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Nr. 5111142

Tourismustag Niedersachsen: „Zukunft gestalten: digital, nachhaltig, erlebnisstark!“ 28. und 29. Oktober 2025

Wie kann der Tourismus in Niedersachsen auch morgen erfolgreich, lebendig und zukunftsfähig sein? Antworten auf diese Frage liefert der 21. Tourismustag Niedersachsen am 28. und 29. Oktober 2025 in Osnabrück. Unter dem Motto „Zukunft gestalten: digital, nachhaltig, erlebnisstark!“ lädt die IHK Niedersachsen (IHKN) Fachleute aus Hotellerie, Gastronomie, Freizeiteinrichtungen, Tourismusorganisationen, Politik und Verwaltung zum landesweiten Branchentreffen ein. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne wird vor Ort sein und sich mit den Teilnehmern zum Stand und zur Zukunft der niedersächsischen Tourismuspolitik austauschen.

Zukunftsthemen der Tourismuswirtschaft im Fokus

Im Mittelpunkt des Tourismustags stehen aktuelle Zukunftsthemen, die die Branche bewegen: die neusten Entwicklungen in Sachen KI, Inspiration aus der Gastronomie, erfolgreiche Ansätze in der Personalgewinnung und zukunftsweisende Projekte im Gesundheitstourismus.
„Der Tourismus in Niedersachsen muss sich gerade mit ganz vielen Themen beschäftigen. Wir möchten uns der Frage widmen, wie die Tourismuswirtschaft auch morgen erfolgreich, lebendig und zukunftsfähig sein kann. Dabei ist die Zukunft etwas, das wir mitgestalten können. Wie? – Das werden uns Zukunftsexpertin Birthe Menke und Tourismusberater Oliver Becker zeigen“, gibt IHKN-Tourismussprecherin Kerstin van der Toorn einen kleinen Ausblick auf die Tagung.

Tourismusdialog mit dem Wirtschaftsministerium im Programm

Die Teilnehmenden erwartet dazu ein vielfältiges Programm aus Fachvorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen. Zum Konferenzauftakt wird es unter anderem ein Statement zum Tourismus von Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne geben. In den anschließenden Tourismusdialogen sprechen ausgewählte Experten über die aktuelle Themen und Herausforderungen der niedersächsischen Tourismuswirtschaft.

Zukunftsthemen im Mittelpunkt der Fachforen

Der zweite Tag startet mit zwei inspirierenden Keynotes. Birthe Menke von 4strat GmbH MORE THAN ONE FUTURE® leitet mit ihrer Keynote Von Visionen zu Wirklichkeiten – Zukunftsdenken für den Niedersachsen-Tourismus den Tag ein. Anschließend folgt Oliver Becker, selbstständiger Tourismusberater, zum Thema Zukunft gestalten, aber wie? Kreativitätstechniken für die Praxis“
Inhaltlicher Schwerpunkt des Tages sind die folgenden fünf Fachforen, von denen drei parallel um 12:00 Uhr und zwei parallel um 13:00 Uhr stattfinden.
  • Forum I: Revolution KI 2.0 – Die besten Tools und Top-Trends für 2026
  • Forum II: Auszeit mit Wirkung – Urlaub „auf Rezept“: Win Win für Gäste und Betriebe
  • Forum III: Zwischen Klimawandel und Mobilitätswende – mit LEGO® Steinen Zukunft gestalten
  • Forum IV: Nicht suchen, sondern finden – mit kreativen Ideen zum passenden Mitarbeiter
  • Forum V: Anders machen – Inspirationen aus dem Gastgewerbe
Alle Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Veranstaltungsseite.
Early Bird Tickets für 219 Euro pro Person bis zum 17. August 2025
Der Tagungsbeitrag beträgt 249 Euro pro Person und ist gültig für den Besuch des Tourismustages an beiden Tagen inkl. Imbiss, Tagungsgetränken und Abendveranstaltung (Teilnehmerzahl begrenzt). IHK-Mitglieder erhalten 15 Prozent Ermäßigung. Für Auszubildende und Studenten gilt ein vergünstigter Tarif (50 Prozent des regulären Tagungsbeitrages); geben Sie diese Informationen im Feld Bemerkungen an.
Anmeldeschluss: 13. Oktober 2025.
Veranstaltet wird der Tourismustag von der IHK Niedersachsen und der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Kooperationspartner sind die Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land, die Stadt Osnabrück, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen, die TourismusMarketing Niedersachsen, der Heilbäderverband Niedersachsen und der Tourismusverband Niedersachsen. Ideell unterstützt wird die Veranstaltung von den kommunalen Spitzenverbänden.
Sie möchten Ihrem Unternehmen mehr Sichtbarkeit in der niedersächsischen Tourismusbranche verleihen? Dann werden Sie Aussteller oder lassen Sie uns über Ihre individuellen Ideen sprechen. Zusammen finden wir den passenden Rahmen um ihr Unternehmen zu präsentieren.
Ansprechpartnerinnen: Kerstin van der Toorn, Sprecherin Tourismus, IHK Niedersachsen (IHKN), Tel. 04921 8901-48, E-Mail: Kerstin.vanderToorn@emden.ihk.de und Katja Sierp, Projektleiterin Tourismus, IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, Tel. 0541 353 235, E-Mail: sierp@osnabrueck.ihk.de

IHK-Tourismusausschuss fordert Tempo beim Bürokratieabbau

„Die Tourismusbranche braucht jetzt Tempo beim Bürokratieabbau und verlässliche politische Rahmenbedingungen bei Investitionen und Abschreibungen“, betonte Wolfgang Hackmann, Ausschussvorsitzender und Geschäftsführer der Hackmann Hotels GmbH & Co. KG, in der Sitzung des IHK-Fachausschusses Tourismus, die auf Schloss Dankern stattfand.
„Die Bundesregierung muss jetzt liefern und zeigen, dass sie die Inhalte des Koalitionsvertrages umsetzt. Dazu gehören der Abbau von Dokumentationspflichten und die Möglichkeit einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit. Bei der Umsatzsteuer ist die Reduzierung für die Gastronomie eine wichtige Entlastung, allerdings nur die zweitbeste Lösung. Wir wünschen uns weiterhin eine Reform des Umsatzsteuersystems mit einem geringeren Satz und weniger Ausnahmen“, betonte Gastgeber Friedhelm-Wilhelm Freiherr von Landsberg-Velen. Es sei wichtig, die Bedeutung der Tourismuswirtschaft als Wirtschafts- und Standortfaktor bundesweit anzuerkennen, deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und die Attraktivität der Branche für Fach- und Arbeitskräfte sicherzustellen.
Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sieht dringenden Handlungsbedarf. Renate Mitulla, Geschäftsführerin des DEHOGA-Landesverbandes Niedersachsen, erläuterte bei der Sitzung aus der Perspektive des Branchenverbandes die Erwartungen an die Politik. „Von 2019 bis 2024 haben in Niedersachsen rund 4.000 Unternehmen aufgrund der hohen Kostenlast den Geschäftsbetrieb eingestellt. Die Politik muss die Unternehmen weiter gezielt entlasten und die angekündigten Maßnahmen umsetzen, damit sich die Unternehmen zukunftsfähig entwickeln können“, betonte Mitulla.
Schloss Dankern, Deutschlands größter Familien-Ferienpark, bot den passenden Rahmen für die Sitzung. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Familie Landsberg-Velen ein Urlaubs- und Freizeitparadies für Familien mit überregionaler Strahlkraft geschaffen.
In der vergangenen Saison besuchten insgesamt 1,2 Millionen Gäste den Ferienpark. Mehr als 173.000 Gäste sorgten 2024 für mehr als 800.000 Übernachtungen für Haren (Ems). „Als Familienunternehmen im Wettbewerb mit touristischen Anbietern in Deutschland sowie den Niederlanden sind stabile wirtschaftspolitische und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für uns entscheidend“, betonte Freiherr von Landsberg-Velen.
Im Anschluss an Sitzung bekamen die Ausschussmitglieder eine Führung über das Gelände von Schloss Dankern.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus trifft sich dreimal jährlich. Zu den Sitzungen werden regelmäßig Experten aus der Tourismusbranche, Politik oder Wissenschaft eingeladen.

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz trat in Kraft

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) trat am 28.06.2025 in Kraft und setzt die EU-Richtlinie 2019/882 um. Durch das BFSG werden Privatunternehmen verpflichtet, bestimmte Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten.
Die Tourismusbranche ist von dem Gesetz ebenfalls betroffen.
Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit hat einen FAQ-Katalog speziell für die Tourismusbranche erstellt und erläutert, welche Produkte und Dienstleistungen von dem Gesetz betroffen sind.

