OECD-Studie: Bildung auf einen Blick 2014

Die aktuelle Ausgabe des OECD-Berichts „Bildung auf einen Blick“ („Education at a Glance“) zeigt für Deutschland in der Breite der Bevölkerung ein gutes Bildungsniveau: 86 % der 25- bis 64-Jährigen verfügen mindestens über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, d. h. über die Hochschulreife oder einen Berufsabschluss.
Der Bericht zeigt zudem: Je höher der Bildungsabschluss, desto geringer die Wahrscheinlichkeit der Arbeitslosigkeit. Von den Erwachsenen mit Hochschul- oder Fortbildungsabschluss („Tertiärabschluss“) waren 88 % in Beschäftigung, gegenüber 78 % derjenigen mit Sekundarabschluss II und 57 % derjenigen ohne Abschluss des Sekundarbereichs II.
Allerdings macht die OECD die akademische Bildung wieder zum Maß aller Dinge. Kinder von Akademikern, die sich für eine Berufsausbildung entscheiden, werden im Bericht als Bildungsabsteiger gewertet. 18 % der Erwachsenen in Deutschland haben laut Bericht einen niedrigeren Bildungsabschluss als ihre Eltern – das ist im Ländervergleich der zweithöchste Anteil an so definierter „Abwärts-Mobilität“. Die Beschäftigungsperspektiven und Aufstiegschancen, die die berufliche Ausbildung bietet, werden dabei nicht berücksichtigt. Der OECD-Bericht wird dem Wert der beruflichen Bildung in Deutschland nicht gerecht. Die Wertschätzung der Berufsbildung in Deutschland zeigt sich zum Beispiel darin, dass laut OECD-Bericht etwa die Hälfte der Schüler und Schülerinnen im Sekundarbereich II einen berufsvorbereitenden Bildungsgang oder eine Berufsausbildung absolvieren.