ibi-Studie vergleicht Gesamtkosten von Zahlungsverfahren
Der Handel bietet seinen Kunden häufig die Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Zahlungsarten. Dabei haben viele Betriebe oft nur die direkten Kosten des Zahlungsverkehrs im Blick. Das ibi-Research-Institut an der Universität Regensburg hat nun die Gesamtkosten der unterschiedlichen Zahlungsarten verglichen. Ein Ergebnis: Im Online-Handel weist die Zahlung auf Rechnung die höchsten Gesamtkosten auf.
Für eine ganzheitliche Betrachtung müssen auch indirekte Kosten wie das Risikomanagement, Opportunitätskosten für verzögerte Zahlungseingänge oder auch die Kosten für Leistungsstörungen beispielsweise durch teilweise oder vollständige Zahlungsausfälle berücksichtigt werden. Neu gegenüber früheren Studien ist, dass diesmal die Zahlungsarten sowohl für den stationären als auch für den Online-Handel ausgewertet wurden.
PayPal im Onlinehandel vorne
Im Onlinehandel wird mit 82 % aller Anbieter am häufigsten die Zahlung per PayPal angeboten. 66 % liefern gegen Vorkasse, 63 % der Anbieter ermöglichen die Zahlung per Kreditkarte. Die anderen Verfahren werden sehr unterschiedlich angeboten. Unerwartet ist die mit 41 % relativ geringe Quote des Kaufs auf Rechnung.
Die hohe Angebotsdichte von PayPal korrespondiert mit der häufigen Nutzung. Bei 46 % aller Transaktionen der an der Umfrage beteiligten Onlineshops wird dieser Zahlungsweg am häufigsten genutzt. Mit deutlichem Abstand und jeweils einem Anteil von 20 % folgen die Zahlung auf Rechnung und Amazon Pay.
Bei der Kostenbetrachtung hat ibi verschiedene Szenarien untersucht. Im hier vorgestellten Basisfall wurden alle Nennungen der Händler mit der Anzahl der monatlichen Bestellungen, der Höhe des durchschnittlichen Warenkorbs, der durchschnittlichen Retourenquote berücksichtigt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Händler sowohl interne als auch externe Risikoprüfungen durchführen und Mahn-/Inkassoverfahren nutzen.
Demnach ist die Zahlung auf Rechnung mit Gesamtkosten von 6,23 % das teuerste Verfahren. Es folgen mit 5,85 % die abgesicherte Zahlung auf Rechnung und die Zahlung per Kreditkarte (4,65 %). Die kostengünstigsten Zahlungsverfahren sind die Vorkasse per Überweisung (0,68 %), die Sofortüberweisung (1,37 %) und das Lastschriftverfahren mit 2,43 %.
Kosten im stationären Handel abhängig vom Stundensatz
Bei den direkten Kosten der unterschiedlichen Zahlungsverfahren im stationären Einzelhandel ist das Bargeld mit 0,46 % des Warenkorbs am günstigsten. Allerdings wurde hier bei den anteiligen Personalkosten der gesetzliche Mindestlohn zu Grunde gelegt. Bei anderen Stundensätzen kann die Girocard mit 0,60 % deutlich günstiger sein. Die Kosten der Debitkarten liegt mit 1,24 % mehr als doppelt so hoch, noch teurer sind Kreditkarten (1,53 %).
Die gesamte Studie ist unter folgendem Link zu finden: https://ibi.de/veroeffentlichungen/2025/gesamtkosten-von-zahlungsverfahren-2025
Stand: 25.04.25