Tourismusbranche angespannt: Kostendruck und schwierige Rahmenbedingungen belasten Unternehmen

84 Prozent der Unternehmen in der Region Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bewerten die laufende Saison als „gut“ oder „befriedigend“. Der Blick in die Zukunft ist dennoch kritisch. Der anhaltend hohe Kostendruck und schwierige Rahmenbedingungen belasten die Branche. Das geht aus der Herbstumfrage 2024 der IHK Niedersachsen hervor.
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen
Wie sehr die Situation die Unternehmen zunehmend negativ beeinflusst, zeigt sich unter anderem in der Umsatzentwicklung. 45 Prozent der Betriebe in der IHK-Region gaben an, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr niedriger ausgefallen ist. Der wirtschaftliche Druck für die Betriebe verschärft sich damit weiter und lässt kaum Spielraum für Entwicklungen.
Kostendruck und Rahmenbedingungen belasten Unternehmen
Die größten Herausforderungen sehen die Unternehmen in den Preisen für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe sowie in den politischen Rahmenbedingungen. Diese werden von 86 Prozent der Befragten als Hauptrisiken für die zukünftige Geschäftsentwicklung eingeschätzt.
Unternehmen blicken skeptisch in die Zukunft und agieren zurückhaltend
Das belastet die Stimmung in der Branche erheblich: 74 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage nicht verändern wird. 20 Prozent erwarten sogar eine Verschlechterung der Lage. Die hohen Belastungen führen dazu, dass die Unternehmen weiter zurückhaltend agieren. Es fehlen die notwendigen Spielräume für Investitionen. Über 60 Prozent der befragten Unternehmen geben an, ihre Investitionen zurückzufahren oder keine vorzunehmen.
Übernachtungszahlen sind ein positives Signal
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gibt es auch positive Signale: So sind die Übernachtungszahlen im Zeitraum Januar bis September in der IHK-Region um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Damit liegt die Region leicht über dem Wachstum des Landes, das im gleichen Zeitraum bei 1,7 Prozent liegt. Dies zeigt, dass das Interesse am Standort weiterhin vorhanden ist und die Region über ein enormes touristisches Potenzial verfügt.
Die Saisonumfrage der IHK Niedersachsen wurde vom 14. Oktober bis 8. November durchgeführt. Aus der Region Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim haben insgesamt 36 Unternehmen teilgenommen. Die Ergebnisse für ganz Niedersachsen finden Sie auf der Seite der IHK Niedersachsen.

Keine zusätzlichen Belastungen für den Tourismus

Einzelne Kommunen, auch in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, erwägen derzeit die Einführung einer Kultur- und Tourismusabgabe. Dies sieht der IHK-Tourismusausschuss, der jetzt bei der Zoo Osnabrück GmbH in Osnabrück tagte, kritisch. „Die Branche sieht solchen Kultur- und Tourismusabgaben mit großer Sorge entgegen“, erklärte Wolfgang Hackmann, Ausschussvorsitzender und Geschäftsführer der Hackmann Hotels GmbH & Co. KG. Er verwies dabei auf die Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage von IHK und DEHOGA-Bezirksverband Osnabrück zu den Auswirkungen einer solchen Abgabe. Danach erwarten 86 Prozent der befragten Unternehmen im IHK-Bezirk negative Auswirkungen auf das eigene Unternehmen. 73 Prozent rechnen mit negativen Folgeeffekten für die gesamte Tourismuswirtschaft vor Ort.
„Hotels, Gastronomie- und weitere Übernachtungsbetriebe haben nach den Pandemie-Lockdowns ohnehin schon mit einem verschärften Arbeitskräftemangel sowie steigenden Energie- und Rohstoffpreisen zu kämpfen. Neben der Kostenbelastung käme neue Bürokratie auf die Branche zu. Die Unternehmen dürfen nicht weiteren Belastungen ausgesetzt werden“, forderte Hackmann weiter. 68 Prozent der Betriebe befürchten sogar, dass eine solche Abgabe zusätzlich auch Handel, Gastronomie und Dienstleistungen schwächen würde. Insofern sprachen sich die Ausschussmitglieder einstimmig gegen weitere Belastungen durch Kultur- und Tourismusabgaben aus.
„Jeder Euro, der Kunden bei der Übernachtung zusätzlich belastet, fehlt damit in Gastronomie und Handel“, erläuterte Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung. „Wenn Bund und Länder gleichzeitig hohe Summen in die Reaktivierung der Innenstädte investieren, ergibt sich ein gegenläufiger fiskalischer Effekt. Das bedeutet doppelte Bürokratie. Hier sollte die Verhältnismäßigkeit von Aufwand und Nutzen berücksichtigt werden“, so Schweda.
Gastgeber der Tourismusausschusssitzung war die Zoo Osnabrück GmbH. „Der Zoo gehört zu den touristischen Leuchttürmen unserer Region. Die Herausforderungen für die nächsten Jahre sind allerdings groß. Diesen wollen wir mit einem neuen Masterplan begegnen. Besonders wichtig sind uns hierbei unsere Schwerpunkte Artenschutz, Bildung, Erholung und Forschung“, erläuterte Philipp Bruelheide den Mitgliedern des IHK-Fachausschuss Tourismus auf der Sitzung. Der Zoo Osnabrück gehört zu den besucherstärksten Zoos in Niedersachsen und beherbergt heute rund 2.000 Tiere aus 300 Arten.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK- Fachausschuss Tourismus trifft sich dreimal jährlich. Zu den Sitzungen werden regelmäßig Experten aus der Tourismusbranche, Politik oder Wissenschaft eingeladen.

Meldeschein für deutsche Gäste fällt weg

Das vierte Bürokratieentlastungsgesetz ist beschlossen und beinhaltet eine wichtige Neuerung für die Tourismusbranche: Ab dem 1. Januar 2025 entfällt die Meldepflicht für Gäste mit deutscher Staatsangehörigkeit.
Meldeschein für ausländische Übernachtungsgäste bleibt bestehen
Der Wegfall des Meldescheins gilt nur für Gäste mit deutscher Staatsangehörigkeit. Gäste mit ausländischer Staatsangehörigkeit müssen bei der Anreise in einem Beherbergungsbetrieb weiterhin einen Meldeschein ausfüllen. Zusätzlich müssen sie ein gültiges Identitätsdokument (anerkannter und gültiger Pass oder Passersatz) vorlegen. Die Meldescheine müssen 12 Monate vom Beherbergungsbetrieb aufbewahrt und spätestens nach weiteren 3 Monaten vernichtet oder gelöscht werden.
Meldung zur Beherbergungsstatistik bleibt bestehen
Grundlage für die Beherbergungsstatistik ist nicht das Bundesmeldegesetz sondern das Beherbergungsstatistikgesetz. Dieses bleibt in seiner Form bestehen und gilt weiterhin für Beherbergungsbetriebe, die nach Einrichtung und Zweckbestimmung dazu dienen, mindestens zehn Gäste gleichzeitig vorübergehend zu beherbergen.
Wichtiger Schritt im Bürokratieabbau
Mit der Abschaffung der Meldepflicht folgt der Bund einer langjährigen Forderung der IHK und Branchenverbänden und geht einen wichtigen Schritt beim Bürokratieabbau. Das Bundesmeldegesetz, die rechtliche Grundlage für die Meldepflicht, wird entsprechend geändert. Bis dahin gilt noch die aktuelle Regelung der Meldepflicht.
Aktuell noch geltende Regelung:
Die Meldepflichten für Beherbergungsbetriebe sind in § 29 des Bundesmeldegesetzes (BMG) geregelt. Demnach sind beherbergte Personen verpflichtet, am Tag der Ankunft einen besonderen Meldeschein handschriftlich zu unterschreiben. Der Meldepflicht darf mit Zustimmung des Gastes auch digital nachgekommen werden. Die Daten werden in diesem Fall digital erhoben und die beherbergte Person bestätigt am Anreisetag deren Richtigkeit und Vollständigkeit. Die digitale Erhebung der Daten ist durch eine kartengebundene Zahlung, durch einen elektronischen Identitätsnachweis mit dem Personalausweis, mit der eID-Karte oder mit dem elektronischen Aufenthaltstitel sowie durch Vor-Ort-Auslesen einer der genannten Ausweisarten möglich.
Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem beim Deutschen Tourismusverband.



Fokus Niedersachsen: Auto beliebtestes Verkehrsmittel der Gäste

Niedersachsen Tourismusunternehmen: Spagat zwischen Erreichbarkeit und attraktiver Verkehrsinfrastruktur

Niedersachsens Tourismusunternehmen und -destinationen befinden sich im Spannungsfeld zwischen guter Erreichbarkeit und attraktiver Verkehrsinfrastruktur einerseits und der Notwendigkeit der Emissionsreduzierung im Tourismus auf der anderen Seite. Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der IHK Niedersachsen machen jetzt deutlich, dass das Auto noch immer das wichtigste Verkehrsmittel für Urlaubsreisen in Niedersachsen ist – sowohl bei der An- und Abreise als auch vor Ort. Gleichzeitig ist das Auto mit Verbrennungsmotor nach dem Flugzeug das Verkehrsmittel mit den höchsten Emissionswerten.

