DIHK: Ländliche Räume als Möglichmacher der Transformation

Ländliche Regionen sind weit mehr als idyllische Lebens-, Natur- und Erholungsräume – sie sind wirtschaftliche Kraftzentren, Innovationsmotoren und Schlüsselorte der Transformation. Doch oft fallen sie in der öffentlichen Wahrnehmung unter das Radar. Doch gibt es große Potenziale, die es zu heben gilt.
Ländliche Regionen stehen vor zahlreichen – teils spezifischen – Herausforderungen, die sich von denen in Großstädten und Ballungsräumen unterscheiden. Vor diesem Hintergrund gibt es Handlungsbedarf u. a.
  • bei der Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen,
  • bei der Energiewende,
  • in der Verkehrsinfrastruktur und
  • bei der Ausgestaltung der Nahversorgung.
Zukünftige Entwicklungen und die Transformation von und in Gewerbe- und Industrieflächen brauchen Fläche. Maßnahmen wie beispielsweise konkrete Vorsorgeplanungen mit planungsrechtlichen Reservegebieten, größere Offenheit der Landes- und Regionalplanung für nachgewiesene Bedarfe, integrierte regionale Entwicklungs- und Verkehrskonzepte und eine interkommunale Zusammenarbeit können zum Gelingen der Transformationsprozesse beitragen.
Die Energiewende wird zu großen Teilen in den ländlichen Räumen durch die Errichtung und Installation von Windenergie- und Freiflächenfotovoltaikanlagen umgesetzt. Netzentgeltentlastungen, Privilegierung von PV-Freiflächenanlagen in angrenzender Nähe zum Betriebsgelände und Investitionsförderung für Direktstromlieferverträge können zum Gelingen der Energiewende beitragen.
Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur und eine gute Anbindung sind Grundvoraussetzungen, um den Wirtschafts- und Warenverkehr sicherzustellen, Lieferketten effizient zu gestalten sowie den Zugang zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu ermöglichen. Gerade in ländlichen Räumen gilt es beim Thema Mobilität auch neue und innovative Wege zu gehen. Dafür ist ein flexibler rechtlicher Rahmen notwendig, der es ermöglicht, neue Konzepte wie zum Beispiel autonomes Fahren zu testen und anzupassen. Gleichzeitig sind Taktung und Anschlussverbindungen im öffentlichen Nahverkehr spürbar zu verbessern.
Viele ländliche Gebiete stehen vor der Herausforderung, Nahversorgungsangebote aufrechtzuerhalten. Rechtliche und planerische Standards im Bereich der Nahversorgung sollten flexibilisiert werden, um beispielsweise tragfähige Umnutzungsvorhaben zu ermöglichen. Zusätzlich bieten vollautomatisierte Kleinstsupermärkte große Chancen. Für deren erfolgreiche Umsetzung braucht es mehr Rechtssicherheit bei den Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen.
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Quelle: DIHK (Stand: 28.07.2025)