Studie: Einkaufen muss zum Erlebnis werden

Im Sommer 2018 nahmen über 600 Personen in den Regionen Emsland und Osnabrück schriftlich oder online an der Umfrage teil. Laut Studienleiter Prof. Dr. Markus Schmidt-Gröttrup und Doktorandin Julia Küter von der Hochschule wird der Kunde sprunghafter im Einkaufsverhalten. Nur in der Altersgruppe 50+, aktuell die kaufkräftigste Generation, finden sich noch viele Stammkunden der Ladengeschäfte. Daraus ergeben sich zwei zentrale Herausforderungen für den stationären Handel: „Erstens, die Beziehung zu Stammkunden zu festigen und zweitens, sprunghafte Kunden mit attraktiven Services vom stationären Einkauf zu überzeugen.“
Unternehmen seien gut beraten, den Erlebnisfaktor ihres stationären Handels weiterzuentwickeln, um die jüngeren Altersgruppen zu gewinnen. Wer zugleich die Chancen der Digitalisierung nutzt, zumindest eine eigene Webseite hat, erhöht die Verkaufschancen. Punkten lässt sich vor allem mit Dienstleistungen rund um das Produkt, einer angenehmen Atmosphäre im Geschäft sowie einer qualitativ hochwertigen und authentischen Beratung. Besonders das Konzept „Touch and Feel“ (Anfassen & Ausprobieren vor Ort) stufte die Mehrheit, darunter auch überzeugte Onlinekäufer, als wichtigen Grund für den Einkauf im Ladengeschäft ein. Um den Erlebnisbedarf zu bedienen, bedürfe es teils gar nicht vieler Veränderungen. Schon Kleinigkeiten, wie z. B. Erfrischungsgetränke für die Kunden, so die Kommunikationsmanagerin Julia Küter, würden bereits dazu beitragen.
Als weniger wichtig stuften zwei Drittel der Befragten die technisierte Unterstützung zum Beispiel in Form von Tablets ein. Lediglich das eigene Smartphone wird von fast der Hälfte der Kunden genutzt, um während des Einkaufs Informationen zu suchen und zu vergleichen. Mehr als 70 % der Befragten wünschen sich informative Webseiten und aktuelle Informationen von den Unternehmen. Daher biete mehr digitale Kundenkommunikation die Chance, auch den stationären Handel zu beleben.
Im Ergebnis bleibt die Herausforderung für Händler, die heute jüngeren und zukünftig kaufkräftigen Generationen für sich zu gewinnen. Die gesamten Erkenntnisse der Studie sollen in den nächsten Monaten in Form von Seminaren und Workshops mit den Händlern aufbereitet werden.