Radregion Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim: Fahrrad ein wichtiges Verkehrsmittel

Neben dem Auto hat sich das Fahrrad in der Tourismusregion als wichtiges Verkehrsmittel etabliert. Die umfangreichen Investitionen in die Radinfrastruktur haben dazu beigetragen, dass sich das Fahrrad zu einer attraktiven und umweltfreundlichen Alternative zum Auto entwickelt hat. Das bestätigen auch die mehrfachen Auszeichnungen durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) als beliebteste Radreiseregion Deutschlands. Dies zeigt, dass es durchaus Potenzial für eine verstärkte Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel gibt. Ein Trend dahingehend ist allerdings noch nicht zu erkennen.

Attraktivität klimafreundlicher Verkehrsmittel muss gesteigert werden

„Auch wenn der Wunsch, nachhaltig zu reisen, groß ist, ist nach unseren Erkenntnissen in Niedersachsen kein Trend zu einer umweltschonenderen Mobilität sichtbar“, resümiert Monika Scherf, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen (IHKN), die Umfrageergebnisse. Weitere Studien zeigen, dass sich die Wahl des Verkehrsmittels in erster Linie nach Kriterien wie Sicherheit, Stressfreiheit, Flexibilität, Bequemlichkeit oder Nutzerfreundlichkeit richtet.
„Um die durch den touristischen Verkehr erzeugten Treibhausgase in Niedersachsen künftig zu reduzieren, müssen die klimafreundlichen Verkehrsmittel mindestens so attraktiv sein wie der eigene PKW – und es muss eine durchgehende Mobilität am Urlaubsort gewährleistet sein“, ergänzt Kerstin van der Toorn, Tourismussprecherin der IHK Niedersachsen.

„Hier ist die Politik gefordert“, ist IHKN-Hauptgeschäftsführerin Monika Scherf überzeugt. „Schon bei der Planung von Infrastrukturen und Angeboten sollte der Tourismus stets mitgedacht werden. Touristische Verkehre sollten in der regionalen und kommunalen Verkehrsplanung berücksichtigt werden und im Idealfall eigene touristische Mobilitätskonzepte entwickelt werden“, so Scherf.

ÖPNV ausbauen und Zuverlässigkeit steigern

Aus Sicht der IHKN ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere durch bessere Bahnanbindungen sowie den Ausbau von Straßen und Radwegen, notwendig. Um Bahn und ÖPNV attraktiver zu machen, ist eine regelmäßige Taktung, Zuverlässigkeit und einfache Ticketstruktur erforderlich. Die Fortführung des Deutschlandtickets und Anreize wie eine kostenlose Nutzung des ÖPNV mit Gästekarten ist aus Sicht der niedersächsischen Tourismuswirtschaft genauso wichtig. Um die Anschlussmobilität vor Ort sicherzustellen, sollten emissionsarme Verkehrsmittel und Mobilitätszentralen gefördert werden. Weiterhin ist der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur für E-Autos und die Förderung der Elektrifizierung weiterer Verkehrsmittel notwendig.
Neben der Politik sind auch weitere Akteure gefordert: Damit Gäste schon bei der Reiseplanung umfassende Informationen zu allen am Reiseziel vorhandenen Verkehrsmitteln finden, sollte im Tourismusmarketing die klimafreundliche Anreise und Mobilität betont und umfassende Information zu Verkehrsmitteln am Reiseziel geboten werden.
Rund 450 Tourismusunternehmen aus ganz Niedersachsen wurden vom 10. April bis 10. Mai 2024 zum Mobilitätsverhalten ihrer Gäste befragt. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen zeigt der IHKN-Fokus Niedersachsen mit dem Titel "Mobilität und Tourismus: Wie reisen Gäste in Niedersachsen?", den Sie unter diesem Link als PDF aufrufen können.
Der Fokus Niedersachen erscheint in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Politik. Die aktuelle Ausgabe sowie die bereits erschienenen Publikationen sind unter www.fokus-niedersachsen.de zu finden.

Trotz Plus bei Übernachtungen: Gastgewerbe bei Investitionen zurückhaltend

„Der regionale Tourismus entwickelt sich positiv: Die Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim gehört mit weit über 900.000 Übernachtungen im ersten Quartal 2024 zu den beliebtesten Reiseregionen Niedersachsens“, fasst Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, die neuesten Zahlen des Landesamtes für Statistik zusammen. Es weist damit einen regionalen Zuwachs um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Das attraktive Angebot an gut ausgebauten Rad- und Wanderwegen und die vielfältigen Übernachtungs- und Ausflugsmöglichkeiten, vor allem für Familien, lockten Gäste in die Region, so Schweda. Geschäftsreisende und Veranstaltungsplaner schätzten die attraktiven Tagungsmöglichkeiten.
Die Ergebnisse der aktuellen Frühjahrsumfrage der IHK Niedersachsen zeigen allerdings die Kehrseite der Medaille: Der anhaltend hohe Kostendruck lässt die Betriebe zurückhaltend agieren. Vor allem Arbeitskosten und hohe Preise für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe werden von den Betrieben als Hauptrisiken genannt. Abweichend zum Ergebnis auf niedersächsischer Ebene, wo die Preise für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe an erster Stelle stehen, bewerten die regionalen Betriebe die Arbeitskosten mit knapp 80 Prozent als größtes Risiko für die eigene Geschäftstätigkeit. Danach folgen mit rund 67 und 58 Prozent die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise sowie der Personalmangel. An Bedeutung als Risikofaktor für die Geschäftstätigkeit zugenommen haben die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Aktuell sehen 52 Prozent der regionalen Betriebe hier erhöhtes Risikopotenzial. Im Vorjahr bewegten sich die Werte zwischen 42 und 44 Prozent.
„Gerade weil es dem Gastgewerbe an Arbeits- und Fachkräften mangelt, höhere Löhne veranschlagt werden, um überhaupt ausreichend Personal zu bekommen, die finanziellen Belastungen der Corona-Pandemie nicht ausgestanden sind und Energie-, Rohstoff- und Lebensmittepreise auf einem hohen Leven liegen, sind die Erwartungen an gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen hoch. Diese Erwartungen haben Landes- und insbesondere Bundespolitik aus Sicht der Branchen bisher nicht erfüllt. Diese enttäuschten Erwartungen haben die Stimmung in der Tourismuswirtschaft trotz guter Übernachtungszahlen eingetrübt. Aufgrund der Unsicherheit halten sich viele Unternehmen mit Investitionen zurück“, erläutert Anke Schweda. Planten auf niedersächsischer Ebene aktuell rund 64 Prozent der befragten Betriebe weniger bis keine Investitionen in den Betrieb, liege die regionale Wirtschaft mit 69 Prozent darüber. Im Vergleich zur Umfrage im Herbst 2023 habe die Bereitschaft, Investition in den eigenen Betrieb zu planen oder vorzunehmen, damit weiter abgenommen.
„Der Handlungsbedarf in der Branche macht unseren Einsatz auf politischer Ebene umso wichtiger. Die Anforderungen der Tourismuswirtschaft müssen bei politischen Entscheidungen stärker berücksichtig werden“, fordert Anke Schweda.

Wolfgang Hackmann Vorsitzender im IHK-Tourismusausschuss

„Der Fachkräftebedarf, die Suche nach Auszubildenden sowie anspruchsvolle politische Rahmenbedingungen stellen die touristischen Betriebe im IHK-Bezirk vor große Herausforderungen. In unserem Fachausschuss wollen wir diese Themenbereiche diskutieren, Lösungsansätze erarbeiten und den betrieblichen Erfahrungsaustausch fördern“, erläutert Wolfgang Hackmann, der neue Vorsitzende des IHK-Fachausschuss Tourismus, in der konstituierenden Sitzung des Ausschusses. Zuvor war Hackmann, Geschäftsführer der Hackmann Hotels GmbH & Co. KG in Meppen, zum Vorsitzenden und Heinz-Ludwig Eichholz, Geschäftsführer Gasthof zum Freden GmbH, zum stellvertretenden Vorsitzenden des Fachausschusses Tourismus für die neue Wahlperiode 2024 – 2028 gewählt worden. Die Wahl des Vorsitzes erfolgte einstimmig.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand der Fachkräftebedarf und die schwierige Ausbildungssituation. Hilfreich seien dabei Verbesserungen bei der Akquise von internationalen Fachkräften, etwa durch Erleichterungen bei Einreise und Anerkennung sowie durch Sprachförderungen zur besseren Integration.
Die konstituierende Sitzung fand in den Lakeside Apartments, dem neue Tagungs- und Apartmentkomplex des See- und Sporthotels in Ankum statt. „Nach zwei Jahren Bauzeit freue ich mich, dass der Tourismusausschuss der IHK zu den ersten Gästen in unseren neuen Räumlichkeiten gehört", freut sich Julien Schon, Geschäftsführer des See- und Sporthotels GmbH & Co. KG. Der Neubau umfasst 43 Zimmer bzw. Apartments sowie vier Tagungsräume. Eigentümer des Hotelkomplexes ist seit 2013 der Ankumer Unternehmer Georg Dobelmann: „Mit vielen innovativen Ideen konnten wir den Standort zu einem überregional bekannten Hotel- und Tagungsstandort entwickeln. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Sportreisen wie Fußball, Tennis, Reiten und Golf, da Ankum und die Region dafür hervorragende Rahmenbedingungen bieten.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK- Fachausschuss Tourismus trifft sich dreimal jährlich. Zu den Sitzungen werden regelmäßig Experten aus der Tourismusbranche, Politik oder Wissenschaft eingeladen.

