Herausforderungen der Digitalisierung für Arbeit und Qualifikationsanforderungen
„Die Digitalisierung wird die Arbeit qualitativ verändern. Arbeitsabläufe werden noch stärker automatisiert, noch flexibler und transparenter. Damit erweitern sich auch die Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten“, erklärte Dr. Martin Kuhlmann, vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen und dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover, beim gemeinsamen Treffen der IHK-Netzwerke Personalentwicklung und Bildungsträger bei der ASSMANN BÜROMÖBEL GMBH & CO. KG in Melle. Gut 20 Teilnehmer diskutierten intensiv Herausforderungen und Perspektiven der Digitalisierung in den Bereichen Arbeit, Organisation und Qualifizierung.
Beim vorherigen Betriebsrundgang konnten die Mitglieder der Netzwerke einen Blick hinter die Kulissen einer der modernsten Büromöbelfertigungen Europas werfen. „Für uns ist es bei der Digitalisierung entscheidend, jeden einzelnen Mitarbeiter mitzunehmen“, betonte Guido Hübner, Prokurist und technischer Leiter bei Assmann Büromöbel, dessen Unternehmen bereits vor mehr als 15 Jahren mit der Verzahnung der industriellen Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik begonnen hat. „Wir begreifen die Digitalisierung als stetigen Wandel mit fortlaufenden Investitionen und Entwicklungen“, so Hübner weiter.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass neben den IT-Kenntnissen auch weiterhin das berufliche Erfahrungswissen sowie vor allem das interdisziplinäre Denken von hoher Bedeutung sind. Maßnahmen zur Weiterbildung sollten daher immer ein Zusammenspiel von Fachkompetenzen und auch Methoden- und Sozialkompetenzen sein.
Lernförderliche Arbeitsbedingungen sind entscheidend, um die Bereiche Arbeit und Lernen stärker zu verknüpfen“, erläuterte Dr. Kuhlmann weiter. „Die duale Ausbildung und das duale Studium bieten hierfür gute Voraussetzungen.“ Der sich mit der Digitalisierung vergrößernde arbeitsorganisatorische Gestaltungsspielraum bedarf zudem einer vertieften Abstimmung innerhalb des Unternehmens. Insbesondere die Personalabteilungen sollten bei der Entwicklung und betrieblichen Umsetzung neuer Systeme und Prozesse ihre Mitgestaltungsbemühungen verstärken.