folgejahr – nach Abschluss ihrer Ausbildung im Heimatland – kehren diese dann als fertige Fachkräfte zurück in die deutschen Unternehmen. „Das ist sehr interessant für uns – beim Arbeitseinstieg kennen sie dann schon die Abläufe im Betrieb und beide Seiten konnten bereits herausfinden, ob man zueinander passt.“
Das ist sehr interessant für uns – beim Arbeitseinstieg kennen sie dann schon die Abläufe im Betrieb und beide Seiten konnten bereits herausfinden, ob man zueinander passt.Alessia Mezzadonna
Um diese Kooperation zu beschließen, empfing die IHK Flensburg Ende Januar eine Delegation aus Usbekistan. „Dieser Besuch war ein erster wichtiger Schritt, um unsere internationalen Beziehungen zu stärken und gemeinsam nachhaltige Projekte zur Fachkräftegewinnung voranzutreiben“, sagt IHK-Präsidentin Franziska Leupelt. „Besonders wichtig ist uns die faire Gestaltung der Kooperation. Wir möchten den Fachkräften einen fairen Zuzug ermöglichen und streben eine langfristige Zusammenarbeit an“, ergänzt Michael Schack, IHK-Geschäftsbereichsleiter Bildung und Fachkräfte.
Den Grundstein gelegt für ein zukunftsweisendes Fachkräfte-Projekt: Khondamir Boymatov (Politik-Sekretär Botschaft Usbekistan), Özgür Yurteri (Referent Fachkräftesicherung International, IHK), Michael Schack (Leiter IHK-Geschäftsbereich Bildung und Fachkräfte), Dilshod Akhatov (Botschafter Republik Usbekistan in Deutschland), IHK-Präsidentin Franziska Leupelt und Sedef Atasoy (stv. Hauptgeschäftsführerin)
Das usbekische Bildungsministerium, das Goethe-Institut und die IHK Flensburg haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Unter den Delegationsteilnehmern waren zudem Schulleiterinnen und Schulleiter der touristischen Berufsschulen in Usbekistan. In der Hannah-Arendt-Schule ließen sich die Gäste die Arbeitsweise hiesiger Berufsschulen erläutern, in Sankt Peter-Ording stand anschließend die Besichtigung der Betriebe „Strandgut Resort“, „Zweite Heimat“ und „Beach Motel“ auf dem Programm. Hier gab es Einblicke in die regionalen Angebote und Arbeitsweisen. „Aktuell sind wir noch gut aufgestellt, aber auch für uns wird das Thema Fachkräftesicherung immer wichtiger“, sagt Personalmanagerin Alessia Mezzadonna. „Es ist toll, dass die IHK nach Lösungen sucht und über den Tellerrand schaut.“
Autorin: Anja Christiansen
Veröffentlicht: 31. Januar 2025
Veröffentlicht: 31. Januar 2025
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