IHK-Tourismusausschuss: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bieten enormes Potenzial für das Gastgewerbe

„Die Digitalisierung ist in Tourismus und Gastgewerbe längst angekommen. Sie bietet unseren Betrieben neue Zukunftschancen, unabhängig von Betriebsform und -größe. Die Einführung digitaler Dienste, wie Reservierungs- und Bestellsysteme, und die Verbesserung der Datenökonomie durch den Einsatz moderner Unternehmenssoftware, haben die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ermöglicht. Mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz hat die Umsetzung der nächsten Digitalisierungsstufe der Branche begonnen.“ Dies erklärte der Vorsitzende Wolfgang Hackmann in der Sitzung des IHK-Fachausschusses Tourismus in Bad Iburg. Er vertritt die Region zugleich im DIHK-Tourismusausschuss in Berlin. Ziel sei es, die Vorteile der Digitalisierung für Gäste und Mitarbeiter zu nutzen.
„Digitale Angebote und Services sind unverzichtbar, um den aktuellen Herausforderungen des Gastgewerbes zu begegnen“, erklärte Christoph Digwa, Gastro 4.0-Experte des Mittelstand-Digital Zentrums Hannover. Er präsentierte das innovative Konzept der durch Künstliche Intelligenz (KI) gestützten „Digitalen Servicekraft“. Dieses System revolutioniert das Gasterlebnis und entlastet gleichzeitig das Servicepersonal erheblich. In einer Live-Demonstration zeigte er außerdem eine KI-Anwendung, die maßgeschneiderte Konzepte für Restaurants mit lokalem Bezug entwickelt, passende Rezepte kreiert und kreative Namen für die Speisen vorschlägt. Die Ausschussmitglieder kündigten an, sich tourismusorientierten KI-Anwendungen künftig noch stärker zu widmen. Im Frühjahr 2024 soll es ein IHK-Webinar geben, das den Einsatz von KI im Gastgewerbe neben technischen Möglichkeiten auch von der rechtlichen Seite beleuchtet.
Neben der Digitalisierung sprachen die Ausschussmitglieder über die für die Branche besonders spürbaren Auswirkungen weiterhin hoher Energiepreise. „Mehr als zwei Drittel der Unternehmen im Gastgewerbe beurteilen die Auswirkungen der Energiewende inzwischen als negativ. Das ist über alle Branchen hinweg der schlechteste Wert. Mit 57 Prozent fällt jedoch auch die durchschnittliche Bewertung insgesamt überwiegend negativ aus. Ein Grund sind die weiterhin bestehenden Angebots- und Produktionseinschränkungen. Jeder fünfte Betrieb des Gastgewerbes muss sich wegen der hohen Energiepreise aktuell einschränken“, erklärte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung. Sie stellte die Ergebnisse der IHK-Umfrage zur Energieversorgung für das 3. Quartal vor. Die Sorge der Branche sei alarmierend. Die Politik müsse dringend handeln, so Schweda.
Ein weiteres Thema war die aktuelle konjunkturelle Lage. Die politisch geplante Rückkehr zu einem Mehrwertsteuersatz in Höhe von 19 % auf Speisen bereitet der Branche laut einer Saisonumfrage der IHK Niedersachsen derzeit die größten finanziellen Sorgen. Hinzu kommt – wie bei den Energiepreisen – die fehlende Planungssicherheit, da Entscheidungen in Berlin auf sich warten lassen, so die Ausschussmitglieder, die nun eine kurzfristige Umstellung fürchten müssen.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus tagte im Vier-Sterne-Hotel Landgasthof zum Freden in Bad Iburg. Es war die dritte Sitzung im laufenden Jahr und die letzte der aktuellen Wahlperiode.

Bettensteuer und Tourismusabgabe gefährden die Erholung der Branche

Steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie wachsender Arbeitskräftemangel sind die größten Herausforderungen, mit denen Betriebe in der Tourismusbranche aktuell zu kämpfen haben – und das nach zwei Jahren mit massiven Umsatzeinbrüchen infolge der Pandemie. „Mehrkosten durch steigende Preise können oft nicht vollständig weitergegeben werden, denn auch unsere Gäste sind durch Preissteigerungen und Inflation belastet. Diskussionen über Bettensteuer oder Tourismusabgabe kommen absolut zur Unzeit. Sie verunsichern die Branche und gefährden so dringend benötigte Investitionen. Von der Politik wünschen wir Unternehmer uns hier deutlich mehr Sensibilität“, erklärte der Vorsitzende Wolfgang Hackmann in der Sitzung des IHK-Fachausschusses Tourismus in Meppen. Er vertritt die Region zugleich im DIHK-Tourismusausschuss in Berlin.
Besonders ärgerlich sei, dass die Einnahmen einer Tourismusabgabe nicht zwingend in die Verbesserung touristischer Angebote vor Ort investiert würden, sondern in den allgemeinen Haushalt fließen könnten, so Hackmann. Die Ausschussmitglieder forderten daher dringend ein Umdenken der Politik, die zusätzlichen finanziellen Belastungen gerade in der jetzigen Situation eine klare Absage erteilen sollte.
Themen der Sitzung waren zudem die Trends und Chancen für Hotelbetreiber in der Region. Detlef Jarosch, Senior Consultant der PROJECT M GmbH aus Hamburg, präsentierte dazu die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Branche. Bestandsbetrieben aus der Tourismusregion riet der Experte zur Entwicklung einer Profilierung: „Erfolgsfaktor ist mehr denn je, das Besondere Ihres Standortes herauszuarbeiten und ein möglichst individuelles Angebot für Ihre Zielgruppen zu schaffen. Neue Hotelprojekte sollten danach bewertet werden, ob sie dazu beitragen, die Attraktivität eines Standortes zu erhöhen und neue Zielgruppen anzusprechen. Extrem preisaggressive Anbieter passen oft nicht in das Gesamtangebot. Sie können den Wettbewerbsdruck so stark erhöhen, dass erhaltenswerte, regionsspezifische Angebote durch sie gefährdet werden“, so Jarosch.
Während andernorts Hotelprojekte in den vergangenen zwei Jahren gestoppt oder gestrichen wurden, hielten mutige Unternehmer aus der Region an ihren Projekten fest. Sie investierten trotz aller Widrigkeiten weiter und trugen so zu einer attraktiven Tourismusregion bei. Einzelne Ausschussmitglieder berichteten in diesem Zusammenhang allerdings von längst geplanten Erweiterungen, die sie aufgrund langer Genehmigungszeiten bisher nicht realisieren konnten. „Politik und Verwaltung haben es in der Hand, die Betriebe aktiv zu unterstützen, indem sie Genehmigungsverfahren beschleunigen und vereinfachen. Von einem guten Miteinander vor Ort profitieren Wirtschaft und Kommune gleichermaßen. Dafür gibt es viele gute Beispiele in unserer Region“, erklärte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung.
Eine weitere, enorme Herausforderung für die Betriebe ist der wachsende Arbeitskräftemangel. Anastasija Daut, IHK-Projektkoordinatorin Ukraine, stellte in der Sitzung Chancen durch Ausbildung und berufliche Anerkennung für Ukrainer und den deutschen Arbeitsmarkt vor. Sie steht Unternehmen aller Branchen seit August 2022 beratend zur Seite.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus tagte im Ende 2022 neu eröffneten Vier-Sterne-Hotel Via Plaza in Meppen. Es war die erste Sitzung im laufenden Jahr.

Frühjahrsausgabe der Tourismusnachrichten Niedersachsen

Die Darstellung der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus in Niedersachsen durch das Kennzahlensystem des Tourismus-Satellitenkontos (TSA), Informationen zum Tourismustag Niedersachsen Anfang Mai in der dreifachen Welterbe- und Kaiserstadt Goslar, für das auch das Destinationsportrait im Rahmen der „Rundreise durch Niedersachsen“ erschienen ist, die Vorstellung des Mittelstand-Digital Zentrums Hannover sowie Berichte aus den sieben niedersächsischen IHK-Bezirken füllen die 26-seitige Frühjahrsausgabe des Online-Magazins „IHKN-Tourismusnachrichten“ der IHK Niedersachsen.
Am 5. und 6. Mai 2022 hatte die IHK Niedersachsen zum Tourismustag Niedersachsen nach Goslar eingeladen. In der Ausgabe der Tourismusnachrichten findet man übersichtlich alle Referentinnen und Referenten mit einigen Kernaussagen aufgeführt.
Das Tourismus-Satellitenkonto (TSA) der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) bietet einen umfassenden Überblick über zentrale tourismuswirtschaftliche Kennziffern und über die Entwicklung der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus in Niedersachsen:
  • 23,2 Mrd. Euro Umsatz
  • 330.000 Beschäftigte
  • Bruttowertschöpfung von 13,6 Mrd. Euro
sind nur einige dieser ausgewiesenen Kennzahlen. Der Vergleich der Kennzahlen aus 2015 und 2019 weist zudem die Entwicklungen dieser noch nicht von den Wirkungen der Corona-Pandemie beeinträchtigten Datenlage aus. Das TSA wurde ausführlich auf dem Tourismustag durch die TMN vorgestellt.
Im Destinationsporträt wird die Kaiserstadt Goslar, Gastgeberstadt des Tourismustages Niedersachsen und dreifache UNESCO-Welterbestadt (Erzbergwerk Rammelsberg, Oberharzer Wasserwirtschaft und historische Altstadt), vorgestellt.
Vielfältige kostenfreie Angebote bietet das Mittelstand-Digital Zentrum Hannover (zum Mittelstand-Digital-Netzwerk gehörend, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird), das Unternehmen, darunter auch in der Gastronomie, durch Vorträge, Workshops und Webinare bei der Digitalisierung unterstützt.
Daneben gibt es wie immer interessante Neuigkeiten aus den sieben niedersächsischen IHK-Regionen. Einige Beispiele:
  • Wirtschaftsforum Harz 2022 in Goslar
  • Vergabe der Landesgartenschau 2026 an Bad Nenndorf
  • Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ für die Region Lüneburger Heide
  • Gründung der Tourismus Agentur Nordsee (TANO)
  • Präsentation der TMN zu quantitativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Tourismus im Tourismusausschuss der IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim
  • Webinar-Reihe für das Gastgewerbe der IHK für Ostfriesland und Papenburg gemeinsam mit weiteren IHKs
  • Digitale Techtide-Regionalkonferenz der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum am 25. August 2022 zur Digitalisierung in der Tourismusbranche
Der Blätterkatalog der Tourismusnachrichten steht auf den Internetseiten der IHK Niedersachsen.
Zeitnah erscheinen Meldungen der Tourismusnachrichten auch auf facebook unter www.facebook.com/ihkntourismusnachrichten.
Die Tourismusnachrichten können Sie hier kostenfrei abonnieren.
Stand 17.06.2022

IHK-Tourismusausschuss: Personalmangel entschlossen entgegentreten

„Für das Gastgewerbe ist der Personalmangel das Geschäftsrisiko Nummer eins. Die Folgen der Corona-Pandemie haben ihn noch verstärkt. Mit Blick auf die Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel entwickelt sich eine zunehmend existenzbedrohende Mixtur. Es müssen schnell neue Möglichkeiten gefunden werden, um Arbeitswillige unbürokratisch schneller in Arbeit zu bringen.“ Dies erklärte Wolfgang Hackmann, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Tourismus anlässlich der jüngsten Sitzung im Tierpark Nordhorn.
IHK-Tourismusausschuss 06_22
Die Ergebnisse der IHK-Saisonumfrage Tourismus vom April dieses Jahres bestätigen nach Darstellung des Ausschussvorsitzenden den Personalmangel: Jeweils fast zwei Drittel der Befragten im IHK-Bezirk sowie in ganz Niedersachsen führten an, dass sie derzeit keine passenden Arbeitskräfte fänden und offene Stellen nicht besetzt werden könnten. Die Folgen seien Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft, Einschränkung des Angebots sowie steigende Arbeitskosten um knappe Fachkräfte. Bettenwechsel könnten teilweise nicht erfolgen, da es an Reinigungskräften fehle, so Hackmann.
Besonderes Anliegen war den Ausschussmitgliedern der Austausch zu Neuordnung der Gastronomie- und Hotelberufe. Dazu wurden in den vergangenen Jahren vom zuständigen Fachverband und den Sozialpartnern erhebliche Veränderungen erarbeitet, die ab dem Ausbildungsjahr 2022 verbindlich sind. Damit sind auch höhere Anforderungen an die Ausbildungsbetriebe verbunden.
„Nun erfolgt die Umsetzung der neu geordneten Ausbildungsberufe seitens der IHKs, die die Unternehmen dabei unterstützen“, so Juliane Hünefeld-Linkermann, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung. „Alle Ausbildungsbetriebe des Gastgewerbes müssen die Beratungsangebote unserer IHK in Anspruch nehmen, um nach der neuen Ausbildungsordnung ausbilden zu können“, so Hünefeld-Linkermann weiter.
Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, begrüßte zudem die Aussagen aus der Politik zum Bürokratieabbau und zur Digitalisierung auf Bundesebene. So gebe es immer noch eine analoge Meldepflicht für Übernachtungen. „Die bisher aufwändigen Papierformulare binden die ohnehin knappen Arbeitskräfte in den Betrieben und führen bei Kunden zu Verdruss“, so Schweda. Die Branche brauche daher dringend die digitale Meldepflicht. „Die Ziele des Koalitionsvertrags zur Digitalisierung müssen schnellstens umgesetzt werden,“ so Schweda abschließend.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende Fachausschuss Tourismus tagte im Tierpark Nordhorn. Es war die erste Präsenzsitzung im Jahr 2022.

Land muss Lehren aus zwei Corona-Jahren ziehen und Planbarkeit verbessern

Die quantitativen Auswirkungen von Pandemie und Beschränkungen auf den Tourismus stellte Thorsten Glaß, Leiter Marktforschung und Qualitätsmanagement bei der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) aus Hannover, den Mitgliedern des Ausschusses vor: „Die GEO-Region ist ein beliebtes Reiseziel. Allein die regionalen Betriebe mit mehr als zehn Betten zählten im Jahr vor der Pandemie 5,3 Millionen Übernachtungen. Im Folgejahr 2020 waren es dann nur noch 3,4 Millionen.“ Für das Jahr 2021 seien noch nicht alle Daten verfügbar. Das Niveau der Buchungen in der ersten Jahreshälfte 2021 sei jedoch nochmal deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurückgeblieben: Nach einer Erholung im Zeitraum Juli bis Oktober 2021 seien die Übernachtungszahlen im November abermals eingebrochen. „Es ist noch nicht absehbar, wann sich der Übernachtungstourismus in der GEO-Region erholt haben wird“, so Glaß. Doch er hatte auch gute Nachrichten: Praktisch alle Marktforschungsinstitute gingen von einer ungebremsten Reiselust der Deutschen aus, viele Bürger hätten ihre Reisen nur zurückgestellt und das Geld nicht anderweitig ausgegeben. Als sicheres Reiseziel könne die GEO-Region auch von Tagesgästen sowie Zweit- und Dritturlauben profitieren. Entscheidende Faktoren für die Zukunft der Tourismusorte und -betriebe seien die hohe Qualität von Service und Ausstattung, Hygiene- und Sicherheitsstandards auch nach der Pandemie sowie Transparenz und Flexibilität bei Buchungen.
Zuversichtlich stimmte die Ausschussmitglieder auch der tourismuspolitische Blick auf die Pläne der Bundesregierung: „Die Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag zu Fachkräften, Weiterbildung und Gewinnung ausländischer Mitarbeiter entsprechen langjährigen Forderungen unserer Branche. Das zugesagte unbürokratische Modernisierungsprogramm für Neu- und Wiedergründungen im Tourismusbereich könnte strukturell ebenfalls wichtige Impulse bringen“, so Hackmann. Anke Schweda kündigte an: „Unsere IHK wird die Umsetzung der angekündigten Punkte in den kommenden Monaten genau beobachten.“
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus tagt dreimal jährlich und tauscht sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus. Seine Mitglieder erarbeiten unter anderem Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Mehr Planbarkeit bei Corona-Regelungen in Niedersachsen gefordert

Am Sonntag ist in Niedersachsen eine aktualisierte Corona-Verordnung in Kraft getreten. Die Neuregelungen betreffen unter anderem den Einzelhandel, der nun bereits ab Warnstufe 1 und damit perspektivisch wohl für längere Zeit mit einem 2G-Konzept arbeiten muss. Dies ist eine Verschärfung gegenüber den bisherigen Ankündigungen.
„Gut ist, dass das Land Niedersachsen inzwischen klargestellt hat, dass für die Umsetzung der 2G-Regelung praktikable Lösungen nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht sind“, betont Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Anders als zum Beispiel in Bayern seien damit die von Weihnachtsmärkten bekannten „Bändchenlösungen“ auch hier möglich. Dennoch hätte man sich das Hin und Her der letzten Tage gerne erspart. Der dritte Adventssamstag sei für den Einzelhandel und für die Innenstädte einer der verkaufsstärksten Samstage des Jahres. Das Wirrwarr über den Zeitpunkt der Einführung der 2G-Pflicht habe viele Kunden und Einzelhändler verunsichert. Zudem seien die Änderungen der Corona-Verordnung handwerklich schlecht umgesetzt worden, so dass bereits einen Tag später Korrekturen notwendig waren. „Wir brauchen hier künftig dringend mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit für unsere Unternehmen. Es kann nicht sein, dass der Einzelhandel etwa bei der Frage nach einer Umsetzung der Maskenpflicht mittels FFP2- oder medizinischer Maske seitens der Landesregierung bis zuletzt unterschiedliche Signale bekommt“, so Graf. Damit hätten die Unternehmen wie bereits in der Vergangenheit erneut keine verlässlichen Planungsvorläufe. Kritikwürdig sei zudem, dass wie zu Beginn der Pandemie erneut keine abgestimmten Regeln mit den Nachbarländern, wie etwa NRW, gefunden wurden. Das führe dann im Ergebnis zu erhöhtem Grenzverkehr. Beispielhaft hierfür stünden die Weihnachtsmärkte, die in NRW noch unter 2G-Bedingungen großflächig stattfänden, während sie in Niedersachsen wegen der 2Gplus-Regelung nicht mehr rentabel betrieben werden konnten.
Positiv bewertet die IHK hingegen einige Erleichterungen in der Verordnung. So sind dreifach Geimpfte künftig von 2Gplus-Regeln etwa in der Gastronomie ausgenommen. Darüber hinaus können Gastronomien und Veranstalter sowie das Beherbergungsgewerbe statt unter 2Gplus- nun unter 2G-Bedingungen öffnen, wenn sie maximal 70 % ihrer Kapazität nutzen. Auch die weitere Öffnung der Schulen sei für die Betriebe wichtig, da andernfalls viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Woche vor Weihnachten ausgefallen wären.

Saisonumfrage Tourismus Herbst 2020: IHK fordert verlässliche Perspektive für Gastgewerbe

„Kaum Umsatz, finanzielle Sorgen, Corona bedingte Mehrkosten und Personalabbau - die aktuelle Situation in der Tourismusbranche ist sehr besorgniserregend. Umso wichtiger ist es, den Betrieben und ihren Beschäftigten mit frühzeitigen Aussagen zu den möglichen Szenarien für die Wintersaison eine verlässlichere Perspektive zu bieten.“ Dies erklärt Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung, anlässlich der Ergebnisse der aktuellen IHK-Saisonumfrage Tourismus, an der sich rund 100 Unternehmen beteiligt haben. Insgesamt zeichnen diese für die Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ein düsteres Bild: 85 % der Unternehmen leiden unter gesunkenen Umsätzen, mehr als jedes zweite Unternehmen bewertet die Geschäftslage der zurückliegenden Saison als „schlecht“ und die Zahl der Betriebe, die sich von einer Insolvenz bedroht sehen, ist seit der Frühjahrsumfrage sprunghaft auf 12 % gestiegen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die IHK-Saisonumfrage Tourismus vom 5. Oktober bis 6. November 2020 durchgeführt wurde. „Die Antworten der Teilnehmer stammen daher vorwiegend noch aus der Zeit vor der Verkündung des aktuellen Lockdowns der Branche“, so Schweda. Inzwischen ist Niedersachsen in Woche drei des zweiten Lockdowns. Die Beherbergungs- und Gastronomieunternehmen mussten trotz bereits eingerichteter Hygienekonzepte ihre Türen erneut schließen - die wenigen Geschäftsreisenden ausgenommen. Ein wirtschaftlicher Betrieb ist mit den bestehenden Ausnahmeregelungen wie dem Außer-Haus-Verkauf für die meisten nicht darstellbar. Die Lage hat sich also weiter verschärft. Dadurch, dass z.B. Tagungen und Messen bereits seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr durchgeführt werden konnten, ist mit 90 % der größte Umsatzrückgang bei den Geschäftsreisenden zu beobachten. Hier sei kurzfristig auch keine Änderung zu erwarten. „Umso wichtiger ist es, zumindest Einheimischen und Tagesreisenden möglichst noch vor Weihnachten unter Einhaltung der längst umgesetzten Hygienemaßnahmen einen Restaurantbesuch zu ermöglichen“, so Schweda. Hierzu vermissen die Unternehmen bisher jedoch verbindliche Aussagen der Politik.
Ausgewählte regionale Ergebnisse im Einzelnen:
  • 85 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe leiden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unter Umsatzrückgängen (Niedersachsen (NDS): 82 %). Betrachtet man davon nur Beherbergungsbetriebe sind es sogar 92 Prozent (NDS: 83 %).
  • In der Folge berichten 72 Prozent in der aktuellen Lage von einem Rückgang des Eigenkapitals (NDS: 67 %), 37 Prozent leiden unter Liquiditätsengpässen (NDS: 31 %). 12 Prozent sehen sich von Insolvenz bedroht (NDS: 11 %).
  • Mit Blick auf die nächste Saison erwarten 86 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe eine ungünstigere Entwicklung (NDS: 71 %).
  • Mehr als jedes zweite Unternehmen erwartet, dass die Zahl der eigenen Beschäftigten in der kommenden Saison abnimmt (54 %, NDS: 46 %).
  • 28 Prozent gehen von steigenden Preisen aus, nur 8 Prozent von sinkenden Preisen. (NDS: 29 % bzw. 10 %).
  • Größtes Risiko in den kommenden zwölf Monaten sind laut Umfrage die politischen Rahmenbedingungen (70%), gefolgt von der fehlenden Nachfrage (aus dem Inland: 57%, Ausland: 46 %).
  • Rund ein Drittel (30 %) waren zum Zeitpunkt der Umfrage von einem Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit betroffen (NDS: 26 %). Dazu: Die Umfrage lief bereits seit dem 5.10., bevor am 28.10. der dann ab dem 2.11 geltende Lockdown verkündet wurde. Inzwischen dürfte ein deutlich größerer Anteil geschlossen haben.

„Kurorte stärken das Profil unserer Tourismusregion“

IHK-Tourismusausschuss tagte in Parkhotel Lingen
„Die Heilbäder und Luftkurorte haben eine hohe Bedeutung für den ‚Gesundheitstourismus‘ in der Region. Eine Zertifizierung steigert die Attraktivität der Orte und hat vielfältige positive Effekte für die örtliche Wirtschaft.“ Dies erklärte Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Tourismus, auf der jüngsten Sitzung des Gremiums in Lingen. Es stelle sich jedoch regelmäßig die Frage, ob sich der monetäre Aufwand der sogenannten „Reprädikatisierung“ lohne. Diese ist allerdings notwendig, um den Status als Kurort zu erhalten.
„Eine zukunftsfähige Neuausrichtung von Heilbädern und (Luft-)Kurorten geht weit über den Gesundheitstourismus hinaus“, erklärte Detlef Jarosch von der Project M GmbH. Der Kurort der Zukunft müsse nicht nur ein gesunder Urlaubs- und Aufenthaltsort für Gäste und Patienten, sondern zugleich ein attraktiver Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsstandort sein. Die Anerkennung als Kurort bildet oft die Basis, um die Ansprüche der Bevölkerung, der Wirtschaft, der Ortsentwicklung und des Tourismus aufeinander abzustimmen.
Das Prädikat sei ein Qualitätsindikator, die Vermarktung bzw. das dahinterstehende Geschäftsmodell müssten aber klar auf einen inhaltlichen Schwerpunkt ausgerichtet werden. Beispiele, wo dies besonders gut gelungen ist, seien Bad Essen mit der Strategie „Citta Slow“ für Nachhaltigkeit, Norderney mit „Thalasso“ und Bad Füssing für physikalische und rehabilitative Medizin. „Reisen zur Erhaltung und Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind ein riesiger Markt. Für immerhin ein Drittel der Gesundheitsreisenden ist ein Prädikat entscheidungsrelevant. Zudem geben Gesundheitsreisende oft deutlich mehr Geld aus als Freizeitreisende“, so der Experte.
Mit Bad Bentheim, Bad Essen, Bad Iburg, Bad Laer und Bad Rothenfelde umfasst der IHK-Bezirk aktuell fünf staatlich anerkannte Kurorte. Hinzu kommen der Luftkurort Bissendorf (Ortsteil Schledehausen) sowie neun Erholungsorte. „Auf dieser Grundlage lässt sich aufbauen, um attraktive und abwechslungsreiche Reiseziele zu bieten. Wichtig sind dabei eine sorgfältige Profilbildung und die Einbindung aller Akteure, damit alle profitieren können“, erklärte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung.
Ein weiteres Thema der Ausschusssitzung war die aktuelle Grundsteuerreform. Bei der Wertermittlung müsse die Politik auf eine bürokratiearme und damit kostengünstige Lösung setzen. „Je mehr, kleinteiliger und detaillierter die Daten für die Erhebung werden, desto ungerechtfertigter ist am Ende der Erhebungsaufwand“, so der Ausschussvorsitzende.
Matthias Hopster, Gehring & Kollegen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Lingen und IHK-Vizepräsident, hatte zuvor in seinem Vortrag die Grundlagen der Reform vorgestellt. Er bedauerte, dass der Gesetzgeber die Chance einer Verfahrensvereinfachung nicht genutzt hat. Hopster warnte zudem davor, dass die Grundsteuerreform von einzelnen Kommunen für Steuererhöhungen genutzt werden könnte.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus tagte im Parkhotel in Lingen.

Vielfalt im Gastgewerbe erhalten

Ergebnisse der IHKN-Saisonumfrage veröffentlicht
Die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wirken sich massiv auf die Unternehmen des Gastgewerbes aus. Eine kurzfristige Besserung der wirtschaftlichen Lage ist trotz der Lockerungen für viele Betriebe weiterhin nicht in Sicht. Zu diesem Ergebnis kommt die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim nach Auswertung der regionalen Antworten der halbjährlichen „Saisonumfrage Tourismus Frühjahr 2020“ der IHK Niedersachsen (IHKN).
„Unsere Analyse zeigt die besondere Betroffenheit der Tourismusbranche“, erklärt Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie besser beurteilen zu können, wurde die aktuelle Saisonumfrage um Sonderfragen erweitert: Danach sind die größten Geschäftsrisiken für jeweils zwei Drittel der hiesigen Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Nachfrage in den kommenden zwölf Monaten.
„Unsere Region lebt von der großen Vielfalt ihrer touristischen Gastgeber. Jeder von uns kann dazu beitragen, die Aussichten für unsere Hotels, Pensionen und Restaurants möglichst rasch zu verbessern und so Betriebe und Arbeitsplätze zu erhalten“, appelliert Schweda an die potenziellen Gäste. Laut Arbeitsagenturen sind allein im regionalen Gastgewerbe 9.873 Personen sozialversicherungspflichtig und 17.945 geringfügig beschäftigt (Stand: September 2019). Dies entspricht einem Anteil von 2,3 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bzw. 14,6 Prozent der geringfügig Beschäftigten im IHK-Bezirk.
Insgesamt hatten die Umfrageteilnehmer die vorangegangene Saison noch überwiegend als gut bewertet. Dies waren neun Prozentpunkte mehr als im niedersächsischen Durchschnitt. Die Umsätze waren im Vergleich zur Vorsaison überwiegend gestiegen oder zumindest gleichgeblieben. Diese positive Entwicklung betraf sowohl Geschäfts- als auch Urlaubsreisende und heimische Gäste. „In allen Kategorien gab es spürbare Zuwächse. Entsprechend optimistisch ist das Gastgewerbe in die aktuelle Saison gestartet“, so Schweda. Durch den Corona-Ausbruch kam dann allerdings alles anders.
Die IHKN-Saisonumfrage Tourismus wurde vom 8. bis 24. Juni 2020 durchgeführt. Landesweit nahmen 528 Unternehmen teil, davon 75 aus der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. Die Ergebnisse im Einzelnen: 78 Prozent der Unternehmen berichten als häufigste Auswirkung der Pandemie von Auftragsstornierungen durch Kunden (Niedersachsen: 81 Prozent). In der Folge rechnen 58 Prozent für das Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang von mehr als 50 Prozent. Damit schätzen die Unternehmen der Region die Lage noch etwas kritischer ein, als der Landesdurchschnitt (Niedersachsen: 52 Prozent). 85 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Rückkehr zur Normalität ihrer Geschäfte erst im kommenden Jahr (Niedersachsen: 77 Prozent). Fast alle gehen davon aus, dass das Sommer- und das Herbstgeschäft schlechter ausfallen werden, als im Vorjahr. Beim Wintergeschäft kommen noch 86 Prozent zu einer solchen Einschätzung.
Die Hälfte aller regionalen Betriebe plant weniger Investitionen, landesweit sind es hier mit 61 Prozent rund 11 Prozentpunkte mehr. 86 Prozent der Unternehmen haben Kurzarbeit angemeldet (Niedersachsen: 88 Prozent), 75 Prozent haben Soforthilfe beantragt (Niedersachsen: 80 Prozent). 70 Prozent gehen davon aus, dass die Anzahl ihrer Beschäftigten in der kommenden Saison abnehmen wird (Niedersachsen: 59 Prozent). 40 Prozent geben an, weitere finanzielle Hilfen zu benötigen.
Trotz aller Probleme: Kein Unternehmen sieht sich in der aktuellen Situation durch Insolvenz bedroht. Diese gute Nachricht gilt auch für Niedersachsen insgesamt (ein Prozent). Fast jeder zweite Betrieb in der Region war infolge der Corona-Maßnahmen von einem Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit betroffen (49 Prozent, Niedersachsen: 43 Prozent). 38 Prozent haben in der Phase des angeordneten „Shutdowns“ Konzepte wie einen Abholservice angeboten, um trotz Schließung zumindest kleinere Umsätze zu generieren. Landesweit entschieden sich hierzu nur 31 Prozent. (09.07.2020)

IHK-Tourismusausschuss: Niedersächsischer Stufenplan für Gastronomie und Tourismus nicht praxistauglich

Es sollte ein Schritt in Richtung Öffnung sein. Nun aber fühlt sich die mittelständische Wirtschaft von der Landesregierung alleine gelassen. So die Stimmung unter den Mitgliedern des IHK-Fachausschusses Tourismus, die in ihrer jüngsten Sitzung den Fünf-Stufen-Plan des Landes Niedersachsen beraten hatten. Eine verbreitete Einschätzung: Häufig viel zu kurzfristige Ankündigungen, zum Teil stündlich wechselnde Informationen und unklare Vorgaben belasten die Unternehmen. Diese bemühen sich nach mehrwöchiger Schließung aktuell darum, ihre Geschäftstätigkeit schrittweise wieder aufzunehmen.
„Restriktionen wie die Auflage einer nur 50-prozentigen Auslastung in der Gastronomie lassen einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb praktisch nicht zu“, erklärte der Ausschussvorsitzende, Freiherr Friedhelm-Wilhelm von Landsberg-Velen. Diese Vorgabe sei auch in der Sache nicht nachvollziehbar. Entscheidend seien die einzuhaltenden Abstände, nicht aber eine im Genehmigungsverfahren angegebene maximale Sitzplatzanzahl. An dieser Stelle müsse von der Politik nun dringend nachgebessert werden.
Mit etwas mehr Kreativität und vor allem Flexibilität könne man in den kommenden Wochen allerdings gemeinsam einiges erreichen. Potenzial habe zum Beispiel die Außengastronomie. „Städte und Gemeinden sollten den Gastronomen in diesem Jahr eine großzügigere Nutzung von öffentlichen Flächen gestatten. So könnten alle gleichermaßen im Sommer profitieren – und vitalere Ortskerne ergeben sich dann fast wieder von selbst“, so von Landsberg-Velen. (18.05.2020)
Auch Ferienhäuser und -wohnungen dürfen seit dem 11. Mai 2020 wieder vermietet werden. „Für diese gelten jedoch aktuell eine Wiedervermietungssperre von sieben Tagen sowie die Zwei-Haushalte-Regelung“, erläuterte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung. Dies bedeute, dass etwa nach einer Wochenend-Belegung von Freitag bis Sonntag das Haus oder die Wohnung erst wieder am folgende Freitag belegt werden dürfte. Nach einer Buchung für die ganze Woche hingegen ist eine Neubelegung im direkten Anschluss möglich. „Diese Vorgabe führt zu unnötigen Leerständen, ohne das Infektionsrisiko sinnvoll zu reduzieren. Das Land Niedersachsen ist deshalb aufgefordert, den Anbietern die Buchungsintervalle zu ermöglichen, die die Gäste wünschen“, so Schweda. Zusätzlich gilt in Niedersachsen, dass je Objekt nur an Personen aus maximal zwei Haushalten vermietet werden könne, was die Annahme von Gruppenbuchungen unmöglich mache. Das Verbot, Freizeitangebote wie Schwimmbäder zur Verfügung zu stellen, entziehe dem Wellness-Tourismus etwa in den Kurorten die Grundlage und führe auch anderswo zu weiteren Absagen von Gästen.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Tourismusbranche benötigt dringend verbindliche Perspektive!

„Vielen geschlossenen Betrieben der Tourismusbranche droht die Insolvenz, wenn jetzt nicht schnell erste Lockerungen des Shutdowns erfolgen. Unsere Hotels und Restaurants brauchen sehr kurzfristig eine verbindliche Perspektive“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers der niedersächsischen IHKs „#GemeinsamGegenCorona: Jetzt die Tourismusbranche in Niedersachsen retten!”. Die von der Bundesregierung beschlossene zeitlich befristete Herabsetzung des Umsatzsteuersatzes auf bestimmte gastronomische Leistungen bringe gar nichts, wenn überhaupt gar keine Umsätze erzielt werden dürften.
Trotz der schwierigen Lage in den Betrieben seien sich die Unternehmer ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern und Gästen bewusst. Notwendige Hygiene- und Abstandsregeln würden daher im Falle einer kontrollierten Öffnung umgesetzt werden. Es sei nun aber an der Zeit, einen Fahrplan für schrittweise Lockerungen aufzustellen. „Es wird dabei nicht ausreichen, etwa Gastronomiebetrieben eine Teilöffnung oder die Nutzung der Außenbereiche wie Biergärten zu gestatten“, so Graf. Zudem benötige die Branche Unterstützung beim Aufbau einer neuen Willkommenskultur. Unter dem Motto „Urlaub in Deutschland“ oder „Urlaub in Niedersachsen“ seien vor allem an die zuständigen Tourismusgesellschaften gefragt.
Das IHKN-Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 7409 KB) umfasst insgesamt neun konkrete Empfehlungen. Die niedersächsischen IHKs richten sich damit an die Verantwortlichen in Land und Bund.
(28.04.2020)

IHK-Fachausschuss Tourismus: Mehr Elektroladestationen benötigt

„Die E-Ladeinfrastruktur muss in Deutschland stärker ausgebaut werden. Dies gilt insbesondere für Ladesäulen für Gastronomie, Hotels und touristische Ziele.“ Dies erklärte Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses, anlässlich der aktuellen Sitzung im Hotel Deutsch Krone in Bad Essen. Und weiter: „Zahlreiche Hotels und Gastronomiebetriebe in unserem IHK-Bezirk wollen E-Ladeangebote bereitstellen, um den politisch gewollten Ausbau der E-Mobilität zu unterstützen. Doch die Hürden sind zu hoch. Neben einer Anschubfinanzierung fehlt es in der Fläche häufig auch an der notwendigen Netzanschlussleistung.“
„Die größeren Reichweiten neuer Elektrofahrzeuge werden auch bei den Reisenden zu einem wachsenden Anteil an Nutzern von Elektromobilität führen“, erläuterte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung. Diese Entwicklung betreffe sowohl Geschäftsreisende wie Urlauber. Insbesondere Anbieter von Unterkünften, wie etwa Hotels, müssten in Zukunft eine steigende Anzahl eigener Ladepunkte vorhalten, damit die Reisenden vor Ort auch mobil blieben. Allerdings ließen sich solche Ladesäulen nicht wirtschaftlich betreiben. Bisherige politische Konzepte böten auch keine Anreize für die Betreiber. Es reiche gerade nicht, nur den Kauf der Elektrofahrzeuge zu bezuschussen und steuerlich zu begünstigen. Auch eine flächendeckende E-Ladeinfrastruktur benötige entsprechende Impulse, um die gewünschten Erfolge zu erzielen.
Diese Einschätzung bestätigte Sebastian Koch von der Automotive Agentur Niedersachsen aus Hannover: „Die bisherigen Fördermöglichkeiten beschränken sich auf jederzeit öffentlich-zugängliche Ladeinfrastrukturen und werden bei Weitem nicht ausreichen.“ Die Landesregierung sei sich der Problematik bewusst. Hinzu komme eine weitere Hürde: Beim Netzanschluss von Ladeeinrichtungen ab zwölf Kilowatt müsse der Netzbetreiber vor Ort zuerst zustimmen. Dies sei alles andere als gewiss, denn die Kosten für die Ertüchtigung des Netzes überstiegen zum Teil deutlich die Errichtungs- und Installationskosten der Ladesäulen. Ein Anspruch auf eine höhere Netzanschlussleistung bestehe zudem nicht. Mit Blick auf den Bund wolle das Land Lösungen entwickeln. Dies gelte insbesondere für unterversorgte Regionen, die mit dem „StandortTOOL“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur identifiziert werden sollen.
Der anschließende Erfahrungsaustausch der Ausschussmitglieder zeigte: Privat bereitgestellte Ladesäulen werden bisher kaum genutzt. „Die bisherige Förderung sollte grundlegend überarbeitet werden“, so Freiherr von Landsberg-Velen. Ein schneller Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur sei eine Grundvoraussetzung dafür, dass die E-Mobilisten ihr E-Mobil für längere Fahrten nutzen könnten. Es dürfe nicht sein, dass die Verantwortung und Kosten für die politisch beschlossene Mobilitätswende am Ende auf die Unternehmen abgeschoben werde.
Hintergrund:
Bis 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren, bis 2030 sogar zehn Millionen, so das Ziel der Bundesregierung. Doch noch fehlt es auch an der notwendigen Ladeinfrastruktur. Deutschlandweit können E-Mobilisten inzwischen an rund 24.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten Strom zapfen, so eine aktuelle Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Allein in den nächsten beiden Jahren sollen 50.000 neue öffentliche Ladepunkte hinzukommen. Bis zum Jahr 2030 sollen eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte errichtet werden.
(10.02.2020)

IHK-Tourismusausschuss: Digitalisierung der Angebote voranbringen

„Tourismus, Hotellerie und Gastronomie sind wichtige Säulen der regionalen Wirtschaft. Für diese Branchen zu sensibilisieren und ihre Interessen in die politische Diskussion einzubringen, ist Aufgabe unseres IHK-Fachausschusses.“ So fasste Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen, Geschäftsführer des Ferienzentrums Schloss Dankern aus Haren, die Bedeutung des IHK-Gremiums zusammen. In der konstituierenden Sitzung bei der Emsflower GmbH in Emsbüren wurde er in seinem Amt als Ausschussvorsitzender für die neue Wahlperiode 2019 bis 2023 bestätigt. Stellvertretender Ausschussvorsitzender ist Wolfgang Hackmann, Geschäftsführer der Parkhotel Hackmann GmbH & Co. KG, aus Meppen.
Über die neueste digitale Anwendung zur Information von Touristen im Emsland informierte Katja Lampe, stellvertretende Geschäftsführerin der Emsland Tourismus GmbH. Mit der Amazon-Sprachassistentin „Alexa“ kann die Anwendung „MeinEmsland“ heruntergeladen werden. Sie speist sich aus einer Datenbank, die von bereits rund 60 regionalen Anbietern aktuell gehalten wird. Gäste und Einheimische können Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten und Radtouren individuell über nahezu alle digitalen Endgeräte wie Smartphones, Fernsehgeräte und Infosäulen abrufen. Die umfassenden Informationen, die individuell für den Gast zugeschnitten sind, werden über die Online-Kanäle wie zum Beispiel soziale Medien angeboten.
„Für vitale Tourismusregionen führt an ansprechenden Digitalisierungsangeboten kein Weg vorbei. Wichtig ist, die unterschiedlichen Zielgruppen passgenau mit den richtigen digitalen Instrumenten anzusprechen und sie für die Region zu begeistern. Das Projekt ‚MeinEmsland‘ der Emsland Tourismus GmbH ist ein gutes Beispiel, wie das funktionieren kann“, lobte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung, Innovation und Umwelt, das Vorhaben.
Im Anschluss an die Sitzung informierte Geschäftsführer Tom Kuipers, Emsflower GmbH, über sein Unternehmen: Der Produzent von Beet- und Balkonpflanzen ist inzwischen bundesweit eine echte touristische Destination. Das Kerngeschäft der Emsflower GmbH umfasst 87 Hektar Flächen unter Glas und wird von rund 400 Mitarbeitern bewirtschaftet.